Ursula von der Leyen verschanzt sich im 13. Stock – Wann verschwindet sie von der politischen Bühne?

Intern wird von „Festung“ gesprochen. Die Kommissionspräsidentin ist in der obersten Etage der EU-Zentrale selbst für Kommissare und hohe Beamte kaum noch zu erreichen. Zahlreiche Skandale, dubiose Deals und mediale Inszenierungen – es gibt genug Gründe, dass von der Leyen von der politischen Bühne verschwindet. Es müssen nicht noch mehr werden.

picture alliance / Hans Lucas | Martin Bertrand

Europa ist (war) ein großartiger Kontinent. Fatalerweise aber wird Europa mittlerweile von der politmedialen „Elite“ mit der „Europäischen Union“ (EU) gleichgesetzt. Das schadet Europa und seinen Ländern sowie dem Ansehen Europas in der Welt enorm. Vor allem auch deshalb, weil die EU und damit Europa in der veröffentlichten Meinung mit der Merkelianerin, CDU-Frau und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (UvdL) identifiziert wird.

UvdL ist eine eitle, selbstherrliche, verschlagene, um keinerlei Tricks verlegene und von „ihrer“ Mission besessene Cäsarin. Für „Europa“ indes ist sie eine krasse Fehlbesetzung. Aber eine Fehlbesetzung war sie bereits in früheren Ämtern: als Familien- und als Arbeitsministerin (2005 – 2009; 2009 – 2013), dann bis Mitte 2019 vor allem fünfeinhalb Jahre lang als Bundesministerin der Verteidigung. Einen größeren Tort als mit der Ernennung UvdLs zur Chefin im Bendlerblock konnte Merkel der Bundeswehr vom Dezember 2013 bis Juli 2019 gar nicht antun. Es dürfte Absicht gewesen sein.

UvdL wurde von den Bürgern der EU-Länder nie in das EU-Spitzenamt gewählt. 2019 nicht, da hieß der Spitzenkandidat der UNION/EVP Manfred Weber. Auch 2024 wurde UvdL nicht von den Bürgern gewählt. Sie firmierte zwar als Spitzenkandidatin von EVP/CDU/CSU, war aber bei der sogenannten Europawahl von 2024 auf keinem Stimmzettel zu finden. Präsidentin der EU-Kommission wurde sie dennoch wieder und setzte seither ihr pseudoroyales Herrschen über die EU fort. Stichworte mögen genügen: Green Deal, Verbrenner-Aus, EU als Quasi-Verteidigungsbündnis … Wenn sie – was sie permanent tut – im Ausland auftritt, dann umgibt sich UvdL mit dem Image einer Staats- und Regierungschefin. Keines von beiden ist sie. Im Grunde ist sie die höchste Beamtin der EU – nicht mehr und nicht weniger.

UvdL lässt auch nichts aus, um sich in Szene zu setzen. Immer wieder auf Fotos mit Staats- und Regierungschefs. Nur bei den Nahost-Friedensgesprächen vom 13. Oktober 2025 im ägyptischen Sharm el-Sheikh war sie nicht dabei. Aus der Entfernung gab sie sich ob der dortigen Vereinbarungen aber erleichtert. Der Initiator des Treffens, US-Präsident Trump, hatte wohl nicht an UvdL gedacht!? Das muss eine schreckliche narzisstische Kränkung gewesen sein. Aber es wurde ihr immerhin bedeutet, wo sie nichts zu suchen hat.

UvdL überspielt solche – berechtigten – Zurücksetzungen mit noch mehr pseudoroyalem, ja gar paranoid anmutendem Gehabe. „Abgeschottet wie eine Monarchin, wie in einer Festung“ – so hat sie sich in der EU-Zentrale in Brüssel eingerichtet. Selbst „ihre“ Kommissare sollen nicht mehr ungehindert in den 13. Stock gelangen, in dem UvdL ihre Büros hat. Demnach soll der 13. Stock, in dem UvdL wohnt und ihr engster Mitarbeiterkreis arbeitet, nur noch mit speziellen Fahrstühlen, den sogenannten „lila Aufzügen“, erreichbar sein. Eine ungenannte Quelle innerhalb der EU-Kommission sprach laut Euractiv von einer „13th floor fortress paranoia“ – einer Art „Festungsparanoia im 13. Stock“.

Das bedeutet freilich auch: UvdL zentralisiert ihr Wirken immer noch mehr auf sich und auf die ihre tausendprozentig subalternen Mitarbeiter. Informationen dringen nur noch selektiv zu ihr durch. Man kennt das aus der Geschichte: Autokraten schotten sich immer mehr ab, lassen nichts und niemanden mehr an sich herankommen.

