Was passiert, wenn Ukraine und Russland keinen Frieden schließen?

Anstatt endlich auf Frieden zu drängen, treibt die Bundesregierung Deutschland immer tiefer in Kosten, Risiken und Abhängigkeiten. Der Preis: Milliardenverluste, neue Flüchtlingsströme und der Verrat an den eigenen Bürgern.

picture alliance / ZUMAPRESS.com | White House

Nehmen wir an, dass es jetzt keinen Frieden geben wird, weil Selenskyj – angestachelt von Frankreich, England, Deutschland, Wadephul, Kiesewetter, Hofreiter, Strack-Zimmermann, Dunja Hayali, Wulf Schmiese, Maischberger und anderen – darauf beharrt, alle eroberten Territorien zurückzubekommen.

Die USA lassen sich ab sofort jede Hilfe, auch Waffen und Munition, von der EU und den einzelnen europäischen Ländern bezahlen. Dabei darf man nicht vergessen, dass die USA den Ukrainern auch in der Vergangenheit kein Geld und keine Waffen geschenkt haben, sondern diese ausschließlich als Kredite bereitgestellt haben. Zudem haben sie sich bereits vor einigen Monaten 50 Prozent der seltenen Erden und anderer Bodenschätze der Ukraine vertraglich gesichert.

Bisher haben die USA rund 115 Milliarden Euro AUSGEGEBEN , die EU 64 Milliarden, Deutschland 21,5 Milliarden, das Vereinigte Königreich 18,5, Japan 13,6, Kanada 11,9, Dänemark 10,1, die Niederlande 9, Schweden 7,6 und Frankreich gerade einmal 7,6 Milliarden Euro. Die Franzosen sind bei jeder Besprechung lautstark dabei und stellen Forderungen, vergessen danach aber regelmäßig zu liefern oder zu zahlen.

Bei der EU trägt Deutschland traditionell etwa 25 Prozent der Lasten. Damit liegt der deutsche Anteil faktisch schon bei rund 38 Milliarden Euro. Hinzu kommt das umfangreiche Sozialpaket für Ukrainer in Deutschland: Knapp 720.000 beziehen Bürgergeld sowie Miete, Krankenversicherung und Kindergeld. Die Gesamtkosten für Migranten und Flüchtlinge werden in diesem Jahr über 50 Milliarden Euro betragen, davon über 15 Milliarden allein für Ukrainer. Mit diesen 15 Milliarden liegt der deutsche Beitrag für die Ukraine bereits bei rund 53 Milliarden Euro. Nach allem, was bekannt ist, wird dieses Geld nie zurückgezahlt – und auch Sachwerte erhält Deutschland dafür nicht.

Die Unterstützung für die Ukraine wird moralisch begründet, in Wahrheit aber auch mit dem Narrativ, Putin könne nach einem Sieg in der Ukraine auch die baltischen Staaten, Polen oder gar andere Länder angreifen. Dafür gibt es jedoch weder in Worten noch in Taten belastbare Anhaltspunkte. Nach Angaben des US-Militärs hat der Krieg Russland enorme Menschen- und Materialverluste eingebracht. Die russische Armee hat weder die Ressourcen noch die Kapazität, ein Land wie Polen anzugreifen, das militärisch mindestens ebenso stark ist wie die Ukraine.

Die Behauptung, die Ukrainer würden „für die europäische Freiheit, also für unsere Sicherheit“ sterben, ist Propaganda, die Selenskyj regelmäßig nutzt, wenn er auf Werbetour für Geld und Waffen ist. In Wirklichkeit kämpfen die Ukrainer ausschließlich für sich selbst. Viele Länder unterstützen sie, weil sie Putins Angriff nicht hinnehmen wollen – nicht, weil es unmittelbar um unsere Sicherheit geht.

Henry Kissinger brachte es einst auf den Punkt: „Länder haben keine Freunde, sondern Interessen.“ Genau deshalb muss Deutschland überlegen, was für die eigenen Interessen entscheidend ist. Wenn der Krieg weitergeht und am Ende sogar verloren geht, kommen weitere Millionen Ukrainer nach Deutschland. Sie werden nicht nur den ohnehin angespannten Wohnungsmarkt endgültig zerstören, sondern auch die öffentlichen Finanzen belasten.

Geht der Krieg immer weiter, wird Deutschland jedes Jahr 20 bis 40 Milliarden Euro aufbringen müssen, um den Konflikt am Laufen zu halten und die Flüchtlinge im Inland zu versorgen. Eskaliert der Krieg schließlich doch noch, droht ein dritter (vermutlich atomarer) Weltkrieg – mit dem zynischen „Vorteil“, dass wir uns dann keine Gedanken mehr um Geld machen müssen, da wir dann vermutlich alle tot sind.

