Göring-Eckardt will Maja T. in Ungarn im Gefängnis besuchen – Solidarität mit linksextremen Schlägern?

Katrin Göring-Eckardt will Maja T. besuchen, die wegen brutaler Gewalt gegen Rechtsextreme in Budapest im Gefängnis sitzt. Auch etliche andere Politiker wollen nach Ungarn reisen. Wer sich ein Antifa-T-Shirt überstreift, dem ist alles erlaubt, auch Selbstjustiz – der wird besucht, hofiert und erhält Solidaritätsbekundungen.

picture alliance / dts-Agentur | -

Ein wenig Rechtskunde vorweg: Grundgesetz Art 2. (2) besagt: „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.“ Art 20 (2) lautet: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.“ Mit anderen Worten: Der Staat hat das Gewaltmonopol. Selbstjustiz hat in diesem Rechtsstaat nicht zu suchen. Wer – aus welchen ideologischen oder vermeintlich „hehren“ Gründen auch immer – danach trachtet, andere zu verletzten oder gar zu töten, muss mit der Härte des Rechtsstaates rechnen.

Für linksextreme Schlägertrupps scheint das nicht zu gelten. Unter dem Deckmantel ihres Kampfes gegen Faschismus und unter Inkaufnahme tödlicher Verletzungen dreschen sie auf Rechtsextreme ein. Wenn der Rechtsstaat sie schließlich zur Verantwortung zieht, inhaftiert, verurteilt, dann marschiert ein intellektuell windiges Heer an mehr oder weniger unbedeutenden linken, roten, grünen und pseudoliberalen Politikern und Aktivisten auf, um sich gegenseitig in der Solidarität für die Schläger zu überbieten. Genug der abstrakten Ausführungen. Was ist Sache?

Causa Lina E.

Die selbsternannte Antifa-Kämpfern Lina E. (heute 30) hatte sich spätestens 2018 der kriminellen Vereinigung mit dem Namen „Hammerbande“ angeschlossen; sie war zwischen 2018 und 2020 an drei Überfällen auf Mitglieder der rechtsradikalen Szene beteiligt. Die Opfer wurden – mit einem Hammer als Waffe – teils schwer verletzt. Das Oberlandesgericht (OLG) Dresden hatte Lina E. nach 98 (!) Verhandlungstagen schließlich im Mai 2023 wegen mehrerer Angriffe auf tatsächliche und vermeintliche Anhänger der rechten Szene zu einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren und 3 Monaten verurteilt, sie aber auf freien Fuß gesetzt.

Seit Ende April 2025 sitzt sie nach dem Revisionsprozess vor dem Bundesgerichtshof (BHH) wieder im Gefängnis. Ihre zweieinhalb Jahre andauernde Untersuchungshaft wird wohl berücksichtigt werden. Der BGH hatte das OLG-Urteil im März 2025 bestätigt. Das OLG-Urteil zuvor hatte 2023 gewalttätige Proteste der linksradikalen Szene – darunter viele Studenten – in mehreren deutschen Städten ausgelöst. Unter anderem war es in Leipzig bei gewalttätigen Protesten gegen das OLG-Urteil zu 1.323 Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch bekommen.

Causa Hanna S.

Hanna S. hat sich im Februar 2023 zusammen mit anderen Mitgliedern der „Hammerbande“ mutmaßlich an zwei Überfällen auf insgesamt drei tatsächliche oder vermeintliche „Rechte“ in Budapest beteiligt. Und dabei den Opfern Verletzungen mit Schlagwerkzeugen zugefügt. Anfang Mai 2024 wurde Hanna S. von Zielfahndern in Nürnberg entdeckt und wegen Mordversuchs in Haft genommen. Dann der Gipfel: Mittlerweile wurde bekannt, dass das bis Anfang Mai 2025 von Cem Özdemir (Grüne) interimsmäßig geleitete Bildungsministerium gemeinsam mit dem „Deutschen Studierendenwerk“ den 27. Bundespreis für Kunststudierende an Hanna S. verliehen hat. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert.

