2.500 weitere Afghanen sollen nach Deutschland – Regierung Merz macht den Weg frei

Kein Kurswechsel mit der CDU: Annalena Baerbocks Nachfolger Wadephul (CDU) bestätigt, dass 2.500 weitere Afghanen nach Deutschland eingeflogen werden. Damit setzt die neue Bundesregierung den migrationspolitischen Irrweg der Ampel unbeirrt fort - auch mit der unsachlichen Kritik an Israel.

picture alliance / Geisler-Fotopress | Bernd Elmenthaler

Kaum im Amt, offenbart der neue Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) immer deutlicher, dass mit ihm keine politische Wende im Auswärtigen Amt zu erwarten ist. Statt die Fehlentwicklungen seiner Vorgängerin Annalena Baerbock zu korrigieren, setzt er deren ideologisch getriebene Linie fort.

Sein jüngster Vorstoß: Deutschland soll weiterhin Menschen aus Afghanistan aufnehmen – auch unter der neuen Bundesregierung. Wadephul bekräftigt, man halte an „rechtlich verbindlichen Aufnahmezusagen“ fest. 2.500 Personen warteten in Islamabad auf ihre Ausreise nach Deutschland, darunter angebliche Ortskräfte und deren Familien.

Dass sich dieses sogenannte Aufnahmeprogramm bereits in der Vergangenheit als Einfallstor für eine unkontrollierte Migration erwiesen hat, scheint Wadephul ebenso wenig zu stören wie der Wille seiner eigenen Koalition, diese Programme eigentlich zu beenden.

Keine Kurskorrektur – weiter wie Baerbock

Wadephuls Amtsantritt wollte so gerne als Korrektur verstanden werden, als Versprechen auf Kurswechsel nach den Fehltritten Baerbocks. Doch bislang ist davon nicht das allergeringste zu sehen. Stattdessen liefert er eine Fortsetzung der Symbolpolitik. Bei seinem Besuch in Washington kam er bei US-Außenminister Marco Rubio gerade einmal auf 15 Minuten Vier-Augen-Gespräch und 30 Minuten mit Delegation. Dass sich der US-Außenminister so wenig Zeit nimmt, sagt viel über das internationale Gewicht, das Wadephul und Deutschland unter der neuen Regierung zugebilligt wird. Sein anschließendes Plädoyer für „Zurückhaltung“ bei Kritik an den USA wirkt wie eine Nachklapp zur Washingtoner Standpauke.

Noch schwerer wiegt jedoch Wadephuls Rolle im Nahost-Konflikt. Im Zuge einer Reise in die USA äußerte er zunächst, Israel müsse sich verteidigen dürfen. Nur wenige Stunden später schlug er im Flugzeug zurück nach Deutschland einen ganz anderen Ton an. Plötzlich erklärt Wadephul, die Bundesregierung wolle ihre Waffenlieferungen an Israel überprüfen. Man wolle prüfen, ob die israelische Kriegsführung im Gazastreifen mit dem humanitären Völkerrecht vereinbar sei. Diese Formulierung bedeutet nichts anderes als eine implizite Drohung – eine Kehrtwende in der deutschen Staatsräson.

Widerspruch selbst in der Union

Der Widerspruch innerhalb der Union ist deutlich. CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann stellte klar, dass Sanktionen gegen Israel das Ende der Staatsräson bedeuten würden und für die CSU nicht infrage kämen. Zahlreiche Abgeordnete kritisierten seine israelfeindlichen Äußerungen – Deutschland habe sich endlich aus der „Zwangssolidarität“ zu Israel befreit. Das klingt wie die Aufgabe der Position die seit Konrad Adenauer und der diplomatischen Anerkennung Israels durch Ludwig Erhard ein besonderes Verhältnis zu Israel formulierte. Auch aus der Bundesregierung selbst kamen Warnungen, etwa von Innenminister Dobrindt und Verteidigungsminister Pistorius. Wadephul jedoch bleibt offenbar auf seinem Kurs. Seine politische Linie wirkt nicht eigenständig, sondern wie eine Mischung aus Merz‘ Kanzleragenda, Baerbocks Erbe und dem internationalen Druck aus Washington, wenn er gerade in Washington aufschlägt.

