Britanniens neuer Premier Rishi Sunak will keine vorgezogenen Neuwahlen

Ex-Finanzminister Rishi Sunak wird neuer britischer Premierminister, nachdem seine letzte Konkurrentin ihm ihre Unterstützung zusagte.

IMAGO / ZUMA Wire
Der designierte Premierminister Rishi Sunak, London, 24.10.2022

Der frühere Schatzkanzler (Finanzminister) Rishi Sunak wird Großbritanniens nächster Regierungschef. Im parteiinternen Wettkampf um die Nachfolge von Liz Truss als Tory-Parteichef zog Sunaks letzte verbleibende Gegnerin Penny Mordaunt ihre Kandidatur zurück. Sunak habe ihre Unterstützung, twitterte die amtierende Ministerin für Parlamentsfragen. «Rishi Sunak ist zum Chef der Konservativen Partei gewählt worden», bestätigte der Chef des zuständigen Fraktionskomitees, Graham Brady, in London. Der Chef der Regierungspartei wird in Großbritannien traditionell auch Premierminister. Seine Antrittsrede wird schon für den Abend erwartet. Pressemeldungen zufolge hat Sunak den konservativen Unterhausabgeordneten schon gesagt, dass er nicht für vorgezogene Neuwahlen eintreten werde.

Als Sohn indischer Einwanderer wird der 1980 in Southampton geborene Sunak der erste britische Regierungschef mit Migrationshintergrund. Die scheidende Premierministerin Truss war schon nach sechs chaotischen Wochen auf Druck ihrer Partei aus dem Amt ausgeschieden, nachdem sie sich mit ihrem Plan einer Steuersenkung nicht durchsetzen konnte. Danach war Ex-Premier Boris Johnson als Nachfolger seiner Nachfolgerin im Gespräch, hatte sich jedoch am Sonntagabend überraschend zurückgezogen.

Sunak hatte mit seinem Rücktritt als Finanzminister den endgültigen Fall des früheren Premierministers Boris Johnson ausgelöst – zumindest warfen ihm das parteiinterne Kritiker vor. Er galt schon vor Wochen als Favorit auf dessen Nachfolge, unterlag aber zunächst Liz Truss.

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Kommentare ( 18 )

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Mausi
1 Jahr her

Migrationshintergrund: Wenn ich mich mit Menschen mit Migrationshintergrund unterhalte, dann frage ich mich, ob die Altzugezogenen mehr von Demokratie verstehen als die „Nativen“. Und ob die Neuzugezogenen schnell vereinnahmt werden durch ein „Umfeld“, das sie ausrichtet auf, wir müssen uns zusammenschliessen, damit wir nicht schlecht behandelt werden.

Last edited 1 Jahr her by Mausi
Freige Richter
1 Jahr her

Ich finde den Begriff „Schatzkanzler“ übrigens sehr treffend. Zusammengeraubtes Geld der Bürger wird als „Eigentum“ der Politik betrachtet. Zur freien Verfügung sozusagen.

thinkSelf
1 Jahr her

Interessant ist Mal wieder wie einfach sich viele vom „Migrantenhintergrund“ ablenken lassen. Denn Sunak ist sowas von britischem Oberschichtesteblischment wie es nur geht. Was zeigt das die uralten Machtkartelle gerade in GB weiterhin perfekt funktionieren. Keine Oberschicht har es wie die in GB über Jahrhunderte geschafft das Motto „es muss sich etwas ändern, damit sich nichts ändert“ so mustergültig umzusetzen.

Das Sunak einen höheren Melaninanteil und eine dunklere Haarfarbe als Boris hat ist dagegen noch uninteressanter als die Frage ob die beide beim selben Herrenschneider einkaufen.

AlNamrood
1 Jahr her
Antworten an  thinkSelf

Nö, es zeigt wie tief das Empire gefallen ist. Sunak hat in der britischen Politik genauso wenig verloren wie die Quotenmoslems in unserer.

PaulN
1 Jahr her

Und ein weiteres Mal wurde ein Wunschkandidat des WEF installiert. Wie auf i-news zu lesen, laufen den Tories aufgrund dieser Schmierenkomödie, reihenweise die Mitglieder davon. Die Globalisten haben wirklich alles, restlos unterwandert.

Konradin
1 Jahr her

Eben noch war der englische König (zuletzt Queen-Vater Georg VI.) Kaiser von Indien – jetzt ist ein Hindu Führer der Angelsachsen.
Es muss für die Grünlinken in Politik und Medien hierzulande als Schmach empfunden werden, dass England mit dieser symbolträchtigen Machtübernahme durch einen PoC-Migranten schneller war als Deutschland.

