„Was erlaubt sich diese NGO?“ – dm-Chef seziert Campacts antidemokratische Druckkampagne

dm-Chef Christoph Werner hält bei Markus Lanz dem rotgrünen Kampagnenapparat Campact die Stirn: Er weigert sich, sich von einer Polit-NGO und deren Anhängerschaft per Drohmails zu Gesinnungsbekenntnissen treiben zu lassen. Wer Parteien von Debatten ausschließe und Sprechverbote etabliere, warnt er, liefere ihnen die Macht über den Diskurs.

Screenshot: ZDF/Markus Lanz

Der nicht enden wollende, schier hysterische Umgang mit der Teilnahme des AfD-Bundestagsabgeordneten Leif-Erik Holm (55) beim parlamentarischen Abend des Verbandes der Familienunternehmer vom 9. Oktober belegt, wie linksschief die politische Kultur in diesem Lande verkommen ist. Die Motivation des Verbandes, Leif-Erik Holm einzuladen, war nicht ganz abwegig. Schließlich ist er der Spitzenkandidat der AfD für die Landtagswahl am 20. September 2026. Laut aktueller Sonntagsfrage von Infratest/dimap führt die AfD dort in der Sonntagsfrage mit 38 Prozent; sie verweist die SPD und die CDU auf Ergebnisse unter 20 Prozent.

TE hat mehrmals auch über das post-festum-Herumeiern des Verbandes der Familienunternehmer in dieser Sache sowie über die überhitzte politische, mediale und „öffentlich-rechtliche“ Debatte berichtet. Zuletzt am 2. Dezember:

Nun hat auch die ZDF-Runde „Markus Lanz“ am 4. Dezember zu mitternächtlicher Stunde die Sache aufgegriffen. Dort kam aber erst einmal für lange 35 Minuten der „grüne“ Co-Vorsitzende Felix Banaszak mit den Ergebnissen seiner am Wochenende abgelaufenen Bundesdelegiertenkonferenz zu Wort. Mit von der Partie waren Sabine Rennefanz, „Spiegel“-Journalistin mit ihrer – für Spiegel-Verhältnisse – erstaunlich sachlichen Bewertung des vermeintlichen Skandals um die Einladung von Leif-Erik Holm. Mit in der „Lanz“-Runde saßen der Drogerie-Unternehmer Raoul Roßmann, der den Familienunternehmer-Verband wegen der Causa „AfD“ verlassen hatte, und Christoph Werner, Chef der dm-Drogerie-Kette. Sein Auftritt war wohltuend, wenngleich seine Firma den Verband der Familienunternehmer bereits vor mehreren Monaten verlassen hatte. Werners Argumentation ist überzeugend.

Bereits am 27. November war Werner in der „Tagesschau“ bzw. dem SWR mit folgendem Statement zu Wort gekommen: „dm lehnt eine polarisierende Brandmauer-Debatte ebenso entschieden ab wie Positionen der Partei AfD, welche die freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage stellen. Eine lebendige Demokratie ist uns ein Anliegen und wir setzen uns für eine inhaltlich sachliche und tiefgründige Auseinandersetzung ein.“ Diese Haltung entspreche dem gelebten Miteinander bei dm, und sie sei auch aktuell wieder klar artikuliert worden.

Mit Sorgfalt sollten die politischen Debatten über die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger geführt werden. „Das ist unsere Überzeugung und diese haben wir zum Ausdruck gebracht. Dass wir dafür kritisiert werden, bestätigt uns darin, dass die differenzierte Auseinandersetzung wichtig ist“, so Werner weiter. Mit Blick auf den Verband der Familienunternehmer sagte Werner dem SWR: Wie der Verband mit bestimmten Parteien umgehen möchte, müsse er mit seinen Mitgliedern entscheiden. „Wir haben unseren Austritt bereits vor vielen Monaten erklärt und sind daher nicht mehr Teil der internen Meinungsbildung“, so Werner. Es stehe dm daher nicht mehr zu, dem Verband Ratschläge zu erteilen.

