Die grüne Katharina Schulze und der Freiheitsbegriff

»Ich finde den Begriff »Freedom Day« irreführend. Der erweckt den Eindruck, wir wären in den vergangenen anderthalb Jahren nicht frei gewesen. Das ist doch Quatsch!«, twitterte die Grüne Katharina Schulze.

IMAGO/Leonhard Simon
Nein, das wird nichts mehr mit der »Freiheit« und den Grünen. Jetzt hat sich die Chefin der Fraktion der Grünen im Bayerischen Landtag, Katharina Schulze, zu einem »Freedom Day« geäußert und gegenüber der Passauer Neuen Presse (PNP) gesagt: »Ich finde den Begriff »Freedom Day« irreführend. Der lässt den Eindruck entstehen, wir wären in den vergangenen anderthalb Jahren nicht frei gewesen. Das ist doch Quatsch!« Das verbreitete sie zusätzlich über Twitter und rief damit ein recht eindeutiges Echo hervor.

»Sagen Sie das mal den Leuten, die nicht Arbeiten durfen, ihre Betriebe verloren haben, die zu fünft in einer kleinen 2-Zimmerwohnung eingezwängt waren oder ihre Kinder nicht zum Spielen schicken durften. Sie sind sowas von realitätsfern, typisch grüne Bourgeoisie«, entgegnet ihr ein(e) User(in) mit dem Handle »Fischerin« auf Twitter.

»Dass Söder die Grundrechte von 13 Mio. Bürgern verletzt und gegen geltendes Recht verstoßen hat, hat ihm der bayerische VGH gerade mitgeteilt. Dass die Grünen den Rechtsstaat auch unter Amtseid missachten, beweist Ihr Parteigenosse und Ex-Kommunist Kretschmann in Ba-Wü«, twittert eine andere.

Das passt zu dem seltsamen Freiheitsverständnis von Schulze und ihren grünen Parteifreunden. Anderen alles Mögliche verbieten und deren Leben einschränken, selbst exzessiv genau das Gegenteil tun – eine grüne Lieblingsdisziplin. Beispiel: Fliegen. Legendär sind »Kerosin-Kathas« Flüge rund um die Welt, während sie gleichzeitig Verzicht im Namen des Klimas predigt.

Dicht gemachte Geschäfte, geschlossene Schulen, Besuchsverbote in Alten- und Pflegeheimen, kein Abschiednehmen von Verwandten, die im Sterben liegen, und sogar Verbote, sich auf Straßen zu bewegen, sich kurz auf Bänken niederzulassen – für Katharina Schulze kein massivster Eingriff in bürgerliche Freiheitsrechte. »Das Herz unserer Demokratie hat die ganze Pandemie über kräftig geschlagen: Die Parlamente haben getagt, die Gerichte haben entschieden, die Exekutive war handlungsfähig«, erklärte die grüne „Philosophin“ mit ihrem merkwürdigen Freiheitsbegriff gegenüber der PNP.

Zumindest Letzteres stimmte, die Polizei konnte Jugendliche, die sich treffen wollten, durch den Stadtpark jagen, bis ihr Streifenwagen zu Bruch ging. Ein Buch auf eine Bank lesen – laut Polizei verboten.

Kommt vielleicht drauf an, was im Buch drinsteht. Sicher nicht Karl Popper, der »die offene Gesellschaft und ihre Feinde« untersuchte und schrieb: »Aber von allen politischen Idealen ist der Wunsch, die Menschen glücklich zu machen, vielleicht der gefährlichste. Lasst Theorien sterben und nicht Menschen. Den Versuch, den Himmel auf Erden zu verwirklichen, produzierte stets die Hölle. Die Weltverbesserer sind die eigentlichen Feinde einer offenen Gesellschaft.«

— Kristina Schröder (@schroeder_k) October 24, 2021

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