Friedrich Merz fällt im ersten Wahlgang durch

Friedrich Merz hat im Bundestag im ersten Durchgang nicht die notwendigen Stimmen erhalten. 310 Abgeordnete gaben ihm ihr Ja, doch 316 Stimmen hätte er gebraucht. Eigentlich haben Union und SPD zusammen zwölf Stimmen über den Durst.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Markus Schreiber

Friedrich Merz ist ohne Gegenkandidat angetreten. Die Stimmung im Bundestag schien entspannt. Die Fraktionschefs von SPD, CDU und CSU hatten im Vorfeld angekündigt, dass ihre Reihen stünden. Zwölf Stimmen haben beide Fraktionen über den Durst. Eigentlich schien die Wahl nur eine Formsache. Doch Merz fehlten im ersten Durchgang die notwendigen Stimmen.

Als Präsidentin Julia Klöckner (CDU) nach über einer Stunde das Ergebnis verliest, kommt es zur Überraschung: Nur 310 Abgeordnete haben Merz gewählt, 307 Abgeordnete haben gegen ihn gestimmt, drei sich enthalten. In den ersten beiden Durchgängen braucht ein Kandidat die Mehrheit der Stimmen aller Abgeordneten im Bundestag – auch derer, die am entscheidenden Tag fehlen. Merz hätte also 316 von 630 Stimmen gebraucht. Im dritten Wahlgang genügt eine einfache Mehrheit – dann wäre Merz mit 310 Stimmen gewählt.

Nach der Verkündigung des Ergebnisses hat Klöckner die Sitzung unterbrochen. Nun beraten die Fraktionen neu. Wahrscheinlich ist, dass Abgeordnete der SPD sich der Wahl Merz’ verweigert haben. Sie sind immer noch sauer auf den Kanzlerkandidaten, weil dieser als Fraktionsvorsitzender vor der Wahl einen Antrag zum Kampf gegen die illegale Einwanderung in den Bundestag eingebracht hat, der nur mit den Stimmen der AfD eine Mehrheit finden konnte.

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Kommentare ( 102 )

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Privat
1 Monat her

Ich denke, wer Wahlbetrüger trotzdem wählt, der hat einen ganz schlechten Charakter

Privat
1 Monat her

Jetzt wird solange gewählt- bis das gewünschte Ergebnis passt.
Der schreckliche Wulff wurde damals erst im 3. Wahlgang gewählt.
Die alte Merkel hat damals vorgemacht, wie sowas geht.

Privat
1 Monat her

Der Fritz hat es als größter Wahlbetrüger der Neuzeit redlich verdient.

Mikmi
1 Monat her

Was bekommt die Linke, wenn sie für Merz stimmen?
Und die Gruenen, doch kein Paket für ihre Ideologien?

maru
1 Monat her

Klasse! Ein guter Tag für Deutschland – das meint zu recht auch Alice Weidel.
Der Verräter an seinen Wählern wird selbst verraten. Das Leben schreibt immer noch die besten Geschichten!
Jetzt wird auch offensichtlich, worum es bei dem AfD-Verbotsantrag wirklich geht: den undemokratischen Herrschaften geht es darum, sich die Wählerstimmen der AfD unter den Nagel zu reißen, weil sie selber nicht genug Zustimmung haben.

Last edited 1 Monat her by maru
Werner Geiselhart
1 Monat her

Da haben doch die Grünen und die Linke gemeinsam mit der AFD gegen Merz gestimmt.
Ich wiederhole, zusammen mit der AfD.
Diese Wahl muss rückgängig gemacht werden, fragen Sie Frau Merkel 😂

Andreas Bitz
1 Monat her

Die AfD wird – hoffentlich ganz staatstragend, in Verantwortung für das Land – nur ankündigen, daß es ihren Abgeordneten frei von Fraktionszwang unbenommen ist, in den nächsten Wahlgängen (z.B. am Freitag) Merzel zu wählen. Die bisherigen Wahlverweigerer (12 bzw. 18) haben keinen Grund am Freitag anders zu wählen. Und in zwei Wochen könnte doch Klingbeil mit der Mehrheit der Stimmen (von SPD, Grünen und Linke – gegen Union) gewählt werden!

Reinhard Schroeter
1 Monat her

Neuwahlen nichts ändern.
Es sei denn, dass man sich auch jenseits der Elbe, einmal auf seinen Verstand besinnt.
Den nämlich zu gebrauchen, zählt dort leider nicht mehr zu den Tugenden.

Privat
1 Monat her

Die erste verdiente Klatsche für den CDU Wahlbetrüger und verantwortungslosen Kriegstreiber gegen Russland, der Deutschland und seine Bürger in die totale Vernichtung treiben will.
So einer darf nicht Kanzler werden

Reinhard Schroeter
1 Monat her

Der, der nur einen Tag nach der Wahl seine Wähler verraten hat,
wurde nun selber verraten.
Manchmal, viel zu selten gibt es so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit.
Meiner Schadenfreude darf er sich sicher sein.