4. September 2015: Merkel öffnet die Grenzen und Deutschland den Weg in den Kontrollverlust. Zehn Jahre später ist klar: Es war kein humanitärer Akt, sondern ein politisches Totalversagen im Dienst des Zeitgeists mit fatalen Folgen für innere Sicherheit, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Rechtsstaat.
picture alliance / AA | Ales Beno
Im Herbst 2015 unterlief Merkel der schlimmste Fehler ihrer an kardinalen Fehlern wirklich nicht armen Regierungszeit. Wie bei allen anderen ihrer Irrtümer beging sie auch diesen nicht in voller Absicht, sondern aus Opportunismus, denn Merkels Regierungsmaxime lautete, nicht gegen den veröffentlichten Zeitgeist zu regieren. Wie seit frühester Kindheit erstrebt, wünschte sie als Primus, als Beste vor der Klasse, vor der Partei, vor der Welt dazustehen. Und der veröffentlichte Zeitgeist war seit dem Sieg der Achtundsechziger, denen der Marsch durch die Institutionen zum Unglück des Landes glückte, und ihrer Kinder links, grün, woke, linksliberal oder postmodern, wie unterschiedliche Bezeichnungen für den eklektizistischen Komplex der intellektuellen und in der Konsequenz selbstzerstörerischen Dekadenz des Westens lauten.
Europas Unglück und Europas Niedergang resultieren aus dem Sieg der Wohlstandskinder, deren Ideologie nur die fashionable Kleidung für ihr Ego bietet, allzumal in Deutschland, wie die große Denkerin Hannah Arendt einst präzise anmerkte, dass die Deutschen es lieben, sich erhabene Gefühle zu bereiten, eben, wie ich meine, immer die Welt zu retten und sich nur allzu gern auf den Thron des Herrschers über die Moral und über das Luftreich der Träume plumpsen zu lassen. Einer der „Helden“ dieser neuen intellektuellen Eliten des „westlichen Europas“, der damals maßlos überbewertete, inzwischen so ziemlich vergessene Schriftsteller Jean Genet fasste den Hass der neuen Eliten auf ihre Mitbürger in den Satz zusammen: „An dieser Stelle meiner Rede rufe ich, um die Schwarzen zu retten, zu einem Verbrechen auf, zur Ermordung der Weißen.“
Für Deutschland ist der Stichtag, an dem der Dekadenz vorerst nicht mehr zu wehren und die postmodernen und postdemokratischen Eliten den Höhepunkt ihrer Herrschaft erreichten, der 4. September 2015. Es ist der Tag, an dem eine zerstörerische Dynamik entfaltet wurde, der Tag, an dem sich Deutschland von der Wirklichkeit verabschiedete.
Was Merkel dem Land gebracht hat, lässt sich in Worte fassen, die da lauten: wirtschaftlicher Niedergang, Verschuldung, internationale Bedeutungslosigkeit, innerer Zerfall, Zerfall der Infrastruktur und Spaltung, Hass, Terror, eine Inflation von Messerstechereien und Vergewaltigungen, auch Massenvergewaltigungen. Dabei kann man ihr beim besten Willen keine Originalität unterstellen, sondern sie war nur diejenige, die am besten nach den Bedingungen der Postdemokratie zu handeln vermochte. Schnell, effektiv, geräuschlos und schlau passte sie sich den neuen Eliten an – lernte virtuos, deren Spielregeln zu beherrschen. Man muss dazu wissen, dass die Grundlage von Merkels Herrschaft im Bündnis mit den Medien bestand, nicht mit der Partei, die sie dann auch zum willigen Werkzeug, zur Gefolgschaft der Mediokeren umformte. Mithilfe der Medien gelangte sie an die Macht, durch die Macht sah sie sich in der Lage, verteilen zu können, und zwar Ämter, Posten und Pöstchen und schuf sich so eine Gefolgschaft in der Partei. Die Wichtigen wurde unwichtig und die Unwichtigen wurden wichtig. In dekadenten Gesellschaften besteht die Existenzbedingung der Elite in ihrer Dysfunktionalität.
