Erfolgreicher Marsch durch die Institutionen

Im ersten Beitrag zum 50jährigen von „1968“ wurde gezeigt, dass die Achtundsechziger mit ihrem Ziels der revolutionäre Umgestaltung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft krachend gescheitert sind. Dieser Beitrag stellt dar, dass die Studentenrevolte auch einiges erreicht hat. Der dritte und letzte Teil wird sich mit der schlimmen Erblast der Achtundsechziger auseinandersetzen

© Keystone/Getty Images

Angeblich haben sie die bundesrepublikanische Gesellschaft grundlegend verändert, die Achtundsechziger, die vor rund 50 Jahren den Staat herausforderten und nicht weniger wollten als eine revolutionäre Umgestaltung der Nachkriegsrepublik. Das ist ihnen bekanntlich nicht gelungen. Die werktätigen Massen waren der Meinung, die langhaarigen Revoluzzer, die sich gerne als außerparlamentarische Opposition (APO) bezeichneten, sollten lieber etwas arbeiten, als den Umsturz der bestehenden Verhältnisse zu propagieren. So blieb sie aus, die viel beschworene Revolution, die den Kapitalismus samt dem politischen „Schweinesystem“ überwinden und in einem repressionsfreien, basisdemokratisch organisierten System mit paradiesischen Zügen münden sollte.

Das heißt nicht, dass die Achtundsechziger total erfolglos geblieben wären. Sie beförderten durchaus Entwicklungen hin zu mehr Demokratie, mehr Pluralismus und mehr Selbstbestimmung. In gewisser Weise kämpfte die Studentenbewegung für Ziele, die durchaus im Trend lagen. Man kann darüber streiten, ob die Achtundsechziger den Zeitgeist beflügelten oder eher ihn als Rückenwind nutzten. Doch zweifellos haben sie an gesellschaftlichen Veränderungen mitgewirkt und sie befördert.

Mehr Demokratie wagen

Das Motto von Willy Brandts erster Regierungserklärung von 1969 war auch eine Antwort auf die Studentenunruhen. Mehr Mitwirkungsmöglichkeiten der Bürger, mehr Mitbestimmung der Arbeitnehmer in Betrieben und Unternehmen, mehr Mitbestimmung an den Universitäten, mehr innerparteiliche Demokratie, mehr direkte Demokratie – diese studentischen Forderungen waren zum Teil deckungsgleich mit denen linksliberaler Kräfte.

Es war eine Zeit des Umbruchs, in der die Autorität von Spitzenpolitikern und Spitzenbeamten zunehmend in Frage gestellt wurde. Die Achtundsechziger wirkten teilweise als Katalysator, aber auch als Bremser, weil viele ihrer Forderungen schlichtweg illusorisch waren. Wer wollte schon an den Hochschulen – ernsthaft – eine Drittelparität, mit deren Hilfe die Studenten zusammen mit den Hausmeistern und Schreibkräften die Professoren überstimmen konnten?

Gleichwohl führt von den Mitbestimmungsforderungen von damals ein direkter Weg zu den Bürgerprotesten wie dem gegen „Stuttgart 21“. Wobei es eine bezeichnende Parallele gibt: Die Achtundsechziger agierten ebenso wie die „Stuttgart 21“-Gegner stets mit dem Anspruch, die Sprecher der Mehrheit zu sein. In Wirklichkeit waren sie nur die Lautsprecher von Minderheiten. Noch eine Parallele: Die APO war grundsätzlich immer dagegen. Die vielen Initiativen, die seitdem per Bürger- oder Volksentscheid Einfluss auf die Politik zu nehmen versuchen, wollen in neun von zehn Fällen etwas verhindern, ganz selten etwas positiv gestalten.

Neue Beziehung zwischen den Geschlechtern

Zum „Mythos 1968“ zählt die Behauptung, erst durch diese „Revolte“ wäre die Bundesrepublik sozusagen sexuell befreit worden, wären auch sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe möglich geworden und hätte der Sex auch dem Lustgewinn dienen dürfen und nicht nur der Fortpflanzung. Auch das gehört zur 1968-er Folklore. Beate Uhse hatte den Deutschen schon lange Spaß am Sex beigebracht, noch ehe Spätpubertierende von der sexuellen Befreiung schwadronierten – mit den schönen blanken Brüsten der Kommunardin Uschi Obermaier als Blickfang.

