Faeser sagt zügige Visa für Erdbebenopfer zu

Die Bundesregierung will Opfern der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien mit Angehörigen in Deutschland eine schnelle Einreise ermöglichen. Die Deutschen sind spendenwillig, aber bezweifeln, dass Deutschland viele weitere Menschen aufnehmen kann.

IMAGO / Depo Photos
Zerstörte Wohngebäude nach dem Erdbeben in Antakya, 13.02.2023

Erdbebenopfer aus der Türkei und Syrien können bei Verwandten und Angehörigen in Deutschland unterkommen und unbürokratisch mit Visa einreisen. Darauf haben sich das Bundesinnenministerium und das Auswärtige Amt am Samstag geeinigt, wie die Bild am Sonntag berichtet. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte der Zeitung demnach: „Es geht um Hilfe in der Not. Wir wollen ermöglichen, dass türkische oder syrische Familien in Deutschland ihre engen Verwandten aus der Katastrophenregion unbürokratisch zu sich holen können, damit sie bei uns Obdach finden und medizinisch behandelt werden können. Mit regulären Visa, die schnell erteilt werden und drei Monate gültig sind. Das werden wir gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt möglich machen.“

Nach dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien zeigen die Deutschen eine hohe Spendenbereitschaft. Laut einer Insa-Umfrage für die Bild am Sonntag geben 15 Prozent an, bereits Geld überwiesen zu haben, 28 Prozent haben das noch vor. Deutlich zurückhaltender sind die Menschen in ihrer Einschätzung hinsichtlich der Hilfsmöglichkeiten durch die Aufnahme weiterer Flüchtlinge.

TE-Exklusiv
"Diese Katastrophe wird den Druck zur Auswanderung aus Syrien weiter verschärfen"
Zwar rechnen 66 Prozent der Befragten damit, dass sich die Zahl der Menschen, die nach Deutschland flüchten, nach dem Erdbeben weiter erhöhen wird, aber gleichzeitig glauben 63 Prozent, dass Deutschlands Städte und Kommunen keine Kapazitäten mehr haben, um weitere Menschen aufzunehmen. Das sehen auch die Städte und Kommunen selbst so: „Der erhebliche Aufwand der Städte und Gemeinden wird derzeit nicht durch die Finanzzusagen von Bund und Ländern abgedeckt“, sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, der Bild am Sonntag. „Die Kommunen erwarten in der kommenden Woche die Zusage, weitere Finanzmittel bereitzustellen und alle mit der Flüchtlingsaufnahme verbundenen Kosten zu erstatten.“

Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat für Donnerstag einen Flüchtlingsgipfel mit Vertretern der Innenministerkonferenz und der kommunalen Spitzenverbände anberaumt. Die Opposition kritisiert den Gipfel schon im Vorfeld als zu klein. „Es braucht einen Kanzlergipfel mit allen zuständigen Ministerien, um die Unterstützung zu organisieren“, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der „Bild am Sonntag“.

„Die Bundesregierung muss endlich eine gerechtere Verteilung von Migranten in der EU erreichen, zügig den beim EU-Gipfel beschlossenen verstärkten Schutz der Außengrenzen vorantreiben, die Zahl der Rückführungen deutlich steigern und ein Konzept zur Unterstützung der Kommunen vorlegen.“ Das Meinungsforschungsinstitut Insa 1.002 Personen am 10. Februar 2023 befragt.

(dts)

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Kommentare ( 62 )

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Kassandra
1 Jahr her

Ja. Und deagel spricht von nur noch 28 Millionen Bewohnern im Jahr 2025 auf dem Landstrich, der einstmals Deutschland hieß. Da scheinen einige Federn lassen zu müssen, wenn die mit ihrer „forecast“ richtig liegen.

Innere Unruhe
1 Jahr her

Liebe TE,
gibt es Informationen, wie die Uma ihren Glaubensbrüdern hilft?
Wie viele Hilfsgüter haben die Saudis geschickt?
Wie viele Syrer und Türken haben sie aufgenommen?
Was ist mit Katar? – Dort stehen jetzt wohl die ganzen Hotels und Stadien leer.

