Die PR für Merkel wirkt – vor allem gegen die SPD

Wenn die neuesten Umfragen vom Trend her messen, was die massive veröffentlichte Berichterstattung zugunsten Merkel und gegen alle ihre Kritiker und Gegner bewirkt hat, dann das Gegenteil des Beabsichtigten.

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Viele Jahrzehnte spielten in der Größenordnung der erste Liga der Volksparteien nur zwei: Union und SPD. Die Sozialdemokraten steigen nun in die zweite Liga der anderen Parteien ab.

Doch die Union wird nicht lange allein in der ersten Liga bleiben. In den neuen Bundesländern zeichnet sich nur früher ab, was sich auch im Westen anbahnt. Die demoskopischen Werte AfD steigen, die der Union sinken.

BILD leistet sich eine merkwürdige Interpretation: „Nicht mal jeder dritte Wähler (28 Prozent) hält den CSU-Chef für eine gute Besetzung als Innenminister.“ Seehofer kriegt gleich viel demoskopische Zustimmung wie die Union Stimmenanteile. Nicht schlecht – oder? Nach dem Krach, für den ihn praktisch alle in den Medien für schuldig erklären.

Und wo die Auseinandersetzung um den Komplex Seehofer-Maaßen-Merkel-Nahles die Gemüter am meisten erregt, nämlich im Osten, liefert das Orakel von infratest dimap für Brandenburg: SPD (-8,9) und AfD (+10,8) gleichauf bei 23 Prozent und die CDU mit 21 praktisch auch.

In den Medien bisher unbeachtet kommen ganz neue „Projektionswerte“ der Forschungsgruppe Wahlen zu Bayern und Hessen einher:

Träfen diese Ziffern im Großen und Ganzen für Bayern zu, bedeutete dies entweder, dass Wahlberechtigte, die sich anderswo zur AfD bewegen, in Bayern in größerer Zahl zu den Freien Wählern gehen  – oder auf die Forschungsgruppe eine große Blamage wartet.

Auf die zweite Möglichkeit deuten auch die Zahlen in Hessen hin. Warum sollte die AfD in Hessen weniger Wähler anziehen als in der Nachbarschaft Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen? In ein paar Wochen wissen wir mehr.

Die in Hessen heimische FAZ hat heute nichts Positives von der SPD zu melden, sondern schildert die Partei als am Abgrund.

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