Das hindert UvdL nicht daran, sich zu inszenieren oder inszenieren zu lassen. Als sie am 1. September 2025 in einem Privatjet ins bulgarische Plowdiw flog und der Jet acht Minuten Verspätung hatte, wurde aus UvdLs Lager geraunt, hier könnten die Russen mit einer Störaktion in das GPS-System eingegriffen haben. Alles Phantasie, wie sich später herausstellte. Aber UvdL war wieder mal – diesmal sogar als Opfer – in den Schlagzeilen.

 

Apropos Privatjet: UvdL liebt es, besonders komfortabel zu reisen. Ohne die Plebs. „Green Deal“ hin oder her. 2023 etwa flog sie 23-mal mit angemieteten Fliegern. „Ihre“ anderen 27 EU-Kommissare kamen in diesem Jahr nur auf sechs solcher Flüge. Dreimal flog UvdL mit einem Privatjet zwischen Brüssel und Straßburg, obwohl es auf der Strecke eine rasche TGV-Zugverbindung gibt. In den Jahren 2021 und 2022 war UvdL insgesamt 57-mal mit Privatflugzeug unterwegs. 2024 waren es 16 Flüge mit Privatjet. Darunter am 4. November 2021 auch ein Flug von Wien ins 47 Kilometer entfernte Bratislava. Im Mai 2025 jettete sie von Brüssel nach Luxemburg. Im aktuellen Oktober bereiste UvdL alle sieben Balkanländer. Es ist anzunehmen, dass für die dort anfallenden Kurzstrecken auch Privatjets mobilisiert wurden.

Großmannssucht in weiblich-präsidialer Ausprägung, so könnte man das nennen. Aber die noch größeren Skandale produzierte UvdL mit undurchsichtigen Verträgen und durchtriebener Geheimhaltung. Trotz Aufforderung durch den Europäischen Gerichtshof vom 14. Mai 2025 ist UvdL nicht bereit, ihren dubiosen, 2020/2021 ausgehandelten 35-Milliarden-Euro-Vakzine-Deal mit Pfizer offenzulegen. Von 2019 bis 2023 pumpte die EU-Kommission unter UvdL über 17 Milliarden Euro an sogenannte „NGOs“. Um welche NGOs es sich im Detail handelt, ist bis heute nicht transparent gemacht. Die EU-Kommission unter UvdL finanzierte Umwelt-NGOs mit Milliardenbeträgen, damit diese gezielt aktivistisch gegen Kohle, gegen Atom, gegen Verbrenner, gegen Öl, gegen „Mercosur“ Stimmung machen. TE hat regelmäßig über die milliardenfressenden Skandale berichtet.

Gelernt ist gelernt: UvdL war bekanntlich von Dezember 2013 bis Juli 2019 Bundesministerin der Verteidigung. Dort vergeudete sie mehr als 200 Millionen für Beraterverträge. Diese Beratung wurde zu einer „Goldgrube“ für die Unternehmen McKinsey („McLeyen“, denn ihr Sohn David ist dort beschäftigt) und Accenture. Das Diensthandy der Ministerin, das Aufschluss über dieses Geschäft hätte geben können, war übrigens gelöscht und auch für den dazu eingesetzten Untersuchungsausschuss des Bundestages nicht einsehbar.

Überhaupt geriert sich UvdL quasi als Löschkommissarin. Macron schickte kürzlich angeblich eine SMS, in der er UvdL aufforderte, das Mercosur-Abkommen zu blockieren. Doch die Beweise sind gelöscht. Auf UvdLs Telefon würden ihre Nachrichten automatisch gelöscht, damit ihr Telefon nicht „in Flammen aufgeht“. So ein Sprecher der EU-Kommission.

Ja, diese Frau ist nicht mehr tragbar. Ihre eigene Kommunikation betreibt sie ohne die gebotene Transparenz, gleichzeitig aber betreibt sie regelrecht manisch den Digital Services Act (DSA) und forciert den die Chatkontrolle als Schnüffeldienst.

Wann zieht die CDU die Reißleine? Schließlich ist auch UvdL für viele Wähler ein Grund, eine CDU nicht (mehr) zu wählen. Aber dazu bedürfte es eines Kanzlers und CDU-Vorsitzenden, der Rückgrat hat, statt auf seine Parteifreundin auch noch die Laudatio zu halten, als diese am 29. Mai 2025 den solchermaßen diskreditierten Aachener Karlspreis verliehen bekam.

