Brandmauer eingerissen – nach links

In Sachsen und Thüringen arbeitet die CDU offen mit weit linken Parteien zusammen, um das Ministerpräsidentenamt zu erringen. Arnold Vaatz, prominenter Vertreter der CDU Sachsen findet: Die Brandmauer zur AfD muss weg. „Was früher CDU-Position war, ist heute rechtsradikal“, kritisiert er den Kurs seiner eigenen Partei.

 

In Thüringen und Sachsen lassen sich die Ministerpräsidenten von linken Parteien tolerieren. In Thüringen ist Mario Voigt (CDU) nur dank Stimmen der Linken und des BSW Ministerpräsident geworden. Mit dem BSW ist er eine Koalition eingegangen; mit der Linken unterhält er eine Selbstverpflichtung, alle Projekte seiner Regierung vorher von Bodo Ramelow absegnen zu lassen. In Sachsen wurde Michael Kretschmer wohl mit Stimmen des BSW Ministerpräsident. Dass er mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht nicht koaliert, liegt nur daran, dass das BSW nicht mehr wollte – die CDU wäre das Bündnis mit dem „Betonkader der SED“, wie Arnold Vaatz die Partei nennt, ohne Zögern eingegangen.

Doch was bedeutet das für die Politik in Gesamtdeutschland? Arnold Vaatz war prominenter Politiker der CDU Sachsen, Mitglied des Bundestages, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Bürgerrechtler. „Die CDU kommt in Erklärungsnot“, wenn sie nun mit der Linken und dem BSW zusammenarbeitet. Er spricht sich für ein Ende der Brandmauer zur AfD aus: Eine Minderheitsregierung, die sich Mehrheiten mit der AfD beschafft, hält er für eine sinnvolle Lösung.

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Kommentare ( 33 )

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Sturmtief
1 Monat her

Und jetzt kommt in Sachsen ein Ex-Mitarbeiter des dortigen VS und berichtet über ähnlich fragwürdige Machenschaften im VS Sachsen. Man bekommt schon große Augen was in unserem Land mittlerweile los ist!

Nibelung
1 Monat her

Die Brandmauer ist eine Verweigerungshaltung, die es so in einem demokratischen Gefüge garnicht geben dürfte und wer einseitig einfach andere Menschen zur Unperson erklären will, weil deren Gedanken nicht ins eigene Portfolio passen handelt durch und durch unanständig und gefährdet damit noch das ganze System, indem er reaktionäre Kräfte weckt und damit den inneren Frieden gefährdet und diese Art von Rechtlosigkeit ist nicht zulässig, wenn man das Grundgesetz zum Maßstab nimmt, denn darin sind alle Menschen gleich und somit hat die jeweilige Auffassung auch darin Platz, die man nicht verändern kann, nur weil es persönlich nicht paßt. Dieses Verhalten ist… Mehr

Matthias
1 Monat her

Warum wird Herrn Vaatz hier eine Bühne gegeben? Er schimpft gern über die Zustände, hat aber in maßgeblichen Positionen zu diesen beigetragen.

Sani58
1 Monat her

Nun gratuliere ich auch den Sachsen zu ihrer neuen linken Regierung.
Ein paar Prozente wenger für Grün, und die SPD, die Kommunisten von bsw links liegen gelassen, die CDU als das genommen was sie ist,eine rückratlose Postenpartei…..und schon wäre so etwas nicht passiert.
Nun,ihr wolltet es so, nun löffelt!

karl.biermann
1 Monat her

Ach der Vaatz, eine weitere Blockflöte ohne Rückgrat der jetzt irgendwie versucht die Kurve zu kriegen. Jahrelange hat er alles mitgemacht und Merkel zugeklatscht.
Die CDU kann bzw. muß weg. Mindestens seit Kohl und Schäuble ist sie korrupt und vergeßlich und weiß bis heute nicht wo die 100.000er Scheine herkamen. Und danach ist auf woke-grün umgeschwenkt und seit dem vollkommen steuerlos.

Last edited 1 Monat her by karl.biermann
dgu
1 Monat her
Antworten an  karl.biermann

Nein, das stimmt nicht, Vaatz hat sich schon immer kritisch geäußert. Nur weil man vielleicht nicht überall darüber gelesen hat, ist es trotzdem so gewesen… Sogar auf Wikipedia kann man nachlesen, das Vaatz bereits zu DDR-Zeiten kritisch unterwegs war und deshalb Konsequenzen des Staates zu erleiden hatte. So einer kuscht erst recht nicht vor dem politischen System der BRD. Und selbst wenn er jetzt erst aus der Versenkung gekommen wäre, wie sie hier unterstellen, was ist so schlimm daran, seine Meinung zu ändern? Man sollte nur diese nicht alle paar Wochen ändern. Prominentes Beispiel ist Antje Hermenau, die bei den… Mehr

Michael Palusch
1 Monat her
Antworten an  dgu

Was mir bei Leuten wie Vaatz, Hermenau oder Lengsfeld etwas sauer aufstößt ist der Umstand, dass die Erleuchtung immer erst nach dem Ende der politischen Karriere eintritt.
Übrigens ist Hermenau heute wissenschaftliche Mitarbeiterin des vor zwei Tagen gescheiterten MP-Kandidaten Matthias Berger.

Lore
1 Monat her
Antworten an  Michael Palusch

Ihre Aussage trifft auf Hermenau nicht zu. Und – was ist schlecht daran, dass sie für oder mit Berger zusammen arbeitet?