Richtig ist, dass die Studentenbewegung zu einer Neujustierung der Beziehung zwischen den Geschlechtern beigetragen hat. Die Ehe galt nicht länger als die einzige legitime Form des Zusammenlebens von Männern und Frauen. Zugleich trugen die Achtundsechziger dazu bei, dass das Verständnis für gleichgeschlechtliche Beziehungen wuchs, ebenso die Toleranz für andere Lebensformen.

Bei der Verklärung von 1968 wird freilich gerne verschwiegen, dass die große Strafrechtsreform von 1969 zwei Hürden für das, was viele „freie Liebe“ nannten, beiseite geräumt hatte: durch Änderungen beim Kuppeleiparagraphen (§ 180) sowie beim berüchtigten Verbot gleichgeschlechtlicher Beziehungen zwischen Männern (§ 175). Beschlossen hatte das übrigens die Große Koalition unter dem als „Nazi“ geschmähten Kanzler Kiesinger von der CDU. Eine Wohnung an ein unverheiratetes Paar zu vermieten, war von da an nicht mehr verboten. Bei der Legalisierung von sexuellen Beziehungen zwischen erwachsenen Männern war der Gesetzgeber freilich eher die Nachhut einer gesellschaftlichen Entwicklung. Schon lange hatten die Gerichte immer seltener Homosexuelle noch nach Paragraph 175 verurteilt.

Auch wenn die Achtundsechziger ständig von der „sexuellen Revolution“ redeten, so blieben ihre konkreten Erfolge sehr überschaubar. Konzedieren muss man ihnen, dass sie zu einer Veränderung des gesellschaftlichen Klimas, zu einer Liberalisierung beigetragen haben. Auch durch ihre provokanten Formen des Protests, bei denen häufig barbusige Studentinnen für Aufmerksamkeit und Schlagzeilen sorgten.

Eine Pointe am Rande: Die „Revolutionäre“ hielten es für eine gesellschaftspolitische Großtat, dass Männer und Frauen gemeinsam die bis dahin nach Geschlechtern getrennten öffentlichen Saunen „stürmten“, um so angeblich schlimme Hindernisse für die Selbstentfaltung zu beseitigen. Dass Männlein und Weiblein danach gemeinsam nackt schwitzen konnten, galt als erfolgreicher Angriff auf die Prüderie der konservativen Spießer. Umso grotesker ist es, dass in die Jahre gekommene Altachtundsechziger sowie deren Nachkommen es inzwischen für einen Fortschritt halten, in öffentlichen Schwimmbädern sogenannte Frauentage anzusetzen, damit muslimische Frauen sich so spießig und rückständig verhalten können wie die Deutschen im Mief der frühen sechziger Jahre.

Frauenpower

Ach ja, für die Gleichberechtigung der Frau zogen die Aufmüpfigen ebenfalls in die Schlacht. Es ging freilich mehr um die Gleichberechtigung im Allgemeinen. Innerhalb der Studentenbewegung war dagegen die Hackordnung klar; Da gaben die Machos den Ton an. APO-Ikonen wie Joschka Fischer oder Daniel Cohn-Bendit dürfte die Stellung der Frau in der Gesellschaft nicht gerade brennend interessiert haben. Dass sich damals „Weiberräte“ bildeten, weil die Frauen sich selbst von den angeblich so fortschrittlichen männlichen Revoluzzern untergebuttert fühlten, spricht für sich.

Die vermeintlich emanzipierten Frauen taten, was sie auch ohne männlichen Beistand konnten: Sie verbrannten öffentlich ihre BHs und ließen fortan ihre Brüste unter möglichst luftigen Pullovern frei schwingen. Die Frage, ob das den weiblichen Teil der Menschheit weitergebracht hat, darf als offen gelten.

