Warum Herrschaftswissen und Altgriechisch immer wichtiger werden

Die Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel erlaubte sich „dreist“, im Auswärtigen Amt nach Unterlagen für den geplanten UN-Migrationspakt zu fragen. Sie wurde daraufhin mit der Gegenfrage konfrontiert, „wofür sie das überhaupt brauche“.

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Sitzen neuerdings die Querulanten auch in der CDU-Bundestagsfraktion? Es wird höchste Zeit. Die Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel erlaubte sich „dreist“, im Auswärtigen Amt nach Unterlagen für den geplanten UN-Migrationspakt zu fragen. Sie wurde daraufhin mit der Gegenfrage konfrontiert, „wofür sie das überhaupt brauche“. Sie empfand diese Frage, nach ihren Worten, als „Frechheit“, da sie von sich sagt, als Abgeordnete ausschließlich dem Wähler verpflichtet zu sein.

Die Ratifizierung des Paktes ist Regierungshandeln, das dringend vorher zu diskutieren sei. Nach großer Hartnäckigkeit erhielt die Quertreiberin das Dokument, sogar mit einer offiziellen Übersetzung. Es ist ihr unerklärlich, wieso diese Schrift ohne öffentliche Verbreitung und Diskussion, auch im Bundestag, unterschrieben werden soll, so die engagierte Volksvertreterin in einem Interview.

Wie wir wissen, ließ das Auswärtige Amt verlautbaren, es werde alles tun um gegen „Verschwörungstheorien“ vorzugehen. Herrschaftswissen wie im Mittelalter, vielleicht sollte man zukünftig solche Ausarbeitungen wieder in Altgriechisch verfassen, da diese Sprache nur eine auserwählte Elite mehr schlecht als recht beherrscht. So kann man sich dann übereifrig auf „Übersetzungsfehler“ stürzen und fertig gebacken ist die „Verschwörungstheorie“, die das gemeine Volk in die Irre führen will. Mit amtlichen Fake News gegen angebliche Fake News.

Frau Pantel stellte zudem fest, es sei in diesem Pakt vorsätzlich festgeschrieben, die Diskussionen so zu lenken, dass man über Migration nur noch positiv berichten soll. Ist das in Deutschland nicht ohnehin längst der Fall? Vorauseilender Gehorsam in den großen und auch den lokalen Medien, wohin man auch schaut. Dieser Punkt wird somit bereits vor der Unterzeichnung „erfolgreich“ und „alternativlos“ umgesetzt.

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Die Christdemokratin im Interview: Die Regierung versucht keine offene Diskussion zu führen bzw. zuzulassen. „Selbstverständlich kann Einwanderung eine Quelle von Wohlstand und Innovation sein, aber sie muss es nicht, was wir gerade in Deutschland u.a. Ländern erleben.“ „Wenn das alles so schön wäre“, wüsste sie nicht, warum die USA, Australien, Österreich, Ungarn, den Vertrag nicht unterzeichnen wollen. Sie glaubt vielmehr, dass wir uns auf Gefahren einlassen, die wir zum Teil noch nicht kennen, da wir das Papier noch gar nicht ordentlich diskutiert haben.

Der feststellenden Frage des Moderators, „die Migration sei Quelle des Wohlstandes, dass klingt schon ein wenig nebulös“, schließt sich Frau Pantel gern an. Ihre Begründung: Wir müssen wissen, worauf wir uns einlassen. Auch die Behindertenrechtskonvention war nicht verbindend, jedoch hat man danach sämtliche Förderschulen in NRW abschaffen wollen, „wir sehen doch wo das hinführt“. Auch die Datenschutzgrundverordnung wurde vorher nicht ordentlich diskutiert, die Schwierigkeiten, beispielsweise für Vereine, müssen eine Warnung sein. Man darf keine Risiken durch leichtfertige Unterschriften eingehen.

Frau Pantel sieht auch Positives am Pakt, so dass man Schleusungen bekämpfen und Rückführungen erleichtern will. Stark zu denken gibt ihr aber die Absicht, aus illegaler Einwanderung eine legale zu machen oder leichter Papiere für Migranten auszustellen. Ich selbst kann mir ein „noch leichteres Ausstellen“ in Deutschland kaum mehr vorstellen. Reicht zukünftig ein Anruf vom Handy? „Meine Name ist …, treffe in ca. drei Wochen an der bayerischen Grenze ein, machen Sie schon einmal alles für mich fertig …“, oder so ähnlich.

