Wahlkampf um was? Um Platz 3!

Für Schwarz-Gelb könnte es sehr knapp werden. Zwei Konstellationen dagegen wären sicher: „Jamaika“ mit CDU/CSU, FDP und Grüne sowie eine Neuauflage von Schwarz-Rot. Vor Letzterem möge uns der Wähler bewahren.

Wahlkämpfe waren auch schon mal spannender. In den aktuellen Umfragen der sieben führenden Institute liegt die CDU/CSU gleich drei Mal bei 40 Prozent (Forsa, Forschungsgruppe Wahlen, Infratest dimap), zweimal knapp darunter (Allensbach: 39,5 %; GMS: 39 %.) Den schlechtesten Unionswert hat INSA mit 37,5 % gemessen. Mit Blick auf die SPD herrscht unter den Demoskopen Konsens darüber, dass die Partei zwischen 25 % (Allensbach, Emnid, INSA) und 22 % (Forsa) dümpelt.

Spannend scheint allein die Frage, wer den dritten Platz belegt. Da liegt die Linke mit 9 – 10,5 % leicht vorn, gefolgt von FDP (8 – 9 %), AfD (7 – 9 %) und den Grünen (6,5 – 9 %). Wenn das Wahlergebnis in etwa so ausfällt, reicht es weder für Rot-Rot-Grün noch für eine „Ampel“ (SPD, Grüne, FDP). Für Schwarz-Gelb könnte es sehr knapp werden. Zwei Konstellationen dagegen wären sicher: „Jamaika“ mit CDU/CSU, FDP und Grüne sowie eine Neuauflage von Schwarz-Rot. Vor Letzterem möge uns der Wähler bewahren. (www.wahlrecht.de)

+++

Auch wenn die Chancen für Martin Schulz nicht gerade rosig sind: Auf den Berliner Tagesspiegel kann sich der SPD-Kandidat verlassen. Chefredakteur Casdorff schwärmt in seiner Online-„Morgenlage – Für Politik-Entscheider“ am 28.Juli 2017: „Der Wahlkampf kommt auf Touren – und der SPD-Spitzenkandidat auch. Er will es wieder spannend machen. Darum ist Martin Schulz jetzt in Europa unterwegs, und das bekommt ihm gut. Da kennt er sich aus, als ehemaliger EU-Parlamentspräsident ist er in vielen Hauptstädten zuhause (gewesen). Und immer noch gern gesehen. So auch in Italien bei Paolo Gentiloni, dem Premier. Das hat mit der Wiederkehr der Flüchtlingsfrage zu tun, die nicht zuletzt Schulz gerade in den Blickpunkt zurückgeholt hat. Man kann sagen: Er will’s wissen, in jeder Hinsicht.“

+++

Irgendwie scheint die FDP fast zu erschrecken, wie stark sie in den Umfragen dasteht, dass der Wiedereinzug in den Bundestag fast gesichert scheint, dass sogar eine Regierungsbeteiligung im Bereich des Möglichen liegt. Der sonst um keine kecke Forderung verlegene FDP-Vize Wolfgang Kubicki hält es jedenfalls für nahezu ausgeschlossen, dass die FDP den Finanzminister stellen könnte. Er habe seine Zweifel, „dass der größere Koalitionspartner das zulassen wird.“ Dabei sollte Kubicki sich doch daran erinnern können, was der Anfang vom Untergang der FDP in der schwarz-gelben Zeit (2009 bis 2013) war: der Verzicht aufs Bundesfinanzministerium. Kubicki sollte bei Henry Ford mal nachschlagen: „Es gibt mehr Leute die kapitulieren, als solche die scheitern.“

+++

Wahlkampfweisheit zum Tage: Fehler können ein ebenso guter Lehrmeister sein wie Erfolge. (Jack Welch)

Unterstützung
oder

Kommentare ( 7 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

7 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Camperking
6 Jahre her

Das kleinste Übel gibt es nach meiner Erfahrung in der Politik nicht. Wenn wäre es die AfD.

gastm
6 Jahre her
Antworten an  Camperking

Unter der Prämisse, dass es zu 99,99% wieder eine Merkelregierung geben wird, an der die AfD definitiv nicht beteiligt sein wird, wäre für mich eine CDU/CSU/FDP-Regierung derzeit noch das relativ (!) kleinste Übel. Eine Regierung mit Merkel ist natürlich immer von Übel, das ist ja keine Frage. Aber daran kommen wir leider nicht vorbei. Aber vielleicht 2021 oder 2025 oder 2029? Irgendwann wird sie gehen müssen, so viel steht fest. Und das wird ein Jubel- und Freudentag für mich sein (sofern ich dann noch lebe).

Stefan
6 Jahre her

Diese Kolumne kann sich TE sparen, Herr Müller Vogg lebt im Geiste immer noch in einer Bundesrepublik, die es so nicht mehr gibt.

Ingenrieder
6 Jahre her

Tja, die alte Tante FDP wirds wohl auf Platz drei schaffen. Menschen mit den man mal ein eher dürftiges Gespräch über die Politik und die BK führt, sagen das sie mit der Politik in Berlin unzufrieden sind und Veränderungen wollen, besonders im Hinblick auf die Massenmigration. Wenn man dann fragt was sie denn wählen wollen (ja, ich bin so unverschämt!) um Veränderungen zu erreichen, kommt dann als erstes „die Nazis (AfD) kann man doch nicht wählen“. Wenn ich nach einer Alternative frage, dann wird die FDP aus dem Hut gezaubert. Wenn ich frage was sie sich denn von der FDP… Mehr

schaunmermal
6 Jahre her

Wahlkampf um Platz drei, ja genauso ist es. Ich befürchte nur, dass man die AfD gar nicht richtig mitkämpfen lässt und nur die Linken, Grünen und die FDP einen fairen Wahlkampf führen können. Die Antifa und andere linksxtremistische Hilfstruppen im „Kampf gegen rechts“ stehen doch sicherlich schon in den Startlöchern, um den Wahlkampf der AfD mit ALLEN erdenklichen unfairen oder sogar kriminellen Mitteln zu behindern und zu verhindern. Die AfD wird daher wohl weitgehend ohne Wahlkampf auskommen müssen. Aber vielleicht ist das gar nicht mal so schlecht für sie.

Illusionslos
6 Jahre her

Herr Müller -Vogg, wie ich sehe hat dieses Thema der Wahlprognosen gerade mal einen Kommentar gebracht, mit meinem zwei.
Aber Italien hat gerade einen Einsatz mit Schiffen vor Libyens Küste beschlossen, um Schleuser abzuhalten. Focus, und dazu gab es 60372 Kommentare !

Womit bewiesen ist, welche Themen auf des Volkes Seele brennen und im Wahlkampf nicht vorkommen.

Camperking
6 Jahre her
Antworten an  Illusionslos

Aber genau das ist von den Medien so gewollt. Selbst in Italien wird die derzeitige „Flüchtlingskrise“ unter den Tisch gekehrt. Die Registrierung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit oder der Medien statt. Die Lage in Italien ist aufgrund dessen mehr als angespannt. Europa steht wegen den „Flüchtlingen“ vor dem zerbrechen, das will man natürlich vermeiden und manipuliert die Bilder und Berichterstattung.

Bilder dieser Invasion will man nicht, das könnte den Wahlkampf doch noch kippen lassen. Diese Fotos soll in Deutschland keiner sehen.

https://www.facebook.com/pegida.uk/photos/a.1549595901949129.1073741828.1548833148692071/1944481295793919/?type=3&theater