Die LINKE zeigt ihr wahres Gesicht – gut so!

Nachdem die LINKE in der Vergangenheit mit Sympathieträgern wie Gysi und Wagenknecht punktete, hat sie jetzt eine Unsympathin und eine Trotzkistin zu Vorsitzenden gemacht. Und das ist gut so.

IMAGO / Reiner Zensen

Die neuen LINKE-Vorsitzende Hennig-Wellsow blamiert sich in einer Talkshow nach der anderen. Besonders drei ihrer Auftritte sind inzwischen legendär:

Am 12. Februar 2020 sprach sie bei Markus Lanz über die „faschistischen Methoden“ der AfD im Landtag von Thüringen. Als typisch faschistisch brandmarkte sie „übertriebene Freundlichkeit“: „Das andere Beispiel ist das extreme Gegenbeispiel, aber auch das eine Methode der Nazis: Übertriebene Freundlichkeit. ‘Gehen Sie doch mit uns Kaffee trinken’, ‘Sollen wir Sie nicht da und dort mitnehmen und fahren’ und so weiter. Ich selbst wurde neulich von einem AfD-Abgeordneten bedrängt, der körperlich meinen Weg begleiten musste.“

Die große Täuschung
Medien auf Kuschelkurs mit der LINKEN
Bei dem Youtuber Tilo Jung in dem Format „Jung & Naiv“ ging es um Auslandseinsätze der Bundeswehr. Auf seine Frage, welche Kampfeinsätze der Bundeswehr sie beenden würde, konnte Hennig-Wellsow keinen Einsatz benennen. „Da muss ich ehrlicherweise sagen: Die habe ich alle nicht einzeln im Blick“, sagte sie. Bei mehreren Nachfragen zeigte sie komplette Ahnungslosigkeit. Fairerweise muss man sagen: Viele Menschen könnten diese Fragen auch nicht beantworten. Aber dass die Vorsitzende einer Partei, die die Forderung nach Beendigung aller Auslandseinsätze zu einem ihrer zentralen Programmpunkte gemacht hat, offensichtlich rein gar nichts über dieses Thema weiß, war schon erstaunlich.

Der letzte entlarvende Auftritt war vor wenigen Tagen wieder bei Markus Lanz. Es ging auch diesmal um eine der zentralen Forderungen der LINKEN, nämlich Steuererhöhungen für Reiche. Bei jeder Frage, die sich auf Zahlen bezog, kam Hennig-Wellsow offensichtlich ins Schwimmen und zeigte sich ebenso meinungsstark wie faktenarm. Auf die Frage von Lanz, wie hoch denn nach Meinung der LINKEN der Spitzensteuersatz sein solle, antwortete sie: „Ich würde ihn schon ein bisschen hochsetzen. 50 Prozent könnte man schon machen.“ Offenbar kennt sie das Steuerprogramm der Partei, deren Vorsitzende sie ist, nicht. Dort wird eine Einkommensteuer von 60% ab rund 260.000 Euro und von 75% auf Einkommen oberhalb von 1 Million Euro gefordert, natürlich zusätzlich Soli und zusätzlich einmaliger Vermögensabgabe und zusätzlich Vermögensteuer. https://www.die-linke.de/themen/umverteilen/

Die Unsympathin

Vorwärts zur „Arbeiter- und Bauernmacht“
Ziel der Partei "Die Linke" ist und bleibt die Wiederauferstehung der DDR
Die neue Vorsitzende der LINKEN zeigt sich nicht nur extrem inkompetent, sondern wirkt auch auf viele Menschen ausgesprochen unsympathisch – auch auf mich. Dabei kann ich zwischen politischen Meinungen und Sympathie durchaus gut unterscheiden: Ich fand die ehemaligen LINKEN-Vorsitzenden Lothar Bisky und Gregor Gysi sowie Sahra Wagenknecht (die stv. Vorsitzende und viele Jahre Fraktionsvorsitzende war) nicht nur im Fernsehen sympathisch, sondern auch, als ich ihnen persönlich begegnet bin. Auch Janine Wissler, mit der ich mal bei Maischberger diskutierte, fand ich nicht unsympathisch. Aber warum wählen SPD und Linke mit Personen wie Saskia Esken und Susanne Hennig-Wellsow ausgesprochen unsympathische Personen als Vorsitzende? Vielleicht finden die Genossen die beiden ja sympathisch, aber auch das würde einiges über ihre Partei verraten.

