Frankfurt: Einstürzende Schulbauten

Die SPD ist in Frankfurt eine feste Größe. Mit Stolz blickt man auf politische Glanzzeiten zurück. Bis 2035, versprechen die Frankfurter Sozialdemokraten, soll die Stadt klimaneutral sein. Sanierungen einsturzgefährdeter Schulen müssen da warten.

picture alliance / Klaus Ohlenschläger | Klaus Ohlenschläger

Einsturzgefährdet ist die integrierte Gesamtschule Süd in Frankfurt, sie musste teilweise geschlossen werden. Zwei Stockwerke wurden wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt. Dies hat das Amt für Bauen und Immobilien angeordnet. Bei einer Statikprüfung sei Einsturzgefahr festgestellt worden. Schwierig sei der Schulbeginn nach Ende der Osterferien in dieser Woche gewesen, so Medienberichte aus Frankfurt.

Die baulichen Mängel und Statikprobleme sind seit Jahren bekannt. Eine Sanierung war ursprünglich für 2019 geplant, wurde aber mehrfach verschoben – jetzt rechnen Lehrer mit dem Beginn von Sanierungsarbeiten nicht vor 2028. Für Schüler und Lehrkräfte bedeutet das: lernen zwischen Absperrbändern, improvisieren auf engstem Raum und Prüfungen unter prekären Bedingungen.

Risse an Decken hätten sich überall gebildet. Bereits seit zwei Jahren müssen zwei Flure wegen Einsturzgefahr abgestützt werden, bisher konnten fünf Räume nicht mehr betreten werden.

In den Osterferien wurden jetzt 500 Deckenstützen und dicke Trägerbalken eingebaut, damit das Gebäude nicht einstürzt. Die gesicherten Flure würden wie Bergwerksstollen aussehen, so Schulleiter Uwe Gehrmann gegenüber dem HR. In den verbleibenden Fluren stützen Hunderte Teleskopbaustützen die Decken. Der dritte und vierte Stock dürfen nicht mehr betreten werden, fast ein Drittel aller Klassenräume fällt damit weg. Vor den Osterferien hatten Schüler, Eltern und Lehrer mit einem symbolischen Flashmob im Stadtschulamt protestiert.

Geplant hatte die Stadt ursprünglich, die IGS Süd auf ein anderes Grundstück auszulagern. Doch das sei derzeit noch von der Anni-Albers-Schule besetzt. Die ist ebenfalls einsturzgefährdet, so die Bildungsdezernentin.

Container sind derzeit in Frankfurt als Ersatz für einstürzende Schulbauten beliebt. 30 Prozent der Frankfurter Schüler werden in Containern unterrichtet, haben im vergangenen Jahr der SPD-Oberbürgermeister Mike Josef und die SPD-Bildungsdezernentin Sylvia Weber berichtet. Im Sommer sei es dort zu heiß, im Winter zu kalt, so die Stadtelternbeirätin Katja Rininsland.

Einmal in der Woche werde die Statik überprüft, der Beton sei teilweise sehr mangelhaft und nicht mehr so tragfähig, so Sylvia Weber im Bildungsausschuss. Sie tröstet: „Die Schule bricht aber nicht zusammen, die Abstützung ist eine Vorsichtsmaßnahme.“

Trost kommt ebenfalls vom Frankfurter OB. Bis 2035 will die Stadt „klimaneutral“ sein, betont der vor zwei Jahren ins Amt gerutschte Josef bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit. Der in Syrien geborene Sohn aramäischer Christen war Gewerkschaftsfunktionär und passenderweise zuvor Stadtrat für Planen und Wohnen.

Mit großen Worten aus dem Wolkenkuckucksheim von der bitteren Realität ablenken, das konnten vor allem Sozen schon immer gut.

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Kommentare ( 56 )

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h.milde
16 Tage her

Die „s“PD in Babylon-Frankfurt macht das, was schon Rudi Arndt, besser bekannt als Dynamit-Rudi, wollte, nämlich Kulturbauten & Kultur zerstören. Da ist es nur konsequent mit den Schulen anzufangen & der „Erfolg“ linksGRÜNER „Sonder“pädagogik ist schon landesweit sicht & erlebbar. Die Analphabetenquote konnte von 2%, Anfang des 20Jh, heuer auf „stolze“ 12% gesteigert werden. Der Duchschnitt des Analphabetentums in der Welt liegt bei 13% & das ist schon dieses Jahr von ROT-GRÜNschwarz unter der Fuchtel von Saskia & Lars mit Merz & Söder „c“DU/SU als Appendices, bestimmt zu toppen zu sein.

Schwabenwilli
16 Tage her

Wenn man Kasernen, Altenheime, Hotels umbauen und anmieten kann, ganze Wohnsiedlungen neu erbauen kann für sogenannte Flüchtlinge die oft ohne Pass, mit falschen Altersangaben, mit falschen Personen Angaben, mit falschen Staatsangehörigkeits Angaben für ein Heidengeld bei uns versorgt dann kann man nur noch sagen, abwarten und Tee trinken, das erledigt sich von alleine.

