Die EU erleichtert den Abschuss von Wölfen

Das Europaparlament hat den Abschuss von Wölfen erleichtert. Die Ansiedlung des Raubtieres in dicht besiedelten Gebieten war ein grün-linkes Vorzugsprojekt – bis EU-Chefin Ursula von der Leyen die Folgen persönlich zu spüren bekam.

Imago/ Imagebroker/ Raimund Linke

Kaum ein Thema steht so für die Abgehobenheit grün-linker Politik wie die Wieder-Ansiedlung in den dicht besiedelten Räumen Europas. Obwohl es nie eine logische Antwort auf die Frage gab, welchen Nutzen ein tödliches Raubtier unter Menschen haben soll. Die Idee basierte auf ideologischen Gedanken und war rückwärtsgewandt, die Umsetzung romantischer Phantasien von Regierenden – gegen den Willen der Regierten. Die Ansiedlung des Wolfs war ein übergeordnetes Projekt. Mehr Geld. Strengere Vorschriften. Über zwei Jahrzehnte konnte es nicht genug davon geben.

Das grüne Deutschland ist kein Ponyhof
Wolf reißt von der Leyens Liebling und steht jetzt zur Diskussion
Die Bedenken der Bürger hat die Politik kalt abgebügelt: Gerissene Kühe und Schafe, getötete Hunde und Pferde? Das werde es nicht geben. Falls doch, dann werde der Staat die Kosten halt übernehmen. Das war leicht und schnell ausgesprochen von Politikern – wie schwer und langwierig es ist, das Geld dann tatsächlich einzufordern, davon können Viehzüchter oder Pferdehalter eigene Texte schreiben. Mittlerweile sogar eigene Bücher.

Wenn ein Wolf ein Haustier riss, dann galt der emotionale Wert gar nichts. Wenn sein Hund tot vor dem Halter lag, dann sollte der sich nicht so haben. Die Ansiedlung des Wolfes war ein Staatsziel – da müssen Gefühle Regierter schon mal zurückstehen. Doch dann passierte etwas, was die Regierenden dieser Tage mit sehr viel Aufwand zu vermeiden versuchen: Die Realität brach in ihre Blase ein. Ein Wolf riss Dolly, das Pony von Ursula von der Leyen (CDU). Der Präsidentin der EU-Kommission. Was der Regierte hinzunehmen hat, ist dem Regierenden nicht zumutbar. So funktioniert Feudalismus.

Die EU bewies nun, dass sie rasch und unbürokratisch handeln kann. Zumindest, wenn es ein Anliegen der Fürsti… Präsidentin geht. Das Europaparlament hat an diesem Donnerstag beschlossen, dass Wölfe künftig einfacher geschossen werden können. Statt “streng geschützt” steht das Raubtier künftig nur noch in der Kategorie “geschützt”. Das beschloss das Parlament im Eilverfahren. Am Umweltausschuss vorbei. Es musste erst das Pony der Präsidentin sterben, damit in die Politik Vernunft einkehren kann. Dolly sei Dank, ruhe in Frieden.

Mit der Absenkung des Schutzstatus können absurde Entwicklungen vermieden werden, wie sie derzeit in Mecklenburg-Vorpommern stattfinden. Dort muss sich Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) voraussichtlich vor der Staatsanwaltschaft Rostock vorantworten. Die ermittelt gegen den Minister, den vorerst seine Immunität schützt, weil der auf das zuständige Landratsamt eingewirkt haben soll, um einen Abschuss herbeizuführen. Das ist laut Naturschutzgesetz vorerst verboten, könnte sich aber für künftige Fälle ändern, wenn der EU-Beschluss in nationales Recht umgemünzt wird.

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Kommentare ( 79 )

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79 Comments
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murphy
5 Tage her

Ja, ich habe Angst vor Wölfen wenn ich sie sehe.
Aber noch mehr vor Politikern der Kartellparteien, auch wenn ich sie nur höre.

Zuschauer
5 Tage her

Wölfe sind intelligente und fürsorglich lebende Tiere. In dem bekannten „Dschungelbuch“ des bekannten britischen Autors Rudyard Kipling wird ein kleines Kind, das von seinen Eltern in einem Wald in Indien ausgesetzt wird, von einem Wolfsrudel aufgezogen. Dieses Buch basiert auf der wahren Geschichte eines Mannes in Indien, der im Jahr 1867 im Dschungel mit einem Wolfsrudel zusammenlebte. Offenbar war dieser Mann als Baby in der Nähe des Dschungels ausgesetzt worden, wurde von Wölfen aufgezogen und von einer Gruppe von Jägern entdeckt, als diese durch den Wald reisten. Dieser wilde Mann kommunizierte nur mit „tierischen“ Geräuschen und aß keine gekochten Speisen, sondern… Mehr

Rosalinde
5 Tage her
Antworten an  Zuschauer

Wölfe denken noch stärker wie Wachhunde territorial. Kommt ein Pilzsucher unbeabsichtigt in deren Revier, wird dieser angegriffen!

