Die Sprache gehört dem Volk, nicht einer Gender-„Avantgarde“

Mindestens zwei Drittel, wenn nicht fast 90 Prozent der Deutschen wollen all den Sprachschrott nicht. Elke Heidenreich: Gendersprache ist „grauenhaft und verlogen“

IMAGO / U. J. Alexander
Wer ein Volk abschaffen oder auch nur umerziehen will, kann dies selbst ohne Morde und ohne Vertreibung auf mehrfache Weise tun. Zum Beispiel durch Zeugungs- respektive Geburtsstreiks. Durch Grenzenlosigkeit im wahrsten Sinn des Wortes. Durch Geschichtspolitik und das Löschen nationaler Erinnerungsbestände. Durch eine Unkultur des „cancel culture“, also die Zerstörung kultureller Traditionen. Vor allem aber durch eine Enteignung der Sprache eines Volkes und durch Manipulationen an dessen Sprache.

Letzteres ist voll im Gang, wir erleben es seit Jahren, zuletzt in beschleunigtem Maße. Es begann mit dem Herunterfahren des verpflichtenden, aktiven Wortschatzes im Deutschunterricht, mit dem Verzicht auf klassische Lektüren der Schulen, mit der Etablierung einer „leichten Sprache“, mit dem Unsinn einer Schlechtschreibreform, mit der schleichenden Etablierung von mittlerweile rund 7.000 Anglizismen im deutschen Sprachgebrauch und zuletzt auf zunehmend penetrante Weise mit einer angeblich geschlechter-/gendergerechten Sprache. Vorweg marschiert hier eine hochideologisierte Prozente-, ja Promille-Minderheit, die freilich über einen (pseudo)wissenschaftlichen und medialen Resonanzboden verfügt. 

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Mindestens zwei Drittel, wenn nicht fast 90 Prozent der Deutschen wollen all den Sprachschrott nicht: Sie wollen kein Backendenhandwerk statt Bäckerhandwerk, keine im Biergarten sitzenden Radfahrenden, sondern dort sich erholende Radfahrer. Sie wollen keine Elter 1 oder Elter 2, keine Bürger*innen, keine BürgerInnen, keine Bürger:innen, keine Bürger/innen, keine Bürger_innen und anderes Zeugs mehr.

Zwei Drittel sind dagegen, das belegte jüngst Infratest: Siehe. Laut RTL/Forsa halten sogar 87 Prozent das Gendern für unnötig.

Nach dem Motto „Dass nicht sein kann, was nicht sein darf“ ist die obergrüne Obergouvernante „tageszeitung“ („taz“) da freilich schon einen Schritt weiter. Stramm volkspädagogisch posaunte sie hinaus: „Noch tun sich zwei Drittel der Deutschen schwer mit dem Gendern. Früher oder später werden sie sich aber doch damit arrangieren müssen.“

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Nun ja, vielleicht zwei Drittel der „taz“-Leser, die den Kotau vor dem Geßler-Gender-Hut vielleicht doch noch nicht gezogen haben und ihrem Blättchen treu bleiben wollen. Aber die „taz“ muss man ja nicht lesen und schon gar nicht kaufen. Aber ungefragt finanzieren muss man den Gender-Schrott bei den Öffentlich-Rechtlichen, vorne d’ran das ZDF. Dort verrenken sich Klebers und Co. allabendlich Zunge und Gaumen, um das Gender-Gap oder Gender-Sternchen phonetisch „rüberzubringen“. Pfui Teufel, sagen wird dazu – wir, die wir diesen Quark monatlich mit rund 18 Euro Zwangsgebühren finanzieren.

Da loben wir uns die Schriftstellerin und Literaturexpertin Elke Heidenreich: Sie hat sich soeben „vehement“ gegen die sogenannte geschlechtergerechte Sprache ausgesprochen. Gendersternchen, Glottisschlag & Co: All das lehnt Elke Heidenreich grundsätzlich ab. „Ich kann es auf den Tod nicht leiden, die Sprache so zu verhunzen“, sagte sie. Sie empfinde diese sprachlichen Veränderungen einfach als grauenhaft, aber auch als „verlogen“. Heidenreich weiter: „Wenn ich Künstler sage, meine ich alle Menschen, die Künstler sind, auch die Frauen. Dieses feministische Betonen in der Sprache geht mir gegen den Strich … Ich bin vehement dagegen und lade gern den Zorn der ganzen Nation dafür auf mich – ist mir vollkommen egal“, sagte sie: Siehe.