Die Flüchtlingskrise war eine willkommene Ablenkung
Angela Merkel regierte Deutschland unter dem Jubel der allzu vielen in den Niedergang, weil sie in der Verachtung der Deutschen sich eins wusste mit den sogenannt „liberalen“ oder postmodernen oder eben grünen Eliten. Sie richten sich in der Idiosynkrasie vom Postnationalen ein. Sie waren soviel „post“, postdemokratisch, postnational, postmodern, dass sie auch bald „post“ sein werden. Nur allzu willig folgte die Union Angela Merkel auf diesem Weg in die grüne Abgehobenheit, denn ihrer Funktionäre wollten so gern auch einmal hipp, so gern Großstadtpartei sein.
Den Witz, den die Geschichte am meisten liebt, ist der Treppenwitz. Und der Treppenwitz von Deutschlands hochgeheiligter Willkommenskultur lautet, dass Merkel eigentlich nichts fremder war, als „Mama Merkel“ zu werden. Migration interessierte sie nicht im Geringsten. Im Jahr 2014, vor allem aber 2015 schlugen die Diskussion um Griechenlands Schulden und einem möglichen Grexit hoch. Doch mitten in der Diskussion um neue Hilfen für Griechenland, orakelte Merkel 2015 im ZDF-Sommerinterview über die Problematik der Migration: „Diese Fragen werden uns sehr viel mehr noch beschäftigen als die Frage Griechenlands und die Stabilität des Euros.“ Kaum jemand verstand damals die Brisanz dieser Nebensätze, denn niemand kannte die Berichte der Geheimdienste und die DVD vom Chef der Bundespolizei, Dieter Romann, die ebenjene Migrantentrupps zeigten, die nach Europa aufgebrochen waren. Man konnte in ihnen das Heer der Armen des „globalen Südens“ oder eine Invasion sehen, je nachdem.
In Folge des Jahres 2015 wurden ein rechtliches Gestrüpp geschaffen, das die Möglichkeit bot, alle Maßnahmen gegen die Massenmigration in die Sozialsysteme als mit dem Recht nicht vereinbar hinzustellen. Man begann, das Recht dadurch aufzulösen, indem man still und heimlich ein Parallelrecht schuf, wozu das sogenannte, demokratisch nicht legitimierte Europa-Recht ohnehin neigt. Doch wenn die Auslegung des Rechts, seine Interpretation politischen bzw. ideologischen Vorgaben folgt, wenn sich das Recht von der Gerechtigkeit und von seinem Sinn ablöst, wenn es politische Vorstellungen und Konzepte durchsetzen, wenn die Judikative die Legislative unterlaufen und aushebeln soll, um so auf judikativem Weg einen Umbau der Gesellschaft gegen den in Wahlen erklärten Willen der Bürger vorzuarbeiten, dann wird aus dem Rechtsstaat der Repressionsstaat.
Merkel als postdemokratische Politikerin oder als Politikerin, die das Instrumentarium der Postdemokratie glänzend beherrschte, nutzte die Veruneindeutigung des Rechts. In ihrem Sommerinterviews sprach Merkel 2015 munter davon, dass das Dublin-Abkommen, das besagte, dass „Flüchtlinge“ sich in dem EU-Staat registrieren lassen mussten, wo sie zum ersten Mal EU-Territorium betraten, nicht mehr funktioniert. Da Deutschland von sicheren Drittländern umgeben war, bestand für Deutschland eigentlich auch kein Problem, wenn die Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht durch ihr fahrlässiges Handeln dieses Migrationsproblem zu dem deutschen Problem gemacht hätte. So monströs die Fehlleistung war, um so mehr musste sie nun durch eine der größten Vertuschungsaktionen, die die Geschichte kennt, unter der Phrase der Willkommenskultur medial in eine heroische Tat uminterpretiert werden. Interessanterweise wurde die Willkommenskultur als Umgestaltungsideologie in der medialen Volkserziehung durch die Klimaideologie und zwischenzeitlich durch die Pandemie-Ideologie abgelöst, die alle drei totalitär sind.
