Politik gegen die untere Mittelschicht

Der Sylter Pubertätsslogan „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus“ erreicht die maximale Hysterie in Deutschland. Aber mit ihrer Asylpolitik führt die Moralklasse einen unerklärten Krieg gegen die Mittelschicht. Kein Wunder also, dass es zu einer Gegenbewegung kommt.

picture alliance / dts-Agentur | -
Kabinettssitzung im Bundeskanzleramt am 22. Mai 2024, Berlin

„Ausländer rein“ – „Überlasst Deutschland nicht den Deutschen“ wurde Jahrzehnte auf Demonstrationen und in Medien aller linken Art immer wieder verlautbart. Wie war die Reaktion des Staatsschutzes? Keine. Wie war die Reaktion der Medien? Ein Augenzwinkern. Im Zweifel ist das eben kein Rassismus gegen das eigene Volk, im Zweifel ist das Ironie. Der Sylter Pubertätsslogan „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus“ erreicht dagegen die maximale Hysterie.

Auch als bei einer Anti-Rechts-Demo in Aachen ein Banner mit der Aufschrift „AfDler töten“ gezeigt wurde, gab es keinen medialen Aufschrei. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren ein. Grund: Es liege weder eine Beleidigung noch die Aufforderung zu einer Straftat vor. Es ist also in Ordnung, zur Gewalt gegen AfD-Mitglieder aufzufordern. Genau das fällt auf fruchtbaren Boden: AfD-Politiker sind am meisten von körperlicher Gewalt betroffen (siehe Antwort der Bundesregierung auf Frage 4, Seite 9). Symbolische Galgen auf Bauerndemos gegen die Ampelregierung sind dagegen Gewaltaufruf rechter Terroristen und ein Fall für den Staatsschutz.

Wie von der Leine gelassen

Der mediale Moral-Druck in der Öffentlichkeit ist immens und jeder hat sich dem zu unterwerfen. Ob auf Sylt oder sonst wo: „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus“ ist keine verbotene Meinungsäußerung. Man kann sie für verrückt oder für einen pubertären Antispruch halten, aber man hat sie zu tolerieren. Und wer sich das Sylt-Video genau ansieht, sieht auch, dass der junge Mann im Rhythmus die Arme schwenkt. Wer böswillig ist, missinterpretiert dies als Hitlergruß. Die hüpfende Partymeute der Oberklasse war keine aggressive Menge, sondern, wie einst das quasi verbotene Layla, wohl eher ein Aufbegehren gegen die Meinungs- und Sprachbefehle der herrschenden „Moralschickeria“.

Wie weit die herrschende polit-mediale Kaste heute zu gehen bereit ist, zeigt, dass sie nach dem Sylter Party-Eklat die Gezeigten ohne Zögern zum Abschuss freigaben. Scholz, Laschet und so weiter stimmten sofort der antifaschistischen sozialen Lynchjustiz zu. Die pseudoliberalen Medienkader übertrafen sich mit Schaum vor dem Mund beim Fordern der Höchststrafe. Es fehlte nur noch die Forderung nach der Einweisung in ein Umerziehungslager nach chinesischem Vorbild.

Das Ziel der Übung ist klar – das Motto: Bestrafe einen, erziehe viele. Wer sich der extremistischen Antirassismus-Ideologie widersetzt, ist vogelfrei. Ob jung oder alt, ob reich oder arm, ob nüchtern oder trunken; er wird zur Schande an den öffentlichen Pranger gestellt, aus der sozialen Gemeinschaft ausgestoßen und nach Möglichkeit – unter Absonderung von Krokodilstränen – seiner Arbeitsstelle beraubt.

Den Herrschenden ist das eigene Volk im besten Fall egal, im schlimmsten Falle lehnen sie es ab, und suchen ihr Heil in einer obskuren internationalistischen Ideologie, über die die Welt den Kopf schüttelt.

Die neue Leitkultur ist die Moral der herrschenden Kaste

Diese Moralvorgaben sind heute die Leitkultur, der in der Öffentlichkeit alle zu folgen haben. Bei Verstoß folgt durch die Tugendwächter eine moralische Hinrichtung in der Öffentlichkeit: Auf ihn mit Gebrüll!

Und diese Leitkultur biegt sich das Grundgesetz hin, wie sie es braucht. Das Grundgesetz in Artikel 16a definiert vollkommen klar, dass keiner in Deutschland Asyl beantragen kann, der das Land über einen sicheren Drittstaat erreicht. Die Dublin-Verordnungen der EU haben diese klar bestätigt. Seit Jahren wird, ohne mit der Wimper zu zucken, gegen diese Regeln verstoßen.

