Wer Union wählt, bekommt SPD mit grünen Rüschen

Friedrich Merz gibt den Außenkanzler auf Weltreise, während die SPD in Berlin ungestört Schulden-, Sozial- und NGO-Staat ausbaut. Wer heute Union wählt, bekommt eine linkssozialdemokratische Regierung: CDU-Logo vorne drauf, SPD-Programm darin.

picture alliance / Flashpic | Jens Krick

So viel Wortspiel sei erlaubt, weil nur noch Humor über die deutsche Tristesse hinweghilft: Wenn die Regierung Merz noch vor März endet, befände sich Deutschland dann im demokratischen Vormärz oder in der roten Reaktion? Zur Stunde jedenfalls düst auf Kosten des Steuerzahlers auf der Flucht vor der deutschen Misere, die er zu verantworten hat, Friedrich Merz wie ein Unterhändler der UN durch den Nahen Osten. Und gleicht dabei doch mehr für alle sichtbar dem Händler der vier Jahreszeiten. Nur, Friedrich Merz ist nicht ein Unterhändler der UN, auch kein Sonderbeauftragter des State Departements der USA, sondern der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Gibt es in Deutschland nicht mehr als genug für einen Bundeskanzler zu tun? Auf die Innenpolitik kommt es an, Kanzler.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen radikal verändert werden, damit wieder Wirtschaftswachstum möglich wird. Sie müssen von Klimaplanwirtschaft auf Marktwirtschaft zurückgedreht werden, es muss eine grundlegende Reform des Sozialstaates im Sinne von Erhards sozialer Marktwirtschaft und nicht nach den Prinzipien sozialistischer Planwirtschaft tatkräftig in Angriff genommen werden – auch mit Kettensäge. Desweiteren hat die Migrationspolitik gründlich verändert zu werden und die Bildungspolitik muss statt Ideologie und Gesinnung wieder Bildung, Wissen und Leistung dominieren. Steuergelder sind wieder zur Finanzierung der Kernaufgaben des Staates einzusetzen und nicht zur Finanzierung ideologischer Projekte im Ausland und des tiefen NGO-Staates im Inland. Dringend sollte die Bundesregierung mit einer Sozialstaatsreform als Ganzes beginnen, wozu Rente und Bürgergeld gehören. Doch wie bei der Rente am Freitag wird sich die SPD am Ende durchsetzen mit dem Ergebnis, dass echte Reformen blockiert, Scheinmaßnehmen durch rotgrüne Medien über den grünen Klee gelobt werden, letztlich aber nur dem Bürger noch tiefer in die Tasche gegriffen wird. Bei der Gesundheitsreform kommen zu höheren Beiträgen Leistungskürzungen, was noch einmal eine indirekte Erhöhung der Abgaben darstellt, weil das deutsche Gesundheitssystem nach dem Willen von Friedrich Merz und Lars Klingbeil die ganze Welt medizinisch zu versorgen hat, wofür die deutschen Beitragszahler aufzukommen haben. Auch steht die „Reform“ der Schuldenbremse an. Dazu hat Friedrich Merz bereits geäußert: „Wir werden in dieser Wahlperiode und auch darüber hinaus zusätzliche Schulden nicht machen können.“ Doch wen interessiert in dieser Regierung, was der Außenkanzler und Weltenbummler Friedrich Merz verkündet, wenn er in Berlin Zwischenstation einlegt? Zu Hause hat die SPD das Sagen, und die meint, dass „dauerhaft zusätzliche Investitionen in die Stärkung unseres Landes“ möglich sein müssen. Zusätzlich ist ein Euphemismus für neue Schulden. Also dürfte „Reform der Schuldenbremse“ im Klartext Wegfall der Schuldenbremse, statt Wiedereinsetzen der Schuldenbremse bedeuten, egal, wie man es benennt, welch bombastische Worte die professionellen Phrasendrescher der Parteien dafür finden mögen. Übrigens: um so bombastischer das Wort, um so schlechter der Inhalt für die Bürger.