Will Hunting
5 Tage her
Antworten an  Rosalinde

Korrekte Verhaltensweise!

Zuschauer
4 Tage her
Antworten an  Will Hunting

Diese Wölfe verstehen es, ihr Revier aggressiv zu verteidigen, was wir nicht tun.

Will Hunting
5 Tage her

Ist schon seltsam. Wieviele Länder oder Kontinente gibt es, die mit weitaus gefährlicheren Tieren in einer Koexistenz leben? Nicht einmal das bekommen wir hin.

Pesta Lozzi
5 Tage her

Wölfe sind faszinierende Tiere, was nicht zuletzt die vielen Wölfe in literarischen Werken belegen. In unserer durchgearbeiteten, dicht besiedelten und zunehmend sterilen Umgebung haben sie aber keinen Platz mehr und stören nur – genau wie z. B. Igel, Hasen, Dachse usw. usf.

Will Hunting
5 Tage her
Antworten an  Pesta Lozzi

Ja genau. Die Deutschen werden immer fauler. Mähroboter, was für ein Mist. Und bei dem Rest holen sie die Flinte raus. Ganz üble Gesellschaft.

Will Hunting
6 Tage her

Der Wald gehört mit Sicherheit nicht dem Menschen. Es fehlen noch ein paar Bären, oder findet ihr nicht?

Kuno.2
6 Tage her

Zuerst verbringen grünlackierte Sozialisten Mitte der Neunziger Jahre junge Wölfe aus Osteuropa in deutsche Wälder und jetzt wollen die gleichen Leute diese umbringen. Als ob nicht schon damals klar war, dass sich Wölfe ohne natürlichen Fressfeind vermehren würden.

Britsch
5 Tage her
Antworten an  Kuno.2

Der zum größten Schwachsinn der verbreitet wird / wurde, gehört Wölfe würden Weidetieren überhauipt nichts tun und würden nur wildlebende Waldtiere jagen (Traumtänzer, selbst ernannte „Exdperten“ von der Realität keine Ahnung)

Maja Schneider
6 Tage her

Mit verklärten Augen und fern jeglicher Realität wurde „der Wolf bei uns in Deutschland erwartet“, ein Raubtier, das zwar Menschen gegenüber zunächst eher scheu ist, aber deshalb nicht weniger gefährlich ist, aktuell vor allem für die draußen weidenden Nutztiere. Eine Försterin, der wir auf einer Wanderung vor einigen Wochen begegneten, bestätige uns in einem Gespräch, dass der Wolf sich immer mehr ausbreite und auch in unserer Gegend schon ein Rudel gesichtet wurde. Aufgrund verklärter Falschinformationen kennen viele Kinder gar keine Scheu und halten ihn für einen besonderen Hund, mit dem man spielen kann. Er nähere sich im Laufe der Zeit… Mehr

steto123
6 Tage her

Dann bin ich mal gespannt was mit der Wiedervernässung der Moore passiert, wenn uns Ursula an Malaria erkranken sollte.

woderm
6 Tage her

Von Anfang an war abzusehen, dass nur Schaden aus der Pro-Wolf-Bewegung erwächst, die von den üblichen realitätsfernen-pseudoromantischen Willkommens-Typen propagiert wird.

Cimice
6 Tage her

Mir reicht schon, wenn mir in Wald und Feld ein freilaufender Hund entgegen gerannt kommt, das Herrchen oder Frauchen ein paar hundert Meter hinterher, mit umgehängter Leine. Auf ein Rudel Wölfe kann ich wirklich verzichten.

„Die EU bewies nun, dass sie rasch und unbürokratisch handeln kann. Zumindest, wenn es ein Anliegen der Fürsti… Präsidentin geht.“

Aber auch nur dann. Das entspricht dem undemokratisch-autokratischen Führungsstil der Kommissionspräsidentin – die sich auch über das EU-Parlament hinweg setzt.

Ceterum censeo: Was ist eigentlich mit der Sommerzeit-Regelung in der EU??

Apfelmann
6 Tage her
Antworten an  Cimice

Ein Hund gehört im Wald und im öffentlichen Raum immer angeleint. Auf dem eigenen Grundstück kann er rumlaufen wie Frauchen es gern hat. In vielen Kommunen ist das der Fall. Es müssten jedoch mal bundeseinheitliche Regeln eingeführt werden.