Das Gewaltpotenzial war von Anfang an bekannt
Am 31. August und am 1. September 2015 ließ Viktor Orbán noch Sonderzüge mit Migranten nach Wien und München, die in Ungarn auf dem Weg nach Deutschland gestrandet waren, fahren. In München trafen am 31. August 900 „Flüchtlinge“ ein, am 1. September kamen schon mehr als 2400 „Flüchtlinge“ an. Sie hielten Schilder mit Germany und Bilder von Angela Merkel hoch. Auf einer Pressekonferenz sprach Merkel, ohne es vielleicht wirklich durchdacht zu haben, quasi eine Einladung an die „Flüchtlinge“ aus: „Deutschland ist ein starkes Land. Das Motiv, mit dem wir an diese Dinge herangehen, muss sein: Wir haben so vieles geschafft – wir schaffen das! Wir schaffen das, und dort, wo uns etwas im Wege steht, muss es überwunden werden, muss daran gearbeitet werden.“ Im Wege standen die Kritiker, die Realisten, sie wurden medial „aus dem Weg geräumt“.
Auf dem Keleti-Bahnhof stürmten derweil „Flüchtlinge“ Züge, die nach Deutschland fuhren. Vor dem Gewaltpotential eines Teils dieser Leute wurden nicht nur die Augen geschlossen, sondern jeder, der Asyl sagte, wurden quasi zum Übermenschen stilisiert, zum guten „Flüchtling“, zum Inbegriff des Mensch-seins. Für Ungarn entstand eine ernsthafte Bedrohung der öffentlichen Sicherheit. In dieser Situation bat Ungarn Deutschland um Hilfe. Die deutsche Seite zog die Entsendung von Sonderzügen nach Budapest in Erwägung, verlangte aber, dass die „Flüchtlinge“ am Bahnhof Keleti sich registrieren ließen, was diese aber verweigerten, weil sie darin eine Falle witterten. So entstand eine Pattsituation, während immer mehr „Flüchtlinge“ zum Keleti-Bahnhof strömten. Es war die deutsche Seite, die für Verwirrung sorgte. Auf der einen Seite wurde jeder ankommende Migrant in München bejubelt wie ein Wunder Gottes. Auf der anderen Seite protestierte die deutsche und die österreichische Regierung in Budapest dagegen, dass Orbán Sonderzüge mit „Flüchtlingen“ schickte, auf der einen Seite galt Dublin, auf der anderen eigentlich nicht mehr so recht. Was wollte Merkel und was wollte Merkel nicht? Sie wusste es selber nicht und stolperte dadurch in eine Krise, die sich bis heute in Deutschland täglich vergrößert.
Am 4. September, einem Freitag, begab sich die Bundeskanzlerin nach der Morgenlage im Kanzleramt auf eine Dienstreise unwichtigen Inhalts, die sie nach Bayern und nach Köln führen sollte. Freitagsstimmung dürfte geherrscht haben, Kanzleramtsminister Altmaier in Gedanken schon bei einem hübschen Termin in Genf, wohin er aufbrechen sollte, alle anderen bereits in Wochenendstimmung. Nichts Besonderes schien anzuliegen, außer die von Stunde zu Stunde katastrophaler werdende Situation am Keleti-Bahnhof in Budapest, doch die interessierte Merkel und ihre Leute offensichtlich nicht. Hätte nicht spätestens jetzt die Bundeskanzlerin alle Termine absagen und sich mit dem österreichischen Kanzler Faymann und dem ungarischen Ministerpräsidenten Orbán um eine Lösung bemühen müssen, wenn ihr die Menschlichkeit so sehr am Herzen lag?