Jeder logisch denkende Mensch kommt zu dem Schluss: Je eher der Krieg endet, desto besser. Denn nur dann hört das Sterben auf, die Flüchtlinge können zurückkehren und Deutschland spart Geld, das dringend für die Sanierung des eigenen Landes gebraucht wird.

Es ist ein Verrat an Deutschland – sowohl von Politikern als auch von Journalisten –, wenn die Ukraine ermuntert wird, Angebote Putins grundsätzlich abzulehnen. Hat Putin es verdient, die eroberten Gebiete zu behalten? Nein. Aber die Realität ist, dass Russland diese wohl nicht zurückgeben wird. Mehr als Sicherheitsgarantien wird Selenskyj nicht erreichen. Wenn die deutsche Regierung ihn dennoch anspornt, weiterzumachen, dann missachtet sie die Interessen des deutschen Volkes – und trägt Mitverantwortung für weitere hunderttausende tote Ukrainer und Russen.


Sie können Uwe Boll auch hier finden:

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Kommentare ( 161 )

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Klarofix
3 Monate her

Kann man die Kriege in Gaza und der Ukraine eigentlich miteinander vergleichen und was wären die Unterschiede ?
In der Ukraine ist offiziellen Angaben zu Folge jedenfalls noch niemand verhungert.

Gunter Zimmermann
3 Monate her

Der Grundfehler dieses beklagenswerten Beitrags ist die Vorstellung, dass Putin überhaupt Frieden will. Schließlich hat er die naheliegende Forderung nach einem Waffenstillstand unter der Prämisse abgelehnt, dass er bei sich endlos hinziehenden Friedensverhandlungen noch irgendwelche Landstriche erobern kann, mit anderen Worten: weiter Krieg führen kann. Wenn nicht alles täuscht, hat Trump dies in Anchorage mindestens teilweise begriffen. Es wäre schön, wenn sich TE dem amerikanischen Präsidenten in dieser Hinsicht anschließen könnte.

Ulrich
3 Monate her
Antworten an  Gunter Zimmermann

Sie vergessen Minsk und Istanbul! Beides nur zum Zweck, Russland hinzuhalten. Und jetzt mit denselben Vorschlägen zu kommen, ist mehr als naiv.

Sandro
3 Monate her
Antworten an  Gunter Zimmermann

Richtig! Putin wollte diesen Krieg und hat ihn begonnen und er hat nun mal keine Lust, ihn zu beenden. Putin ist der Aggressor!

Kuno.2
3 Monate her

Wenn der Krieg nicht durch einen Friedensvertrag endet, dann endet er durch die Kapitulation der ukrainischen Armee. Diese Armee verliert derzeit, da bereits in Auflösung begriffen, jede Woche um die eintausend Soldaten. Übrigens sterben auch jede Menge von den etwa 10.000 Söldnern aus England, Deutschland, Frankreich, Polen, Italien. Jedenfalls nach russischen Angaben, welche man im Internet suchen muss. Die überall verfügbaren ukrainischen Behauptungen über die russischen Verluste sind, eben weil überall verfügbar, wenig glaubwürdig. Der Krieg der deutschen Wehrmacht endete auch durch Kapitulation und nicht etwa durch Waffenstillstand. Es wurde bis zuletzt gekämpft.

H.H.
3 Monate her

Wieso spricht niemand von UN-Truppen als Sicherheitsgarantie für Frieden in der Ukraine? NATO-Truppen wären doch die Eskalation des jetzigen Krieges!

Peter Pascht
3 Monate her

Dieser Krieg wurde vom KGB von langer Hand geplant, von den gleichen Leuten die Gorbatschow stürzen wollten.
Putin ist das Werkzeug seines KGB, der ihn an die Mach gebracht hat, indem sie Jelzin erpressten die Präsidialmacht an Putin abzugeben.
Der Krieg wird dann enden wenn Putin und der KGB verreckt sind, vorher nicht.

Last edited 3 Monate her by Peter Pascht
Eleonore Duese
3 Monate her
Antworten an  Peter Pascht

Eine sehr richtige und genaue Einschätzung, die ich 100% teile. Es gibt einen wunderschönen Satz: „ln der Welt haben Staaten Geheimdienste, in Russland hat der Geheimdienst einen Staat“.
Ich hoffe eine biologische Lösung tritt ein, nur was danach kommt kann einen schaudern lassen. Ich habe wenig Hoffnung und habe auch etwas Angst vor einer großen Auseinandersetzung. Der Krieg wird noch lange dauern. Dem amerikanischen Präsidenten hätte ich das schon vor Monaten sagen können, aber er wird schon noch begreifen mit wem er ist in Russland zu tun hat.