Weiter: Neben Dänemark wollen auch noch mehrere europäische Länder den Vertrag reflektieren und darüber nachdenken, ob eine Ratifizierung überhaupt sinnvoll ist. Sie hält einen deutschen Alleingang für fraglich, auch wenn Deutschland an diesem Pakt mitgearbeitet hat („positive Pressevorgaben“?). Erst einmal sollte innerhalb der EU hierüber eine Einigung gefunden werden, jenes beinhalte eine große und breite öffentliche Diskussion, „bevor wir so einen Pakt unterzeichnen“.

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Der Moderator lässt anmerken, auch die Rolle der Medien wird klar abgezeichnet, man solle proaktiv für ein gutes Image der Migration sorgen. Das müsste doch einen Aufschrei in der Presse geben, da man die Pressefreiheit abschaffen will. Die Abgeordnete hofft, dass die Presse noch wach wird, sie hält nichts davon, wenn man Dinge verschweigt und wenn man glaubt, durch Nichtberichterstattung und wenn man Dinge weglässt, etwas übertünchen zu können. „Es ist so, dass unsere Bevölkerung dafür nicht dumm genug ist“. Man ist beim Vernehmen dieses Satzes intuitiv geneigt zu schreiben, was nicht ist, kann ja noch werden, wenn man sich die Zustände an manchen Schulen anschaut.

Gleichzeitig hebt Sylvia Pantel in diesem Zusammenhang die Rolle der „neuen Medien“ hervor, um sich breit informieren zu können. Nun ja, auf Facebook ist man da schon ein Stück weiter, denn dort werden regelmäßig auch Meinungen zensiert, die der im Grundgesetz garantierten Meinungsfreiheit zum Opfer fallen. Ganz nach Gutsherrenart, ein weiterer Vorgeschmack auf Kommendes.

Auf die zuvor angesprochene, (noch nicht) vorhandene geringe Intelligenz, scheint hingegen die Expertin für Migration, Petra Bendel, zu setzen. Sie möchte das Migrationspaket mit der Bemerkung schmackhaft machen: „Die Zielländer profitieren auch. Für sie solle es Unterstützung geben, zum Beispiel wenn es darum geht, Integrationsmaßnahmen zu konzipieren und zu finanzieren.“ Deutschland „unterstützt“ sich dann offensichtlich mit den zuvor entrichteten Beiträgen selbst und weitere Länder zusätzlich. Weiter führt die Politikwissenschaftlerin aus: „Migranten eröffne der Pakt die Chance, dass sie – unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus – Zugang zu staatlichen Leistungen erhalten, dazu gehören auch rechtsstaatliche Verfahren“. Ran an die Fleischtöpfe und klagen bis zum Sankt-Nimmerleinstag möglich.

Anders Pantel fordert, die Bürger mögen ihren Abgeordneten anschreiben und diese auffordern, noch einmal zu überdenken, bevor die Regierung etwas unterzeichnet, was man hinterher bereuen wird.

Der „Globale Pakt für eine sichere, geordnete und reguläre Migration“ ist auf deren Homepage (unter dem Interview) eingestellt, so dass sich jeder sein eigenes Urteil bilden kann.

Dokumentation
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Einen kleinen Vorgeschmack auf die Zukunft gab es am Freitag, den 2.11.2018 bei einer Demonstration in Fürstenfeldbruck. Organisiert wurde der Marsch der Aufrechten durch die marxistische Jugend München. (Auf dem Foto der Homepage, Quelle: https://www.klassegegenklasse.org/march-for-refugee-rights-in-ffb/) sieht man, wie einer der „Geflüchteten“ mit dem Oberkörper nach vorn gerichtet, versucht einem Hund an die Schnauze zu greifen, währenddessen der Hundeführer versucht, rückwärtsgewandt sein Tier an sich zu reißen, um den Kontakt zu vermeiden. Meine Frage: Wollte der Zugereiste „gern gebissen“ werden?)

