Der SPD-Vorsitzende fordert vom Bundestag, das Rentengesetz ohne Debatte durchzuwinken. Mit seinem autoritären Gehabe steht er nicht allen. Auch im Parlament selbst breitet sich der antiparlamentarische Geist aus
In seiner Rede zum 9. November warnte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor destruktiven Kräften im Land: Sie „verhöhnen die demokratischen Institutionen“, so das Staatsoberhaupt, „und vergiften unsere Debatten“. Sicherheitshalber machte er deutlich, dass er diese Demokratieverächter exklusiv auf der rechten Seite des politischen Spektrums sieht. Das könnte daran liegen, dass er ausschließlich in diese Richtung blickt.
Nur wenige Tage nach seiner Ansprache verhöhnte ein prominenter und einflussreicher Politiker die wichtigste demokratische Institution tatsächlich, nämlich den deutschen Bundestag. Sein Name lautet: Lars Klingbeil, Vorsitzender von Steinmeiers Partei und Vizekanzler.
Zum Rentengesetz, das demnächst zur Abstimmung steht, erklärte Klingbeil: „An dem Gesetz wird nichts mehr geändert.“ Was nichts anderes heißt, als dass die Abgeordneten die Vorlage so abzunicken haben, wie sie ihnen aus dem Kabinett zugeht. Beratung im zuständigen Ausschuss, Debatte im Plenum – nach Ansicht des SPD-Chefs überflüssig. Und damit das Parlament an sich. Ein 630-köpfiges Gremium, das nur noch Beschlüsse unbesehen durchwinkt, wäre nichts anderes als eine Neuauflage der DDR-Volkskammer.
Das Gesetz der SPD-Co-Vorsitzenden und Arbeitsministerin Bärbel Bas sieht vor, das jetzige Rentensystem, das schon jetzt einen jährlichen Zuschuss aus dem Bundeshaushalt von 120 Milliarden Euro verschlingt, für die nächsten Jahre zu zementieren, obwohl die eigentliche Krise unmittelbar bevorsteht. Ab Ende des Jahrzehnts bis Anfang der dreißiger Jahre wechseln Millionen Arbeitnehmer der geburtenstarken Jahrgänge von der Zahler- auf die Nehmerseite. Ohne Reformen, das rechnen Ökonomen wie Bernd Raffelhüschen seit langem vor, kollabiert die staatliche Alterssicherung. Die Illusion, die Rentenversicherung ließe sich gegen alle demographischen Fakten konservieren, gilt in der SPD allerdings als unantastbar. Die Union, aus eigenem Beschluss alternativlos an den kleinen Partner gekettet, macht gegen die eigene Überzeugung mit – bis auf eine Gruppe junger Abgeordneter von CDU und CSU, die bisher ihre Zustimmung verweigern. So weit die Ausgangslage. Grund zur öffentlichen Debatte gäbe es also gerade bei diesem Thema genug.
Klingbeils Diktum geht aber weit über das Rentengesetz hinaus. Er sieht im Bundestag nicht den Gesetzgeber, sondern einen Störfaktor für den Regierungsapparat, in diesem speziellen Fall obendrein für den Seelenfrieden seiner Partei. Der frühere SPD-Fraktionschef Peter Struck prägte bekanntlich das Struck‘sche Gesetz: „Kein Gesetz verlässt den Bundestag so, wie es hineingekommen ist.“ Das beschrieb eigentlich nur eine Selbstverständlichkeit, die damals auch Basta-Kanzler Gerhard Schröder akzeptieren musste. An Stelle der alten Parlamentsregel triff jetzt offenbar die Klingbeil-Doktrin: „Mund halten, Hand heben.“ In der SPD-Fraktion stößt er damit bisher nicht auf Widerspruch. Dort sitzen keine Strucks mehr.
