Europa und Russland brauchen eine neue Sicherheitsordnung

Europa steckt in einer außenpolitischen Sackgasse. Seit Russlands Angriff auf die Ukraine 2022 dominiert der Ausnahmezustand – diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen wurden zerschlagen.

picture alliance/dpa | Helena Dolderer

Die Schlagworte lauten Abschreckung, Sanktionen, Isolation. Was fehlt, ist Diplomatie. Brüssel und Berlin sprechen von Frieden, handeln aber vor allem in der Sprache der Strafe. Sanktion folgt auf Sanktion – mit begrenzter Wirkung. Weder hat Moskau seine Politik geändert, noch ist Europa sicherer geworden. Stattdessen verfestigt sich ein Dauerzustand der Konfrontation, in dem beide Seiten nur noch auf Reaktion, nicht auf Lösung setzen.

Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer politischen Kultur, die sich seit Jahren von strategischem Denken entfernt hat. Diese intellektuelle Vereinsamung gilt sowohl für Brüssel als auch für Deutschland.

Die Europäische Union versteht sich als moralische Instanz, nicht als geopolitischer Akteur. Sie spricht von Werten, aber sie vermeidet Machtpolitik. In Brüssel verwechselt man Haltung mit Handlung. Dabei wäre gerade jetzt eine besonnene, realpolitische Diplomatie nötig – eine Politik, die Interessen formuliert, statt Feindbilder zu pflegen.

Europas Selbstbild und die Realität der Macht

Die EU sieht sich selbst als Friedensprojekt, als moralische Alternative zur Machtpolitik vergangener Jahrhunderte. Doch diese Selbsterzählung scheitert an der Wirklichkeit. Frieden entsteht nicht durch Appelle, sondern durch Ordnung. Wer behauptet, moralisch im Recht zu sein, ist noch lange nicht sicher.

Die Ratsschlussfolgerungen vom Januar 2022 erklären, Europas Sicherheit sei unteilbar, Einflusssphären hätten im 21. Jahrhundert keinen Platz. Doch was folgt daraus praktisch? Eine Politik, die Russland vollständig aus der europäischen Sicherheitsarchitektur ausschließt, ist genau das Gegenteil: eine neue Einflusssphäre – nur unter anderem Vorzeichen.

Frieden setzt Kommunikation voraus – selbst mit dem Gegner. Stattdessen hat sich die EU in eine moralische Wagenburg zurückgezogen. Gesprächskanäle wurden geschlossen, Kontakte eingefroren, jede diplomatische Initiative als Schwäche und „russenfreundlich“ interpretiert. Das ist gefährlich. Eine Ordnung, in der niemand mehr miteinander redet, kann nur instabil bleiben.

Deutschlands verlorene Mittlerrolle

Deutschland galt jahrzehntelang als Stimme des Ausgleichs. Willy Brandts Ostpolitik, Helmut Kohls Entspannung, Gerhard Schröders wirtschaftliche Vernetzung – all das war Teil einer Tradition, die auf Verständigung setzte, ohne sich Illusionen hinzugeben. Diese Mittlerrolle hat Berlin verloren – das Bundeskanzleramt ist schwach und wird nicht mehr gesehen.

Seit 2022 orientiert sich die deutsche Außenpolitik fast ausschließlich an Brüssel und Washington. Diplomatische Neutralität – nicht im moralischen, sondern im analytischen Sinn – wäre die Voraussetzung, um zwischen den Fronten wieder Gesprächsfähigkeit zu schaffen. Stattdessen wird Außenpolitik als moralische Haltung inszeniert.

Die Folge: Deutschland ist nicht mehr Gestalter, sondern Getriebener. Man reagiert, man verurteilt, man sanktioniert – aber man führt nicht. Eine Politik, die sich auf Sanktionen beschränkt, kann keine Brücken bauen. Und ohne Brücken gibt es keinen Frieden.

Russlands Bruch mit der Ordnung

Gleichwohl bleibt klar: Russland hat die Grundlagen der europäischen Friedensordnung gebrochen. Mit dem Angriff auf die Ukraine hat Moskau internationales Recht verletzt und Vertrauen zerstört. Es trägt die Hauptverantwortung für die Eskalation – das muss ganz klar so benannt werden.