Wenn man lieber durch die Welt jettet, anstatt die existentiell werdenden Probleme Deutschlands zu lösen, weil man es möglicherweise verabsäumt hat, die Stellenbeschreibung Bundeskanzler der Bundesrepublik DEUTSCHLAND zur Kenntnis zu nehmen, sollte man als Bundeskanzler zurücktreten. Das kommt auch immer mehr in der Fraktion und in den Ländern an, dass die Innenpolitik der fidele Kanzler auf Reisen der SPD überlassen hat. Und so sieht das Land auch aus: die Bundesbürger und ihre Kinder und Kindeskinder werden bis über beide Ohren verschuldet, währenddessen geschätzt 30 Milliarden Euro ins Ausland fließen, nach Gaza, nach Afghanistan, nach Syrien, in die Ukraine, in dubiose Klimaprojekte, Millionen Euro im Inland in NGOs oder NGO-Projekte. Der tiefe Staat, der im rotgrünen Phrasenreich Zivilgesellschaft genannt wird, besteht aus einem staatlich finanzierten Komplex fragwürdiger Institutionen zur Sicherung rotgrüner Herrschaft über den öffentlichen Raum von A wie Angstkommunikation zur Herstellung von Gehorsam und Folgebereitschaft über K wie Kampagne-Fähigkeit durch den organisierten Einsatz von Berufs- und Eventdemonstranten wie neulich in Gießen über V wie Verschwörungstheorien bis Z wie Zersetzung, in dem andere politische Auffassungen als rechts denunziert und angeprangert werden. Hierbei wird nicht einmal vor der Zerstörung des Rufs und der gesellschaftlichen und beruflichen Existenz zurückgeschreckt. Das Land wird mit Meldestellen überzogen, damit der rotgrüne Gutmensch seine Leidenschaft zur Denunziation ausleben kann. Meldestellen führten auch CDU regierte Länder wie Hessen und Wüsts NRW ein.

Die NGOs werden auch von der CDU-Ministerin Prien und vom CSU Minister Dobrindt finanziert. Laut WELT stehen für das Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“, das vom Bundesinnenministerium und von der inzwischen linken Propagandaveranstaltung namens Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) getragen wird, in „diesem und im kommenden Jahr… jeweils 17 Millionen Euro zur Verfügung.“ Priens Bundesfamilienministerium überweist der Antonio Amadeu Stiftung 872.916 Euro, rechnet man die Gelder aus Dobrindts Innenministerium hinzu, dann bekommt der linke Kampagne-Konzern 1.485.113 an Steuergeldern dafür, alles zu bekämpfen, was rechts von links ist. Selbst Correctiv, das nun mehrfach vom Gericht bescheinigt bekommen hat, Meinungen, aber keine Fakten in der Räuberpistole vom „Geheimtreffen“ in Potsdam verbreitet zu haben, wird vom Prien-Ministerium mit 140.876 Euro bedacht. Oder entlohnt? Die Union finanziert mit Steuergeldern großzügig Kampagne-Netzwerke, deren Kampagnen sich auch gegen die Union richten.

Der Bundeskanzler und Parteivorsitzende der CDU Friedrich Merz zieht eine Spur von Pleiten und Pannen, trägt die Verantwortung für die höchste Verschuldung, für den freien Fall der Wirtschaft, für die Politisierung des Verfassungsgerichts, für die Entfremdung von den USA, für die verpatzte Rentenreform, für den Burch in der Kontinuität der deutschen Politik Israel gegenüber, für die außenpolitische Isolation Deutschlands, für die Aushöhlung der bürgerlichen Freiheiten und die Förderung des institutionalisierten Grün- und Linksradikalismus. Dieser Kanzler überlässt einer Partei komplett die Innenpolitik, die sich im Kampf um die Restwähler im rotgrünen Lager mit den Linken radikalisiert. Dass unter einer Arbeits- und Sozialministerin, die den Klassenkampf gegen die „Herren in Maßanzügen“ und für die Verteidigung der „sozialen Errungenschaften“ führen will, die dringend notwendige Reform des Sozialstaates ausgebremst wird und Deutschland am Ende mehr Sozialstaats anstatt weniger haben wird, jedenfalls solange, bis das System uns ganz um die Ohren fliegt, dürfte klar sein.