1968 und die Folgen - Teil 1
Das Projekt „Revolution“ ist krachend gescheitert
Als Erfolg der aufmüpfigen „Weiber“ ist festzuhalten, dass die Gleichstellung der Frau in den 1970er- und 1980er-Jahren auf der politischen Agenda nach vorn rückte. Die Grünen, ein Kind der APO, führten als erste Partei eine verbindliche Frauenquote ein. Die Vielzahl von Frauenbeauftragten in öffentlichen Einrichtungen und die Gleichstellungsbeauftragten in Unternehmen sind eine Folge der Kampagnen der späten sechziger Jahre. Dass der Genderwahn und die „Quoteritis“ einmal politisch als superkorrekt gelten würden, hätten sie die APO-Frauen kaum träumen lassen. Das weibliche Geschlecht als primäres Qualitätskriterium bei der Vergabe von Posten und Ämtern hat durchaus revolutionäre Züge.

Die unzähligen hauptamtlichen Frauenbeauftragten im öffentlichen Dienst hatten auch eine höchst praktische Konsequenz: Vielen linken Frauen eröffneten sich so ungeahnte Karriereperspektiven. Die Revolution belohnte so ihre Kinder, jedenfalls die weiblichen.

Marsch durch die Institutionen

Aus der von der APO angestrebten Revolution ist bekanntlich nichts geworden, mit der Beseitigung des „kapitalistischen Schweinesystems“ auch nichts. Richtig erfolgreich waren die Achtundsechziger dagegen bei ihrer Ersatzstrategie – dem Marsch durch die Institutionen. Die Idee dahinter war simpel: Wenn man das verhasste System nicht beseitigen kann, dann will man es wenigstens unterwandern und so von innen aushöhlen. Rein ins System und ran an die Posten, das klappte in drei Bereichen besonders gut – in den Medien, in der Justiz und im Bildungswesen. Der öffentliche Dienst war bei den Achtundsechzigern besonders beliebt. Garantierte das verhasste System doch sichere Arbeitsplätze, gute Einkommen und sehr gute Pensionen – ohne ausbeuterischen Stress.

In den Medien konnten die APO-Veteranen – mit und ohne K-Gruppen-Vergangenheit – mühelos vorankommen, weil sie als „kritische Linke“ sich keinen Fragen nach ihrer radikalen Vergangenheit stellen mussten. Sollte jemand formal gefehlt haben, weil er seinem linken „Gewissen“ folgte, war das kein Makel, sondern eher eine Auszeichnung.

Die Altachtundsechziger sorgten in den Medien für eine Neudefinition journalistischer Kritik. Bis dahin galt als kritischer Journalismus, wenn die Medien distanziert an eine Sache herangingen, erst sorgfältig prüften, ehe sie öffentlich Kritik übten oder Vorwürfe erhoben. Unter dem Einfluss der APO-Veteranen wurde Kritik an sich zum Leitmotiv vieler Medien. Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen, Kritik am Wirtschaftssystem, Kritik am politischen System, Kritik an der weltweiten Unterdrückung, Kritik am Kolonialismus – die Dauerentrüstung und Dauerempörung wurde zum medialen Leitmotiv.

Natürlich nutzten die Altachtundsechziger ihre Positionen, um das Meinungsklima zu beeinflussen. Ganz selbstverständlich wirkten sie bei der Verklärung an der von ihnen mitgestalteten, „revolutionären Vergangenheit“ mit. Ganz selbstverständlich verniedlichten sie den autoritären, undemokratischen Charakter der Studentenrevolte, den Einsatz von „Gewalt gegen Sachen“, der in der Mordserie der RAF mündete, den sexuellen Missbrauch von Kindern unter dem Banner sexueller Befreiung. Wer „1968“ nur aus den linksliberalen (privaten wie öffentlich-rechtlichen) Leitmedien kennt, betrachtet diese Zeit mit verklärtem Blick und schaut über ein paar Kollateralschäden großzügig hinweg.

