Bill Gates war der Hohe Priester der Religion der Jünger der letzten Tage der Menschheit. Der Klimawandel werde uns alle töten, predigte er über Jahre zusammen mit Priesterinnen wie Greta Thunberg oder Luisa Neubauer. Jetzt erklärt der Multimilliardär alles zu einem Missverständnis.
picture alliance / Hans Lucas | Martin Bertrand
Eines der schönsten Bücher über religiöse Debatten hat Thomas Mann geschrieben. Im Zauberberg trifft die Hauptfigur Hans Castorp erst den Humanisten Settembrini und dann den Jesuiten Naphta. Beide streiten fortan um Castorps Seele und den Widerspruch zwischen Religion und Materialismus. Nach 900 Seiten taucht der Millionär Mynheer Pepperkorn auf, wird auf die Debatte angesprochen und beendet sie mit den legendären Worten: „alles Quatsch“. Dem Leser macht Mann an der Stelle klar, dass sie gerade etliche Stunden ihres Lebens für reinen Quatsch aufgewendet haben.
Das ist gar nichts im Vergleich zu dem, was die Jünger der letzten Tage der Menschheit zu opfern bereit waren – für ihre Religion, den Glauben an die Apokalypse durch den Klimawandel. Der hieß bald Klimakatastrophe, weil die Bodentruppen gruseligere Schreckensszenarien brauchten, um mobilisiert zu werden. Deswegen verkündeten Priesterinnen der Religion wie Greta Thunberg 2018 auch, dass 2018 das letzte Jahr sei, in dem sich die Welt durch religiöse Opfer – Klimaschutz genannt – vor der Apokalypse retten könne. Eine Apokalypse muss nah sein, um Schrecken zu verbreiten. 2019 wiederholten Thunberg und Co das Ganze nochmal. Um dann zu vertrösten, dass Klima-Armageddon werde schon kommen, verspäte sich aber wie ein ICE der Bahn.
Den Priestern der Religion der Jünger der letzten Tage der Menschheit war kein Opfer zu groß für die Opfergabe des Klimaschutzes. Sie predigten ungebremst gegen Flugreisen. Fast ungebremst. Zwischendrin flogen sie selber kurz nach Bali oder Mexiko. Die Apokalypse werde nur abgewehrt, wenn sich alle tugendreich verhielten, argumentierten sie. Wenn nur sie allein ein Opfer brächten, würde das nicht viel bringen. So waren die Jünger der Religion der letzten Tage der Menschheit weiter bereit, alle Opfer zum Abwenden der Apokalypse zu bringen – solange es die anderen waren, die diese Opfer brachten. Nämlich „die Gemeinschaft“. Klingt besser als „die Anderen“, meint aber das gleiche. Jede Religion steht und fällt mit einem guten Framing.
In der westlichen Welt erreichten die Hohen Priester der Jünger der letzten Tage der Menschheit den meisten Einfluss. Unter den Präsidenten Joe Biden (Demokrat) und Ursula von der Leyen (Christdemokratin) waren die USA und die EU bereit, ihre gesamte Wirtschaft im Sinne der Religion umzubauen. „Transformation“ nannten sie das Ritual. Framing ist wichtig. Die „Transformation“ betrieben sie so radikal und vor Eifer blind, dass sie bereit waren, den Wohlstand ihrer Länder zu opfern: Sie gaben funktionierende Kraftwerke dar, zerstörten systematisch Infrastruktur, griffen mit Verboten tief in den Alltag der Bürger ein und vor allem: Sie entzogen ihren leistungsstärksten Branchen systematisch die Grundlage. Wie in jedem religiös geführten Land blühte der Glauben und verwelkte die Wirtschaft.
Deswegen erklären sie für sie unpassende Wahlen wie in Rumänien für ungültig; verhindern für sie unpassende Kandidaten wie Marie Le Pen oder Joachim Paul gleich im Vorfeld der Wahl. Und wenn sich der Wähler trotz alledem wagte, einen Guru wie Robert Habeck vom Lesen wirtschaftlicher Weisheiten aus Hühnchen-Knochen abzuberufen, dann besorgten Politiker wie Friedrich Merz der Religion der letzten Tage der Menschheit die nötigen Stimmen. Wie Merz versprachen diese Politiker vor der Wahl, die Religion zu beenden, um sie nach der Wahl zu bestärken. Christdemokraten eignen sich am besten, um die apokalyptische Staatsreligion am Leben zu halten.