Nun, ich finde das gut so. Denn natürlich sind Politiker wie Wagenknecht und Gysi viel gefährlicher, weil sie rhetorisch brillant und sympathisch sind – was indes nicht das Geringste an der radikalen Gesinnung von ihnen und ihrer Partei ändert. Es ist ja überhaupt ein großes Missverständnis, dass Radikale stets unsympathisch oder dumm sein müssten. Wirklich gefährlich sind die anderen – die Intelligenten und Sympathieträger unter ihnen.

Die Trotzkistin

"Dann wird Königswinter brennen"
Nur ein paar Beispiele für Extremismus in der Partei Die LINKE
Und was kann man über die zweite Vorsitzende der LINKEN sagen, über Janine Wissler? Sie war bis kurz vor ihrer Wahl zur LINKEN-Vorsitzenden Mitglied in der trotzkistischen Gruppe Marx21. Dass sie austrat, hat sie ausdrücklich nicht mit inhaltlichen Differenzen begründet, sondern mit ihrer neuen Funktion als Vorsitzende: „Ich bewerbe mich als Parteivorsitzende, da ist es üblich und richtig, die Unterstützung und Mitgliedschaft in innerparteilichen Strömungen und Zusammenhängen zu beenden“, sagte Wissler ZEIT ONLINE.

Es ist kein Ruhmesblatt für den deutschen Journalismus, dass ihr nach dem Austritt kein Journalist die Frage stellte, wie sie denn heute zu Lenin und Trotzki steht. Ich bin sicher, sie würde sich winden und wenden, und es würde ihr sehr schwer fallen, sich klar gegen Lenin und Trotzki zu stellen.

Vorwärts Genossen, wir müssen zurück:
Die Linken-Vorsitzende Janine Wissler will eine Räterepublik
Das Beispiel zeigt, dass mit zweierlei Maß gemessen wird: Wenn jemand vor 30 Jahren Mitglied der „Republikaner“ war, haftet ihm das sein Leben lang als Makel an, so als könne ein Mensch sich auch in Jahrzehnten nicht ändern. Wenn jemand Mitglied mehrerer linksextremer Gruppen war, ist das eine Woche nach dem Austritt entschuldigt.

Dass DIE LINKE heute als Frontfrau nicht mehr Sahra Wagenknecht hat, sondern eine Trotzkistin und eine extrem inkompetente und unsympathische Co-Vorsitzende (die in der Öffentlichkeit als die „Gemäßigte“ der beiden gilt!) kann man nur begrüßen. Die Partei zeigt sich so, wie sie wirklich ist. Der Lack ist ab.

Doch man darf sich nicht täuschen: Grüne und SPD stört das alles nicht. Sie würden selbstverständlich, wenn es die Mehrheitsverhältnisse hergeben, eine Koalition mit der LINKEN auf Bundesebene eingehen, und vielleicht sitzen Ende des Jahres Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow als Minister in der Bundesregierung. Schlimmer geht immer.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 67 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

67 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Rickthorsen
3 Jahre her

Viele Linke erkennen sich einfach in Wellsow wieder: Von nichts eine Ahnung, aber zu allem eine Meinung. Damit punktet man bei seinen Fans, die ähnlich gestrickt sind.

Klaus D
3 Jahre her

mal was anderes…mein ich das nur oder wird die politik mit immer mehr frauen an den spitzen total chaotisch….wäre Merkel zb ein mann wäre sie schon 2009 nicht mehr kanzlerin geworden

Deutscher
3 Jahre her

„Fairerweise muss man sagen: Viele Menschen könnten diese Fragen auch nicht beantworten.“

Von einem Elektriker erwarte ich, dass er Fragen über Elektrik beantworten kann, die viele Leute nicht beantworten können.

Bisher hat die Blumensusi aus Thüringen überhaupt keine Qualifikation für irgendetwas erkennen lassen.

Last edited 3 Jahre her by Deutscher
Richard28
3 Jahre her

„Aber warum wählen SPD und Linke mit Personen wie Saskia Esken und Susanne Hennig-Wellsow ausgesprochen unsympathische Personen als Vorsitzende?“
Ich gebe mal einen Tip ab:
Weil die Parteimitglieder eigentlich einen Kandidaten hatten wählen wollen.
Da aber Frauen vorrang haben sollen, wählten sie halt
die „burschikosen“(hier und da im Verhalten an Männer erinnernd)
Typen der Kandidatinnen.

daldner
3 Jahre her

Die Henning-Wellsow ist nicht die hellste Kerze auf der Torte… und Blumensträuße kann sie auch nicht festhalten….aber die Selbstdemontage der Linken finde ich gut. Weiter so!

a.bayer
3 Jahre her

Ja, die übertriebene Freundlichkeit der Faschisten. Ich würde -bei aller Problematik, die Ferndiagnosen so an sich haben- vermuten, dass Frau Henning-Wellsow grundsätzlich jedwede Form der Freundlichkeit für übertrieben hält.

