Die Grünen zerlegen sich nach dem Machtverlust selbst: In der Parteizentrale fliegen die Kündigungen, bei der Jugend brennen die Sicherungen durch. Was bleibt, ist ein Führungsvakuum – und eine Partei, die schneller implodiert, als sie sich selbst erklären kann.
picture alliance/dpa | Hannes P Albert
Hundert Tage nach dem Machtverlust in Berlin stehen die Grünen vor einem Scherbenhaufen – nicht nur politisch, sondern auch organisatorisch. In der Parteizentrale in Berlin herrscht Unruhe, intern wird gestritten, offen kritisiert und um Einfluss gerungen. Der neue Kurs ist unklar, die alten Gesichter verschwunden, die Stimmung vergiftet.
Bei einer internen Mitarbeiterversammlung Ende Juli wurde nun bekannt: Rund 30 Stellen werden gestrichen, viele befristete Verträge laufen zum Jahresende aus – Verlängerungen wird es nicht geben. Die Reaktion fiel heftig aus. Die Parteischatzmeisterin Manuela Rottmann nannte den Tag laut Handelsblatt einen „Fuck-up-Scheißtag“, eine Mitarbeiterin sprach gar vom „Untergang der Partei“.
Die Kürzungen seien zwar nach einer Wahlniederlage nicht unüblich, doch die Art der Kommunikation habe viele vor den Kopf gestoßen. Es sei zu spät und intransparent informiert worden, wer bleiben dürfe und wer gehen müsse. Parteichefin Franziska Brantner wird vorgeworfen, sich nicht ausreichend für das Schicksal der Mitarbeiter zu interessieren. Ein Angestellter sprach laut Bericht von einem „unehrlichen und in Teilen schlicht verlogenen“ Vorgehen des Vorstands. Der Unmut wachse – nicht nur auf dem Papier.
Gleichzeitig wirkt die Parteispitze wie ausgewechselt: Annalena Baerbock hat sich nach New York verabschiedet, Robert Habeck ist zwar wieder im Bundestag, aber schweigt zu seiner politischen Zukunft. Orientierung fehlt – ebenso wie das Personal, das nun entlassen wird.
Auch bei der Grünen Jugend bröckelt es – öffentlich. Co-Sprecherin und Enfant Terrible Jette Nietzard kündigte im Juli überraschend ihren Rückzug an und will sich im Oktober nicht erneut zur Wahl stellen. Die Gründe lägen nicht nur in persönlichen Differenzen, sondern auch in tiefen Spannungen mit Teilen der Mutterpartei. In einem Video wandte sich die 26-Jährige kürzlich auf TikTok an ihre Follower – nicht etwa mit einer politischen Botschaft, sondern mit einem Aufruf zur Jobvermittlung. Sie suche ab Herbst einen neuen Job, wolle aber nicht „wieder 40 Stunden im Büro sitzen“, erklärte sie.
Ihr Ziel: „Irgendwas mit Reisen, Politik, Presse, dies das“. Vorschläge aus der Community seien willkommen – solange es bezahlt werde. Man merkt immer wieder, wie wenig Parteivertreter der Grünen mit den Realitäten im Land Bekanntschaft gemacht haben. Vielleicht wird sich noch ein Plätzchen in einer üppig durch Steuergelder alimentierten linksextremen NGO für Nietzard finden, die noch ein paar Jahre Laisser-Faire auf dem Rücken der hart arbeitenden und ausgebeuteten Bevölkerung ermöglicht.
Nietzards geplanter Abgang folgt auf zahlreiche Konflikte mit der Partei. In ihrer Rückzugsankündigung beschrieb sie persönliche Anfeindungen durch Parteifunktionäre. Sie sei ausgebuht, angeschrien, und ihr Rücktritt sei von Ministerpräsidenten oder jenen, die es werden wollten, gefordert worden – eine kaum verhüllte Spitze gegen Winfried Kretschmann und Cem Özdemir. Zuvor hatte Nietzard immer wieder mit extremen Äußerungen für Empörung gesorgt. Im Juni musste sie sich für ein Video zum Nahost-Konflikt entschuldigen. Darin war laut Grünen Jugend „nicht deutlich genug geworden“, dass es sich beim 7. Oktober um einen antisemitischen Terroranschlag gehandelt habe. Auch ihre Überlegungen in einem RBB-Podcast, ob Widerstand gegen eine mögliche AfD-Regierung notfalls auch „mit Waffen“ geführt werden müsse, sorgten für scharfe Kritik – selbst aus den eigenen Reihen. Nietzard steht dabei exemplarisch dafür, wie sehr sich die Partei in allen Bereichen verrannt hat.
So steht eine Partei, die sich einst selbstgefällig als moralischer Kompass inszenierte, heute vor einem inneren Richtungsstreit, personellen Aderlass, mit Skandalen wie dem mit dem herausintrigierten Parteikollegen Stefan Gelbhaar und einem zunehmend extremistischen Nachwuchs.