Durch die Institutionen Justiz, Schulen und Hochschulen sind die Achtundsechziger ebenfalls marschiert – in großer Zahl und mit Erfolg. Die APO-Generation in der Justiz hat bewirkt, dass Arbeitgeber oder Vermieter vor allem an großstädtischen Gerichten in der ersten Instanz mehr oder weniger chancenlos sind. „Im Zweifel für die Ausgebeuteten“ lautet das Motto in vielen Arbeits- und Mietprozessen. Wer da als Arbeitgeber oder Vermieter obsiegen will, braucht einen langen Atem.

Noch deutlicher haben die APO-Veteranen ihre Spuren im Bildungswesen hinterlassen. Die Ablehnung, ja Verächtlichmachung des Leistungsprinzips hat viele Schüler und Studenten dazu verleitet, die eigene Selbstverwirklichung wichtiger zu nehmen als das Streben nach Wissen und Leistung. Bildungspolitiker aus der 68er-Generation bei SPD und Grünen haben zusätzlich dafür gesorgt, dass diejenigen Bundesländer bei allen schulischen Leistungsvergleichen besonders schlecht abschneiden, in denen der „Reformgeist“ von vor fünfzig Jahren noch immer weht und sich beim „Schreiben nach Gehör“ austoben darf.

Schlimme Erblast der Achtundsechziger

Im ersten Beitrag zum 50jährigen „Jubiläum“ von „1968“ wurde darauf hingewiesen, dass die Achtundsechziger bei der Verfolgung ihres zentralen Ziels, nämlich einer revolutionäre Umgestaltung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft, krachend gescheitert sind. In diesem Beitrag wurde dargestellt, dass die Studentenrevolte durchaus auch einiges erreicht hat – jedenfalls gemessen an ihren eigenen Maßstäben. Der dritte und letzte Teil wird sich mit der schlimmen Erblast der Achtundsechziger auseinandersetzen: dem Freund-Feind-Denken in der Politik, der Intoleranz gegenüber abweichender Meinungen und nicht zuletzt der Akzeptanz von Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung. Der „Mythos von 1968“ ist also durchaus lebendig – auf abstoßende Weise.

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Kommentare ( 30 )

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3. Stock links
5 Jahre her

+ bei der Verherrlichung der „RotenHelden der 68er“ wird leicht übersehen, dass die große Masse der Leutz sich in der anonymen Masse versteckte, in der Gewissheit, in der Mitte der Herde ist es am wärmsten – die miefige Luft nahm man zwangsläufig in kauf, lehnte aber jegliches Risiko ab, sowohl der persönlichen, als auch das der gesamten Herde seinen eigenen Anstrich zu geben. So drehte man sich im Kreise, hoffte auf frisches Futter und war bis zum heuten Tag bereit, sein Fell den Hirten zu überlassen – und wenn sie nicht gestorben sind, dann wandeln sie noch heute in ihren… Mehr

Pitt Arm
5 Jahre her

Gut, die 68er gehen jetzt nach und nach in Rente und verschwinden. Viel interessanter ist: was ist mit der Folge-Generation? Ich sehe da draußen eine Mehrzahl gesteuerter Menschen, die sich keine eigene Meinung bilden; die Kampfbegriffe wie „Vielfalt“, „Rassismus“, „Rechts“ etc. ohne kritische Prüfung aufsaugen, auch aus Angst ausgegrenzt zu werden. Ich sehe eine dekadente, selbstzufriedene Generation von Entscheidern, die meinen die Welt retten zu müssen, anstatt dieses Land besser zu machen und dessen Zukunft zu sichern. In allen Amtsstuben gilt das linksgrüne Meinungsdiktat. Gleichzeitig ereilt uns eine Masseneinwanderung von Menschen, die nicht willens oder nicht in der Lage sind,… Mehr

BÖSMENSCH
5 Jahre her

Die sexuelle Befreiung hat ja auch geglaubt stammesgeschichtliche Veranlagung des Menschen wie Eifersucht als spießiger Relikt abschaffen zu können.