Last edited 3 Jahre her by a.bayer
Marion
3 Jahre her

Lasst sie machen, um so schneller ist es endlich vorbei. Der Schaden ist dann zwar emens, aber ist er ja jetzt auch schon. Und wenn wir es endlich hinter uns bringen könnten, könnten wir auch um so schneller mit dem Scherben wegräumen und dem Neuaufbau beginnen!

Klaus D
3 Jahre her
Antworten an  Marion

Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt…..Und die Sonne schön wie nie
über Deutschland scheint…..sorry….hahahahahahahahahaha………….. https://de.wikipedia.org/wiki/Auferstanden_aus_Ruinen

Dr. Michael Kubina
3 Jahre her

Die Linke war im Westen immer Sekte(n),im Osten war sie ein vollkommen andere Partei, hatte etwas von einer Volkspartei – vom linksxtremistischen Spinner bis zum deutschen Spießer, der sich in der DDR kulturell verwurzelt sah. Schon die DKP hatte wenig mit der SED gemein, wenn sie auch von ihr abhängig war. Seit 15 Jahren stürzt die Linke im Osten ab, da die alte ddr-Spießerfraktion wegstirbt bzw. sich von den westdeutschen Linkssektierern abwendet. In der Linken übernehmen jetzt die Linksextremisten die Macht, die Ex-SEDler können nicht mehr mit ihren Wahlergebnissen im Osten punkten. Hennigs-Wellsow kommt aus der SED-Spießerfraktion (Elternhaus), sie ist… Mehr

Albert Pflueger
3 Jahre her
Antworten an  Dr. Michael Kubina

Was da als „ökologisch“ verkauft wird, hat mit der Wissenschaft Ökologie nichts gemein, die beschäftigt sich nämlich mit den Wechselbeziehungen von Populationen untereinander und mit den zugrundeliegenden Umweltbedingungen, wobei „Umwelt“ in diesem Sinne alles ist, was die Lebensbedingungen einer Population ausmacht. Das „ökologische Gleichgewicht“ ist kein Zustand, sondern eine Momentaufnahme eines dynamischen Regelkreises mit unendlich vielen Einflußgrößen, also im eigentlichen Sinne gar nicht existent.

country boy
3 Jahre her

Es ist immer ein furchterregendes Zeichen, wenn Dummheit sich Bahn bricht. Aber zumindest haben die Linken durch die Wahl der zwei Frauen gründlich mit dem Mythos aufgeräumt, die Intelligenz stünde links.

Last edited 3 Jahre her by country boy
Albert Pflueger
3 Jahre her
Antworten an  country boy

Dieses Verdienst hat zweifellos die SPD, mit der Wahl ihrer Vorsitzenden. Oder soll man doch den Grünen den ersten Platz geben? Was ist schlimmer, Ahnungslosigkeit oder Dummheit? Man weiß es nicht, ich tippe auf Dummheit. Also doch SPD.

PM99
3 Jahre her

Man sollte bitte eines bedenken: Ob man nun „Die Linke“ wählt oder SPD und Grüne, man bekommt inzwischen dasselbe geliefert. Da sollte man sich keinen Illusionen hingeben. Und mit geringen Einschränkungen trifft das auch auf CDU/CSU zu. Einfach nur ein paar Jahre warten, bis der Wohlstandsspeck Deutschlands verfrühstückt ist, dann wird das auch sicht- und vor allem spürbar.

Ulrich
3 Jahre her
Antworten an  PM99

Ich weiß jetzt nicht, wo im Osten der Wohlstandsspeck war, der in der DDR-Zeit verfrühstückt wurde. Wenn die LINKE im Verbund mit den Grünen und der Rest-SPD an der Macht ist, gibt es kein Halten mehr. Dann hält den Sozialismus in seinem Lauf weder Ochs noch Esel noch Grundgesetz auf. Dann gibt es wieder Zettelfalten. Ein Vorgeschmack bietet da Thüringen, wo die größte Oppositionspartei von allen im Landtag vertretenen Parteien ausgebremst wird. Da steht die „Nationale Front der DDR“ 2.0 schon wieder und die meisten Wähler finden es gut. Und wenn man sich die Repräsentanten der Linken in der Thüringer… Mehr