Welch ein Vorbild! Wir hier bei TE stehen für eine korrekte und gleichermaßen anspruchsvolle Sprache. Wie man sich gegen den Unfug der Genderei wehren kann, auch als Einzelner, haben wir kürzlich mit 13 Vorschlägen dargestellt.

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Kommentare ( 42 )

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bkkopp
2 Jahre her

Gendern ist ein essentieller Teil der Dekonstruktionsstrategie. Sie ist der Kern des Gemeinsamen in jedem Kulturraum. Wenn es geling, diesen Kern zu dekonstruieren, dann wird das Dekonstruieren des Menschen, des Geschlechts, der Ehe und Liebe, der Reproduktion, der Elternschaft, der Familie und aller gesellschaftlichen Organisationen die wir bisher erfunden haben leichter. Es weiß zwar niemand so genau was dann werden soll, wenn alle Bestandteile unserer Existenz/Identität am Boden liegen, man ist aber mit strahlenden Augen überzeugt, dass man dann endlich den “ besseren Menschen für eine bessere Welt “ neu formen und organisieren kann. Wer daran nicht glaubt ist wahrscheinlich… Mehr

donpedro
2 Jahre her
Antworten an  bkkopp

dann bin ich halt nazi. zumal die obige beschreibung passt wie die faust aus auge zu den kommunisten im stile maos und pol pott.

Skeptischer Zukunftsoptimist
2 Jahre her

Die Deutschen wollen das alles nicht, aber wählen es immer wieder fleißig. Einfach irre!

Stefan Z
2 Jahre her

Die „taz“ als Diktatorin für „Neusprech“. Solche Blätter sind doch echt „Nazi“. Ich muss und werde mich an diesen Unsinn nicht gewöhnen. Die „taz*innen können mich mal. Thema und diese sogenannte Zeitung, sind für mich erledigt. Und nun Ihr Sprachterroristen?

a.bayer
2 Jahre her

Hat jemand eine Ahnung, ob es mittlerweile Eunuch*innen oder Kastrat*innen gibt? Wenn ja, wäre es eine hodenlose Frechheit!

olympos
2 Jahre her

Die griechische Sprache ist perfekt.
Ο γιατρός (Der Doktor)
Η γιατρός (Die Doktorin)
Es aendert sich nur das Geschlecht. War immer so und wird auch in 1000 Jahren so sein. Die antiken Griechen waren ja nicht bloed. Gender ist Sprache der Rassisten.

olympos
2 Jahre her

Die Sprache aendert sich mit der Zeit, ohne Zwang. Bei so einem Volk ohne Gegenwehr, haben die Dolce Vita Gruenen, leichtes Spiel.

Klaus D
2 Jahre her

Gender-„Avantgarde“ = WIR sind das VOLK

s.Braun
2 Jahre her

Bisher ist mir noch keiner untergekommen, der sich auch nur ansatzweise in diesem Gestammel versucht hat. Dieser konstruierte Mist ist beim normalen Bürger nicht präsent und interessiert außerhalb einer linksgrünen Blase keinen !

Anti-Merkel
2 Jahre her

Ich lasse mir keine Gendersprache aufzwingen — und benutze deswegen den Genderstern genau da, wo seine Befürworter ihn nicht sehen wollen.
Coronavir*innen, Nazi*innen, Teufel*in, Kanzler*innenkandidat*in Baer*inbockoderziege… und natürlich „Bürger*innen und Bürger*aussen“, um nicht diejenigen zu diskriminieren, die sich gerade im Freien aufhalten.
Auf meine Anfrage, ob ich für meinen weiblichen Hund die Hundesteuer wirklich bezahlen muss, obwohl das gleiche Finanzamt, das überall *innen anhängt noch keine Hünd*innensteuer daraus gemacht hat, habe ich noch keine Antwort bekommen.

Physis
2 Jahre her

DER Montag, DER Dienstag, DER Mittwoch, DER Donnerstag, DER Freitag, DER Sonnabend , DER Sonntag! Ach ja, es gibt auch noch: DER Mond, Der Lastkraftwagen, DER Keks, DER Tannenbaum und (ganz unzweifelhaft) DER Mann als Ausdrucksweise, u.a. Tage und Dinge beim Namen zu nennen! Lediglich wenn es darum geht, dass Menschen eine Tätigkeit ausüben, wird deren TÄTIGKEIT gegendert! Nun, den Tannenbaum eine *bäumin zu nennen hörte sich dann wohl auch ziemlich dämlich an, wen nicht sogar KRANK! Und eine Mond*in würde sogar dazu führen, dass der weibliche Part sich gerade dazu ANSCHICKT, Mond werden zu wollen, was jedenfalls dem Stand… Mehr