Haftbefehl gegen Magdeburger Attentäter erlassen

Über 200 Menschen wurden Opfer des Anschlags, nach letzten Angaben sind fünf gestorben, darunter ein neunjähriger Junge. Nach der tödlichen Fahrt über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg wurde am Sonntagmorgen Haftbefehl gegen Taleb A. erlassen. Das BKA bestätigt Warnungen aus Saudi-Arabien.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Michael Probst

Nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist gegen den tatverdächtigen Attentäter Haftbefehl erlassen worden (dts). Der Haftrichter am Amtsgericht Magdeburg habe Untersuchungshaft wegen fünffachen Mordes, mehrfachen versuchten Mordes und mehrfacher gefährlicher Körperverletzung angeordnet, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Der beschuldigte Attentäter wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Der 50-jährige Fahrer des BMW-SUVs war am Samstag von den Ermittlungsbehörden vernommen worden. Es handelt sich um einen Arzt aus Saudi-Arabien, der aber bereits 2006 erstmals nach Deutschland eingereist war. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft äußerte er sich auch bereits zu einem möglichen Motiv. Dies sei aber noch Gegenstand der Ermittlungen.

Holger Münch, Chef des Bundeskriminalamts (BKA), bestätigte gegenüber dem ZDF, dass es Warnungen aus Saudi-Arabien gegeben habe, das BKA habe im November 2023 Hinweise zu dem Mann bekommen. „Hier ist auch ein Verfahren eingeleitet worden. Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat dann auch entsprechende Ermittlungsmaßnahmen vorgenommen.“ Die Sache sei aber unspezifisch gewesen, so Münch.

Der Täter war am Freitagabend über den Weihnachtsmarkt gerast und hatte dabei zahlreiche Personen getroffen. Nach letzten Angaben soll es neben den fünf Toten auch etwa 200 Verletzte, darunter rund 40 Schwerstverletzte und über 80 Menschen mit sonstigen ebenfalls schweren Verletzungen geben. Bei den Getöteten handelt es sich um einen neunjährigen Jungen sowie vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren.

Nein, mit einer Amokfahrt konnte keiner rechnen, sagte ein Vertreter der Stadt Magdeburg. Der Anschlag sei vielleicht auch nicht zu verhindern gewesen, sagte ein Vertreter der Stadt. Ein Gespräch mit Roland Tichy über importierten Terror und die Folgen für eine Gesellschaft:

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Kommentare ( 44 )

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cernunnos
28 Tage her

Bei den Getöteten handelt es sich um einen neunjährigen Jungen sowie vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren.“

Namen, Bilder. Ich bin es so satt, dass unsere Opfer immer nur irgendwelche Zahlen sind, im Gegensatz zu den Tätern. Von dem Jungen dieses mal abgesehen. Dass ja auch alle ruhig bleiben während wir abgeschlachtet werden. Kein Vorwurf an TE. Sondern an alle. Ich kann mich an keine Namen oder Bilder erinnern außer das eine Mädchen damals in Schweden. Warum wohl? Man soll ja nicht allzu wütend werden…

Stefan Z
28 Tage her

Nancy hat uns ja, vielleicht sogar nach dem Telefonat mit den Saudis, ausdrücklich vor dem Besuch von Weihnachtsmärkten gewarnt. Selber Schuld, wenn da manche nicht darauf hören. Der Regierung, kann man da ja nun wirklich keinen Vorwurf machen. Und die Polizei, hat ja scheinbar auch bei dem Mann nachgefragt ob er etwas böses im Schilde führt. Wenn der Mann da eiskalt lügt, kann man halt auch nichts machen. Er hat ja auch kein verbotenes Messer benutzt und Autos waren ja nicht verboten. Das Autos töten, haben die Grünen ja auch schon immer gesagt. Beim hier öfter aufgeführten Fall der Oma… Mehr

Last edited 28 Tage her by Stefan Z
Stefan Z
28 Tage her

Soviel ich weiß, ließ sich so etwas früher Jahrzehntelang verhindern. Was hat sich seitdem bloß verändert? Wenn Staat und Politik dieses Rätsel lösen könnten, wäre ja eventuell doch etwas zu verhindern. Das mit dem Unterhaken, halte ich übrigens für keinen guten Ratschlag vom Kanzler. So untergehakt, sind wir ja noch leichtere Ziele.

Last edited 28 Tage her by Stefan Z
Epouvantail du Neckar
28 Tage her

Echt jetzt?

Chlorhahn
28 Tage her

Ich habe bei chatgpt den Satz eingegeben: „Formuliere eine einfallslose Stellungnahme zum Attentat von Magdeburg“. Die Antwort sieht den Einlassungen unser Regierenden sehr ähnlich.

Last edited 28 Tage her by Chlorhahn
teujur52
28 Tage her

Wenn es in diesem Fall Hinweise aus Saudi Arabien von offizieller Seite oder aber auch von privaten Personen gegeben haben sollte, so muss die Sonderkommission bzw. die Staatsanwaltschaft Magdeburg prüfen, ob ggf. Ministeriums- oder Behördenvertreter durch UNTERLASSEN Straftatbestände begangen haben. Ich bitte Tichys Einblick diesen Aspekt im Blickpunkt zu behalten und diesbezüglich bei der STA Magdeburg nachzufragen. JEDER muss zu seiner Verantwortung stehen, notfalls gezwungen werden. WIR sind es den Opfern schuldig !

Schwabenwilli
28 Tage her

Ist eigentlich schon jemand aufgefallen das Magdeburg und Breitscheidplatz fast auf den Tag genau zusammenfallen?

Stefan Z
28 Tage her
Antworten an  Schwabenwilli

Naja, das größte Fest der Christen findet ja auch immer im gleichen Zeitraum statt. Daher ist die zeitliche Nähe wohl eher Zufall. Die Orte der Anschläge dagegen sind sicher kein Zufall sondern sorgfältig ausgewählt.

H.Arno
28 Tage her

Die Macht der Links-Grünen Deutschland-Hasser – kann nur durch Massenstreik und Wahlen „zurückgetreten“ werden!

Holsteiner Jung
29 Tage her

Wieso Haftbefehl? Der ist doch Arzt und hat bestimmt einen festen Wohnsitz.
Ein Irrsinn, es gab mehrere Warnungen, aber hier im Land werden ältere Damen
auf mitgeführte Messer untersucht. Wird der Staat fündig, spürt die Dame mit
Sicherheit die volle Härte des Gesetzes.

Karl Schmidt
29 Tage her

Das BKA ist die Behörde, die keine Mühe scheut, um im Ausland nach der Identität deutscher Bürger zu forschen, die so bedeutsame Straftaten wie Kränkung eines deutschen Politikers begangen haben (die indes keineswegs immer eine Beleidigung darstellen, weil die Einordnung z. B. als beruflicher Schwachkopf nämlich schon der Formulierung nach eine Beurteilung der Leistung eines Politikers darstellt, die auch sehr scharf vorgetragen werden darf und generell keine zudem personell aufwendigen Hausdurchsuchungen erfordern oder rechtfertigen). Auf den Schlips treten ist jedoch in der Prioritätensetzung der Ermittlungsbehörde des Bundes und ihres Leiters wie auch der Bundesinnenministerin höher angesiedelt als der Schutz des… Mehr