Doch die Reaktion des Westens darf kein moralischer Automatismus bleiben. Russland muss zur Verantwortung gezogen werden – aber es muss auch ein Weg zurück in eine verlässliche Sicherheitsstruktur offen bleiben. Ohne diese Perspektive droht Europa in eine neue Eiszeit zu geraten. Eine Politik, die nur bestraft, aber keine Rückkehr ermöglicht, erzeugt keinen Frieden, sondern Stagnation.

Die EU als politische Macht, nicht als moralischer Prediger

Europa muss lernen, wieder Machtpolitik zu betreiben – nicht im imperialen, sondern im strategischen Sinn. Die EU hat die wirtschaftlichen, politischen und diplomatischen Instrumente, um zu gestalten. Doch sie nutzt sie vor allem, um zu reagieren. Die Sanktionen gegen Russland sind ein Beispiel: symbolisch stark, faktisch begrenzt. Russland hat sich neu orientiert – wirtschaftlich nach Asien, politisch in Richtung der BRICS-Staaten. Der Einfluss Europas sinkt.

Eine europäische Außenpolitik, die Wirkung entfalten will, muss Gesprächsangebote machen, nicht nur Bedingungen diktieren. Sie muss die Sicherheitsinteressen aller Staaten auf dem Kontinent anerkennen – auch jener, mit denen sie im Konflikt steht. Das ist keine Kapitulation, sondern Diplomatie im klassischen Sinn: reden, wo andere drohen.

Wirtschaft und Gesellschaft als Schlüssel

Frieden entsteht nicht nur am Verhandlungstisch, sondern auch durch wirtschaftliche Verflechtung. Jahrzehntelang war die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Russland und Europa ein Garant für Stabilität – bis sie ideologisch überdehnt wurde. Heute ist klar: Einseitige Abhängigkeiten sind gefährlich, aber totale Entkopplung ist es ebenso.

Die EU sollte gezielt prüfen, wo Zusammenarbeit im eigenen Interesse liegt – etwa bei Energieeffizienz, Rohstoffen und wissenschaftlicher Kooperation. Es geht nicht um Romantik, sondern um Rationalität. Wirtschaftliche Beziehungen schaffen Verlässlichkeit – auch unter politischen Gegensätzen.

Ein neuer Realismus

Russland muss seine Grenzen anerkennen, Europa muss seine eigene Verantwortung annehmen. Beide Seiten haben sich in ihrer eigenen Moral verfangen – der eine in imperialer Selbstrechtfertigung, der andere in moralischer Selbstüberhöhung. Doch Frieden entsteht nur, wenn beide bereit sind, Realität anzuerkennen.

Europa kann sich keine Politik leisten, die nur auf moralischer Überlegenheit beruht. Deutschland kann sich keine Außenpolitik leisten, die keine eigene Handschrift hat. Und Russland kann sich keine Zukunft leisten, die auf Isolation gründet.

Frieden ist kein Geschenk, sondern das Ergebnis von geteilter Verantwortung.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 75 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

75 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
giesemann
1 Monat her

Sicherheit vor wem?

thorau
1 Monat her

Die Sowjetunion war konservativ – sie war weit nach Europa vorgerückt und wollte ihre Position halten. Mit denen konnte man Frieden und Ordnung und Handel usw. machen. Übrigens vor dem Hintergrund einer starken Bundeswehr. Das heutige Russland ist expansiv. Das ist etwas ganz anderes. Deshalb kann Deutschland keine „ausgleichende“ Rolle einnehmen. Die Russen sind auch aktuell weder an Frieden, noch an einer „Ordnung“ interessiert – sonst hätten sie ja die Waffen längst schweigen lassen können. Die einzige „Ordnung“, die sie erreichen wollen, ist die russische Vorherrschaft in Ost-, am besten ganz Europa. Seltsam, dass ziemlich viele, die einst im russischen… Mehr

GefanzerterAloholiker
1 Monat her
Antworten an  thorau

Der sog. Westen hatte vor mit und nach Istanbul und seine Chancen. Jedes Mal entschied er sich für den Krieg. Der Westen hätte die Waffen längst schweigen lassen können. Ihn treibt die Gier und der Drang nach Eroberungen.
Eine „Ordnung“ in der russ Föderation ist Wissenschaft. Die ist recht frei. Daher kommt diese bemerkenswerte Raktentechnik.
Wer in Russland war, der schätzt die Freiheit, die man dort genießt. Der Westen will ja den digitalen Bürger: Danke. So geht Eigenverantwortung flöten. Der Westen, was wohl diese unmaßgebliche Minderheit von 13% der Weltbevölkerung ist, macht seit Jahren keine Werbung für sich.

giesemann
1 Monat her

Nix wie hin, bin froh … .

