Berlin: Querdenker organisieren sich dezentral – Polizei versucht hektisch und zunehmend brutal, Demoverbot durchzusetzen

Die Lage in Berlin wird zunehmend chaotisch. Während die Polizei rund um die Siegessäule die Kontrolle behält, ziehen Menschenmassen teils gänzlich unkontrolliert durch die Stadt.

IMAGO / Rolf Kremming

Trotz Querdenken-Demonstrationsverbot versammeln sich in Berlin den ganzen Tag über mehrere tausend Menschen im Westen der Stadt, um gegen die Corona-Maßnahmen und den drohenden Impfzwang zu demonstrieren. Die Polizei versuchte, die Demonstrationen von Anfang an zu unterbinden, sperrte den Großen Stern weitläufig ab, dort sollte die ursprünglich geplante Demonstration stattfinden.

Die Massen bahnten sich ihren Weg über den Kurfürstendamm, durchbrachen Sperren und trafen auf eine teils hilflose Polizei. Durch den spontanen Charakter der Demonstration waren Straßen nicht entsprechend gesperrt, weswegen die Demonstration teilweise in den laufenden Verkehr lief. Während die Polizei am Anfang vergleichsweise zurückhaltend wirkte, wurde das Vorgehen über den Tag immer brutaler. Zahlreiche Festnahmen, Rangeleien folgten aufeinander, Wasserwerfer sind aufgefahren, Helikopter kreisen über der Stadt. Ein Demozug wurde im Westen der Stadt bereits von der Polizei eingekesselt, die die Polizei als verbotene „Ersatzveranstaltung“ wertete – ein Sprecher kündigte an, von den Menschen dort die Identitäten feststellen und Verfahren einleiten zu wollen.

Die Teilnehmer blieben bisher größtenteils friedlich, insgesamt waren 2.250 Beamte im Einsatz.

Während die Polizei die Demonstranten am großen Stern weitläufig auseinandertreiben konnte, sammeln sich immer mehr Menschen in der Lützowstraße, sie wollen offenbar über den Potsdamer Platz und die Leipziger Straße Richtung Alexanderplatz ziehen, die Polizei sperrt offenbar nun allerdings die Potsdamer Brücke, weswegen die Demonstranten vermutlich im Umkreis des Kurfürstendamms bleiben werden. Andere sammelten sich am Tiergarten und rund um das Brandenburger Tor. Die Lage wirkt zunehmend chaotisch, bei der Polizei liegen die Nerven blank.

Zuvor gab es mehrere Autokorsos, am Samstag zog einer durch die Berliner Mitte, per Lautsprecher-Durchsage wurden die Menschen dazu aufgerufen, die Regierungspolitik zu hinterfragen. Die Polizei sperrte Kreuzungen weitläufig ab, was zu teils massiven Staus führte.

Anzeige

Unterstützung
oder