Aber letztlich interessiert die deutsche Polit-Elite das Grundgesetz nur, wenn es ihre Moral bestätigt. Bei den Lobeshymnen über das 75-jährige Bestehen des GG, wurde dieser fortwährende schwerwiegende Verstoß einfach verschwiegen.

Der Krieg gegen die untere Mittelschicht

Mit ihrer Asylpolitik führt die Moralschickeria einen unerklärten Krieg gegen die untere Mittelschicht.
In den Wohngegenden der unteren Mittelschicht werden unzählige Asylantenheime erstellt, nicht in den grünen Vorstädten. In diesen Sozial-Asyl-Slums werden die nur dort noch wenigen Deutschen zu Fremden, zu Außenseitern.

Die untere Mittelschicht ist es, die die Folgen der Moraldiktate auszubaden hat. Sie bekommt keine günstigen Wohnungen, weil diese vom Sozialamt vermittelt an Asylbewerber gehen. Etwa 1.000.000 Sozialwohnungen fehlen, die Mieten steigen ununterbrochen. „Die Lage am Wohnungsmarkt spitzt sich weiter zu: Steigende Mieten, kaum Neubau und keine Besserung in Sicht“, sagte Lukas Siebenkotten, Präsident des Deutschen Mieterbundes. Die Krise mit immer höheren staatlichen Zuschüssen für das Wohnen zu lösen, führt ins Leere, denn das Problem ist nicht, dass es zu wenige Sozialwohnungen für Bürger gibt. Das Problem ist, dass die Sozialwohnungen von Millionen Asyleinwanderern belegt sind.

Wenn in der unteren Mittelschicht auch die Frauen arbeiten, ist das nicht unbedingt Zeichen der Emanzipation, wie sich das Establishment das gern denkt, nein es ist häufig genug der puren Not geschuldet. Die untere Mittelschicht bekommt keine Kindergartenplätze, da diese vorzugsweise an Kinder von Asylbewerbern gehen. Die untere Mittelschicht muss ihre Kinder in Schulen schicken, bei denen der Asylantenanteil so hoch ist, dass oft kein geregelter Unterricht mehr möglich ist.

Die untere Mittelschicht ist am meisten betroffen, nachdem Deutschland Russland den Wirtschaftskrieg erklärt hat. Diesen Wirtschaftskrieg verliert allerdings nicht Russland, sondern Deutschland. Die untere Mittelschicht leidet unter den höheren Spritpreisen. Sie kann sich kein hochsubventioniertes E-Auto als Zweitwagen leisten. Österreich macht das nicht, importiert fleißig weiter billiges Öl und Gas aus Russland. Wenn die untere Mittelschicht im Winter mit teurem Öl heizen muss, reißt dies das größte Loch in ihr Portemonnaie. Der immer weiter steigende CO2-Preis zieht besonders der unteren Mittelschicht langsam und schmerzhaft die Daumenschrauben an.

Die Angestellten der unteren Mittelschicht werden zuerst entlassen, wenn Firmen Deutschland verlassen, um der wahnwitzigen Energiewende und der grünen Bürokratie zu entgehen. Da gäbe es noch vieles mehr aufzuzählen. Um ihre Ideologie durchzusetzen, hat die Moralklasse, ohne mit der Wimper zu zucken, gegen die untere Mittelschicht einen unerklärten Krieg eröffnet. Warum macht sie das? Weil sie es kann. Die Medien und alle Organisationen inklusive der Gewerkschaften stehen hinter ihnen. Und was macht die untere Mittelschicht? Nichts, weil sie es nicht kann.

Sie kann nicht wie das ökowoke Establishment in Windeseile eine Million Anhänger zu Demonstrationen gegen Rechts mobilisieren. Ihr bleibt ein massives Unbehagen. Sie ist gewohnt zu kuschen, das wurde ihr schon von Kindesbeinen an beigebracht. Und wenn sie einmal aufbegehrt, hat sie weder die Worte noch das Auftreten, das das akademische Establishment beeindruckt. Im Gegenteil: Dies wird als verachtenswerter tumber rechter Widerstand gebrandmarkt. Wenn die untere Mittelschicht mehr oder weniger gelungen gegen die illegale Masseneinwanderung aufmuckt, wird sie in Windeseile als rassistisch erklärt. Damit ist sie raus aus der Diskussion. Diese ist nur den richtig Denkenden vorbehalten.