Diese ausgewogene Aussage hinderte den Kampagnenverein „Campact“ nicht daran, ein Kesseltreiben gegen „dm“ zu inszenieren. Etwa mit folgendem Plakat:

dm-Chef Werner, Chef von 64.000 Mitarbeitern allein in Deutschland, sagte dazu bei „Lanz“ unter anderem: Seine Kette sei in der Folge mit Unterstellungen, Drohungen, Forderungen „zugespamt“ worden. Siehe Minute 43:40 bis 45:30. Mutig und zugleich zutreffend war vor allem sein auf „Campact“ gemünzter Satz: „Was erlaubt sich eigentlich diese Organisation, als NGO, mich unter Druck zu setzen, dass ich mich öffentlich zu bekennen habe, weil ich sonst beschämt und an den Pranger gestellt werde? Das ist doch keine Behörde, die legitimiert ist.“

Das ist des Pudels Kern! Denn mittlerweile führen sich gewisse NGO wie eine (para-)staatliche Exekutive auf, auch wenn sie sich „non-governmental“ nennen. Von „Campact“ sollte man wissen: Dieser Kampagnenverein ist seit Ende 2019 nicht mehr gemeinnützig, bezieht also direkt keine staatlichen Gelder. Dennoch verfügte „Campact“ im Jahr 2023 etwa über rund 16 Millionen Spenden und Förderbeiträge. „Campact“ mischt gleichwohl indirekt mit bei der Denunziatsplattform „hateAid“. Letztere wurde von „Campact“ mitbegründet; sie wird staatlich, namentlich von der Bundenetzagentur (Präsident: Klaus Müller, „grüner“ Habeck-Vertrauter), als „trusted flagger“ (vertrauenswürdige Anzeigestelle) geadelt und jährlich mit mindestens sechsstelligen Euro-Beträgen (hier 2024) aus zwei Bundesministerien unterstützt. HateAid hat insgesamt einen Jahresetat von 5,7 Millionen Euro (Stand: 2023)

Das heißt: Mit „Campact“ und Co. ist ein Schattenimperium entstanden, das mit Rechtsstaat immer wenig zu tun hat. „Campact“ gelingt es regelmäßig, Millionenspenden zu generieren und Hunderttausende Mitläufer auf die Straße zu bringen. Zuletzt im Januar 2024, nachdem das „Recherchezentrum“ Correctiv die Phantasiestory in die Welt gesetzt hatte, am 25. November 2023 hätten sich „Rechte“ geheim in Potsdam getroffen, um über „Remigration“ zu beraten.

Ja, der deutsche Michel ist eben immer mal wieder zu Hunderttausenden ein beschämendes Herdentier.


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Kommentare ( 18 )

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Waldschrat
11 Minuten her

Ich stelle mir immer wieder die Frage, wer hat den Wessis (nicht als Beleidigung gemeint) ins Hirn eingebrannt, dass die AfD die freiheitlöich-demokratische Grundordnung infrage stellt, wie das u.a. auch der dm-Chef postuliert. Laufen die alle mit Scheuklappen durch die Gegend? Sind das alles Taube im Blindenkino (Zitat C.-M. Herbst)? Es ist doch eher so, dass die Parteien des Brandmauerkombinats (schönes Wort, kreiert von R. Mai) die freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage stellen. das beweisen sie doch tagtäglich aufs neue.

RandolfderZweite
47 Minuten her

„…welche die freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage stellen.“
Mich 🤮 es nur noch an: Bitte mal einen einzigen Beweis oder eine einzige Aussage, die das explizit belegen würde! Auf eine linksgrüne Interpretation kann ich verzichten, ebenso auf die VS Sammlung irgendwelcher schwammigen Zitate!!

Dr. Rehmstack
49 Minuten her

Mir scheint, dass Lanz einer der wenigen ist, der begriffen hat, was das Leipziger Urteil über die Berechtigung des Zwangsgebühren Beitrags gesagt hat. Er scheint sich heimlich, still und leise und nach allen Seiten absichernd abzusetzen versuchen von der sturen öffentlich-rechtlichen Brandmauer, denn eines muss man ihm lassen, er hat die Nase im Wind.