Die Artikelüberschrift im Merkur lautet martialisch-bedeutungsvoll: „Stoppt Polizeigewalt“. „Stoppt Deportation – wir brauchen Freiheit“ so die weiteren Klassenkampfparolen. Angeprangert werden angebliche Missstände. „Wir sind aus unseren Ländern geflohen und suchen Schutz und ein besseres Leben, sagte ein Demonstrant. In der Unterkunft, wie sie heute existiere, sei das nicht möglich.“ So schlecht kann das Leben folgerichtig in der Heimat nicht gewesen sein, wenn selbst Bayern keinen besseren Lebensstandard bieten kann. Auch die Sicherheitskräfte bekommen ihr pauschales Fett weg, sie würden die Heimbewohner „wie Sklaven behandeln“ und sogar die Frauen nicht respektieren. Die Spirale der Dramaturgie kennt noch weitere Steigerungen: „Die Zustände im Lager sind nicht gesund für unsere Kinder, hieß es in der Erklärung weiter. Auch der Vorwurf, ein Kind sei heimlich getötet worden, wurde wieder laut.“ Selbst Hunger sei an der Tagesordnung: „A hungry man is an angry man – ein hungriger Mann ist ein verärgerter Mann“. Bis zu einem Dutzend müssten in einem Raum leben. Die vorweggenommene Ent- und Anschuldigung, falls es einmal in dieser Unterkunft, wie bereits andernorts, aus dem Ruder läuft?

Die Zeitung ließ sich immerhin zu einer Bemerkung aus Sicht der Behörden herab, die Geschichte mit dem toten Kind wäre von der Polizei dementiert worden. Nach dem unterschriebenen UN-Migrationspakt sollte dann zukünftig jener Satz im Sinne einer positiven Berichterstattung, nicht stehenbleiben. Er könnte Schutzsuchende in einem negativen Licht erscheinen lassen.


Steffen Meltzer, Autor von Schlussakkord Deutschland – Wie die Politik unsere Sicherheit gefährdet und die Polizei im Stich lässt.

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Kommentare ( 48 )

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48 Comments
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Roland Mueller
5 Jahre her

Dazu fällt mir der Kommentar von einem „Flüchtling“ in Italien ein, der dem Herrn Salvini vor ein paar Wochen sagte, das es eine Unverschämtheit von den Italienern sei, das sie nicht jedem „Flüchtling oder Geflüchteten“ kostenlos ein Haus zur Verfügung stellen.

schwarzseher
5 Jahre her
Antworten an  Roland Mueller

Eigentlich wollte der auch noch ein Auto, aber die italienischen Autos genügen zur Zeit nicht seinen Ansprüchen ( siehe Formel 1 ), das Auto wollte er sich lieber später in Untertürkheim abholen.

Marc Hofmann
5 Jahre her

Das Problem bei dem vorhanden Politikpersonal der Altparteien ist…..die wollen nichts wissen, die wollen Posten und damit Macht und Geld. Und die wollen schon garnicht ihrem Gewissen folgen. Somit wird Fr. Pantel eher die Ausnahme als die Regel sein. Man hat nicht nur die Rentner mit immer höheren Rentenauzahlungen geködert sondern auch die Bundestagsabgeordenten in den Reihen der Altparteien…mit automisch und astronomisch hohen Diäten…Diäten die weiter über den Durchschnittsverdienst eines Deutschen Arbeiter/Facharbeiter liegen. Die NGOs der Globalen Finanz- und Wirtschaftsmafia hat sich regelrecht in die Deutsche Politik eingekauft….über ein sozialistsiche geprägte Merkel…mit ihren ÖR-Propagandamedien wurde hier ein System der Korruption/Macht… Mehr

Peter Zinga
5 Jahre her

Nicht „regulere“, sondern „regelmäsige“ immigration! Spüren Sie den Unterschied?

Ralf Poehling
5 Jahre her

Wir brauchen das, was kirchlich-links auch immer aufgefahren wird:
Ein breites, partei- und organisationsübergreifendes Bündnis gegen den Migrationspakt und gegen alle die, die ihn forcieren.
Die Kirchen und ihre sozialistischen ** müssen von ihrem totalitären Denken und handeln abgebracht werden.
Hier wird ein ganzer Kontinent im Namen einer nicht näher definierten „Moral“ und „Haltung“ gegen geltendes Staatsrecht in den Abgrund geführt.
Das muss und es wird aufgehalten werden.
Wieviel Härte dabei zum Einsatz gebracht werden muss, haben die Antidemokraten am Ruder selbst in der Hand.