GefanzerterAloholiker
1 Monat her
Antworten an  giesemann

Haben Sie etwas substanzielles vorzutragen? Sie wissen doch, dass ich Sie für kognitiv benachteiligt halte. Wo bleibt denn nur ihre fundierte Rede? Wieder nur Unfug, den sie eher zwanghaft unter meine Kommentare heften.

Last edited 1 Monat her by GefanzerterAloholiker
thorau
1 Monat her

Wie bitte? Offenbar haben Sie ein ziemlich krudes Verständnis von Freiheit
Mal so als erster Gedanke: Im Westen haben Sie zumindest Reste von Bürgerrechten, Abwehrrechten gegen den Staat. Das gibt es in Russland nicht. Immer schön nach unten schauen, mitmachen, bloß kein Papier hochhalten, auch wenn gar nichts draufsteht. Könnte mit Haft im Gulag-System geahndet werden.
Vielleicht meinen Sie, dass es viele Regionen gibt, in denen Moskau weit weg ist. Das können Sie bestimmt in Lateinamerika auch haben – aber in warm.

GefanzerterAloholiker
1 Monat her
Antworten an  thorau

Haben Sie irgendetwas substanzielles vorgetragen? „Reste von Rechten“ klingt nach „keine Ahnung, was ich sagen will“.

Wo Michael Ballweg landete, das war in der Freiheit?

Sehen Sie, deshalb schwadronieren Sie beleglos und belanglos irgend ein Gesülze.

Last edited 1 Monat her by GefanzerterAloholiker
giesemann
1 Monat her

Hoffnungslos, egal.

GefanzerterAloholiker
1 Monat her
Antworten an  giesemann

Wenn der Diskurs zu schwer wird, hilft Flucht in die Sinnlosigkeit – ein klassischer giesemann. Na, das war dann jetzt aber ein sehr mutiger Rückzug ins Nebelwölkchen.
Bitte nicht in Tränen ausbrechen. War grad fast ein Argument in Sicht.

giesemann
1 Monat her

Auf solch einen Blödsinn gibt’s nicht mal einen Daumen runter, meine Österreicher sagen da nur: Geh sch … . Sollen sich ab jetzt andere mit dem Gefanzerten abgeben.

GefanzerterAloholiker
1 Monat her
Antworten an  giesemann

Wenn ein „Geh sch…“ das argumentative Finale darstellen soll, ist der Anspruch offenbar, na ja, überschaubar.
Ich schätze es, wenn Diskussionen dazu beitragen, Sachverhalte zu klären – nicht, wenn sie zur Bühne für schlechte Manieren werden.
Aber wie sagt man in Österreich wohl auch: Man muss nicht alles ernst nehmen, was laut ist.
In diesem Sinne: Auf bald – mit oder ohne Daumen.

Peter Pascht
1 Monat her

Europa und Russland brauchen eine neue Sicherheitsordnung ?
Sicherheitsordnung, was soll das sein?
Wir hatten nach dem Zerfall der Sowjetunion eine Sicherheitsordnung mit Russland bis der paranoide Stalinist Putin sich zum Diktator über Russland gemacht hat.
Jetzt von einer „neuen Sicherheitsordnung“ zu sprechen ist entweder naiv oder hinterhältig.

giesemann
1 Monat her
Antworten an  Peter Pascht

Na ja, was hielten Sie von einer Neuauflage des NATO-Russlandrates? Gebe zu, mit einem wie Putin schier aussichtslos. Da müsste westliche Diplomatie mit anderen Kräften in Russland sprechen – aber mit wem dort? Sehr schwierig.

Peter Pascht
1 Monat her

Alles nur theoretische Abstraktion was im Artikel steht, fern jeder Lebensrealität. Niemand in Europa schließt Russland vollständig aus der europäischen Sicherheitsarchitektur aus. Es ist Putin der Russland vollständig aus der europäischen Sicherheitsarchitektur ausschließt. Die Schlagworte lauten Abschreckung, Sanktionen, Isolation, nicht aus Boswilligkeit, sondern um einen Krieg, womöglich einen 3WK atomar geführt, zu vermeiden. Putin scheut auch einen atomaren 3WK nicht um seinen stalinistischen Imperialimus durchzusetzen, seine geliebte Sowjetunion wieder herzustellen. Was fehlt, ist Diplomatie. ??? Den Donald Trump mit seiner „Diplomatie“ lässt Putin am langen Arm vertrocknen durch Täuschung und Verzögerung. Alles bekannte stalinistische Methoden von vor dem 2WK gegenüber… Mehr