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  Innere Unruhe

Bei den Türken sollten um Antalya, Kemer ungezählte Zimmer warten – also Unterbringung wie beste Versorgung in Touristenhotels gesichert werden können. Und wenn das nicht ausreicht kann man auf die Beherbergungsbetriebe von Ägypten bis Marokko verweisen. Auch da, jetzt im Februar, mit besonders viel Leerstand.
Fäser geht es um Masse, die nach Deutschland drängt. Nicht um Hilfe.

Innere Unruhe
1 Jahr her
Antworten an  Kassandra

Wenn Frau Fäeser so gerne unter Syrern und Afghanen leben möchte, wieso bietet sie ihre Dienste nicht direkt vor Ort an?
Syrien ist so, weil dort Syrer leben. Gleiches gilt für Afghanistan.
Es ist naiv zu erwarten, ein Syrer würde sich anders benehmen, nur weil unter seinen Füßen deutsches Pfaster liegt.

CIVIS
1 Jahr her

Frage:

  • Was darf ein(e) Bundesminister(in) eigentlich ?
  • Was darf ein Bundeskanzler ?
  • Was darf eine Bundesregierung ?

Darf eine Faeser (bzw. auch der o.g. Personenkreis) über Parlament und Bürger hinweg in selbstherrlicher Arroganz mit unverantwortlichen Entscheidungen über den Untergang eines ganzen Landes entscheiden ?

Wer hält diese Leute auf ? Anscheinend keiner,…auch kein deutsches Gericht !

Innere Unruhe
1 Jahr her
Antworten an  CIVIS

Wozu haben wir Gesetze, wenn eine Frau Faeser einfach so Syrer nach DE holen darf?
Wer bezahlt es eigentlich, wenn sich diese Touristen behandeln lassen wollen? Wer muss länger warten, wenn sie – weil Notfall – vorgezogen werden?
Und wer soll in der Zwischenzeit die Gegend aufbauen???
Wieso hat Frau Faeser keine Pakistaner nach DE geholt, die von den Fluten überrascht wurden? Ist es weniger schlimm als ein Erdbeben?

H. Priess
1 Jahr her

Manchmal denkt man man glaubt es kaum! Jetzt holen wir eben nochmal einige Zehntausend aus Syrien und der Türkei ins Land. Fallen die noch auf? Die Frage, ob die wieder gehen hat sich erübrigt. Keiner schreibt über die unangenehmen Seiten der Katastrophe. LKWs mit Hilfsgütern werden überfallen und ausgeplündert bevor sie überhaupt ankommen. In der Türkei wurden Häuser gebaut gegen jede Regel der Statik und dann wundert man sich, daß die einfallen wie Kartenhäuser. Meißt werden einfach auf vorhandenen Stockwerke gerne mal zwei, drei oder auch vier Etagen draufgebaut. Die gesamte Baubrange incl. der Statiker, Architekten und Behörden sind korrupt… Mehr

AnSi
1 Jahr her

Es ist der Wahnsinn. Man möchte ihnen entgegen schreien: es wäre so einfach, den Menschen VOR ORT zu helfen! Sendet Sachspenden dorthin, helft beim Aufbau, gebt Geld und Fachkräfte (so wir noch welche haben) aber lasst diese Menschen in ihrem Land!!!
Nichts davon wird passieren, denn nur die Reise ins gelobte deutsche Land kann helfen! Nicht den Betroffenen, nicht der Bevölkerung, aber den NGOs und Politikern und sonstigen Verdienern am Zuzug. Irgendwann wird das Fass aber überlaufen. Da bin ich mir GANZ sicher!

Innere Unruhe
1 Jahr her
Antworten an  AnSi

Ich haben Ihnen erstmal einen Like gegeben und wieder entfernt. Grundsätzlich bin ich für das Helfen. Aber inzwischen fühle ich mich ausgebeutet. Wo ist die Hilfe aus Indonesien und Saudiarabien? Katar und Maroko? Wann werden diese Länder endlich auch Verantwortung für andere, insbesondere die Glaubensbrüder, übernehmen? Ich bin es satt, mich in Mali, Ukraine, Afghanistan und Syrien verantwortlich zu fühlen. Ich will nichts weiter als arbeiten, einkaufen, Urlaub machen und mein Leben absolut durchschnittlich führen, ohne von dessen Problemen belästigt zu werden. Wir sehen uns Nordkorea an und zucken mit den Schultern, aber beim Nahen Osten müssen wir „Verantwortung zeigen“.… Mehr