Marie
1 Jahr her

die Europäer sind am Ende !
Sie haben Gott und das Christentum aufgegeben
und werden ihre (Götzen)Früchte essen müssen.
WEHE wenn ich auf das Ende sehe…

Harry Charles
1 Jahr her
Antworten an  Marie

Sie vergessen dabei: Sunak ist zwar Sohn indischer Einwanderer, aber das ist mit der Situation hierzulande, wo man mit brachialer Gewalt illegale Migration aus kulturfremden Räumen betreibt, nicht zu vergleichen. Indien ist eine ehemalige britische Kolonie und hat viel an britischer Kultur: man hat dort Linksverkehr (nicht politisch gemeint, also Autos mit Rechtslenker), Cricket (Nummer 2 Sport in GB) ist dort Sportart Nummer eins. Wenn also Inder nach GB kommen, so ist das etwas Organisches, diese Leute reden i.d.R. fließend Englisch und sind mit der britischen Kultur vertraut. Kein Grund also für Weltuntergangsstimmung, immerhin ist der Mann konservativ, also rechts.… Mehr

peer stevens
1 Jahr her
Antworten an  Harry Charles

…falsch!
…Charles 3 Zuhause ist zur Haelfte urdeutsch
,..nur wollen die das seit -14-18 nicht mehr wissen

Archaeopteryx
1 Jahr her
Antworten an  Harry Charles

Mag ja sein, dass er im Sinne der britischen Kultur sozialisiert wurde. Allerdings heisst das noch lange nicht, dass er deswegen irgendeine Loyalität oder Verbundenheit mit dem Land und seinen Einwohnern verspürt. Im Gegenteil – alles deutet darauf hin, dass wir es hier nur wieder mit einem weiteren Globalisten zu tun haben, dem es um die Durchsetzung der WEF-Agenda geht – und dem die Belange der britischen Bürger völlig egal sind… 

Wilhelm Roepke
1 Jahr her

Ich traue ihm viel zu. Er versteht etwas von Kapitalmärkten und hat miterlebt, wie man es besser nicht macht. Außerdem hat er privat genügend Geld, dass er das Gehalt des PM bestimmt nicht nötig hat.

Spyderco
1 Jahr her
Antworten an  Wilhelm Roepke

Die Firma seiner Familie,Infosys,ist weltweit führend in der Entwicklung von ,,next generation digital services“.Dazu gehören digitale Wahl-, Social-credit-, sowie Volkszählungssysteme(z.b.2010 Indien).
Sicher wird das nützlich sein ?

Last edited 1 Jahr her by Spyderco
Wolfgang Schuckmann
1 Jahr her

Was man in London sehen kann ist gelebte Demokratie. Davon ist unser Land meilenweit entfernt, nein eher Lichtjahre.
In Great Brittan wird Politik gemacht und keine Inszenierungen wie bei uns. Die älteste Demokratie, außer der Griechenlands, zeigt der Welt wie sowas geht. Ohne dass die Welt untergeht, und prakmatisch nach den Erfordernissen der Situation. Und sollte den Briten diese Lösung nicht gefallen, wählen sie bei nachster Gelegenheit die Herrschenden ab, und das Spiel geht von vorne los. Victory, in God we trust!

Joe X
1 Jahr her
Antworten an  Wolfgang Schuckmann

Was bitte schön ist so besonders demokratisch daran, dass in einem Parlament mit 650 Abgeordneten ein neuer Regierungschef dadurch bestimmt wird, dass sich rund 170 Abgeordnete (26 %) für ihn aussprechen? Und das passiert dann nicht etwa in einer geheimen Abstimmung, sondern in einem mehrtägigen namentlichen Prozess, der Kungelei Tür und Tor öffnet. Und diesen Prozess hat dann auch noch ein kleines Komitee ad hoc festgelegt. Ich will das britische System, das so sehr auf Traditionen beruht, gar nicht kritisieren, aber dieses System als „demokratischer“ zu bezeichnen als das in Deutschland, kann ich mir nur mit einer gehörigen Portion Realitätsverlust… Mehr

Archaeopteryx
1 Jahr her
Antworten an  Joe X

Wenn das „Spitzen“personal aller relevanten politischen Parteien der gleichen globalistischen, woken WEF-Agenda anhägt und identische Ziele verfolgt, dann hat das mit Demokratie nicht mehr das Mindeste zu tun. Das Wort Demokratie suggiert schliesslich, dass die Bürger die Wahl haben und wenigstens die grobe politische Richtung vorgeben.   Das ist aber längst nicht mehr der Fall – wir haben es vielmehr mit einer selbsternannten „Elite“ zu tun, die sich untereinander weitestgehend einig ist, und der die Belange der Bürger im Grunde herzlich egal ist. Ob nun Truss, Sunak oder Starmer in diesem Theater den Zeremonienmeister spielen darf, ist deshalb unerheblich –… Mehr

Boris G
1 Jahr her

Die nächste Parlamentswahl wird zeigen, wie „woke“ die britischen Wähler bereits sind. Für einen beachtlichen Teil der weißen Stammwählerschaft der Tories dürfte tief verwurzelte „in-group-versus-out-group-preference“ (die vornehme Umschreibung der empirischen Verhaltensforscher für Rassismus) die Entscheidung für Sunak sehr, sehr schwer machen.

bkkopp
1 Jahr her

Die Geschwindigkeit, mit der die Machtwechsel in London ablaufen, ist immer wieder eindrucksvoll. Da Sunak nicht über eine Mitgliederbefragung sondern direkt von der Parlamentsfraktion der Tories gewählt werden kann, können sich die Tories, 2019 mit Mehrheit gewählt, Neuwahlen, die sie wahrscheinlich hochkantig verlieren würden, ersparen. Auch wenn Meinungsumfragen und die meisten Medien meinen, dass genau dies passieren sollte.