Dabei wäre gerade jetzt klare Kante gefragt. Die Umbenennung des Bismarck-Saals im Auswärtigen Amt durch Baerbock in „Saal der Deutschen Einheit“ – ein symbolischer Kotau vor einer ideologisierten Vergangenheitsumdeutung – bleibt unter Wadephul unangetastet. Statt sich von seiner Vorgängerin abzugrenzen, verwaltet er deren Duftmarken weiter. Ebenso beim Thema Geldflüsse ins Palästinensische Autonomiegebiet oder der undurchsichtigen Schleusung Tausender Afghanen unter dem Deckmantel der „Ortskräfte“. Die notwendige Aufarbeitung bleibt aus.

Wadephuls Verhalten reiht sich ein in das, was man in Deutschland zunehmend als das Prinzip der Kontinuität im Versagen bezeichnen muss. Wo ein Kurswechsel erwartet wurde, liefert er das Gegenteil: neue Anläufe zur unkontrollierten Migration, neuer Krach  mit Israels Regierung, und eine Außenpolitik, die weder Prinzipien noch Rückgrat erkennen lässt.

Das Fazit ist ernüchternd: Wadephul erweist sich schon in den ersten Wochen als  Fehlbesetzung. Statt das diplomatische Profil Deutschlands zu schärfen, verwaltet er die ideologischen Trümmer seiner Vorgängerin weiter. Die Hoffnung, die Außenpolitik könne unter der neuen Regierung an Substanz und Seriosität gewinnen, war offenbar verfrüht. Deutschland bleibt außenpolitisch ein Leichtgewicht mit schwerem Gepäck. Und das unter einem Minister, der weder führt noch korrigiert.

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Kommentare ( 29 )

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29 Comments
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j.heller
18 Tage her

Das Mindeste wäre, dass man die 2500 Afghanen neu überprüft und den deutschen Bürgern mal erklärt, wer warum da eigentlich eingebürgert werden soll.

Endlich Frei
6 Tage her

Die Quittung kommt mit der nächsten Wahl. Ich vergess das nicht.

Nachdenkerin X
17 Tage her

Erschreckend ist die Dreistigkeit, mit der uns das Märchen von den „Ortskräften“ erzählt wird. Wenn man über die Zahlen nachdenkt, muß die Bundeswehr in mehreren Palästen (EIN Versailles reicht nicht) residiert haben, in denen Coiffeure, Pastetenbäcker, Fußpfleger, Vorleser, Physiotherapeuten, Masseure, Zofen (na, die eher nicht), Leibdiener, Schneider, Schuster (für Maßanfertigung), Köche, Vorkoster, Badewassereinfüller, Horoskopersteller tätig waren, wohlgemerkt für JEDEN Soldaten. Kurzum, es war halb Afghanistan bei der Bundeswehr beschäftigt. Könnte man diese Paläste nicht mal besichtigen? Und für diese Lügen schämt sich keiner? Warum werden eigentlich Schlepper bestraft; wenn die Regierung sich doch selbst als solcher betätigt und dann auch… Mehr

K.Behrens
17 Tage her

Nennt sich sozialistische Planwirtschaft und läuft seit 2021. Seit 2022 ist das angepeilte Ziel 1000 pro Monat, damit ist das Soll fast erfüllt. Angeblich soll der Spuk September 2025 ein Ende haben. Ich schätze, dann sind es ca. 50.000, die Größe einer mittelgroßen Stadt ohne Einkünfte. Ich dachte bisher, CDU-Wähler können wenigstens rechnen, was der ganze Spaß auf Jahrzehnte kostet?

