Evangelischer Kirchentag 2025: Mehr Klima, mehr Gender – weniger Gott

Der Evangelische Kirchentag 2025 präsentiert sich als ideologischer Jahrmarkt für alles, was irgendwie „progressiv“ klingt – nur der Glaube bleibt außen vor. Zwischen Taylor-Swift-Gottesdienst, Bibelarbeit mit Luisa Neubauer und 95-mal „Vielfalt“ verliert sich die Kirche vollends im Wokeness-Rausch – und beerdigt das Christentum mit Applaus.

IMAGO

Beginnen wir ganz neutral und sachlich: Der Deutsche Evangelische Kirchentag 2025 findet vom 30. April bis zum 4. Mai 2025 in Hannover statt. Er ist der bislang 39. Kirchentag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Das Motto lautet diesmal: „Mutig – stark – beherzt“. Geboten werden rund 1.500 Veranstaltungen. Die Organisatoren rechnen mit etwa 100.000 „Teilnehmenden“. Das Tagesticket kostet 49 Euro, das 5-Tage-Ticket 149 Euro.

Folgende „Highlights“ werden unter anderem geboten:

  • Am 30. April um 18 Uhr, ein Grußwort von Bundespräsident Steinmeier zur Eröffnung.
  • Am 1. Mai „Bibelarbeit“ mit Ex-Kanzlerin Merkel. Zeitgleich eine Dialogbibelarbeit mit Klimaaktivistin Luisa Neubauer und Bischof Dr. Christian Stäblein.
  • Am 2. Mai kommt Gerade-Noch-Kanzler Olaf Scholz (SPD) zu einem Interview unter dem Titel „Zuversicht in herausfordernden Zeiten“. Von 19 bis 20 Uhr gibt es einen Taylor-Swift-Gottesdienst. Donald T., da werden dir bestimmt die Leviten gelesen.

Auch diese Politiker haben sich auf dem Kirchentag angekündigt: die neue Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), Niedersachsens scheidender Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), der wieder ins Solo-Dasein geschlitterte Ex-Bundespräsident Christian Wulff (CDU). Friedrich Merz musste nach einer ursprünglichen Zusage absagen. Klar, aus Gründen der konfessionellen Ausgewogenheit: Er war am 26. April ja auch nicht bei der Trauerfeier für Papst Franziskus in Rom. Dort hat ihn Schattenkanzler und Protestant Markus Söder mit diversen Selfies wahrlich würdig vertreten.

Werfen wir einen Blick ins Hannover-Programm und halten fest, was der EKD genannten NGO unter dem Label „Mutig – stark – beherzt“ an Themen wichtig bzw. gar nicht wichtig ist. Unter den Themen der 1.500 Veranstaltungen finden wir 95-mal „Vielfalt“, 48-mal „Klima“, 38-mal „Rassismus“, 37-mal „Queer“, 25-mal „Gender“, 11-mal „trans“, 11-mal „Rechtsextremismus“ (Linksextremismus nullmal), 17-mal „Islam“. Immerhin 1-mal „Ukraine“ und 2-mal „G*tt“. Und 1-mal für Abtreibungsbefürworter „My body my Choice“. Aber null-komma-null-mal die mörderische Christenverfolgung, der auch 2024 wieder Tausende Christen zum Opfer fielen – zumeist in muslimisch-islamisch dominierten Staaten.

Nein, liebe Evangelen, damit gewinnt ihr keinen Blumentopf mehr. Den Aderlass, den ihr binnen 20 Jahren ertragen musstet bzw. zu verantworten habt, stoppt ihr mit eurer Politisierung nicht. Im Jahr 2005 hatte die evangelische Kirche Deutschlands immerhin noch 25,4 Millionen Mitglieder. 2024 waren es mit 17,98 Millionen um 29 Prozent weniger. (Ähnlich übrigens wie die katholische Kirche). Kurz, liebe woke Evangelen, liebe Grüninnen und Grünen: Für 2025 könnt ihr euch einen „grünen“ Parteitag sparen. Geht nach Hannover, dort wird alles zelebriert, was „wirklich wichtig“ oder wenigstens „ein Stück weit wichtig“ ist. Ganz im Sinne der von 2009 bis 2013 als EKD-Präses amtierenden „Grünen“ Katrin Göring-Eckardt.