Andere sollten das Problem lösen
Und während sich Merkel auf die Reise nach Bayern begab, beschlossen Tausende von Migranten, die am Keleti-Bahnhof festsaßen, sich ebenfalls auf die Reise zu begeben, und zwar nach Deutschland. Spätestens seit dem 31. August hätte jedem verantwortlichen Politiker in Österreich und vor allem in Deutschland bewusst sein müssen, dass die Lage eskalieren würde und man eine schnelle provisorische und anschließend eine grundsätzliche Lösung finden musste. Nicht so Merkel.
So sehr man über ihre Motive für ihr verantwortungsloses Handeln rätselt, kommt man genau auf diesen Punkt: Sie wollte keine Verantwortung für eine Entwicklung übernehmen, die sie nicht abschätzen konnte. Der Mythos der Willkommenspolitikerin Merkel wurde nur mit großer medialer Kraft erzeugt, um ihre Fehler und ihre Flucht vor der Verantwortung in diesen Tagen vergessen zu machen, zu bemänteln. Der ungarische Botschafter József Czukor versuchte an diesem 4. September, an dem sich Merkel zu Wohlfühlterminen nach Bayern und nach Köln begab und die „Flüchtlinge“ vom Bahnhof Budapest-Keleti sich auf den Weg nach Deutschland machten, die zuständige Staatssekretärin im Bundesinnenministerium Emily Haber zu erreichen, doch die ging nicht ans Telefon. Deshalb schrieb er ihr einen dringlichen Brief. Er teilte der Staatssekretärin mit, dass etwa 3000 „sich als syrische Staatsangehörige bezeichnende Menschen zu Fuß“ auf der Autobahn Budapest–Wien und auf den Geleisen unterwegs sind. „Nach gegenwärtigem Kenntnisstand will die entscheidende Mehrheit der Personen, die sich als syrische Staatsangehörige bezeichnen, nach Deutschland weiterfahren. Sie verweigern jegliche Kooperation mit den ungarischen Behörden, indem sie sich darauf berufen, dass sie in Deutschland aufgenommen würden. Ebenso verweigern sie sich einer Beförderung in ein ungarisches Flüchtlingslager durch die ungarischen Behörden.“ Angesichts dieser Situation schreibt der ungarische Botschafter an die deutsche Staatssekretärin: „Es werden die österreichischen und deutschen Behörden wiederholt gebeten, mit den ungarischen Behörden zusammenzuarbeiten und sich um eine gemeinsame Lösung der gegenwärtigen Situation zu bemühen, die allerdings unaufschiebbare Maßnahmen erfordern.“
Deutsche Medien haben versucht, Merkels Versagen in eine Hinterlist von Viktor Orbán umzudichten, der angeblich Merkel eine Falle gestellt hatte. Aber was ist das für eine Falle? Jeder sah doch den Druck, der sich auf die EU-Außengrenzen geradezu stündlich erhöhte, jeder sah doch die Situation am Keleti-Bahnhof, jeder, auch Angela Merkel und ihre Regierung. „Wiederholt“ haben die Ungarn Österreich und Deutschland um Zusammenarbeit gebeten, wiederholt! Doch Angela Merkel verschloss in ihrer Ratlosigkeit die Augen vor der sich abzeichnenden Katastrophe.