Dazu wird ihr in der Werbung jeden Tag vorgegaukelt, wie schön und bereichernd es ist, mit jungen immer erfolgreichen, sympathischen TV-Arabern und -Afrikanern das Alltagsleben zu verbringen.
Jeden Tag wird ihr ins Hirn gehämmert, dass, wählt sie die AfD, morgen das 4. Reich über uns kommt, alle Firmen Deutschland deswegen verlassen, sie dann des Hungers sterben werden und danach in die Hölle kommen. So ist es, wenn in einer Kampagne gegen den Hass die Mächtigen die Machtlosen wegen deren angeblichem rechtem Hass hassen.

Wo Verlierer, da auch Gewinner

Wer profitiert nun von der illegalen Masseneinwanderung? Die 50 Milliarden Euro, die der Steuerzahler jedes Jahr zu bezahlen hat, bedeuten, dass im Durchschnitt jeder Steuerzahler knapp 100 Euro pro Monat an Asylindustrie und Asyl-Verwaltung zu bezahlen hat. Diese Zahlen werden gern verschwiegen, passen sie doch nicht so recht ins Bild der wohlfeilen Moral. Und das Geld fließt wohin genau?

Die ganz großen Geschäfte machen die Sozialverbände, Kirchen und Politiker, und sogar einige Journalisten verdienen gutes Geld mit ihrer Moral. Es sind Heerscharen von Betreuern, Dolmetschern und Sozialpädagogen, Miethaien, die sich gern vom Steuerzahler gut bezahlen lassen. Nicht zu vergessen, greifen die Schlepper Milliarden ab. Für sie alle ist die Asylindustrie ein riesiges Milliardengeschäft. Und Lobbyismus hinter der Maske der Moral, süße schwarze Kinder mit großen dunklen Augen auf Plakatwänden erzielen immer Wirkung.

Ziel der Meinungsmacher ist die Einheitsmoral

Das geringere Problem in Deutschland ist, dass es zu wenig Redefreiheit gibt, dass abweichend Denkende Angst haben, in der Öffentlichkeit ihre Meinung zu sagen. Das ist schlimm genug, aber das Hauptproblem ist, dass es in den Mainstream-Medien keine Meinungsvielfalt gibt. Dass beispielsweise entgegen aller scheinheiligen Bekundungen das Programm der AfD nicht diskutiert, sondern diffamiert wird. Dass mehr oder weniger gelungene Ablehnung der illegalen Masseneinwanderung zu Rassismus erklärt wird. Dass es eine regelrechte Hetzjagd auf abweichende Meinungen gibt. Dass der sogenannte Verfassungsschutz sogar unterhalb der Strafbarkeitsgrenze tätig sein will.

Diese Formen der Einschüchterung wirken bewusst und unbewusst besonders bei der unteren Mittelschicht („Darf man x, y, z überhaupt noch sagen?“). Aber irgendwann ist auch hier die Geduld am Ende. Wie schon Brecht sagte: Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Wenn aber das Fressen knapp wird … Wie beim Lied „Layla“ flackert die pubertäre Provokation inzwischen überall auf, und überall hagelt es Anzeigen von empörten Haltungsspießern, und überall versuchen Polizei und Staatsschutz den Widerborst unter Kontrolle zu bringen. Woran erinnert das bloß?


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Kommentare ( 75 )

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75 Comments
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Manfred_Hbg
1 Monat her

Dieser Artikel, so wahr, so richtig. DANKE! Was hier im Artikel (auch) zu der „unteren Mittelschicht“ sehr richtig geschrieben wurde, genau das habe auch ichvhier bei TE schon mehrmals geäußert. Wobei ich auch mit Blick auf die ~20% der (Bundes-)AfD unter anderem geäußert hatte, dass ich stark vermute, dass diese ~20% der AfD-Stimmen wahrscheinlich genau jene Menschen sein werden, die schon jetzt in,ihrem nahen oder direkten Wohnumfeld von der -vor allem mualimischen und afrikanischen- Bereicherer betroffen sind und/oder über so viel Verstand verfügen, dass sie sehen und erkennrn, das die seit den 1990ern und seit die 2014/15 eingesetzte „Bereicherungs-Flut“ für… Mehr

Gunda49
1 Monat her

Chapeau, Herr Gadamer, Sie beschreiben den Status quo in unserem Land brillant!
Die Unzufriedenheit im Volk ist zwar da, drückt sich aber (noch) nicht in den Wahlergebnissen aus. Die AFD wurde von den gegnerischen Parteien und vor allem den ÖR-Medien und auch den Kirchen derart verteufelt, dass es den Menschen noch viel schlechter gehen muss, um sich in der Wahlkabine niederzuschlagen. Und wer nimmt sich die Zeit, Parteiprogramm zu lesen und mit dem Handeln der jeweiligen Parteien zu vergleichen?
Der Ernst der Lage ist in den verwöhnten Nachkriegsgenerationen, die eine stetige Aufwärtsentwicklung der Wirtschaft erlebt haben, noch nicht genügend angekommen!