Das hat dann dazu geführt, dass Rainer Langhans seine Uschi Obermeier persönlich zu Mick Jagger gefahren hat, damit diese sich mit ihm Vergnügen kann.
Nach eigenen Angaben hat er zwar gelitten wie ein Hund, aber was tut man nicht alles für die 68er-ideologie.

Matt
5 Jahre her

„… und im Bildungswesen. Der öffentliche Dienst war bei den Achtundsechzigern besonders beliebt. Garantierte das verhasste System doch sichere Arbeitsplätze, gute Einkommen und sehr gute Pensionen – ohne ausbeuterischen Stress.“ Perfekt beschrieben.

egbert
5 Jahre her

In der Tat schreiben sich die 68er viel auf die Fahnen, bzw. wird ihnen auf dieselbigen geschrieben, was nicht ihre Leistung ist. Die Gleichberechtigung ist ein Projekt des 19. Jahrhunderts, die sexuelle Revolution wurde durch die verspätete Rezeption psychoanalytischer Theorien, vor allem aber durch die Entwicklung einer zuverlässigen Verhütungsmethode in Gang gebracht, und die Strafbefreiung der Homosexualitaet ist ebenfalls Spätfolge von Initiativen aus den 1920er Jahren – alles keine (neo-)sozialistischen Vorhaben. Uebrigens auch das gemeinsame Saunieren, das bis heute einen „deutschen Sonderweg“ darstellt, der eher in der hiesigen FKK-Bewegung begründet sein dürfte als in der Freizügigkeit der Kommunarden. Man hat… Mehr

Tom
5 Jahre her

Ich habe es im Teil 1 schon als Kommentar geschrieben, dass die 68iger ein Element und Werkzeug der Frankfurter Schule sind bzw. waren. Die Schule glaubte, es gäbe zwei Arten von Revolutionen: (a) politische und (b) kulturelle. Kulturrevolution zerstört von innen heraus. Moderne Formen der Unterwerfung sind geprägt von Milde“. Sie betrachteten es als ein langfristiges Projekt und haben sich klar auf Familie, Bildung, Medien, Sex und Populärkultur konzentriert. Kann man jeden Tag beobachten wie die Menschheit mehr und mehr degeneriert und immer unfähiger wird selbständig zu denken. Aber genau das ist das Ziel, das man unter der Orwellschen Sprachperle… Mehr

egbert
5 Jahre her
Antworten an  Tom

Wobei die Vertreter der Frankfurter Schule die Revolution wohl als intellektuelle Spielerei ohne Relevanz für die eigene Existenz betrachteten. Adorno -und nicht nur er – führte bekanntlich das durch und durch bürgerliche Leben eines beamteten deutschen Hochschullehrers – sein bieder-korrektes Auftreten spricht für sich – , der sich im „falschen Leben“ der BRD offensichtlich recht wohl fühlte und diese dem anderen Deutschland vorzog. Ein Widerspruch, der den aufmuepfigen Studenten nicht verborgen blieb, die Adorno eines Tages vom Katheder zerrten.

KUNO
5 Jahre her
Antworten an  Tom

Es waren nur elende Querulanten!

Ausgewandert
5 Jahre her

Ich verstehe nicht, wieso um diese sog. 68er so ein Bohei gemacht wird. Für mich eine Bande illusionärer Wirrköpfe, deren zum Himmel nach Rache schreiende Hirnlosigkeit völlig offenkundig ist.

gmccar
5 Jahre her
Antworten an  Ausgewandert

Konnte man gestern beim Hessischen AfD-Parteitag in Neu Isenburg sehen. Von Anbeginn der Versammlung der Antifantischen Gröhlkinder an stand da aus der Sicht des Halleneinganges ein älterer Mann mit dunkler Jacke und dunkler Schlägermütze; im linken Ohr doppelt beringt.Ein typischer Alt-68er aus der DGB/VER:DI/IGM-Ecke. Im Nachhinein kam diese Figur dann beim HR zu Wort. Es stellte sich heraus, das es sich um den Koordinator der Barleyschen Antifa-Akademie „Aufstehen gegen Rassismus“ handelte, wo diese Figuren unter der Rubrik „Stammtischkämpfer“ geführt werden. Barley hat diesen mit Steuermitteln gepimpten Verein bereits 2013 zur „Vernichtung der AfD“ gegründet und aufgebaut. Die Dame ist derzeit… Mehr

