Augsteins Liste

Der Antisemit Jakob Augstein behauptet, sich Sorgen um den inneren Frieden in der Bundesrepublik zu machen. Zu denen, die er angreift, gehört auch unser Gastautor Henryk M. Broder, der ihn zu sich einlädt.

Tristar Media/Getty Images

Jakob Augstein, der vom Simon Wiesenthal Center in in die Oberliga der antisemitischen Internationale aufgenommen wurde, macht sich Sorgen um den inneren Frieden in der Bundesrepublik. Unter denen, die es ihm angetan haben, stehe ich ganz weit oben. Wer, wenn nicht ich.

Jakob Augstein schreibt auf Twitter:

„Die Wegbereiter der Gewalt haben Namen und Adresse: Sarrazin, Broder, Tichy, und andere, die die Verrohung des Diskurses vorangetrieben haben. Zuerst kommen die Worte, dann die Taten. Das ist bei den Rechtsterroristen so, wie bei den Islamisten.“

Augstein hat recht. Ich habe einen Namen, und ich habe eine Adresse. Derzeit ist es das Café Babalú in der Skólavörðustígur 22, 101 Reykjavik. Auch sonst stimmt alles, was er sagt.

Wer, wenn nicht ich, ist ein Wegbereiter der Gewalt in diesem friedlichen Land, das seit Generationen die Pazifistische Internationale anführt?

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Wer, wenn nicht ich, treibt den Diskurs und dessen Verrohung voran, während Augstein Sätze wie diesen schreibt: „Gaza ist ein Ort aus der Endzeit des Menschlichen. 1,7 Millionen Menschen hausen da, zusammengepfercht auf 360 Quadratkilometern. Gaza ist ein Gefängnis. Ein Lager. Israel brütet sich dort seine eigenen Gegner aus.“

Wer, wenn nicht ich, sorgt dafür, dass Worte zu Taten werden, derweil Augstein in der Hängematte schaukelt und mühsam seine Gedanken sortiert: Die Tage des Gärtners. Vom Glück, im Freien zu sein.

Ja, Augstein, hat mich durchschaut. Aber eigentlich hat er nur bei mir abgeschrieben: „Hätten meine Eltern nicht überlebt, wäre ich nicht da, dann wäre Deutschland nicht ganz so bunt und vielfältig, wie es heute ist, dafür aber eine Spur friedlicher.“

Nimm’s mit Fassung, Jakob, du hast deine Chance gehabt. Du stehst auf der Seite der Verlierer. Für dich gilt, was Karl Kraus vor über 100 Jahren über deinesgleichen geschrieben hat: „Keinen Gedanken haben und ihn ausdrücken können – das macht den Journalisten.“

Komm doch vorbei, Jakob, besuch mich im Café Babalú, ich geb dir einen kleinen Braunen aus.


Der Beitrag ist zuerst bei Achse des Guten erschienen.

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Kommentare ( 100 )

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Jan Frisch
4 Jahre her

„Ein kleiner Brauner“ – wer hätte gedacht, dass es die österreichische Kaffeekultur selbst bis nach Rejkjavik geschafft hat! Lassen Sie ihn sich schmecken!

merkelinfarkt
4 Jahre her

Herr Augstein Ihr Ausfall gegen Sarrazin, Broder und Tichy geht gar nicht! Wenn man vollgefüllt mit Ideologie weder Ahnung noch Überblick hat, einfach mal die Fresse halten. Das hilft schon!

prague
4 Jahre her

Er ist auf euch nur neidisch, denn schreiben kann er nicht und kann nur gut auf seinem Erbe sitzen und seine krude Einsichten verbreiten. Typisch ein linke deutsche Judenhasser, wie es in Deutschland zu hauf giebt. AL-QUDS wird wieder maschieren, dann kann er sich freuen.

Manfred_Hbg
4 Jahre her

Zitat: „ich geb dir einen kleinen Braunen aus.“

> …… :-)) Supa, gut gesagt

Gert Friederichs
4 Jahre her

Ich bin fast täglich unter Klarnamen in den „freien Medien“ unterwegs und wäge meine Geldbeiträge sorgfältig ab. Klar kommt nun auch R. Tichy auf meine Spendenliste und ich hoffe auf die Ausweitung seiner Gerichtsklagen. Herr Augstein ist da wohl überfällig!

Beobachterin
4 Jahre her

Die geben nicht auf und wollen die vermeintlich Schuldigen dieser Wahnsinnstat baumeln sehen. Anders kann ich mir nicht erklären, warum die Aufwiegelei kein Ende nimmt.
.
Seien Sie froh Herr Broder, dass Sie über 3000 km entfernt in einem gemütlichen Cafe sitzen und es in Island so wenige Bäume gibt.
Bleiben Sie gesund und munter!

reiner
4 Jahre her

genialer beitrag vom informatiker..

Mike Berlin
4 Jahre her

Ach, Herr Broder, ohne ihre feingeistige, spitze Feder und die wenigen intelligenten, mutigen Freigeister, die es in der schreibenden Zunft noch gibt, die sich noch trauen, Flagge gegen eine aus dem Rahmen gefallene, ehemals sicher nicht perfekte, doch recht ansehliche Demokratie in Deutschland zu zeigen, hätte ich vielleicht schon in Israel Asyl beantragt. Da mir die hellblonden Haare inzwischen ausgegangen sind und die verbliebenen mich mit weisem Grau schmücken, müsste ich mich dort auch nicht als plakativer Nachfahre mehrfach irre geleiteter Germanen rechtfertigen. So langsam scheint es tatsächlich wieder gefährlich zu werden, im „besten Deutschland, das wir jemals hatten“. Betroffen… Mehr

country boy
4 Jahre her

Komisch, überall wird zum Kampf gegen Antisemitismus aufgerufen, aber Augstein bekommt sogar eine eigene Sendung bei ARD-Phoenix.
Wenn dort Leuten, die „vom Simon Wiesenthal Center in die Oberliga der antisemitischen Internationale aufgenommen“ wurden, eine öffentlich-rechtlich Plattform geboten wird, ist es nicht verwunderlich, dass sich Israel-Gegner in Deutschland ermuntert fühlen, Veranstaltungen wie den „Al-Quds-Tag“ abzuhalten.

Birgit
4 Jahre her

Lieber Henryk, … warum vergeuden Sie Zeit + Gedanken an einen Rotzlöffel, der OHNE seine Papas (und deren Renommee samt Erbe) zumindest journalistisch bestimmt auf niemandes Zettel stünde? Sicher, Sie haben recht, alleine die Menschlichkeit gebietet, auch den Geringsten unter uns wenigstens Gehör zu geben. Aber kein Erwachsener ist verpflichtet, stehen zu bleiben, wenn ihm ein nazistischer Bursche allein aus (kompensierender?) Boshaftigkeit ans‘ Hosenbein pinkelt … – auch wenn man sich manchmal nicht des Eindrucks erwehren kann, dass da ein Verzweifelter ganz laut um Hilfe schreit… – eben auf seine verquere Art, hm. Aber was sollen bzw. können wir Großen… Mehr