Nachdem sich die Migranten vom Keleti-Bahnhof zu Tausenden, von 4000 bis 6000 war schließlich die Rede, auf den Weg über Straßen und Gleise gemacht hatten, versuchte Viktor Orbán, Angela Merkel telefonisch zu erreichen. Es ging ihm nicht darum, Hilfe von Merkel zu erbitten, sondern sich mit ihr abzustimmen, wie man in dieser eskalierenden Situation weiterverfahren sollte. Doch Merkel mied das Telefon. Sie wollte für das, was sich zusammenbraute, keine Verantwortung übernehmen, denn es ist doch komfortabler, vom hohen moralischen Ross dem Ungarn die Schuld für alles zuzuschieben, was jetzt geschehen wird. Nach Terminen in Bayern, flog sie nach Köln. Unterwegs erfuhr sie von den Flüchtlingskolonnen, die sich vom Keleti-Bahnhof in Richtung ungarische Grenze aufgemacht hatten. Doch Merkel war immer noch nicht bereit, mit Orbán zu telefonieren, stattdessen sonnte sie sich in Köln in wohlfeiler Moralität, als sie in ihrer Rede zum 70. Jahrestag der NRW-CDU verkündete: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wer vor Not, vor politischer Verfolgung flieht, da haben wir die Verpflichtung, auf der Grundlage der Genfer Flüchtlingskonventionen, unseres Asylrechts und des Artikel 1 unseres Grundgesetzes Hilfe zu leisten – ob es uns passt oder nicht.“
Es passte ihr aber nicht, mit Viktor Orbán zu telefonieren. Auch der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann drückte sich vor der Verantwortung wie Merkel und nahm ebenfalls Orbáns Anruf nicht an. Stattdessen versuchte Faymann, Merkel telefonisch zu erreichen, doch vergeblich Inzwischen hatte Orbán, weil Faymann für ihn nicht zu sprechen war, eine Verbalnote ans österreichische Außenministerium gesandt, die offiziell die österreichische Regierung darüber informierte, dass sich „Flüchtlinge“ auf dem Weg nach Österreich befänden, und fragte nach, wie Ungarn sich verhalten solle. Weil Faymann jetzt reagieren musste, aber weiterhin keine Verantwortung übernehmen wollte, antwortete der Sozialdemokrat, dass er mit Orbán telefonieren werde, aber erst am nächsten Tag gegen 9 Uhr.
Doch die „Flüchtlinge“ legten derweil Kilometer für Kilometer Richtung Österreich zurück, und die Nacht drohte. Der Ungar publizierte Faymanns Antwort, der nun nicht Orbán, sondern Merkel anrief. Jetzt endlich ging Merkel ans Telefon, aber auch nur, weil Faymann drängelte. Er schlug ihr vor, dass Deutschland und Österreich jeweils die Hälfte der Flüchtlinge übernehmen. Merkel stimmte noch nicht zu, sondern hielt Rücksprache mit Steinmeier und Gabriel, Seehofer erreichte sie nicht mehr. Würde man die Flüchtlinge aufnehmen, würde man die Dublin-Regel brechen. Doch als absolute Ausnahme in dieser Notsituation wäre das nach der Selbsteintrittsklausel möglich. Der Chef der ungarischen Staatskanzlei entschied gegen 21.15 Uhr, Busse zu schicken, um die „Flüchtlinge“ zur Grenze zu bringen, weil deren nächtlicher Marsch auf der Autobahn zu gefährlich sei. Gegen 22.30 Uhr informierte Merkel Faymann, dass sie zustimmt. Jetzt endlich meldete sich der österreichische Bundeskanzler bei Viktor Orbán und teilte ihm mit, dass er Busse zur Grenze schicken würde, um die „Flüchtlinge“ abzuholen.
Im Herbst 2015 schrieb ich das Buch: „Gehört Luther zu Deutschland“, das eigentlich heißen sollte: „Gehört Luther noch zu Deutschland“. Doch der Herder Verlag wagte zumindest mit meinem Buch den Widerspruch zu einer Zeit als viele, fast alle von Bild über die Welt bis zur FAZ Merkel zujubelten. Patrick Bahners von der FAZ, der sich immer irgendwie erfolglos in seinen Artikeln zu erklären versucht, was er da eigentlich schreibt, rief am 17. September 2016 in echter Begeisterung und mit knarrendem wilhelminischem Tone aus: „Ist Merkel-Kritik jetzt Volkssport. Die ganze Meckerei wirkt hilflos, lächerlich und misogyn. Denn auf die Kanzlerin kommt es an“. Was wiederum an die letzten Szenen eines Romans von Heinrich Mann erinnerte.