Weder das Gebäudeenergiegesetz (GEG) wird abgeschafft, noch das Erneuerbare Energiengesetz (EEG). Katherina Reiche sagt, um so weiter sie von Berlin entfernt ist, um so vernünftigere Dinge, um in ihr Ministerium zurückgekehrt brav Habecks Wirtschaftspolitik fortzusetzen. Carsten Linnemann, der zur Erinnerung nicht Profi im Tischtennis ist, sondern Generalsekretär der CDU, äußert in Talk Shows zwar richtige Gedanken, nur aber um zu verschleiern, dass Friedrich Merz mit der übergroßen Liebe zu seinem Amt und zu seinem Stuhl, allem zustimmt, was Bas und Klingbeil wollen. Wir haben de facto eine linkssozialdemokratische Regierung. Wer Union gewählt hat, hat SPD bekommen, hat SPD gewählt. Dass das möglich wurde, liegt sicher auch daran, dass Friedrich Merz in nie erlebter Weise arrogant und hemmungslos alle Wahlversprechen gebrochen und seine Wähler betrogen hat. Zu erklären ist das nur dadurch, dass die Union unter Merkel die Mitte geräumt hat und zu einer linken Partei, zur Blockpartei oder Brandmauerpartei par excellence geworden ist. Die CDU ist nur noch ein Mehrheitsbeschaffer für rotgrüne Politik. Das erklärt auch, warum Kanzler Merz lieber vor den innenpolitischen Problemen ins Ausland flieht, um sich dort als Außenkanzler feiern zu lassen, und der SPD die Innenpolitik überlässt.

Wenn die CDU als Partei überleben will, muss sie Merz abwählen. Doch wer stünde dann bereit zu übernehmen? Wüst oder Söder oder als Kompromisslösung Boris Rhein? Im besten Fall wird es nicht schlechter, besser wird es nicht. Politisch sind spätestens mit dem Pyrrhus-Sieg am Freitag Merz und sein Kanzleramtsminister Thorsten Frei am Ende. Doch es würde an ein Wunder grenzen, dass die Union die Kraft fände, sich aus der Umklammerung zu lösen und das Notwendige und Richtige für unser Land zu tun. 49 % der Unions-Wähler und 52 % der SPD-Wähler sind mit der Arbeit der Bundesregierung unzufrieden. Diese Zahlen werden die Auseinandersetzung in der Koalition verstärken, weil sich die Parteien vor ihren Wählern profilieren müssen. Da die SPD weiter nach links marschiert – und mit einer sozialdemokratischen Partei nichts, mit einer kommunistischen Partei immer mehr gemein hat, wird die Union sich entweder weiter nach links bewegen müssen, im Geleitzug der SPD, oder sie muss die Koalition platzen lassen. Der Tag, an dem die SPD aus der Koalition aussteigen wird, steht schon, es wird der Tag sein, an dem die AfD verboten wird, weil dann durch judikativen Putsch eine Mehrheit der Vereinigten Linke hergestellt sein wird und man die lästige Union nicht mehr benötigt. Für das Verbot jedenfalls kämpft der SPD-Minister Maier unter dem christdemokratischen Ministerpräsidenten Voigt in Thüringen, vor allem aber will der Regierende Bürgermeister von Berlin Wegner von der CDU den Weg zum Verbot der AfD über eine Bundesratsinitiative ebnen. Dümmer geht nimmer, aber nach der Berlin-Wahl wird die Hauptstadt voraussichtlich wieder einen kommunistischen Bürgermeister haben, von der Partei Die Linke. Alles, was die Union noch zusammenhält, ist der Verrat. Sollten sich dennoch Kräfte in der Union finden, die Änderung wünschen, so sollten sie wissen, dass die Zeit läuft – und zwar gegen sie.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 18 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

18 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Teiresias
8 Stunden her

Seit Merkel ist die CDU grün.
Wie die Grünen.
Wie die FDP.
Wie die SPD.
Wie die SED (wie auch immer die gerade heisst).

Wir haben ein Zwei-Parteien-System: Die AfD und die Anderen.

Man wählt entweder AfD oder die Migrations-Klima-Corona-Koalition – auch wenn man gar nicht wählt.

Das ist schon seit der sog. „Euro-Rettung“ so.