Michael Palusch
1 Monat her
Antworten an  Lore

Die trifft sehr wohl auf Hermenau zu, denn, so recht sie mit dem was sie heute kritisiert auch hat, auch Antje Hermenau trat erst bei den Grünen aus, als sie ihre politischen Ämter verloren hatte. Mit mageren 5,7% schafften die Grünen 2014, mit ihr als Spitzenkandidatin, gerade so den Wiedereinzug in den Sächsischen Landtag und konnte sich mit ihrer Linie danach nicht gegen den Parteivorstand durchsetzen.
Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätten die Grünen die CDU bereits damals assimiliert.
Zuvor trat Hermenau u.a. mit solch grandiosen Ideen, wie einer Steuersenkung nur für Frauen in Erscheinung.

Last edited 1 Monat her by Michael Palusch
Freigeistiger
1 Monat her

Die Aussage, daß AfD und BSW Interessenvertreter Russlands wären, geht an der Realität vorbei. Diese Parteien verweigern sich lediglich einer nachteiligen US-Vasallenschaft und vertreten legitime nationale Eigeninteressen. Letzteres ist auch bitter nötig, um die Misere in Deutschland zu beenden.
Zum eigenen Interesse gehört, den Krieg in der Ukraine zu beenden und wieder normale Beziehungen zu Russland herzustellen, einschließlich des Bezugs günstiger Energie. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um die Wirtschaft vor weiterem Absturz zu bewahren und die Inflation einzudämmen.

Or
1 Monat her

„In Sachsen und Thüringen arbeitet die CDU offen mit weit linken Parteien zusammen“

Ich könnte jetzt spotten und „Ja und. Wo ist da die Nachricht ? Linke Parteien arbeiten halb zusammen !“ sagen.
Nur, mir ist nicht mehr nach spotten.

Peter Pascht
1 Monat her

„Brandmauer“ soll ja nun ins Grundgesetz, Bundestag mitsamt dem „Gutmenschen-Partei-Kartell“, CDU; SPD; FDP; Grüne, haben Grundgesetz Änderung zugestimmt, um das Verfassungsgericht zu schützen 😉 – vor Demokratie und Rechtstaat. man sieht Bilder wie sich gegenseitig anlächlen, diejenigen die sich noch vor Kurzem wie räudige Hunde im Bundestag angekläfft haben, in der Sprache von Straßenvagabunden SED mit Brandmauer gegen Demokratie und Rechtstaat steht !!! Seit 1951 existiert das BverfG und musste in 73 Jahren noch nie geschützt werden. Soviel schäbige Heuchelei um sich nun auch noch die letzte einigermaßen „Partei-Kartell“ unabhängig gebliebene Instanz von Grundgsetz, Demokratie und Rechtstaat, zur Beute zu… Mehr

Juergen Waldmann
1 Monat her
Antworten an  Peter Pascht

Der wortgewaltige Richard von Weizäcker sprach aus , was schon zu seiner Zeit war ! “ Die Parteien machen sich den Staat zur Beute „!

Hannibal ante portas
1 Monat her

„Was früher CDU-Position war, ist heute rechtsradikal“ Wem dies als CDU-Mitglied erst 2024 auffällt, hat seit 2005 unterm Stein gewohnt oder ist gerade aus dem Wurmloch gefallen.

Angela Honecker
1 Monat her
Antworten an  Hannibal ante portas

Das trifft aber ausgerechnet auf Arnold Vaatz nicht zu. Man sollte sich vorher informieren, bevor man kritisiert. Man sollte zum Beispiel wissen, das es Arnold Vaatz war, der dafür gesorgt hat, das 1990 nicht eine Ost-CDU-Blockflöte sächsischer MP wurde, sondern Kurt Biedenkopf. Allerdings kann man sich schon fragen, warum er so viele Jahre als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Bundestagsfraktion letztlich den Merkel-Kurs mitgetragen hat und warum er heute überhaupt noch Mitglied der CDU ist.

Last edited 1 Monat her by Angela Honecker
Hannibal ante portas
1 Monat her
Antworten an  Angela Honecker

Ich habe explizit auf die Zeit nach 2005 verwiesen. Das sind mittlerweile zwei Jahrzehnte!! Die Welt ist voller Politiker, die hoffnungsvoll begannen und sich zu wahnwitzigen Despoten „entwickelt“ haben. Als Parteigänger ist man mitverantwortlich. Andere würden hier von Mitschuld sprechen.

Christoph
1 Monat her

Im Gegensatz zu Herrn Tichy nehme ich die CDSU nicht als rechte Partei wahr.Sie ist eine mehr und mehr linkslastige Partei und die jetzt eingegangenen Koalitionen sind nur die logische Konsequenz aus dieser Veränderung.Die CDsU mit Merz,Wüst ,Günther ,Söder etc lebt noch eine Wahlperiode von ihren Stammwählern und dann ist der “ Drops “ gelutscht und sie wird ,um zu überleben, das C gegen den Halbmond tauschen.Den Schauspielern und Abzockern ,die mit diesem Parteistempel in den Parlamenten hocken ist das sowieso irgendwie egal.

Or
1 Monat her
Antworten an  Christoph

Ich bewundere ja die Nibelungentreue der TE- wie auch der Achse-Autoren zu diversen Altparteien. Erst war es der tränenreiche Abschied als es um die Feigen Demokraten ging, nun geht‘s um die Union.
Aber sehr geschätzte Autoren beider Magazine. Wie es der Vorposter schon schrieb. Der Drops ist gelutscht. Da kommt nix mehr. Und bei aller Nostalgie, auch diese CDU ist aufgegangen in die linke Deutsche Einheitspartei, Leitspruch: Weiter so !