Regina Lange
18 Tage her

Der „Regierungswechsel“ von der Ampel zur Schwampel bestand darin, dass sich Gauner die Klinke in die Hand gaben! Raider heißt jetzt Twix – sonst ändert sich nix! Alles wie gehabt – wer hätte auch was anderes erwartet?

Siggi
18 Tage her

Dem Deutschen wird das nicht mehr auffallen, da Merzt angeordnet hat, dass über die Migration, sowie über die Verbrechen der Migranten nur noch dann berichtet werden darf, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Keine Messerstechereien mehr, keine Vergewaltigungen, keine Raubüberfälle, alles scheint friedlich im Land. Dabei brodelt es wie nie zuvor. Die Straftaten der Migranten werden immer dreister und häufiger, weil diese sich in diesem Nachrichtenschutz suhlen und nun keinerlei Hemmnisse mehr haben. Selbstverständlich geht damit auch das Verschweigen über die AfD einher. Und so glaubt dieser Halunke Merz, die Deutschen für sich gewinnen zu können. Die Umfragefirmen täuschen das… Mehr

H. Priess
18 Tage her

Was sagt uns das? Daß unsere Außenpolitik nicht selbstbestimmt ist sondern von anderen geführt wird. Nur so ist der Fall Bearbock zu erklären, deren Aufstieg aus dem politischen Nichts zur Außenministerin trotz fehlen jeglicher Qualifikation. Selbst ihre Beförderung zur UN-Sprecherin und dabei das verdrängen einer qualifizierten Helga Schmidt, die sich für dieses Amt vorbereitet hat, zeigt, hier ziehen andere die Fäden. Wer könnte das sein? Welche Organisation oder Person ist so mächtig über uns bestimmen zu können? Die übermächtige EU Kommission? Soros? WEF? Gates? BlackRock? Wer hat das größte Interesse daran deutschlands Außenpolitik in seinem Sinne zu lenken? Normalerweise würde… Mehr

CasusKnaxus
16 Tage her
Antworten an  H. Priess

Seit wann ist das ein Einzelfall? Ganz was Neues…Ein Oettinger wurde nach Brüssel geschickt, konnte keine Fremdsprache -und?! They give a f..ck! Part of the game digga! Walla. Die lange Liste der Looser lacht sich tot über ihre Sorgen

MCL
18 Tage her

Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode!!! So zeigt sich, dass die CDU mittlerweile ein linksgrüne Partei ist (Wadephul nannte Baerbocks Wirken „Spitze“) und alles so weiter geht wie bisher. Ganz i.S. des WEF; der Agenda 2030 und des Migrationspaktes!! Also liebe CDU Wähler, wenn Ihr auf eine Kurskorrektur bzw. konservative Politik gehofft habt: die Merz Versprechungen sind Schall&Rauch!! Deshalb: Lasst alle Hoffnung fahren!

Privat
18 Tage her

Die USA verbieten die einreise von Afghanen und die Merz-Bande holt zur Abwechselung gleich 2500 dieser fremden in das Land der Deutschen.
Was haben wir nur verbrochen, das solche politischen Feinde der deutschen Nation sich hier bei uns derart austoben dürfen ?
Ich wünsche allen Wählern der Systemparteien in Zukunft eine angenehme Nachbarschaft mit den neuen.
Denn ein Wahlbetrug wird immer auf irgendeine Weise belohnt.

Deutscher
18 Tage her

Keine Kursänderung mit der Union? Na sowas! Da hätte ich jetzt schon mit gerechnet, sie haben es doch ganz feste versprochen…🤷‍♂️

Last edited 18 Tage her by Deutscher
Der Michel
18 Tage her

Das Merz*sche „Grenzen dicht am ersten Tag“ eben. Wer was anderes erwartet hatte war naiv. Und mehr als genug Leute hatten gewarnt.