Jan
5 Jahre her

„(…) auch wenn Deutschland an diesem Pakt mitgearbeitet hat (…)“ Würde gerne wissen: wer war das und in wessen Auftrag geschah das? „Wir sind aus unseren Ländern geflohen und suchen Schutz und ein besseres Leben, sagte ein Demonstrant.“ Warum ist das „bessere Leben“ in solchen Ländern nicht möglich? Warum sollte Deutschland Millionen Menschen aus solchen Ländern einwandern lassen, die daheim dafür verantwortlich sind, dass kein „besseres Leben“ möglich ist und immer mehr Menschen fliehen müssen? Da z.B. die Somalier dafür verantwortlich sind, dass in Somalia kein „besseres Leben“ möglich ist, sollte man keine Somalier einwandern lassen. Welche Lebensleistung haben Migranten… Mehr

Alexis de Tocqueville
5 Jahre her

Wozu eigentlich die CDU Abgeordneten anschreiben? Wem Deutschland und das deutsche Volk etwas bedeuten, der stimmt sowieso gegen den totalitären Unfug. Wer linksextrem ist, wie wohl die meisten heute in der CDU, der stimmt sowieso dafür.

Moses
5 Jahre her

„Deutschland an diesem Pakt mitgearbeitet hat“?
Nein, Deutschland und noch jemand auch an diesem Pakt mitgearbeitet hat.

W aus der Diaspora
5 Jahre her

Es ist doch vollkommen egal, wieviele Artikel sich nun noch mit diesem leidigen Pakt beschäftigen. Wer auch nur einen gelesen hat, der weiß, dass er schlecht für den Westen ist.
Und doch wird Merkel ihn unterschreiben.

So nicht
5 Jahre her
Antworten an  W aus der Diaspora

Das sehe ich nicht so. Wir brauchen Bewusstmachung. Noch einmal soll die Kommunistin nicht mit ihrem Plan durchkommen. Vielleicht unterschreibt sie. Das wird sie, denke ich, aber die CDU wie alle anderen Altparteien werden danach nicht damit glücklich sein. Im Mai zur Europawahl läuft das vorerst endgültige Votum der Europäer. Und es wird anders sein, als es sich diese schwarzen Seelen wünschen. Solange müssen wir alle mobil machen. Es geht um nichts anderes als um unsere Vaterländer, den Frieden und den Kontinent. Merkels Unterschrift lässt sich rückabwickeln. Bedenken Sie das. Und auch wenn es keine Rücktrittsklausel im Pakt gibt: Was… Mehr

Ananda
5 Jahre her

Neben den offensichtlichen Mauscheleien unserer Regierung nur keine Debatte über Sinn oder Gefahren dieses einseitigen Machwerks aufkommen zu lassen (warum nur?), ist Ihre Frage nach dem Sinn eines Deutschen Alleingangs wirklich eine weitere Frage, die sich stellt. Merkels Rücksichtslose Grenzöffnung und Einladung an jeden potentiellen Migranten dieses Planeten, hat seit 2015 halb Europa vergrätzt bzw. überfordert. Nachdem sich offener, europaweiter Widerstand formt und die konservativen Kräfte erstarken, soll die grenzenlose Einwanderung eben durch das gut bemäntelte Hintertürchen des globalen Selbstbedienungspaktes eingeführt werden. Offensichtlich alles andere als ein Europa der Gleichgestellten und „Freunde“. „„A hungry man is an angry man –… Mehr

AnSi
5 Jahre her

Mein direkter Abgeordneter in der CDU ist (Trommelwirbel bitte!): Jens Spahn!

Ich wage zu behaupten, dass er zwar nicht von dem Pakt überzeugt ist und vielleicht sogar wirklich sieht, dass wir hier in D ein echtes Migrationsproblem haben, aber er wird nicht dagegen stimmen. Nicht in seiner derzeitigen Lage.

Ich schreibe ihn natürlich trotzdem an. Sei es auch nur, um ihn zu bestärken, dass er gedanklich auf dem richtigen Weg ist. Aber ich kann ihm auch versichern, dass ich und meine Familie niemals wieder CDU wählen werden.