Da Angela Merkel niemals einen Fehler beging, musste nun dieser, ihr Kardinalfehler, begraben werden, unter einer triumphalen Ideologie der Menschlichkeit. Aus der kinderlosen Bundeskanzlerin wurde plötzlich Mama Merkel. Wer auch nur die geringste Kritik wagte, verlor seine Stellung, mindestens jedoch seine Reputation. Mit der Willkommenskultur ging die Schleifung des konservativen Flügels in der CDU einher. Konnte Angela Merkel schon nicht mit den Grünen gemeinsam regieren, so machte sie, so gut es ging, aus der CDU eine grüne Partei, in Fragen der Klimapolitik, der Energiepolitik, der Migrationspolitik, der EU-Politik, schließlich der Pandemie-Politik.
Als am 19. Dezember 2016 der islamistische Terrorist Anis Amri auf einem Weihnachtsmarkt 13 Menschen tötete, 54 teils schwer verletzte, trieb Angela Merkel nicht Mitleid mit den Opfern, sondern nur die Sorge um den Bestand ihres Täuschungsmanövers „Willkommenskultur“ um. Weil der Täter ein „Flüchtling“ war, denn: „Dies wäre besonders widerwärtig gegenüber den vielen, vielen Deutschen, die tagtäglich in der Flüchtlingshilfe engagiert sind.“
Die Angehörigen der Opfer, die mühsam um Entschädigung kämpfen mussten, wurden von ihr erst ein Jahr später nach einem offenen Brief im Kanzleramt empfangen. Doch inzwischen wurde Merkel zur Gefangenen ihres eigenen Mythos, denn endlich existierten für sie keine Deutschen mehr, sondern nur noch „diejenigen, die schon länger hier leben“ und die sich vor „denjenigen, die kürzlich hinzugekommen sind“ zu verneigen hatten.
„Unser Zusammenleben muss täglich neu ausgehandelt werden“
Merkels Staatsministerin für Desintegration derer, die schon länger hier leben, Aydan Özoguz, drückte den Heimatraub in ihrem Strategiepapier vom 21.09.2015 klar und deutlich aus: „Auch mit Blick auf die hohen Flüchtlingszahlen ist klar: Wir stehen vor einem fundamentalen Wandel…Unser Zusammenleben muss täglich neu ausgehandelt werden… Eine Einwanderungsgesellschaft zu sein, heißt, dass sich nicht nur die Menschen, die zu uns kommen, integrieren müssen. Alle müssen sich darauf einlassen und die Veränderungen annehmen. Schon heute hat jeder fünfte Bürger einen Migrationshintergrund: Deutschland ist längst nicht mehr der ethnisch homogene Nationalstaat, für den ihn viele immer noch halten. Es wird Zeit, dass sich unser Selbstbild den Realitäten anpasst.“
Göring-Eckardt jubelte über die Folgen von Merkels Politik: „Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich drauf!“ Die Migrationsideologin Naika Foroutan urteilt über die Deutschen, über diejenigen im Sinne Merkels, die schon länger hier leben: „Sie haben das Gefühl, ihr ‚eigenes‘ Land nicht mehr wiederzuerkennen. Zu Recht, möchte man sagen – denn es sieht anders aus, es ist jünger geworden, es spricht anders, es isst anders, es betet anders, es liebt anders, es hat neue Konflikte, es kleidet sich anders, es ist lauter als in den Jahren, die für viele bis heute ihr Deutschlandbild prägen.“ Also, weg mit ihnen! Sie stehen dem neuen Deutschland im Wege: „Deutschland ist das Land seiner Einwohner und Einwohnerinnen. Es gehört niemandem per se, weil er oder sie Urahnen hatten, die schon immer hier gelebt haben.“ Wer sich dieses Land nimmt, dem gehört es dann auch. Foroutan liest sich so, als habe sie Renaud Camus’ Befürchtungen zu Siegesmeldungen verarbeitet.