GefanzerterAloholiker
1 Monat her
Antworten an  Peter Pascht

Das ist eine hervorragende Frage. Sie zeigt nicht nur, dass Sie sich über Dinge echuffieren, die sie nicht verstehen. Sie offenbart auch einen bemerkenswerten Riss im kontextuellen organisieren zeitgenössischer Texte. Existiert so etwas wie eine Definition für die “ europäische Sicherheits-architektur“? Die Antwort ist ein klares Nein, aber… Es gibt keine einzelne, universell akzeptierte, formelle Definition der „europäischen Sicherheitsarchitektur“, die in einem einzigen Vertragswerk oder einem Dokument festgeschrieben ist. Der Begriff ist kein juristischer Festbegriff, sondern ein politisches und akademisches Konzept. Der Begriff „europäische Sicherheitsarchitektur“ beschreibt das Gefüge von Institutionen, Verträgen, Vereinbarungen und Normen, das die Sicherheitsbeziehungen zwischen den Staaten in… Mehr

GefanzerterAloholiker
1 Monat her
Antworten an  Peter Pascht

Gerne etwas mehr. Angela Merkel sagte im Zeit-Interview (Dezember 2022) das Minsker Abkommen von 2014 sei „der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben. Sie hat diese Zeit auch genutzt, um stärker zu werden“. Es wird nicht einmal bestritten, dass diese „vorsätzliche Sabotage“ ist. Die Zeit sollte für militärische Aufrüstung gewonnen werden. Hier werden sehr spezifische und fundamentale Prinzipien verletzt. Hier ist die Analyse, gegen welche Prinzipien dieses Vorgehen verstoßen würde. 1. Der Status von Minsk IIMinsk II war „international bindendes Recht“. Das ist korrekt und der entscheidende Punkt. Das „Maßnahmenpaket (Minsk II)“ wurde am 17. Februar 2015 durch die Resolution 2202 (2015)… Mehr

Peter Pascht
1 Monat her

Ihre Analyse können sie im Klo aufhängen, den Putin hat sich für keinen Aspekt ihrer Analyse interessiert, denn er hat vor dem Kriege keinen einzigen dieser Aspekt ihrer Analyse als Kriegsursache erwähnt.
Putin hat nur den „zaristischen Faschismus“ im Kopf
„russiche Erde wieder zu vereinen“ – wobei alles was die Zaren und Stalin erobert haben „russiche Erde“ ist.

giesemann
1 Monat her
Antworten an  Peter Pascht

Ja, bin gespannt was die Chinesen im Osten/wostok Russlands dazu sagen werden, Stichwort „Ungleiche Verträge“. Hier könnten die USA (und Japan) China unterstützen, wenn die dafür Taiwan in Ruhe lassen – o.k. deal? Wenn Putin mit seinen Allüren hier im Westen beweisen sollte, dass man gewaltsam Grenzen verschieben kann, dann wird sich China bedanken für diesen Hinweis. Und dasselbe tun. Russland rate ich ganz human gesagt, sich mit dem Westen gutzustellen, in den NATO-Russlandrat zurückzukehren, überhaupt endlich mal Sitte&Anstand zu zeigen. Die UA kann und soll souverän entscheiden, wohin sie sich orientieren will – und das heißt nicht automatisch nach… Mehr

GefanzerterAloholiker
1 Monat her
Antworten an  Peter Pascht

Ach, jetzt wird’s emotional? Dabei ging’s doch gerade um Fakten. Belegen Sie doch mal, was sie behaupten. Wo sind denn Ihre Dokumente, Resolutionen und §en? Wenn das der Stand Ihrer Debatte ist, erklärt sich einiges.