Vor der Wahl wollte besagter Christdemokrat noch 551 Fragen stellen, wie sich der Dschungel der NGOs zusammensetzte. Nachdem er die Stimmen gegen die Staatsreligion geholt hat, um die Staatsreligion am Leben zu halten, wollte er von diesen 551 Fragen nichts mehr wissen – von den Antworten noch weniger. Denn in diesem Dschungel trifft sich das Geld, das Apokapolitiker wie Merz dem Steuerzahler abnehmen, mit dem Geld, das Milliardäre wie Gates in die Klimaschutzindustrie investieren.
Diese NGOs und Stiftungen waren wichtig, um das Vorfeld zu bereiten. Den Wortlaut der Lehren zu formulieren, die das Fußvolk der Religion auf den richtigen Weg führen sollten. Die Durchdringung des Wortlauts durch Beherrschung aller kommunikativen Räume: von der Kita über die Schule bis hin zu den sozialen Netzwerken und zu den Medien. Der deutsche Staatsfunk ging bei den Prozessionen der Jünger der Religion der letzten Tage der Menschheit stets vorneweg. Noch am 19. August 2024 titelte der Deutschlandfunk im Netz: „Wie Leugner den Klimaschutz ausbremsen“.
Die Klimaprediger sind müde
Doch die Klimaprediger sind müde. Gut ein Jahr später, erst an diesem Samstag, titelte der Deutschlandfunk: „Warum Skeptiker und Kritiker keine ,Leugner‘sind“. So viel Verständnis für Ketzer hätte in den hohen Tagen des Klimakults noch unvermeidlich ins Fegefeuer der veröffentlichten Meinung geführt. Aber dieser Tage schulen die Priester und Priesterinnen der Religion der letzten Tage der Menschheit um. Greta Thunbergs Agentur rät ihr jetzt dazu, die Kindermörder der Hamas zu promoten. Ist mehr Geld drin. Hooow daaareee youuu!?! Luisa Neubauer hat sich jetzt auf ihre Kernkompetenz besonnen und verdient sich ihr Geld dieser Tage als Berufs-Tochter.
Wie kommt es nun zum Sinneswandel von Bill Gates? Was macht aus dem Paulus einen Saulus? Für nichtreligiöse Menschen ist das recht leicht zu verstehen. Gates ist noch nie wirklich einem religiösen Pfad gefolgt, sondern einfach nur dem Weg des Geldes. In den Jahren des Apokalypse-Kultes war das eben Klimaschutz. Doch der ist in den USA abgewählt und die EU zählt wirtschaftlich bald nicht mehr, weil deren Priesterinnen Wohlstand gegen Glauben eingetauscht haben.
Die USA macht dieser Tage Milliarden durch Fracking-Gas. Und Gates hat in amerikanischen Boden investiert. Außerdem hat der Milliardär große Summen in Firmen gesteckt, die Impfstoff herstellen – und in die Weltgesundheitsorganisation WHO, der Politiker wie Merz und von der Leyen die Hoheit überlassen haben, künftig Impfpflichten weltweit durchsetzen zu können. Bill Gates weiß, wie Business funktioniert. Das darf jeder ruhig glauben.
Bill Gates hat sich selbst als einen Schüler mit sozialen Defiziten bezeichnet. Er ist reich geworden, indem er begabteren Technikern ein Programm abgekauft und dann geschickt vermarktet hat. Trotzdem wollten die Jünger der Religion der letzten Tage der Menschheit in Gates einen Altruisten sehen, der alle eigenen Interessen aufgegeben hat, um fortan selbstlos dem Wohl der Menschheit zu dienen. Glauben macht blind. Gates hat der Religion der letzten Tage der Menschheit den Rücken zugekehrt und dient fortan dem Gott, dem er – allen Bekundungen zum Trotz – immer treu war: Mammon.
Aber manche Gläubige bleiben. Untergegangene Religionen können zäh sein. Die Römer mussten noch 1000 Jahre nach der Hochzeit der Ägypter deren Göttin Isis Tempel bauen. Und enttäuschte Gläubige sind am gefährlichsten. Wer sein ganzes Leben unter einen Sinn gestellt hat, will sich diesen Sinn nicht nehmen lassen. Das gilt auch und gerade für die Politiker, die den Kult der Religion der letzten Tage der Menschheit zur Staatsreligion gemacht haben. Enttäuschte Religiöse sind gefährlich – vor allem, wenn sie über Macht verfügen.