Zusätzlich unterstützt ein Produktionsstipendium von insgesamt 18.000 Euro die „Künstler“ Hanna S. dabei, Werke für die Gewinner-Ausstellung im November 2025 in der Bonner Kunsthalle zu realisieren. Hannas Akademie hatte die Studentin für diesen Preis zu einem Zeitpunkt nominiert, als Hanna bereits in Haft war. Die Jury der Akademie wollte davon nichts wissen. Sie schrieb: „Hanna Schillers künstlerische Praxis findet ihren Ausgangspunkt in einer Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen – wie etwa dem ansteigenden Rechtsruck, der Flüchtlingskrise oder strukturellen Sexismen …“

Und nun die Top-Causa Maja T.

Maja T. (24; nach eigenen Angaben eine nicht-binäre Person) wird vorgeworfen, 2023 in einer Gruppe von linken „Aktivisten“ mehrere „Rechtsextremisten“ in Budapest mit Stöcken zusammengeschlagen zu haben. Die deutschen Behörden hatten T. im Juni 2024 nach Ungarn überstellt, was zu spät vom Verfassungsgericht untersagt worden war. Die Auslieferung hatte bereits stattgefunden. Ein ungarischer Richter hat nun Majas Freilassung und Überstellung nach Deutschland verworfen. Das zuständige Gericht begründete dies mit erhöhter Fluchtgefahr angesichts eines möglichen Strafmaßes von bis zu 24 Jahren Haft. Maja T. sagte nach der Urteilsverkündung, es gebe „keinen objektiven Grund“ für eine weitere Inhaftierung, deren Bedingungen „unmenschlich“ seien. T. kündigte die Fortsetzung eines vor 16 Tagen begonnenen Hungerstreiks an.

Nun will die grüne „Spitzenpolitikerin“ Katrin Göring-Eckardt (KGE, Ex-Vizepräsidentin des Bundestages, qua Ausbildung Drittel-Theologin, Ex-Vorsitzende der Grünen, Ex-Präses der EKD) Maja T. Ende Juni in Ungarn besuchen. T. stammt wie Göring-Eckardt aus Thüringen. KGE will zugleich an der Pride-Veranstaltung in Budapest teilnehmen. Neben KGE werden – auf Kosten der Steuerzahler – weitere Politiker nach Ungarn reisen, allein aus dem EU-Parlament werden mehr als 60 Abgeordnete erwartet – etwa von den Grünen, den Sozialdemokraten, den Liberalen, den Linken und den Konservativen (!). Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) soll sich nach deren Willen dafür einsetzen, dass Maja T. nach Deutschland überstellt wird. In einem Brief schreiben diese Leute: „Die Bundesregierung darf nicht weiter wegschauen, wie Ungarn ein Exempel an der antifaschistischen Person statuiert“, erklärte etwa der Linken-Fraktionschef im Europaparlament, Martin Schirdewan.

Und die Moral von der Geschicht’: Wer sich ein Antifa-T-Shirt überstreift, dem ist alles erlaubt, auch Selbstjustiz. Er kann mit dem Leben politischer, ideologischer „Feinde“ spielen. Mehr noch: Er wird geehrt, seine Inhaftierung bzw. Verurteilung wird zum Staatsskandal hochgejubelt, er bekommt „namhaften“ Besuch und Solidaritätsbekundungen. Und Leute wie KGE entblöden sich nicht, hier ein Zeichen setzen zu wollen. Eine KGE, die als Direktkandidatin am 23. Februar 2025 bei der Bundestagswahl im Wahlkreis 192 (Erfurt – Weimar – Weimarer Land II) mit 3,1 Prozent unterging. Als hypermoralisierende 3,1-Prozent-„Volksvertreterin“ fühlt sie sich dennoch legitimiert, sich mit Gewalttätern gemein zu machen. Wer nimmt eine solche Person noch ernst?


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Kommentare ( 81 )

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Or
19 Tage her

Wo bleibt eigentlich hier, das von den Linken, bei jeden von der Polizei verletzten Kriminellen mandraartig vorgetragene „Gerechtigkeit für das Opfer !“.

Gendergaga
23 Tage her

Die Sozialisten der NSDAP hatten die SS als Schlägertruppen.
Die „Hammerbande“ ist die Schlägertruppe , der Parteien die die Führung ihrer Antifaschläger retten wollen.
Und die Antifa ist in der Regierung. Wie 2 Personen von der SPD ja lauthals mit Stolz verkündeten
Also alles in D wie gehabt .Und wehe Du spurrst nicht , so „zersetzen“ sie Dich oder zerkloppen dir mit den Hammer die Sprungelenke oder den Kopf,.Da klingt dann die „Kristallnacht“ ganz anders.