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Kommentare ( 73 )

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73 Comments
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Peter Buchmeier
1 Monat her

UvdL, die Spitze der politischen Resterampe in Brüssel! Solange alle politischen Nullchecker von Europa in Brüssel entsorgt werden, solange wird Europa in der Bedeutungslosigkeit versinken. Die derzeitigen Stars am europäischen Kommissionshimmel und deren unfähigen Protagonisten im Parlament, samt Restbürokraten, haben doch schon längst die Bodenhaftung verloren. Wissen die eigentlich nicht, dass die EU kein Staat ist, wo sie ihre Allmachtsphantasien ausleben können? Wird Zeit diesem gesamten System den Stecker zu ziehen und diese Organisation vom Kopf auf die Füsse zu stellen. Dafür, dass Brüssel sehr wenig politische Befugnisse hat, schafft es ein unerträgliches Umfeld für alle Menschen in der EU.… Mehr

GEZ zahlende Ratte
1 Monat her

Sie wird bestimmt Nachfolger von Frank dem Spalter. In Amt und Schlösschen kann sie dann ihre ganze Regulierungswut entfalten. Und bevor hier alle Aufstöhnen: Wenn Merzel nach der BSW-Neuauszählung die Supergrünen auch noch offiziell für seine Brandmauer braucht, wirds bestimmt die Praktikantin von den UN!

ChrK
1 Monat her

So ein kluger Text…und dann kommt am Ende dies: „Wann zieht die CDU die Reißleine?“

Ein Lehrer hat mir bei einer Schulaufgabe vor 30 Jahren mal drunter geschrieben: „Wesentliches nicht verstanden.“

Nihil Nemo
1 Monat her

Hahaha, seit wann interessiert sich die CDU dafür, was ihre Wähler denken/wollen. Sie ist nicht die AfD, das sollte dem Pöbel ja wohl genügen.

Martin Buhr
1 Monat her

Diese Frau besetzt ja nicht trotz , sondern gerade wegen ihrer Eigenschaften diesen Stuhl in Bruessel . Bleibt die Frage , wie eine kultivierte Gesellschaft sie jemals dort dulden konnte .

MfS-HN-182366
1 Monat her
Antworten an  Martin Buhr

… weil es eine „kultivierte Gesellschaft“ in der EU nicht mehr gibt!

Martin Buhr
1 Monat her
Antworten an  MfS-HN-182366

verstehe : ich hatte die Frage falsch gestellt .

Kassandra
1 Monat her
Antworten an  Martin Buhr

Es war ein heimtückischer Coup Merkels, sie dort einzuwechseln. Allerdings verstehe ich nicht, dass sie dann in eine 2. Amtszeit gehen konnte.
Was nichts anderes heißen kann, als dass der ganze Laden vollkommen verseucht sein muss mit solchen, die sich nichts als von abgeführten Steuergeldern nach Brüssel bereichern und Interessen vertreten, die nicht unsere sein können.

Martin Buhr
1 Monat her
Antworten an  Kassandra

Sie sprechen hier parasitaere Kulturen an , wie man sie sonst eher in der Welt der Pilze , Fauna und Flora vermutet . Dort verbreiten sie sich lebhaft , bis das Wirtsopfer stirbt , und sie mit ihm . Das tun sie , weil es ihnen an einem Organ mangelt , welches der Reflexion ihres Handelns dienen koennte . Mit Blick darauf beginne ich zu begreifen , welch tragischen Umstaenden wir die Ausfluesse Bruessels zuzuschreiben haben , die zunehmend sich ueber Europa zerstoererisch ergiessenden Sekreten aehneln . Wie Pilzgeflechte kriechen sie uns in die Taschen und saugen unsere Lebensgrundlagen ab… Mehr

yeager
1 Monat her

Man sollte sich daran erinnern, dass VdL aus der deutschen Politik in die EU „wegbefördert“ wurde, nachdem sie in der deutschen Politik untragbar geworden war. Sie hatte sich mit ihrem Versuch eine Zensur-Infrastruktur zu errichten den Namen „Zensursula“ redlich verdient, natürlich zum Schutz der armen Kinder die jetzt für die totale Chatkontrolle herhalten müssen.
Die EU dient schon lange als Endlager toxischer Politiker die im eigenen Land keinen Fuß mehr auf den Boden kriegen, eine Auswahl der Schlechtesten die man ihren eigenen Landesgenossen nicht mehr vorsetzen kann.

