Nach Messerangriff in Zug bei Aachen: Polizei prüft islamistisches Motiv

Der Messerangreifer in einem Zug bei Aachen war den Behörden seit vier Jahren als Islamist bekannt. Der 31-jährige Iraker stach auf Fahrgäste ein und wurde von einem Bundespolizisten überwältigt. NRW-Innenminister Reul spricht von einer Amoktat.

picture alliance/dpa | Ralf Roeger

Am Freitagmorgen hat ein Mann in einem Zug bei Herzogenrath plötzlich „wahllos und willkürlich“ auf Passagiere eingestochen. Insgesamt sechs Menschen wurden verletzt, bestätigte NRW-Innenminister Herbert Reul. Es handele sich um „eine grausame Tat, die in einem Akt enormen Mutes gestoppt werden konnte“.

Einem 60 Jahre alten Bundespolizisten, der sich zufällig im Zug befand, sei es mit Hilfe zweier weiterer Passagiere gelungen, den Angreifer zu überwältigen. In der Bahn hätten sich etwa 270 Fahrgäste befunden. Nach ersten Ermittlungen hatte der Iraker in der Euregiobahn RE4 gegen 7:40 Uhr ein Messer gezogen und Mitreisenden damit Schnittwunden zugefügt. Drei Menschen mussten in Krankenhäusern behandelt werden, es bestehe keine Lebensgefahr.

Die Polizei war nach eigenen Angaben mit zahlreichen Kräften am Tatort und sprach mit Zeugen. Die Bahnstrecke bei Herzogenrath blieb zunächst gesperrt, rund 200 Beamte sollen vor Ort gewesen sein.

Der Täter ist den Behörden bereits seit Jahren als Gefährder bekannt. Bei ihm handelt es sich um einen 31-jährigen Iraker, der als Flüchtling nach Deutschland gekommen ist. Bereits seit 2017 führt das Innenministerium ihn als sogenannten „Prüffall“. Die Ermittler halten ein islamistisches Motiv für hochwahrscheinlich.

Seitdem der Mann vor vier Jahren ins Visier der Polizei geraten war, habe es „keine Auffälligkeiten“ gegeben, sagte Innenminister Reul. Der Mann soll allerdings unter verschiedenen Identitäten aufgetreten sein. Der Mann habe damals in einem Flüchtlingsheim gelebt und sich stark verändert, unter anderem einen Bart wachsen lassen. Die Ermittlungen dauern noch an: So müsse erstmal noch festgestellt werden, welche Staatsangehörigkeit der Mann überhaupt habe.

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Kommentare ( 52 )

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bani
1 Jahr her

Warum prüfen, das Ergebnis ergibt sich aus Haltung. Die Menschen im Zug haben nicht ausreichend Rücksicht genommen.

GefanzerterAloholiker
1 Jahr her

Das politisch korrekte Zitat lautet, „Es war ein Einzeltäter. Vielleicht haben wir auch als Gesellschaft versagt? Oder, jemand hat nicht respektvoll dreingeschaut.“
Uns sind die Grenzen der Ukraine wichtig.
Bei uns selber gibt es keine Grenzen mehr. Weder was das Land betrifft, noch die fundamentalste Sittlichkeit im Alltag.
Finde den Fehler.

Last edited 1 Jahr her by GefanzerterAloholiker
WeltbegaffenderRumReisender
1 Jahr her

..die Tat soll morgens gegen 7.40 Uhr um begangen worden sein, also quasi mitten im Berufsverkehr. Unglaublich, da fahren Leute zur Arbeit und riskieren im ÖPNV zum Krüppel od. gar abgestochen zu werden! Wie soll das weitergehen in D? Wer ist denn dann letzten Endes verantwortlich für die beinahe täglichen Messerstechereien seitens „schuldunfähiger Männer“ aus dem Orient u. Afrika?!

lube
1 Jahr her

Herr Reul demaskiert sich selbst und zeigt das er nichts weiß bzw. wissen will.Trotzdem werden heute 40% der Wähler dem Bezirksparteichef der unvergleichlichen sozialistischen Republik NRW ihr unverbrüchlichen Treueeid leisten. Das Zentralkommitee es lebe hoch.
Vorwärts immer rückwärts nimmer.verwüstet uns.