Eine Partei, die einst angetreten war, das Land moralisch zu erziehen und den Staat nach ihren Idealen umzubauen, steht heute vor den Trümmern ihrer eigenen Strukturen. Während in der Parteizentrale die Kündigungen ausgesprochen und in der Nachwuchsorganisation ideologische Luftschlösser verwaltet werden, kollabiert die linksgrüne Woke-Bewegung an der Realität. Die großen grünen Versprechen – vom Weltklima bis zur gesellschaftlichen Umerziehung – verlieren im Angesicht von Rezession, Migrationskrise, marodierender inneren Sicherheit und Inflation jeden Halt. Auf die echten Herausforderungen dieser Zeit haben die Grünen Phantasten keine Antworten, hatten sie noch nie – und bekommen auch politisch kaum noch einen Fuß auf den Boden.


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Der Zerfall der grünen BRD-Partei der Feministinnen (https://www.welt.de/politik/deutschland/article232948397/Gruene-schneiden-Maenner-aus-Gruppenfoto-mit-Baerbock-heraus.html) kann lediglich der Anfang sein; weitere (etablierte) BRD-Parteien müssen auch zwingend untergehen, wodurch unser schwer geschundenes Vaterland gesunden kann!
Ich stimme der Analyse zu.
Nur leider hat diese Partei mit ihren ideologisch getriebenen Entscheidungen, teilweise nur sehr schwer wieder gut zu machende Entwicklungen in den Politikfeldern Energie, Wirtschaft und Migration befördert.
Den Schaden müssen wir jetzt alle ausbaden.
Wieder einmal haben sich geistig Verblödete auf Zufahrtsstraßen für einen Molkereibetrieb festgeklebt. Wie damals auf den Rollbahnen am Flughafen und auf Autobahnen und auf Schnellstraßen und und und. Haben diese geistig Umnachteten wirklich geglaubt, dass sich mit dieser Klebeattacke etwas ändert? Die Menschen fahren wieder mehr Auto, weil die Bahn zuhnehmend mehr versagt. Öffentliche Verkehrsmittel sind bald zu teuer, die Industrie wandert wegen dieser bekloppten Klimahysterie immer mehr ins Ausland ab oder meldet Konkurs an. Waren das nicht alles Probleme, welche die Grünen eigentlich verbessern wollten?. Sie haben nur Chaos angerichtet, vielen Menschen Ärgernis bereitet und für Arbeitserschwernisse und -Ausfälle… Mehr
Ich glaube, dass es nicht am fehlenden Intellekt der Grünen liegt.
Die Ursache liegt in der Ideologie (System von Ideen und Überzeugungen, das das Denken und Handeln prägt) der Grünen und ihrer Überzeugung der eigenen moralischen Überlegenheit.
Es war doch so eine schöne Zeit wie es sie nur in Märchen gibt. Man steht auf der richtigen Seite der Geschichte, hat seine Leute überall installiert und auf einmal gibt es Kohle ohne Ende. Und weil man allen und allem moralisch überlegen ist, darf man sich auch wie im Selbstbedienungsladen benehmen und aus der Welt wird ein Schlaraffenland.
Sollte sich diese Partei tatsächlich selber auflösen, hätte sie wirklich etwas gutzes und sinnvoles für Deutschland getan udn würde in guter Erinnerung bleiben, sich rechtzeitig selber ageschafft zu haben
Banaszak bekam bei der Bundestagswahl 2021 in seinem Heimatbezirk Duisburg 3,25% der Stimmen. Bei der Wahl 2017 verpasste er mit 4,6% der Stimmen noch den Einzug in den Bundestag. Dass passierte ihm 2021 nicht wieder, denn er stand auf der Landesliste seiner Partei in NRW. Banaszak machte also Karriere obwohl er nie gewählt wurde. Genauso war es bei Ricarda Lang, seiner Vorgängerin. Die Grünen sind keine demokratische Partei, die sind ein korrupter Mafiaclub. Dass das alles nicht förderlich für die Interessen der Wähler aber auch für die Partei selber nicht förderlich ist, ist offensichtlich. Demokratie beruht darauf, dass gewählte Kandidaten… Mehr
Ohne sein Bundestagsmandat könnte auch „der Robert“ hart in der Realität aufschlagen. Alle seine Pläne, Gastprofessur in den USA, Job in Kopenhagen und andere, sind bisher auch nur Pläne geblieben. Er wird wohl im Bundestag bleiben, weiter hinten. Und in Ruhe…
Erst gingen die Arbeitsplätze in der Autoindustrie verloren, jetzt folgen die bei den politischen Verursachern! Kein Mitleid mit diesen Verbrechern!
In den Kommentaren bei der „WELT“ überschlägt man sich vor Freude und Häme, dass 30 Grünenmitarbeitende m/w/d demnächst richtig arbeiten müßten.
Wieso arbeiten? Ich dachte bisher, für solche Fälle wäre das Bürgergeld geschaffen worden.
Mal im Telegrammstiel: In der Industrie ist es nicht unüblich, dass befristete Mitarbeiter die Info hinsichtlich Übernahme, erneuter Befristung oder Austritt erst 3 Monate vorher erhalten. Willkommen in der Wirklichkeit! Jette kann gerne bei uns anfangen. Nein, keine 40 h im Büro. Machen wir es erst mal einfach. Wir fangen mit 25 Wochenstunden in der Produktion an. Ein schönes warmes Plätzchen am Stahlofen incl. Abguss. Vorteil hier noch zusätzlich. Schutzmaske und Schutzausrüstung. Dann sieht und hört man dieses verstrahlte Kleinkind endlich auch nicht mehr. Die Grünen geben sich nach außen gerne als geschlossen. Im Kern ist aber jeder von denen… Mehr