In Paris brennen Barrikaden, die Polizei setzt Tränengas ein

Die Proteste in Frankreich gegen Macrons Gesundheitspass eskalieren. Demonstranten in Paris errichteten Barrikaden, die Polizei geht hart gegen sie vor. Die Bilder erinnern an die Gelbwestenproteste.

Screenshot Twitter: Yazid Bouziar

Am heutigen Mittwoch, dem französischen Nationalfeiertag, kam es in ganz Frankreich zu Protesten gegen Macrons Ankündigung, einen Gesundheitspass verpflichtend einzuführen (TE berichtete). Jeweils Hunderte demonstrierten in zahlreichen Städten u.a. in Montpellier, Marseille, Annecy, Rouen, Lyon und Bordeaux. Es blieb Polizeiangaben zufolge weitestgehend friedlich. Auch in Paris selbst – das aufgrund der Feierlichkeiten in vielen Teilen abgesperrt war – kam es zu massiven, unangemeldeten Kundgebungen, u.a. am Platz der Republik. Die Polizei ging von Anfang an hart gegen die Demonstranten vor, setzte immer wieder Tränengasgranaten und Schlagstöcke ein, um die Menschenmenge auseinander zutreiben. Die Demonstranten skandierten u.a. „Freiheit“, „Gegen den Gesundheitspass“ und „Gegen die Diktatur“. Die Demonstrationen in Paris halten an, am späten Nachmittag errichteten Vermummte mehrfach Barrikaden.

Im Vorfeld versuchten Aktivisten aus dem Umfeld der Gelbwestenbewegung für die Proteste zu mobilisieren (TE berichtete). Offenbar mit Erfolg – auch wenn der Großteil der Proteste einen spontanen Charakter hat und wohl nur eine kleine Minderheit der klassischen Gelbwesten-Bewegung zuzurechnen ist.

In mehreren weiteren Städten u.a. in Lyon kam es am weiteren Nachmittag zu tumultartigen Szenen. Die Polizei bezifferte die Masse der Demonstranten in ganz Frankreich um 15 Uhr Ortszeit auf 7500. Insgesamt dürften es deutlich mehr gewesen sein, in Paris alleine wohl über zehntausend.

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