89-erlebt
1 Monat her
Antworten an  Gunda49

Ironie der aufgeschriebenen Zeilen – diese untere Mittelschicht hat ihr parteisonifiziertes Elend höchst selbst gewählt.

William Munny
1 Monat her

Wer Angst vor seiner Vergangenheit hat, hat keine Zukunft.
Im Übrigen kämpft Israel alleine an der Front gegen den Islam.
Wie sagte Struck im Umkehrschluss. Israel verteidigt auch unsere Freiheit.

Sidetrack
1 Monat her

„Dazu wird ihr in der Werbung jeden Tag vorgegaukelt, wie schön und bereichernd es ist, mit jungen immer erfolgreichen, sympathischen TV-Arabern und -Afrikanern das Alltagsleben zu verbringen.“

Das und die Handysucht der Klientel (schon deshalb ist eine Arbeitsaufnahme gar nicht möglich) stehen auf der Nervigkeits-Skala ganz oben.

Last edited 1 Monat her by Sidetrack
Juergen P. Schneider
1 Monat her

Was der besagten unteren Mittelschicht fehlt ist der Mut, in der Einsamkeit der Wahlkabine Widerstand in Form von Protestwahl (AfD) zu leisten. Wer sich nicht wehren will, der soll eben in dem Elend leben, das er selbst bei jedem Urnengang herbeiwählt oder durch Enthaltung duldet. Die Blödheit in den Wahlkabinen und die Stimmenthaltung haben auch ihren Preis.

hoho
1 Monat her

Also auf Sylt wurde keine politische Bewegung gegen die Regierung zu sehen. Die Leute die da gepöbelt haben, waren wahrscheinlich die treue Anhänger des Systems, die einfach ihr Erfolg gefeiert haben. So habe ich das empfunden. Dass man dabei hysterisch wird, ist nichts neues. Man braucht ja Argumente nicht, die Gefühle sind dabei besser, weil die nichts mit der Realität zu tun haben müssen, was vor der EU Wahl wichtig ist.

fatherted
1 Monat her

Gegenbewegung? Wo denn? Ich merke nix von einer Gegenbewegung. Sogar nach dem Messerattentat von Mannheim hat man am nächsten Tag „gegen räääächts“ demonstriert. Wo soll denn da die „Gegenbewegung“ sein? Ach ja….meckern….ja meckern tun sie alle….auch die woken Moralisten….und machen dann ihr Kreuz an gleicher Stelle. Man wird das am Sonntag sehen können….

Wilhelm Roepke
1 Monat her

Solange die untere Mittelschicht nicht geschlossen AFD wählt und alternative Meiden konsumiert, aus den Kirchen austritt und die Spenden an zweifelhafte Organisationen einstellt, ihr Demonstrationsrecht für Positionen der Mitte wahrnimmt und ihre Kinder anders erzieht, wird das nichts.

Kuno.2
1 Monat her

Man kann es drehen wie man will; nach meiner persönlichen Einschätzung geht die Berliner Republik denselben Weg wie die Weimarer Republik. Und das wird nicht gut.

Ulric Viebahn
1 Monat her

Ein sehr guter Artikel – bitte nicht ins Unsichtbare verschieben.
Eigentlich gut nachvollziehbar, warum die Untere Mittelschicht nicht rebelliert.
Das Leiden im Krieg ist viel schlimmer als ein ‚Seuchentod‘. Deshalb ist es rätselhaft, warum ‚die Leute‘ vor der Kriegsgefahr weniger Angst haben als vor der Cervesa – ‚Impfung‘.

Freigeistiger
1 Monat her
Antworten an  Ulric Viebahn

Alles eine Sache der polit-medialen Propaganda. Wird die Kriegsgefahr nicht öffentlich bewußt gemacht, wird sie von den meisten auch nicht ernst genommen. Wird aber ein Erkältungs-Virus zur tödlichen Gefahr stilisiert, ändert das alles.