Peter Pascht
3 Monate her
Antworten an  Eleonore Duese

Super Wissen und Kommntar !

Peter Pascht
3 Monate her

Es waren die Westallierten Siegermächte die in Malta, Jalta, Potsdam,
ganz Osteuropa, die baltischen Staaten, Ostpolen, Galizien, Ukraine, Bukowina, Bessarabien an Stalin verscherbelt haben wie einen Sack Kartoffel,
für ihren Sieg gegen Hitler, den sie ohne Stalins Millionen Soldaten nicht erzielt hätten.
Sie die Westallierten Siegermächte haben die Ursach des Ukaine Krieges geschaffen schon in Malta, Jalta, Potsdam, denn darauf beruft sich Putin auf „die Ergebnisse des 2WK“.

AnSi
3 Monate her

Ein sehr guter Artikel! Danke Herr Boll!
Meiner Meinung nach ist dieser Krieg sofort beendet, wenn man Selenski aus dem Spiel nimmt. Ist er weg, sind Friedensverhandlungen möglich. Dann werden auch die europäischen Kriegsgeilen aufhören weiter und weiter zu sticheln, denn dann müssten sie sich selbst opfern (also Ihre Untertanen).
Ich finde ohnehin ein UNDING, dass in D alle Ukrainer vollversorgt werden und D auch den Großteil der Party bezahlt! Es ist nicht unser Krieg, aber unser Geld! Schluss damit!

Peter Pascht
3 Monate her

Was passiert, wenn Ukraine und Russland keinen Frieden schließen? Wie kommen sie Herr Boll auf die Idee, dass es Frieden geben könnte? Es wird keinen Frieden geben, der Krieg wird weiter gehen, weil in Moskau stalinistische Psychopathen herrschen mit dem stalinistischen Verbrecher Putin eine stalinistischee Diktatur erichtet haben, die das Rad der Geschichte zurück drehen wollen, wie Stalin es im 2WK getan hat. Tun durfte, weil die Westallierten Siegermächte es ihm erlaubt haben, in Malta, Jalta, Potsdam. Darauf basiert der Ukraine Krieg, auf der Verlogenheit der Westallierten Siegermächte, allen voran Winston Churchill. Der Tschetschnien Kig dauerte 10 Jahre bis sich… Mehr

Legolas
3 Monate her

„…Es ist ein Verrat an Deutschland – sowohl von Politikern als auch von Journalisten…“ — Dies ist ja nun wirklich keine neue Erkenntnis, Dass BRD-Regierungen seit Jahrzehnten, flankiert vom ÖRR-Propagandaapparat, den Deutschen absichtsvoll viel mehr Schaden als Nutzen zufügen ist inzwischen bereits 25% der Wahlberechtigten aufgefallen. „Immerhin“ muss man angesichts der sprichwörtlichen, politischen Naivität der Deutschen sogar sagen.

Marco Mahlmann
3 Monate her

Wer ist es eigentlich, der immerzu auf Krieg drängt? Rußland oder der Westen? Zusage, die NATO nicht nach Osten auszuweiten, gebrochen. Angebote von Putin, eine Sicherheitsarchitektur von NATO und Rußland zu schaffen, in den Wind geschlagen. Minsk 1 und Minsk 2 nur als Zeitgewinn ohne jede Absicht, sie einzuhalten, geschlossen. Maidan und Putsch in Kiew inszeniert. Ukraine die Mitgliedschaft in der NATO in Aussicht gestellt. Putin in Washington brüsk zurückgewiesen und nach Hause geschickt. Unterschriftsreifen Vertrag von Istanbul zerrissen. Wer war das alles? Ich bin ein Kind des Kalten Krieges und hasse die Sowjetunion, mir ist Rußland im Grunde schnurzpiep,… Mehr

Erfurter
3 Monate her
Antworten an  Marco Mahlmann

Mindestens diese Position müsste doch mehrheitsfähig sein.

Imre
3 Monate her
Antworten an  Marco Mahlmann

Im ersten Teil haben Sie ja ausreichend Fakten benannt, die Russland eindeutig auf der positiven Seite vom Moral-Nullpunkt positionieren. Und da gibt es noch weitere positive Zähler, welche nie bei ARD und ZDF gelistet würden, so um die 30-50, vielleicht nicht jede so wirkmächtig wie die oben genannten! Konsequenter Vorschlag, den Verfehlungen des Wertewestens angemessen: Bedingungslose Kapitulation der Ukraine, wie D anno 1919 in Versailles, und Reparationsforderungen an die NATO und Co. durch Russland, bis die Schwarte knackt!!! Nennt man Verursacherhaftung, und finde ich gut… Nur eine Zahlsumme: Für jeden gefallenen russischen Soldaten 600 000 $/€ als Entschädigung, die Ukrainer… Mehr