Last edited 23 Tage her by Gendergaga
Lotus
25 Tage her

Die Bundesregierung darf nicht weiter wegschauen, wie Ungarn ein Exempel an der antifaschistischen Person statuiert“.

Richtig! Reicht doch völlig, dass die Bundesregierung weiter wegschaut, wie dt. Gerichte Exempel an Regierungskritikern statuieren.

Sandkorn
25 Tage her

Da würden mir direkt einige Lösungsmöglichkeiten einfallen:

  1. Landeverbot für die Maschine.
  2. Ein Empfangskommitee dass der unerwünschten Person die Einreise verwehrt.
  3. Ein Platz in der Zelle direkt neben ihrer Lieblingsmörderin.
  4. Gefangenentransport direkt bis zur Grenze.
Axel Fachtan
25 Tage her

Wer Hammerbanden Staatspreise verleiht, was soll mit dem passieren ?
„Unsere“ Demokraten machen dieses Land zur Demokratie der Messermänner und der Hammerbanden. Mal wieder.
Im verlinkten Artikel ist davon die Rede, dass sie nicht etwa 30.000 und 18.000 Euro bekommt, sondern nur anteilig 3.345 Euro. Die sollen auch zurückgestellt worden sein.
Ausgezahlt wurden 2.400 Euro für die Vorbereitung der Ausstellung der Preisträger.

Diogenes
25 Tage her

Na, ob Orbán die Dame als erwünschte Besucherin im wahrhaft demokratischen Ungarn willkommen heißen würde?

Ein Mensch
25 Tage her
Antworten an  Diogenes

Diese Küchenhilfe ist für Orban nicht existent.

Kristina
25 Tage her

Grüne, SPD und Linke in „unserer Demokratie“ die neue Mitte. Die neue Mitte, die Gewalt gegen politisch Andersdenkende als legitim ansieht und denjenigen, der sich mit dem Titel Antifaschist schmückt, quasi einen Freibrief ausstellt. Und jetzt wagt es das „böse“ Ungarn diese angeblichen Antifaschisten, weg zu sperren, weil sie wahllos mit Hämmern und anderen Dingen auf Menschen eingeprügelt haben, die sie als Rechte ansehen und deren Tod man in Kauf genommen hat. Stattdessen sollen sie Hier als Helden gefeiert werden. Wir gehen sehr dunklen Zeiten entgegen, wenn Linksextreme mit Billigung ihrer Unterstützerparteien ungestraft Gewalt ausüben dürfen.

AlexR
25 Tage her

Dieser Frau spreche ich jeden Verstand ab. Ihre einzigste Intention ist provozieren. Das ist inzwischen das Standard-Verhalten der Grünen Dumpfbacken. Siehe Nietzard. Jede Kritik am grünen Verhalten wird maximal aggressiv beantwortet. Am besten in einer Form, dass d er Kritiker beschuldigt und beleidigt wird. So geschehen von einer Stadträtin, die nicht einmal die Namen von bekannten Persönlichkeiten fehlerfrei schreiben kann. Ein Hinweis dahingehend wurde mit unhaltbaren Unterstellungen und Drohungen beantwortet. Die darauf folgende Anzeige hatte Erfolg.

Habakuk06
25 Tage her

Lasst sie doch fahren bzw. fliegen. Vielleicht behalten sie sie gleich dort.

jansobieski
25 Tage her

Jedes Wort darüber ist eigentlich zu viel. Die abgebrochene Theologie-Küchenhilfe gehört schon lange entmonetarisiert von staatlichen Unterstützungsleistungen und einer sinnvollen, ihrer Qualifikation entsprechenden Tätigkeit zugeführt. Mehr als Küchenhilfe wird aber nicht herausspringen.

RiverHH
25 Tage her
Antworten an  jansobieski

Selbst eine Tätigkeit als Küchenhilfe ist noch eine Nummer zu groß für dieses grüne Prachtexemplar. Ich würde die nicht einmal als Spülhelferin der Küchenspülgehilfin anstellen. Mein Nachbar sagt (Zitat): „ Die ist doch selbst zum Hof fegen zu dämlich!“