Wahrscheinlich wird sich der 38. Evangelische Kirchentag des Jahres 2023 von Nürnberg 2025 in Hannover klonen. Und statt der Botschaft des Evangeliums vor allem den neuen Religionen „Klima“, „Gender“ und „Migration“ huldigen. In Nürnberg gab es übrigens 2023 rund zweitausend Einzelveranstaltungen: darunter 33-mal Queer, 32-mal Gender, 21-mal Feminismus, 20-mal Migration. Die Berliner Zeitung berichtete, dass dort Passagen aus einem Buch einer Soziologin vorgetragen wurden, die erklärte, wie man männliches (sic!) Sperma aus Textilien entfernen könne. Beim Abschlussgottesdienst predigte Pastor Quinton Ceasar: »Gott ist queer.« Das will erst einmal getoppt sein.

Is ja gut, Leute! Wenn ein Kirchentag zu einem woke-grünen Patchwork an Religionsversatzstücken und zu einem verkitschten Synkretismus aus Astrologie, Kosmologie, Reinkarnation, Esoterik, okkulten Praktiken, Gender und Klima wird, dann hat diese Kirche als Quasi-Staatskirche ohne jede Trennung von Thron und Altar als „zivilgesellschaftliches“ Akklamations- und Apportierinstitut ihre Zukunft hinter sich.

Schlimm freilich auch: Die katholische Kirche ist keine Alternative mehr; sie hat sich ins gleiche Fahrwasser begeben und den gar nicht mal sonderlich dezenten Hinweis des eben verstorbenen Papstes Franziskus an die deutschen Katholen überhört. Franziskus meinte: „Es gibt eine sehr gute evangelische Kirche in Deutschland. Wir brauchen nicht zwei.“


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Kommentare ( 55 )

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55 Comments
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Mausi
15 Tage her

Wikipedia: „Kirchentage werden über drei Einnahmequellen finanziert: erstens öffentliche Mittel aus den Haushalten von Bund, Land und Kommune; zweitens Mittel der einladenden Landeskirche und drittens Einnahmen aus Ticketverkäufen, Sponsoring, Merchandise sowie Spenden und sonstige Fördermittel….Kirchentage werden regelmäßig von verschiedenen Unternehmen und Organisationen gefördert.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Deutschen_Evangelischen_Kirchentage_und_beteiligter_Personen: Unter dem Link sind die Dauer-Teilnehmerzahlen zu finden. 2025 fehlt noch. Die Zahlen schwanken erheblich. Zum Teil sind ökumenische Kirchentage aufgeführt. 2011 und 2013 waren die „Hoch“jahre. Das letzte Hochjahr 2021 mit 160.000 Teilnehmern war ökumenisch ausgerichtet. So wie die Mitglieder schwinden, schwinden auch die Teilnehmer der Kirchentage und versuchen ihr Absinken in die Bedeutungslosigkeit mit… Mehr

Supersilent
17 Tage her

Wäre Jesus auf diesem linksgrünen Parteitag würde er wohl die Infostände der Teilnehmer umstoßen und sagen: „Ihr habt aus dem Fest für Gott dem Vater eine Hölle gemacht“. Am schlimmsten finde ich das Anbiedern an den Islam, 17 x wird dieser auf dem Kirchentag Thema sein. Wir werden hören das Jesus im Koran ebenfalls genannt wird und Allah der gleiche Gott ist an den wir auch glauben. Das Jesus gesagt hat er sei der letzte der Propheten und das nach ihm nur falsche Propheten kommen werden (soviel zu Mohammed) scheint dort nicht bekannt zu sein. Und das im Islam Juden… Mehr

R.J.
17 Tage her
Antworten an  Supersilent

Laut der ganz großen Mehrheitsmeinung im Islam ist Jesus (1) nicht nur nicht göttlicher Natur, sondern (2) auch nicht am Kreuz gestorben (das war allenfalls ein Doppelgänger), (3) nicht auferstanden. Damit entfallen die drei zentralen Dogmen des Christentums. Jesus kommt am Jüngsten Tag, tötet alle Schweine (das hat verschiedene Gründe), zerbricht die Kreuze und schafft die Jizyah ab, dies aber nicht aus Toleranz, sondern weil es nur noch die Wahl zwischen Tod (Hölle) und Islam gibt. Im Qur’an ruft Jesus auch de facto zum Jihad auf. „la Illah“ ist der generische Name für Gott, und wird in Form von „Allah“… Mehr