Kassandra
1 Stunde her

Danke. Dennoch hätte ich gerne eine Konkretisierung von Herrn Werner: „dm lehnt eine polarisierende Brandmauer-Debatte ebenso entschieden ab wie Positionen der Partei AfD, welche die freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage stellen. Eine lebendige Demokratie ist uns ein Anliegen und wir setzen uns für eine inhaltlich sachliche und tiefgründige Auseinandersetzung ein.“ Diese Haltung entspreche dem gelebten Miteinander bei dm, und sie sei auch aktuell wieder klar artikuliert worden. „…wie Positionen der Partei AfD, welche die freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage stellen…“ Wo genau kann Christoph Werner solche Positionen erkennen? . Aus dem Parteiprogramm der Blauen stammt so was jedenfalls nicht! . Weiter im Ungefähren und… Mehr

Ho.mann
1 Stunde her

Wie krank und kaputt unsere Demokratie doch bereits ist, erkennt man auch daran, dass eine krude Haltung, die gepaart mit erschreckendem Realitätsverlust die Wahrheit und den gesunden Menschenverstand mit allen Mitteln für die Umsetzung einer unsäglichen Politik beherrschen will. Aber am Ende wird sich der politmediale Knallteufel doch nur selbst ins Knie schießen.

Paul Brusselmans
1 Stunde her

Nehmen wir einmal den Digital Services Act wie er ist, weil er nun mal geltendes Recht ist, dank deutscher Hilfe (EU-Kommissionspräsidentin, deutsche EU-Abgeordnete, deutsche Regierung über den Rat):
An „Trusted Flagger“ werden recht strenge Anforderungen durch den Act gestellt – ob die von der Bundesnetzagentur ernannten Organisationen die alle erfüllen? Sollte dies nicht der Fall so, so ist das eine Anfrage seitens der Bürger bzw auch wohlgesinnter EU-Abgeordneter wert.

Markus Gerle
1 Stunde her

Herr Werner hat aber eine Sache nicht begriffen. Zitat: „Was erlaubt sich eigentlich diese Organisation, als NGO, mich unter Druck zu setzen, dass ich mich öffentlich zu bekennen habe, weil ich sonst beschämt und an den Pranger gestellt werde? Das ist doch keine Behörde, die legitimiert ist.“ Na, nach meinem Kenntnisstand ist in Deutschland auch keine Behörde legitimiert, jemand zu einem öffentlichen Bekenntnis zu drängen oder ansonsten an den Pranger zu stellen, sofern man nicht im Staatsdienst beschäftigt ist. Und gerade weil dazu keine Behörde legitimiert ist, finanziert der Staat diese obskuren U-Boot Organisationen, um die Drecksarbeit zu erledigen. Interessant… Mehr

roffmann
1 Stunde her

DM ist ein gesundes , sauberes Unternehmen und wenn der Herr Werner Rückgrad zeigt , ist das nur zu begrüßen. Schwindsüchtige und kranke Unternehmen geben halt jedem Windstoß nach . Das hat D M nicht nötig.

Andres
1 Stunde her

Leider ist Herr Werner ein Einzelfall.

Kassandra
12 Minuten her
Antworten an  Andres

Och. Ein Herr Müller zeigt noch deutlicher Flagge – oder?
Campact mit der Denunziation auch da vorneweg: https://blog.campact.de/2025/09/mueller-backwerk-red-bull-unternehmer-unterstuetzen-rechtsextreme/
Kann man aber auch nutzen, um die Genannten bei Geldausgaben zu bevorzugen!
Merken die eigentlich, in welchen Fußstapfen die sich bewegen, bei campact?
Hier das verantwortliche Team: https://www.campact.de/ueber-campact/team/
.
Und 4.25 Millionen Menschen sollen das tatsächlich unterstützen?

Reinhold
1 Stunde her

Urkommunistische Methode: „Willst Du nicht mein Bruder sein, schlag ich Dir den Schädel ein.“ Erschreckend ist nur, über welche Macht und Mittel diese Verbrecher verfügen und der machtlos zuschauende Staat, der außerstande ist, seine Bürger davor zu schützen.