Deutschland zahlt immer stärker den Preis für Merkels Politik, zuletzt in Solingen, Bad Oeynhausen, Frankfurt/Main, in Magdeburg, in Aschaffenburg, in Friedland und und und und und. Doch für die Merkel-Sympathisantin Katrin Göring-Eckardt, die zwar niemals direkt gewählt wurde, aber seit Jahrzehnten im Bundestag sitzt, hat Migration mit dem Alltag der Menschen wenig zu tun.
Merkels Willkommenskultur entfesselte einen Kulturkampf, der immer stärker zum Kampf um unsere Kultur wird. Es ist auch der Kampf einer dysfunktionalen Elite um ihre Macht.







Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
Leider waren es keine „Flüchtlinge“ es sind immer noch in hoher Anzahl Illegale, die unser Asyl- und Sozialsystem missbrauchen. Unterstützt werden sie immer wieder durch unsere Politik und auch offiziell eingeflogen – wie gerade wieder durch die jetzige Bundesregierung. Die Folgen für unsere Städte und Gemeinden sind dramatisch, denn finanziell ist dies nicht mehr zu stemmen. Im Zusammenwirken mit anderen politischen Dummheiten, wie dem immer noch von vdL beabsichtigten Verbrenner aus oder der Vernichtung unserer sicheren Energiewende wird das zu einem Deseaster für uns und andere europäische Länder. Die Folge ist natürlich wie immer in de Geschichte: Ablenkung durch schlimmeres… Mehr
Nein, Herr Mai, kein politisches Versagen! Völlige Absicht! Das Phantasma der Gefährlichen, allen vornweg, Frau Merkel, wir alle auf dieser Welt seien austauschbar und deswegen dürfen Länder keinesfalls Grenzen haben. Diese Idiotie von Wahnsinnigen hatte sich 2015 Bahn gebrochen. Und viele Deutsche fielen auf dieses hypnotische Narrativ – eines irrsinnigen Denkmusters entsprungen – herein. Man glaubte sich auf der Seite der Moralischen zu sehen. Die Pfarrer in den Kirchen beider Konfessionen stimmten Lieder der Willkommenskultur an. Seit an Seit mit dem linksgrünen Mob von Antifa bis zu den NGOs derer, die bis heute mit Abermillionen gefüttert werden, und die die… Mehr
Aus meiner Sicht – 25 Jahre DDR gelernt – war Merkels Putsch schon weit vor ihrer eigentlichen Machtergreifung geplant. Sie war nur der Front Kader, der den SED Stasi Plan exekutierte. 1. Wirtschaftlicher Ruin der Bonner BRD durch Zerstörung der Energie Basis. 2. Gesellschaftliche Zerstörung des Sozialsystems in Tateinheit mit Libanonisierung der gesamten BRD. Die DDR hatte schon Anfang der 80er Libanesen nach Schönefeld eingeflogen, von wo aus diese via Westberlin die Keimzellen der heutigen Groß Clans bildeten. Die selbst importierten Türken taten es denen gleich. Vor dem September 2015 wurde bereits in den Überschuss Camps in Nahost für die… Mehr
Das war generalstabsmäßig damals orchestriert und kein Zufall oder gar Flucht aus Verzweiflung, denn die saßen schon alle in Lagern und warteten nur darauf, weiterreisen zu können und irgendjemand gab den Startschuß dazu um anschließend den Überraschten zu spielen, was doch offensichtlich war, wobei bei dann über Jahre betrachtet auf die gleiche Art und Weise Nachschub erfolgte, was bis heute anhält. Wer frei auf der Flucht umher irrt, wird in der Regel entweder von der Angst oder von denen getrieben, die hinter ihnen her sind, so wie es damals bei der Flucht aus dem Osten war, weil sie der Soldadeska… Mehr
„Im Herbst 2015 unterlief Merkel der schlimmste Fehler ihrer an kardinalen Fehlern wirklich nicht armen Regierungszeit. Wie bei allen anderen ihrer Irrtümer beging sie auch diesen nicht in voller Absicht…“ Bereits an dieser Stelle möchte ich Zweifel anmelden. Meiner Überzeugung nach handelte Merkel weder humanitär, aus Mitleid mit Flüchtlingen, sie beging auch keinen Fehler, aber es dürfte sehr wohl Absicht gewesen sein. Ich stolperte Jahre vorher über einen Artikel der UN(?), der im Rahmen der Bestandserhaltungsmigration für Deutschland eine Bevölkerungszahl von 240 (oder waren es gar 270?) Millionen empfahl. Der Artikel hatte bei mir absolutes Entsetzen hervorgerufen und ich fragte… Mehr
Genau ! In der Politik passiert NICHTS durch Zufall. Alles hat einen Sinn, Absicht und geplantes Vorgehen als Grundlage.