Die demonstrative Verachtung für das Parlament formulierte zwar kein Politiker so deutlich wie der Finanzminister. Aber er steht damit nicht allein. Schon bei der Besetzung der Verfassungsrichter-Stellen erklärten SPD- und Grünen-Fraktion mit einem bemerkenswert autoritären Gehabe, die linke Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf sei gefälligst zu wählen. Punkt. Dass Abgeordnete in der Union sich eine eigene Meinung bildeten und damit genau das taten, was Artikel 38 des Grundgesetzes vorsieht – nach dem eigenen Gewissen und ohne Weisung zu entscheiden – erklärten SPD-Fraktionschef Matthias Miersch und das grüne Duo Katharina Dröge und Britta Haßelmann zum Skandal, ja zur Demokratiegefährdung. Die Auffassung, Abgeordnete hätten nur noch fertige Beschlüsse zu bestätigen, kommt also nicht nur von der Exekutive. Sie breitet sich auch im Inneren des Parlaments aus. Darin liegt das eigentliche Problem.
Schon während der Corona-Zeit überließen die Abgeordneten die eigentlichen Entscheidungen über Maßnahmen einem in der Verfassung nicht vorgesehenen Kanzlerinnen-Ministerpräsidentenrat, dessen Entscheidungen sie nur noch im Nachhinein bestätigten. So fanden sie es bequemer. Hier liegt der eigentliche Punkt: Regieren ohne parlamentarische Kontrolle ist bequem, regieren ohne Opposition noch bequemer. Und wer Debatten ausweicht und wie gewünscht die Hand hebt, lebt auch als Abgeordneter ruhiger. Diese Gesinnung höhlt die demokratischen Institutionen aus – und nicht die AfD.
Die Überschrift der Rede Steinmeiers lautete: „Die Selbstbehauptung der Demokratie – das ist die Aufgabe unserer Zeit.“ Das Parlament kam in seiner Ansprache nicht vor. Dafür die nur dünn verklausulierte Forderung, die größte Oppositionspartei zu verbieten. Im nächsten folgerichtigen Schritt könnte das Wahlsystem so umgestellt werden, dass die Bürger keine einzelnen Parteien mehr ankreuzen, sondern, wie es in der DDR hieß, die Kandidaten des demokratischen Blocks. Denn wie sich der Bundestag in einer Klingbeil-Steinmeier-Demokratie im Einzelnen zusammensetzt, spielt dann keine Rolle mehr.


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Wir müssen alles im Griff haben und es muss nicht einmal mehr demokratisch aussehen. Eine 15% Partei nimmt das Volk in Geiselhaft und die CDU macht mit.
[“ Werter Alexander, Wendt, unfassbar, wie uns diese satanischen-zionistischen NGOisten uns allen immer noch uns ihre MÄRCHEN auftischen, die a de facto de jure das sind, was sie sind, IRRTÜMER, UNwahrheit, Desinfo par excellence…..Sie alle können never ever beweisen per open-documents mit Siegel und blauer nasser Unterschrift, beeidigt und zertifiziert mit rothem Daumenabdruck drauf, dass wir, das Deutsche Volk in einem souveränem, im freien Willen und eigenem Namen ein befriedetem freiem Rechtsstaat leben, mit einer von uns wahrhaftig gewählten legitimen Volksvertretung, die nur und ausschließlich unseren freien Willen und Anforderungen, ein friedvoller, rechtschaffender und redlicher Staat zu vertreten haben, und… Mehr
Sozialisten sind weder Demokraten, noch Freunde der Marktwirtschaft, der Freiheit, oder des Individuums. Demokratie bedeutet für sie lediglich Mehrheiten zu schaffen, mit welchen man die Minderheiten bestehlen, betrügen, abzocken und zu Handlungen zwingen kann, welche kein liberaler Mensch aus ökonomischer, moralischer oder persönlicher Hinsicht gutheissen kann. Sozialismus zersetzt und zerstört die Demokratie und das Recht von innen heraus, dies geschieht ausnahmslos und absichtlich. Das Wachstum des Staates ist meist das einzige Wachstum welches in einem solchen Staat übrigbleibt und die Diktatur ist die einzig logische Konsequenz, der Endpunkt jeder Form von Sozialismus. Demokratie und Rechtsstaat existieren ausschliesslich mit ausgeprägten Schutz-… Mehr
„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus‘. Nein, er wird sagen: ‚Ich bin der Antifaschismus´.“
Ignazio Silone
(1900 – 1978; Geburtsname Secondino Tranquilli) war ein politisch engagierter italienischer Schriftsteller.