Astrid
1 Jahr her

Ist denn jetzt die ganze Türkei dem Erdbeben erlegen? Man kann doch in diesem großen Land die betroffenen Menschen im eigenen Land konfortabel unterbringen. Warum muss hier überhaupt eine Aufnahme erfolgen? Mir leuchtet das nicht ein, aber wahrscheinlich durchaue ich die Lage nicht richtig. Oder ist das etwa für die Regierung in Buntland wieder ein willkommener Anlass die Willkommenskultur weiterzupflegen?

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  Astrid

Das war bei Syrien oder in der Ukraine schon genau so. Der größere Teil des Landes war jeweils vom Waffenklirren gänzlich verschont – aber wir nahmen alle auf, die kamen – auch solche östlich von Kiew, Lemberg und direkt von der polnisch-ukrainischen Grenze, wo heute noch nicht ein Schuss gefallen ist. Und zudem jede Menge „Studenten“ aus aller Welt, die es bis dahin geschafft hatten. Fragt sich nur, wie und von wo. Und was die studierten, da sie keine weitere Sprache sprechen als die ihrer Heimat. Was für einen Plan führt man aus, wenn man solches der eigenen Bevölkerung zumutet… Mehr

kb
1 Jahr her

So, so anstatt ihre durch eine korrupte Baupolitik potenzierte Krisenregion wiederaufzubauen, also anzupacken – und nebenbei die verbrecherische korrupte Erdogan Elite wegzujagen – hauen sie lieber ab und lassen sich hier die Traumata behandeln. Die, die das machen, die will ich hier nicht haben. Der Reiseweg müsste doch wohl umgekehrt sein!

hansmuc
1 Jahr her

Wo bleibt der Dank für diese deutsche Dauer-Opferbereitschaft?! Der Dank, der von den Muslimen, denn um die handelt es sich – abgesehen von den Ukrainern – gezeigt werden müsste? Anstattdessen: Beschimpfungen, Verbrechen am laufenden Meter, Destabilisierung der deutschen Mehrheitsgesellschaft usw., usw.. Diese Deutschen wären ja schon froh und dankbar für ein paar Gute-Worte-Almosen, so traurig es ist, so wahr ist es wohl.

bfwied
1 Jahr her

Es dürfte klar sein, dass fast alle der Erdbebengeschädigten nie wieder zurückkehren werden. Es dürfte auch klar sein, dass es nicht nur bei denjenigen bleiben wird, die nun ein Visum erhalten. Sie werden, so ist anzunehmen, in Massen hier auftauchen. Die Grünroten, die lt. Habeck ja dazu ausersehen sein sollen, die Welt zu retten(!!) – was für eine Hybris und Verbiegung der originären Aufgabe – können und wollen nicht rechnen, logisch denken sowieso nicht. Anstatt 79 Mio. wie vor ein paar Jahren sind wir derzeit 84-85 Mio. in dem kleinen Deutschland. Alles zubauen macht es nicht nur einfach hässlich, sondern… Mehr

Innere Unruhe
1 Jahr her
Antworten an  bfwied

Berlin hat gerade gewählt.
Sie wollen nach wie vor Parteien, die ihnen die vielen Migranten und Integrationsarbeit + tägliche Verhandlungen beschert haben.
Die Grünen tun lediglich das, wofür sie gewählt wurden.
Es wäre ein leichtes, in der Anonymität der Wahlkabine das Kreuz gegen die Migration zu setzen.

Jerry
1 Jahr her

Wenn in einem Statement unserer Regierung das Wort „unbürokratisch“ vorkommt, dann weiß ich, dass das wieder in einer finanziellen Bruchlandung endet. In der Vergangenheit haben i. d. R. Kriminelle auf Kosten der Steuerzahler „schnell und unbürokratisch“ Geld abgezockt, siehe Fluthilfe, Coronahilfe etc.. War alles „schnell und unbürokratisch“!