Nibelung
18 Tage her

Protestanten im sozialistischen Gewande zwischen Rotfront und SED unter sich und es fehlt nur noch der Segen der apostolischen Kirche und des schwarzen Friedrichs, der dieser Truppe nähersteht, als seiner eigenen Klientel, die auch schon unter der geistigen Schwindsucht leidet und damit alles zum Ausdruck bringt, was schon lange bemängelt wird und zu Austritten ohne Ende führt. weil man sich als Konservativer völlig hintergangen sieht. Das alles wird ihnen auf Dauer nicht bekommen, denn irgendwann kommt der Punkt, wo es unerträglich wird und den haben wir bereits erreicht und wird die Blauen in den politischen Olymp führen, ob sie wollen… Mehr

Positivsteuerung
18 Tage her

Wenn man sich an den Propheten Jona (der mit dem Wal) erinnert: Gott sagte ihm: Mache dich auf und geh in die große Stadt Ninive und predige wider sie; denn ihre Bosheit ist vor mich gekommen. … Und es geschah das Wort des Herrn zum zweiten Mal zu Jona: 2Mach dich auf, geh in die große Stadt Ninive und predige ihr, was ich dir sage! 3Da machte sich Jona auf und ging hin nach Ninive, wie der Herr gesagt hatte. Ninive aber war eine große Stadt vor Gott, drei Tagereisen groß. 4Und als Jona anfing, in die Stadt hineinzugehen, und… Mehr

Reinhard Schroeter
18 Tage her

Die EKD hat nicht nur ihren Glauben verloren, sondern ihren Verstand gleich mit.
Denen, die da noch hin latschen geht es nicht besser.
Sie halten sich in ihrem Wahn für Christen sind es aber nicht. Sie machen aber nichts anderes als das Christentum zu verhöhnen und Gott zu lästern.

pcn
18 Tage her

Die evangelische Kirche ist die aktive Vorfeldorganisation (eine GO) der linksgrünen Kamarilla.

Der Ev. Kirchentag, der scheinheilige Bundesparteitag der Linksgrünen Ideologiestrategen in Politik und staatsfinanzierten Medien wie der DLF. Genau der bringt immer wieder in seinen Sendungen seine linksgrüne Färbung zu Ohren.

Es geht hier nicht um Gott, sondern um eine Transformation der Wirtschaft und besonders um die Transformation (Verblödung) der Gesellschaft, die man umzuerziehen gedenkt. Eine Mehrheit, die noch bei Verstand ist und die genau diese säkularen, linksextremistischen Inhalte des Kirchentags entrüstet ablehnt.

Last edited 18 Tage her by pcn
Evero
18 Tage her

Wenn all die, die auf dem Evangelischen Kirchentag aufgetreten sind, plötzlich alle in Rente gingen, würde Deutschland nichts vermissen. Es dreht sich dort nicht mehr um Glauben, sondern um gleichschaltende, weltliche Ideologie, die schädlich ist.

verblichene Rose
18 Tage her
Antworten an  Evero

Bei den sog. Boomern verhält es sich genau anders herum.
Die werden schon heute von den Besuchern gehasst, weil die dann nämlich arbeiten müssen 😉

Aljoschu
18 Tage her

Nix wie raus aus der bekloppten, verkommenen „N“GO Kirche! Jesus würde diese korrupten Krämer-Pfaffen mit der Knute aus dem Tempel jagen! – Schämt ihr euch nicht?

eschenbach
18 Tage her

Wenn das linksgrüne „bildungsbürgerliche“ Milieu einmal im Jahr öffentlich mit dem Protestantismus fusioniert, wird sein Wesen als -frei nach Marx- „ideele Gesamt-Verhaltensstörung“ so deutlich für nahezu jedermann, der halbwegs klar im Kopf ist, sichtbar, dass man es eigentlich noch dabei anfeuern möchte.

Last edited 18 Tage her by eschenbach
a.bayer
18 Tage her

Diese Sorte von Christen möchte ich ungern nach dem Jüngsten Gericht wiedersehen. Egal wo…

Supersilent
18 Tage her
Antworten an  a.bayer

Ich denke schon sehr lange genau so. Dies gilt auch für unsere islamischen Freunde denen ein Platz im Paradies versprochen wird wenn sie Ungläubige töten die z.B. den Propheten beleidigen. Da möchte ich nach meinem ableben überall hin nur nicht da wo die alle sind.