Anglesachse
1 Monat her

Der „Karls-Preis“…ein sehr treffende Auszeichnung (für vdL/geb.Albrecht).
Karl „der Sachsenschlächter“ betrieb ein Genozit an den Angelsachsen hier in Schl.-Holst. und trieb die fränkische(deutsche) grenze bis nach Schleswig.
Heute heisst das fränkische Reich EU…

Sarkasmus?

Chlorhahn
1 Monat her
Antworten an  Anglesachse

Der Karlspreis war ein Skandal, der „tierische Ernst“ wäre vielleicht noch witzig gewesen, der CHIO auf ihrem Pferdchen wäre noch passender

Rasparis
1 Monat her
Antworten an  Anglesachse

Winnie Churchill -„Deutsche braten“-, einer der besten Kumpel des oesterreichischen Psychopathen (derer gab es im k.u.k.-Oesterreich des ausgehenden, 19.Jahrhunderts offenbar viele) Coudenhove-Kalergi („Paneuropa-Union“, das „Startkapital“ für den Laden kam von Warburg und Baruch), wurde bekanntlich auch mit dem „Karlspreis“ ausgezeichnet. Viel mehr waere wohl zu diesem „Karlspreis“ nicht zu sagen. Ausser dass das Niveau der Preistraeger mittlerweile ins Bodenlose gefallen ist. F.R.Roosevelt hat sich übrigens trotz aller Schmeicheleien Churchills geweigert, Kalergi zu empfangen (vgl. Memoiren Churchills).

Last edited 1 Monat her by Rasparis
revoxb77
21 Tage her
Antworten an  Rasparis

Franklin Delano Roosevelt

Ohanse
1 Monat her
Antworten an  Anglesachse

Karl I. wird ja generell überschätzt. Innerhalb weniger Jahrzehnte war von seinem Reich nichts mehr übrig (von seinem Tod bis zum Vertrag von Verdun waren es gerade mal knapp 30 Jahre). Mit der Normandie entstand im ehemaligen Kernbereich nach dem Vertrag zwischen Karl dem Einfältigen (ein Nachfahre Karls des Großen) und Rollo sogar das Reich eines Wikingergeschlechts. Der Karlspreis ist mehr ein Symbol dafür, wie schnell und endgültig große Reiche zerfallen.

Ohanse
1 Monat her
Antworten an  Ohanse

P.S.: Vielleicht ist die Verleihung des Preises an vdL deswegen ja ein gutes Omen.

Gerro Medicus
1 Monat her

Sie schreiben über die vielen Flüge der UvdL in Privatjets. Könnte es vielleicht sein, dass sie dies in Sorge um ihre Sicherheit tat und tut? Nein, nicht wegen terroristischer Anschläge, sondern wegen der Corona-Impfungen. Die meisten Piloten der Airlines mussten sich impfen lassen. viele davon sind mittlerweile erkrankt oder sogar tot. Es gibt viele Meldungen über Pilotenausfälle während des Fluges. Nun, UvdL weiß sicherlich über die Nebenwirkungen der Corona-Impfung Bescheid. Und wählt daher Privatjets, deren Piloten auf ihren Nicht-Geimpft-Status überprüft wurden.

Last edited 1 Monat her by Gerro Medicus
Rob Roy
1 Monat her
Antworten an  Gerro Medicus

Zu kompliziert gedacht. Sie fliegt Charter, weil sie damit nach außen hin dem Pöbel ihre Wichtigkeit demostrieren kann. „Schau her, ich fliegt Privatjet, ich bin bedeutsam und unverzichtbar.“

Herr Rossi
1 Monat her

Merkel hat sie auf diesen Posten gehievt! Im Geiste Schwestern in ihrer Schädlichkeit und Zerstörungskraft! Da sie noch immer nicht von ihrem Posten enthoben und der Strafverfolgung zugeführt wurde, zeigt, was die EU für ein Laden ist!

Last edited 1 Monat her by Herr Rossi
Schwermetaller
1 Monat her

„UvdL ist eine eitle, selbstherrliche, verschlagene, um keinerlei Tricks verlegene und von „ihrer“ Mission besessene Cäsarin“
Das kann man einfacher ausdrücken: Sie ist eine ganz normale, deutsche Politikerin.

MfS-HN-182366
1 Monat her
Antworten an  Schwermetaller

Gehört Adolf auch dazu?

giesemann
1 Monat her
Antworten an  Schwermetaller

Wenn ich nur wüsste, welche „Mission“ sie hat. Viele Kinder?