Ali Mente
1 Jahr her

Da fühlt man sich doch richtig sicher und wohl behütet im besten Deutschland aller Zeiten. Bei einem Migranten, der vermutlich 2015 Merkels uneingeschränkter Einladung gefolgt ist und schon 2017 auffällig wurde. Die Behörden konnten also innerhalb von 5 Jahren nicht seine Herkunft klären, noch die ganzen Scheinidentitäten aufdecken, noch verhindern dass er jetzt viele unschuldige Menschen verletzt. Aber jetzt wissen sie sehr schnell, dass jemand der mit einem Küchenmesser Bahn fährt, kein Islamist ist, keine religiöse Motive hat und wahrscheinlich auch gar keine bösen Absichten hatte. Das ist sehr glaubwürdig. Letzten war es übrigens ähnlich, ich glaube es war ein… Mehr

abel
1 Jahr her

Die meisten Wähler interessiert das eh nicht. Erst wenn man selbst in der Familie betroffen ist schreit man auf. Ansonsten gibt es wichtigere Dinge wie z. B. wo und wie verbringe ich meinen nächsten Urlaub.

ersieesmussweg
1 Jahr her

Frau Faeser, übernehmen Sie und leiten Sie bitte sofort Ermittlungen wegen Volksverhetzung gegen die ermittelnden Beamten ein.
Alle anderen gehen bitte weiter, hier gibt es nichts zu sehen.

abel
1 Jahr her

Ich kann es immer wieder nur sagen. Natürlich hat jemand einen an der Klatsche wenn Er/Sie wahllos Menschen körperlich verletzt oder tötet. Demzufolge braucht man eigentlich nur noch Kliniken anstatt von Gefängnissen zu bauen. Aber ich sehe hier eher den Opferschutz und nicht den Täterschutz als wichtig an und deshalb haben sehr wohl Gefängnisse Ihren Sinn bei solchen Tätern.

kasimir
1 Jahr her
Antworten an  abel

Gefängnis ja, aber bitte nicht bei uns in Deutschland. Wenn man nicht klar herausfinden kann, woher er kommt, dann würde ich ihn einfach in irgendein Land abschieben, dessen Paß er besitzt. Im Zweifelfall Irak. Dann sollte man aushandeln, daß er dort auch seine Strafe absitzt. Für die meisten kriminell in Erscheinung tretenden Migranten sind unsere Gefängnisse doch wie Urlaub, mit Sozialarbeiter und Freizeit. Das ist ja nicht wirklich eine Abschreckung…

Edmund Burke
1 Jahr her

Ja, auf einen islamischen Hintergrund gibt es derzeit keine hinreichenden Anhaltspunkte…huch, er wurde einmal als “polizeilicher Prüffall geführt…Komisch, komisch…und…seitdem habe es „keine Auffälligkeiten“ gegeben, …Allerdings sei der Mann unter verschiedenen Namen aufgetreten…”. Schon interessant wie unkritisch Journalisten ein solches Herauswinden von Polizei und Politik durchgehen lassen. Journalismus hört in Deutschland leider da auf, wo er eigentlich mit dem Fragen anfangen sollte. Wie hat sich die Messer-Kriminalität seit allerspätestens 2015 entwickelt? Hatte die Zeit nicht im letzten Jahr einen Artikel über 20.000 Messerangriffe in der Bundesrepublik herausgebracht? Welche Gruppen sind hierbei überproportional vertreten?Warum kommt es immer wieder vor, dass Neubürger mit verschiedenen… Mehr

Kassandra
1 Jahr her

Es hat, wie immer, alles natürlich gar nichts mit nichts zu tun:
„Die Staatsanwaltschaft stuft den 31-Jährigen, der in einem Regionalzug auf mehrere Menschen mit einem Messer eingestochen hatte, als psychisch krank ein. Ein „psychotisches Erlebnis“ sei Ursache für den Angriff gewesen, heißt es. Es gebe keine Hinweise auf einen religiösen Hintergrund.“ https://www.welt.de/vermischtes/article238756459/31-Jaehriger-nach-Messerattacke-im-Zug-in-Psychiatrie-keine-Hinweise-auf-Terror.html?source=puerto-reco-2_ABC-V6.0.C_quality_with_plus