Erwin Schwarz
5 Jahre her
Antworten an  Ausgewandert

Sie haben völlig recht, trotzdem ist es ihnen gelungen, wie im Artikel
beschrieben, zur Zeit alle Institutionen des öffentlichen Lebens zu
unterwandern, ja sogar zu beherrschen. Sie sitzen überall fest im
Sattel. Sie sind schon längst so, wogegen sie mit soviel Vehemenz
gekämpft haben. (Auch kriminell)
MfG E. Schwarz

Ali
5 Jahre her

„Erfolgreicher Marsch durch die Institutionen.“

Zeit diese Pharisäer entgültig in die Wüste zu jagen. Höchste Zeit!

Talleyrand
5 Jahre her

Nein, sie sind nicht gescheitert. Sie sitzen in ihren steuerlich subventionierten Pfründen, geniesen zynisch das Scheitern des bundesdeutschen Staates, gießen laufend noch Öl ins Feuer. Möglicherweise ist dieser Erfolg aber ihr letzter. Ich wüßte nicht, wann in der Menschheitsgeschichte nicht die Revolution ihre Kinder gefressen hätte. Jedenfalls wird ihre Hoffnung auf islamische Zuwanderung und die rasche Integration dieser Zuwanderer in Blockparteien – Stimmvieh vergeblich sein. Nach meiner Beobachtung bevorzugen diese Menschen in rasch absteigender Zahl eine andere Art von Kommunen und sind bereit, das mit Gewalt durchzusetzen. Es wird ihnen kraft schierer Masse gelingen, sie werden bald den Marsch des… Mehr

gmccar
5 Jahre her
Antworten an  Talleyrand

Opportunismus und Seilschaften haben schon immer geholfen. Die komplette SED-und Stasinomenklatura ist heute wieder überall in Amt und Würden. Sogar das Kanzleramt ist mit einer Bekämpferin des Klassenfeindes besetzt, die gerade mit Unterstützung eines neulinken Uraltmilliardärs diesem Land gerade den Rest gibt.

Thomas Hellerberger
5 Jahre her

Ich bin kein 68er (zu jung, obwohl inzwischen auch nicht mehr jung) daher aber mit einer beginnenden Altersweisheit gesegnet. Ich will nicht in das übliche 68er-Bashing einstimmen, das tun andere viel feinjustierter. Was mich jedoch kolossal an der Betrachtung der linken Revolte der späten 60er stört, ist ihre nahezu zwanghafte Politisierung. Leider kann auch Hugo Müller-Vogg dieser Versuchung nicht widerstehen. Für mich ist das eine, von den 68er natürlich gerne und massiv betriebene, Glorifizierung eines im Grund ganz banalen Vorganges, den man schon oft beobachten konnte. Ich folge da doch viel eher demographiegetriebenen Ansätzen a la Gunnar Heinsohn. Natürlich können… Mehr

Bildungsferner Abgehängter
5 Jahre her
Antworten an  Thomas Hellerberger

In der Tat ein interessanter Aspekt die 68-er-Bewegung als eine schlichtweg numerisch überbordende Masse von Wohlstandskindern in den geschichtlichen Kontext zivilisatorischer Auf-und-Abbewegungen einzuordnen.
Sehr richtig erscheint mir der Hinweis, nicht immer zwanghaft dem politischen Narrativ der 68-er zu folgen. Dreißig Jahre früher ist die, hier schon länger lebende Jugend dafür auch in eine andere, auch nicht bessere Richtung, marschiert. Der Schriftsteller Ödön von Horvát beschreibt diesen immer wieder anzutreffenden Typ eindringlich in „Jugend ohne Gott“.
Man möchte geradezu meinen, es ginge weniger um das Politische als vielmehr darum sich irgendwie selber eine Legitimation zum krakeelen zu verschaffen.