Ob National(sozialist)
Niemand hasste Ausländer und Russen so sehr wie zu 33-45 Zeiten.
Bis zu den International (sozialisten)
Niemand hasst die eigene Bevölkerung so sehr,wie seit Fahnenverachterin Merkel und deren Grünlinksmedien…
Das einzige was neben der Demokratieverachtung blieb,ist der Hass auf alle Russen…🤨
Mir kommt es immer mehr so vor, als wenn die Nazis und die Sozis zwei Seiten derselben Medaille sind. So wie Sunniten und Schiiten, die sich spinnefeind sind, aber doch beide dem Islam angehören. Uneins in Einzelheiten der Ideologie, aber vereint unter derselben Ideologie. Und letztlich kann man immer nur raten: an ihren Handlungen/Methoden sollt ihr sie erkennen, nicht an ihren Worten. Wenn die Unsere Demokratie sagen, dann meinen sie Kontrolle über die Bürger und deren Vermögen, ohne dass sich der Bürger demokratisch dagegen wehren kann. Wenn sie Meinungsfreiheit sagen, dann meinen sie: halte die Schnauze, wenn Du was anderes… Mehr
Die Nazis waren ja auch Sozis trotz „National“. Antibürgerlich.
Hat der einfühlsame und sensible Herr Klingbeil eigentlich jemals seiner schändlichen Mitgliedschaft in der Antifa öffentlich abgeschworen? Der Mann scheint ja auch noch stolz darauf zu sein einer anderenorts als terroristisch eingestuften Organisation angehört zu haben. Auf jeden Fall hat ihn diese Zeit geprägt. Insofern ist an seinen demokratischen Überzeugungen durchaus zu zweifeln. Sein Verhalten im Kabinett könnte ein Indiz dafür sein. Da spielt der ach so sensible wohl eher den Rambo. Aber zurzeit sind in der Koalition wieder so viele Leute unterwegs, die ausser Show nichts können, deren Persönlichkeit als toxisch eingestuft werden kann, d.h. es ist sowieso alles… Mehr
Das ist „unsere Demokratie“. Man muss das Wort Demokratie nur durch das Wort Sozialismus ersetzen, dann weiß man, was gemeint ist. Das links-grüne Kartell hat sich schon lange von dem verabschiedet, was man als Demokratie bezeichnet. Der linke Hetzer Steinmeier hat nur Angst um „unsere Demokratie“, die wirkliche ist ihm egal. Klingbeil und seine Machenschaften sind exemplarisch für die Degeneration und Dysfunktionalität des parlamentarischen Systems in Deutschland. Wo solche Typen in Machtpositionen gelangen, ist die Demokratie wirklich in Gefahr.
Sie alle müssen weg- diese Antidemokraten, die sich das Land zur Beute gemacht haben:
Nichts neues unter der Sonne: So waren Sozialisten schon immer:
„Es muss demokratisch aussehen aber wir müssen alles in der Hand haben.“
Walter Ulbricht
Das Problem ist nicht Klingbeil, das Problem ist Merz, der dieses alles zulässt, allein, um seinen persönlichen Machterhalt zu sichern. Und die Union macht mit, siehe das Kuschen der JU. Es ist zutiefst deprimierend, wie das Land in den Abgrund geführt wird. Man kann wirklich nur mit Adenauer seufzen „Mein Gott, was soll aus Deutschland werden?“