SHerz
16 Tage her

Also bitte, Schulen, wer braucht so etwas. Der ehemalige Grüne Oberlehrer aus BW, hat doch vor kurzen gesagt, das man doch heute alles mit dem Tablet machen kann. Also legt Frankfurt das Geld doch besser in Verkehrsschilder, -wie war das, 600 Schilder auf 1 KM-, und wenn noch was da ist, malt man Straßen rot, für die Klimaneutrale Zukunft. Aber ich hatte auch mal gelesen, das in Frankfurt rund 1 Million QM Bürofläche leer steht.
Dazu, habe 1983-85 die Berufsschule in Frankfurt besucht, und damals war auch schon bei uns die 2 oberen Stockwerke gesperrt, wegen Einsturzgefahr.

thinkSelf
16 Tage her

Das einzige was die Frankfurter stört ist das noch immer nicht 100% der Schüler auf der offene Wiese unterrichtet werden und damit die von immerhin 95,5% der Wähler bei der letzten Kommunalwahl geforderten Ziele geradezu dramatisch verfehlt wurden.
Auch das in Frankfurt noch nicht jeglichen Autoverkehr sowie Heizen und die Nutzung von Strom vollständig verboten hatte dürfte diesen 95,5% höchst unangenehm aufstoßen. Da muss die Kommunalpolitik also schnellstens und deutlich nachlegen.

Zum alten Fritz
17 Tage her

Das auf dem Bild zu sehende ist doch bestimmt eine Akademie für Bürgergeldempfänger? Der Staat züchtet dort die Almosenempfänger von morgen.

beccon
17 Tage her

Komisch, die Schulen, die zu Kaisers Zeiten gebaut wurden, stürzen nicht ein. Sie überstanden Luftangriffe und dann 40 Jahre DDR und waren nach Sanierung wieder einsatzfähig. Das war gut angelegtes Geld für Generationen. Wie alt ist die einsturzgefährdete Schule? Älter als die Carolabrücke?

Frank1
16 Tage her
Antworten an  beccon

Gute Frage. Ich bin auf die Homepage der Schule, dort findet man keine Information dazu. Dafür wird man wie folgt begrüßt: „Durch die Musterdienstanweisung des hessischen Ministerpräsidenten zur geschlechtergerechten Schreibweise und Bezeichnung von Personen in der hessischen Landesverwaltung sind wir verpflichtet, keine Gender-Schreibweisen auf dieser Homepage zu verwenden. Deshalb benutzen wir die weibliche Form. Damit sind natürlich alle Geschlechter gemeint. „

cernunnos
17 Tage her

„Klimaneutral“ heißt übersetzt dritte Welt Status. Von daher passt das doch alles gut zusammen.

Wuehlmaus
17 Tage her

Das Bismarck Gymnasium in Karlsruhe wurde 1871-1874 gebaut, direkt nach einem großen Krieg. Damals gab es keine LKWs, kein Beton, keine motorisierten Kräne. Man hat mit viel Stuck gearbeitet. Es ist ein schönes Gebäude, wenn Linke nicht gerade wieder Denkmäler verunstalten.
Ohne die Absolventen dieses Gymnasiums würden wir wohl weder Auto noch Fahrrad fahren.

Und jetzt will man uns weiß machen, dass es 150 Jahre später mit LKWs, Beton, Computer, Kräne etc. für die Sanierung dieser schmuddeligen Schule 10 Jahre dauert?

Zum alten Fritz
17 Tage her
Antworten an  Wuehlmaus

Der Spitzensteuersatz lag zur Reichsgründung bei 8%.!

Wuehlmaus
16 Tage her
Antworten an  Zum alten Fritz

Man musste ja auch eine Afghanen, Syrier und somalische Piraten durchfüttern.

Stephan K.
17 Tage her

Zur Unterbringung von Flüchtlingen werden sogar Zimmer in Luxushotels angemietet, dort könnte man auch Konferenz- und Tagungsräume für den Unterricht mieten, aber deutsches Steuergeld für die eigene Bevölkerung?

Tesla
17 Tage her

Auch in der früheren DDR war die Bausubstanz flächendeckend marode, da tun sich schlimme Parallelen auf. Aber Container-Schulen hat es selbst in der DDR nicht gegeben (gut, vielleicht auch mangels Container).
Offenbar war aber auch schon der Einsturz der Carolabrücke in Dresden ein Symbol, das stellvertretend für das gesamte Land steht – zumindest für alles, was von der „öffentlichen Hand“ in seinem „sozialistischen Gang“ zu Tode verwaltet wird.

alter weisser Mann
17 Tage her
Antworten an  Tesla

Die DDR-Verweise sind für den Po.
Es gab zu deren Ende genug marode Substanz und das war vor 35 Jahren. Wie es da heute aussähe, will gar keiner wissen.
Zudem hat D genug Geld in seinen Osten stecken müssen, was seinem Westen in Bezug auf Substanzerhalt auch nicht gerade sehr geholfen hat.
Aber die heutigen Probleme können nicht mit dem ewigen untauglichen DDR-Vergleichen gelöst werden.