So glaubt die Mehrheit auch noch immer an Schabowskies Zettel.
Es war kein Fehler, vieleicht ganz am Anfang. Dann waren ihr die sichtbaren und absehbaren Folgen aber egal. Ich empfehle das Video auf Youtube „Hat sie das wirklich gesagt“ Dort erklärt sie in dem öffentlich-rechtlichen TV, dass sie die Demos gegen das DDR-Regime immer abgelehnt hat. Das legt ihren Kern frei. Durchziehen gegen das Volk, solange sie selbst profitiert. Das Volk verachtet sie und die Werte der Demokratie ebenso. Da ist ja auch noch das Interview, in dem sie erklärt Diskussionen seien ihr zuwider und sie habe wohl eine „autoritäre“ Ader. Merkel war nie ein Rätsel für den aufmerksamen Beobachter.… Mehr
Also hört man ihre früheren Aussagen zur Migration, muss man denken, dass Merkel zur Muslimischen und Afrikanischen Migration gezwungen wurde. Vielleicht von der einseitigen Atlantikbrücke, wo Deutschland nur Befehle entgegen nahm?
Die Invasion war gesteuert. Ihr Verlauf von Budapest nach München ist bekannt, aber wie sind die Wallfahrer von ihren Lagern in Griechenland an die serbisch-ungarische Grenze gelangt und faßten deshalb zur selben Zeit denselben Entschluß. – Der ehemalige Kommandeur des holländischen Marineinfanteriekorps Jeff Mac Mootry hat sich in einer Talkshow verplappert. Schon vor vielen Jahren sei in Strategiesitzungen die Möglichkeit der hybride Kriegsführung durch Masseneinwanderung erörtert worden. Daraufhin herrschte im Studio Stille, Er wurde auch nie wieder eingeladen.
Ich würde bestreiten, dass den 68ern der „Marsch durch die Institutionen“ gelungen ist, wie es der Autor hier tut. M. E. verhält es sich vielmehr so, dass Merkel, und zwar im Verbund mit den Medien, aktiv dafür gesorgt hat, dem Zeitgeist ein „linksgrünwokes“ Gepränge zu verpassen – um sich dann hinter diesem „Zeitgeist“ verstecken zu können, um die eigenen – wahren – Ziele zu verschleiern und um die eigene Anhängerschaft hinter die Fichte zu führen. Auch heute gibt es ja noch etliche CDU-Wähler, die glauben, Merz müsse sich nur aus der Umklammerung der SPD/Grünen/Linken befreien, um endlich wieder konservative Politik… Mehr
„Im Herbst 2015 unterlief Merkel der schlimmste Fehler ihrer an kardinalen Fehlern wirklich nicht armen Regierungszeit.“
Ist es wirklich „nur“ ein Fehler, der ihr „unterlaufen“ ist? Das glaube ich nicht. M.M.n. war es Kalkül. Sollte es ein Fehler gewesen sein, so müßte sie es doch längst eingesehen und zugegeben haben, anhand dessen, was dieser „Fehler“ für Deutschland und seine Menschen bedeutet. Das ist jedoch keineswegs der Fall. Es ist wohl eher so, daß sie zufrieden ist, was sie damit geschafft hat.