Last edited 8 Stunden her by Teiresias
Okko tom Brok
8 Stunden her

Willy Brandt und Herbert Wehner mögen „linkssozialdemokratisch“ gewesen sein, aber diese Regierung…?

ralf12
9 Stunden her

Leider noch schlimmer. Wer nicht AfD wählt bekommt SPD mit grünen Rüschen

Kampfkater1969
9 Stunden her

Wir waren seinerzeit in den 80igern in Großbritannien auf Schulfahrt. Dazu zählte auch der Besuch des Speakers Corner, wo alle möglichen Menschen ihre Reden halten konnten. Auch Politiker waren dort immer wieder anwesend. Es ging damals um die Mitgliedschaft der Briten in der EU. Tenor der dortigen Aussagen war, dass man als Briten große Hoffnungen in die Deutschen setzte, die ohne Last der Kolonien Politik machen konnten, die den Engländern und Franzosen, die fortlaufend Rücksicht auf ihre (ehemaligen) Kolonien nehmen mussten, verwehrt war. Nun, diese Hoffnung wurde von den Unsrigen nach 1990 bitter entäuscht, besonders nach dem Abtreten von Helmut… Mehr

jwe
10 Stunden her

Die CDU-Wähler der Generation Ü60 wird auch nicht abschrecken, dass die SPD mit evtl. nur 10% das Zepter schwingt. Es gibt Regionen in DE, die sind fest in CDU-Hand. Da könnte die CDU auch einen Ziegenbock (4-beinig) aufstellen, er würde gewählt.

Hairbert
10 Stunden her

Es wäre tatsächlich zu einfach zu behaupten, die Merz-CDU führe lediglich die Linie Merkels fort – und ob des gesteigerten Einflusses von der inzwischen noch mehr radikalisierteren linken Seite sicher auch zu verharmlosend.
Eigentlich DER Stoff für Schulbücher: Der (leicht voraussehbare) Niedergang des Real Existierenden Sozialismus, und das anschließende Versagen und Verweigern der Bundesrepublik nichts daraus gelernt zu haben um sich vor dergleichen existenzgefährdenden sozialistischen Umtrieben zu schützen.
Da bleibt leider nur als Fazit den letzten Absatz aufzugreifen: Dümmer geht nimmer, die Dummheit in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.

Last edited 10 Stunden her by Hairbert
U.S.
10 Stunden her

Hauptsache in Berlin in Bundesämtern, und in den Ländern in Landesämtern und in den Kommunal- Behörden sind alle ROT GRUEN und SCHWARZ Parteimitglieder mit gut dotierten krisensicheren Poestchen lebenslang versorgt, und wenn jemand aus seinen Minister und sonstigen Spitzenpositionen heraus fällt, dann versorgt ROT GRUEN SCHWARZ ihre verdienten Parteimitglieder. Und dann müssen noch die illegal ohne Visum und ohne Pässe über die offenen Grenzen eingereisten Migranten aus allen Armutslaendern des gesamten Planeten lebenslang versorgt werden mit Unterkünften, Geld 💰 💰 💰 und mit Familien Nachzug. Und zweitens ROT GRUEN müssen ihre KLIMA Ideologie🙈🙊🙉 austoben mit exorbitant teurer elektrischer Energie, und… Mehr

Philoktet
10 Stunden her

Gute Analyse. Aber der letzte Schritt fehlt: nur ein Niederreißen der Brandmauer, dh zB eine Minderheitenregierung der Union mit Unterstützung der AfD kann hier Abhilfe schaffen.
Das ist doch klar. Warum trauen Sie sich nicht, daß zu schreiben, Herr Mai?

Joe
10 Stunden her

Es ist nicht nur heute so, sondern war die letzten zehn Jahren bereits so, auch wenn bei vielen Autoren von Tichy jetzt erst der Groschen fällt: die Union hat die Energiewende mit Deindustrialisierung in Gang gesetzt, die Grenzen für die Massenmigration geöffnet, die Schuldenorgie bereits mit der „Griechenlandrettung“ gestartet,die Bundeswehr abgewrackt, die Förderung der Antifa und ihres Vorfeldes mit über einer Milliarde institutionalisiert, die Kinder in Masken gezwungen und die Kranken und Alten allein sterben lassen sowie die Opposition diffamiert. Diese Partei ist Deutschlands Problem!

kb
10 Stunden her

Alles bekannt und tut sich substantielles etwas in den Wahlumfragen – nö! Also über 60% wollen es so.🥴🤪😂