Friedrich Merz, Ursula von der Leyen und Co könnten jetzt zusammen mit dem Vordenker Bill Gates ihren Fehler eingestehen und anfangen, die Schäden der eigenen Politik zu reparieren. Doch dann müssten sie gleichzeitig zugeben, dass sie über Jahre komplett falsch gelegen und massiven, teilweise nicht zu ersetzenden Schaden angerichtet haben. Sie haben jetzt die Wahl, wirklich selbstlos zu sein und den Bürgern zu dienen. Oder sie könnten ihr Scheitern leugnen, weiter auf ihre Lebenslüge bestehen und sich selbst somit die eigene Macht und die eigene Selbstwertschätzung erhalten. Wählen Merz, von der Leyen und Co diesen Weg? Vielleicht bereuen sie aber auch ihre Sünden und leisten tätige Reue. Aber ganz ehrlich: Glaubt da jemand dran?





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„Und enttäuschte Gläubige sind am gefährlichsten. Wer sein ganzes Leben unter einen Sinn gestellt hat, will sich diesen Sinn nicht nehmen lassen.“ Könnte man das auch auf den Transkult und die Queerreligion ausweiten? Irgendwie ist ja Westeuropa da auch langsam das letzte Refugium weltweit.
Wie zählebig solche einmal gewonnenen Überzeugungen sind, sieht man an der Kernkraftaversion der Grünen, die den CO2- Kult aufgebaut haben, ohne Anstoß an der Gasverbrennung zu nehmen, weil sie Kernkraft einst als böse erkannt hatten.
Nur die dummen Grünen und die Sozis haben geglaubt, dass der nette Bill jetzt einer von ihnen ist.
Das Klimathema hat sich wohl finanziell ausgelutscht, nachdem die Grossinvestoren wie Blackrock und Vanguard schon bereits früher den Absprung vom sterbenden Pferd gewagt haben. Die USA sind gefolgt und den Indern und Chinesen geht das ganze sowieso am A… vorbei. Mal warten wie lange die Europäer und insbesondere die Deutschen brauchen, bis sie bemerken, dass sie ein totes Pferd reiten. Ich gehe mal davon aus, dass es bei den Deutschen bereits mumifiziert ist, wenn man sich zum Absteigen bequemt. Ich habe mal gerade aus aktuellem Anlass die PVA durchgerechnet, welche auf dem Hausdach eines Betriebes erstellt wurde. Dabei habe ich… Mehr
Bill hat seine Schäfchen im Trockenen. Er weiß, daß da nicht mehr viel Geld zu machen ist und wird nun eine andere Sau durchs Dorf treiben. Das Klima hat seine Schuldigkeit getan, das Klima kann gehen.
Danke – eine der besten Kommentare den ich zu diesem unsäglichen, allgemeingefährlichen WAHNSINN bisher gelesen habe.
Wir haben es hier mit verblendeten, irrationationalen Sekten-Gläubigen zu tun, die man mit rationalen Argumenten und Vernunft im Allgemeinen schon lange nicht mehr erreichen kann – was sie um so gefährlicher macht.
Wahrscheinlich wird uns dieser Schwachsinn noch einige Zeit verfolgen und schädigen…
„Thrill, Baby, thrill?“ steht im Text die Aussage von Trump war Drill, Baby, drill.
Wortspiel oder Tippfehler?
Thrill = Nervenkitzel ,
Drill = Bohren
Da Trump bei Linken Angst- und Panikreaktion, Nervenzusammenbrüchen und TDS verursacht wäre Thrill ein schönes Wortspiel durch seine Ähnlichkeit mit Drill oder ist es doch nur ein Tippfehler?
„Schüler mit sozialen Defiziten“. und außerdem selbst ernannter Gesundheitsquacksalber von fassungslos machender brutaler Dummheit. Zitat aus seinem Buch „Wie wir die nächste Pandemie verhindern“:
„Das Ziel ist, die Grippe und ALLE Atemwegserkrankungen zu verhindern.“
Keine Ahnung von Immunologie! Will der Mann uns umbringen?
Ist ja schier unglaublich, wenn der das geschrieben hat. Das ist ja ein wahrer Dr. Eisenbart.
Wenn das Immunsystem verlernt selbsttätig mit Infektionen fertig zu werden, ist das entweder das Ende der Menschheit oder die endgültige Machtübernahme der Pharmaindustrie.
Unter Berücksichtigung des evidenten technologischen Fortschritts scheint die Gegenwart gegenüber den unseligen schalmeienhaften Endzeitverkünder des Mittelalters nur ein billiger Abklatsch zu sein.
Darf man sagen, dass solange Artikel wie dieser noch in Deutschland verfasst und veroeffentlicht werden koennen, dieses Land noch nicht ganz verloren ist? Das wuerde mich wirklich interressieren.