Memphrite
1 Monat her

Die beiden Damen auf dem Titelbild sagen schon alles. Eine ist total korrupt und inkompetent. Die andere ist eine verlogen Russophobe (ihr man hat sein Vermögen mit Geschäften in Russland gemacht bzw. tut es immer noch) und Nachkömmling von NS-Kollaborateuren sowie ebenfalls komplett inkompetent, das sogar die Chinesen ihre Zeit mit dieser Person so kurz wie möglich halten. Flankiert wird dieses Due der personalisierten Inkompetenz von diversen Beta-Männchen und Weibchen der EU-Parteienbürokratie. Der Iwan braucht lang um aufzustehen aber dann wird das Blut in Strömen fließen. Das wusste auch schon Bismarck. Die Russen eskalieren anders als der Westen. Der Westen… Mehr

Der Person
1 Monat her

„Seit Russlands Angriff auf die Ukraine 2022 dominiert der Ausnahmezustand – diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen wurden zerschlagen.“ Das ist falsch. Der Ausnahmezustand wurde von der EU bereits 2011 mit dem Asoziierungabkommen herbeigeführt. Darin verlangte die EU ein enges wirtschaftliches und politisches Bündnis mit der Ukraine, mit dem diese faktisch auf etliche Handelsbeziehungen mit Russland hätte verzichten müssen. Dagegen sträubte sich die Ukraine in Form des gewählten Präsidenten Janukowytsch natürlich anfangs, ließ sich aber auf weitere Verhandlungen ein. Woraufhin die EU plötzlich verlangte, dass die zuvor rechtmäßig verurteilte kriminelle Oligarchin Timoschenko freigelassen werden sollte. Janukowytsch lehnte natürlich ab. Putin nutze das… Mehr

Evero
1 Monat her

Ich gebe dem Autor in Sachen Diplomatieversagen und friedlicher Koexistenz in Europa zu hundert Prozent recht. Wo ich anderer Auffassung bin, ist die Schuldfrage im Ukrainekonflikt. Ich bin der Überzeugung, dass Russland nach den Provokationen der USA, der NATO, auch der EU und der ukrainischen Regierung gar nicht anders handeln konnte, um international sein Gesicht zu wahren. Der Preis, den Russland fordert, ist hoch und Russland wird nicht mehr zurückweichen. Die „feministische Aussenpolitik“ der Europäer ist eine einzige Beleidigung des Gegenüber und eine Nullnummer für die Ziele des eigenen Volkes. Wer weibisch moralisierend vom hohen Ross russischen Politikern, westlichen Patriarchen,… Mehr

Haba Orwell
1 Monat her

Die Nachbarn lernen dazu – Tschechien ist keine banderistische Halbkolonie mehr: https://tkp.at/2025/11/07/ukraine-flagge-vom-prager-parlamentsgebaeude-genommen/.
Etwas bedenklich allerdings, dass eine andere fremde Flagge hängen bleibt und einer dieses Land gar zum Vorbild erklärt – soll ein „Groß-Tschechien“ Schlesien erobern? Bislang waren jedenfalls beide Länder geopolitische Musen der Woken.

Über Polen berichtet Böses Medium: „Polens Präsident wirft Ukraine Undankbarkeit vor – Wolhynien-Massaker wieder im Fokus“. Buntschland bleibt bei der Untertanigkeit.

rainer erich
1 Monat her

An wen wendet sich der Autor, Teil eines Systems, mit diesem flammenden Appell genau ? An das Konstrukt EU , an dessen Funktionäre , deren Treiben auch hier durchaus zutreffend beschrieben wird, leider ohne daraus Ideen zur Lösung zu entwickeln ? Ist diese EU selbst nicht das Priblem, mitsamt ihrem nicht zufällig dort “ tätigen“ Personal ? Ist es tatsächlich die “ Moral“, die die Täter antreibt, intern eher weniger, wie man im Korruptionsstadel unter der“ integren „vdL annehmen darf ? Diese und ähnliche Appelle oder Ratschläge an die Täter im Wertewesten , sachlich keineswegs immer falsch, sind es, die… Mehr

Waldschrat
1 Monat her

Wenn die EU ein Friedensprojekt wäre, wäre der Ukrainekrieg schon lange vorbei. Spätestens 4 Wochen nach seinem Beginn. Dieses Ende haben NATO und EU blockiert. Ich muss Ihnen widersprechen Herr Pürner. Russland hat die Ukraine angegriffen, das mag so stimmen. Das hat aber eine Vorgeschichte. Nicht Russland hat die Grundlagen der europäischen Friedensordnung gebrochen, sondern die NATO in ihrer Arroganz und Ignoranz. Hat jemand geglaubt, Russland lässt es zu, von der NATO eingekreist zu werden? Glaubt jemand, die USA hätten sich das in umgekehrtem Falle gefallen lassen? Das ist mehr als naiv. Putin war ursprünglich westlich orientiert, er wollte eine… Mehr