Die EU-Kommission will X mit 120 Millionen Euro wegen mangelnder Transparenz bestrafen und nutzt ausgerechnet für den meldenden Post dazu auf X selbst einen Trick, der Nutzer täuscht und Reichweite künstlich aufbläht. Jetzt hat X das Werbekonto der EU-Kommission gesperrt – ein einmaliges Dokument europäischer Doppelmoral.
Die Sache schien für Brüssel zunächst perfekt inszeniert: Die EU-Kommission verkündet stolz ihre erste große Strafe nach dem Digital Services Act, 120 Millionen Euro gegen Elon Musks Plattform X. Der Vorwurf: „deceptive design“ beim blauen Häkchen, mangelhafte Transparenz im Werbe-Archiv, zu wenig Zugang für Forscher zu öffentlichen Daten. So steht es im offiziellen Pressetext der Kommission: X täusche Nutzer, erschwere Forschung, unterlaufe Aufklärung über Werbung.
Doch noch bevor der moralische Höhenflug richtig anhebt, knallt die Realität dazwischen. Der Head of Product von X, Nikita Bier, antwortet der Kommission öffentlich und bohrt genau dort hinein, wo es weh tut. „The irony of your announcement“, schreibt er, und beschreibt, was die EU parallel zu ihrer Empörung getan hat: Sie hat sich in ein seit Jahren brachliegendes Werbekonto eingeloggt, in X’ Ad Composer eine Schwachstelle ausgenutzt und einen Link so gestaltet, dass er wie ein Video aussieht, um die Reichweite künstlich zu erhöhen.
You logged into your dormant ad account to take advantage of an exploit in our Ad Composer — to post a link that deceives users into thinking it’s a video and to artificially increase its reach.
As you may be aware, X believes everyone should… https://t.co/ziuhUOimOT
— Nikita Bier (@nikitabier) December 6, 2025
Mit anderen Worten: Während Brüssel X wegen vermeintlich „deceptiver“ Oberflächen und mangelhafter Werbetransparenz abstraft, greift die Kommission selbst zu genau dem, was sie offiziell verbieten will: einem Dark Pattern, das Nutzer über den wahren Charakter eines Inhalts täuschen soll. Der feine Unterschied: Hier handelt nicht irgendein „böser Tech-Konzern“, sondern die Behörde, die sich zum obersten Sittenwächter des digitalen Binnenmarkts aufgeschwungen hat.
Dieses Beispiel steht exemplarisch für eine bis ins Mark korrumpierte EU-Kommission.
Bier belässt es nicht bei der Bloßstellung. Er erinnert daran, dass X nach eigenen Regeln allen Konten gleiches Recht und gleiche Pflichten auferlegen will und zieht die Konsequenz: „Your ad account has been terminated.“ Das Werbekonto der Europäischen Kommission ist dicht. Ausgerechnet die Institution, die X eine Geldstrafe wegen angeblich manipulativer Gestaltung aufbrummt, fliegt wegen manipulativer Werbung aus dem System.
Der Vorgang ist gleich in mehrfacher Hinsicht brisant. Erstens bestätigt X damit öffentlich, dass die Kommission nicht etwa versehentlich eine ungünstige Anzeige gebucht hat, sondern bewusst ein „Exploit“ ausgenutzt hat, um einen Link als Video zu tarnen – eine Form visueller Täuschung, die genau in die Kategorie fällt, die Brüssel mit dem DSA angeblich bekämpfen will. Zweitens zeigt er, dass die EU-Behörde glaubt, für sie gälten auf der Plattform andere Regeln als für den Rest der Welt: Für X-Nutzer sind Dark Patterns verboten, für die EU sind sie offenbar PR-Werkzeug.
Drittens legt der Fall den Kern der EU „Argumentation“ bloß. In ihrem offiziellen DSA-Beschluss schwadroniert die Kommission davon, X’ blaues Häkchen „täusche“ Nutzer und könne sie Betrug und Manipulation aussetzen. Gleichzeitig hat sie kein Problem damit, eine eigene Werbebotschaft so zu verpacken, dass Nutzer annehmen, es handele sich um ein Video – weil das Format im Feed mehr Aufmerksamkeit und Reichweite bekommt. Wenn das keine bewusste Manipulation der Wahrnehmung ist: Was dann?
Hinzu kommt: Die EU wirft X mangelnde Werbetransparenz vor, betreibt aber selbst intransparente politische Werbung auf der Plattform, indem sie eine ohnehin zweifelhafte Botschaft (die Selbstbeweihräucherung über die Strafe) mit einem technischen Trick künstlich nach oben schiebt. Wer heute nachvollziehen will, wie genau diese Anzeige gestaltet war, stößt auf ein gelöschtes Werbekonto. Nicht gerade der Goldstandard für Nachvollziehbarkeit.
Dass dieser Vorfall ausgerechnet jetzt passiert, macht ihn zur perfekten Miniatur des größeren Problems. Eine Kommission, deren Präsidentin SMS mit Pfizer-Chef Bourla verschwinden lässt und dafür vom Europäischen Gerichtshof wegen Verstoßes gegen Transparenzrechte gerügt wurde, will anderen unter Strafe erklären, was Transparenz ist. Eine EU-Spitze, in deren Umfeld mit Mogherini und Sannino gerade wieder ein weiterer, sehr handfester Korruptionsfall aufbricht, will sich als Schutzmacht der Bürger vor „manipulativen Designs“ gerieren.
Für X ist der Vorgang ein Geschenk. Das Unternehmen kann der ganzen Welt zeigen, dass es seine Regeln auch gegen mächtige Akteure durchsetzt – und dass ausgerechnet der selbsternannte Regulierer bei den verbotenen Maschen zugreift. Für die EU dagegen ist es ein weiteres Desaster, denn auch die angekündigte Millionenstrafe gegen X entwickelt sich zu einer Katastrophe „thermonuklearen Ausmaßes“: Wer andere mit „Dark Patterns“ und „manipulative practices“ an den Pranger stellt und dann beim selben Verhalten erwischt wird, verliert noch den allerletzten Rest jeder moralischen Autorität.
Mit dem Griff in diese Trickkiste hat Brüssel den Kern des DSA nun selbst ad absurdum geführt. Diese EU hat nicht nur ein Eigentor geschossen – sie hat in der Verlängerung des Konflikts mit X demonstriert, dass sie als Hüterin von Fairness und Transparenz schlicht untragbar geworden ist.

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Moin,
Es geht um Geld und manipulative Reichweite, nix sonst. Und X in den Händen von Musk, kommentiere ich mal besser nicht. Irgendwie scheint er sich sein Verhalten von den Bondbösewichten abzugucken.
Das passt der EU natürlich nicht. Also den EU Beamten. Dem EU-Normalo ist das ohnehin egal.
Würde die Strafe auf Rentenkassen überwiesen, wäre der Normalo recht froh.
Tatsächlich dient es wohl nur für die Portokasse von VdL Hofstaat.
Die Frage ist, wer sie damit durchkommen lässt. Kann VdL sicher sein, daß ihr Chatverlauf nicht doch auf einem US-Server schlummert?
LG
Elon ich Liebe dich..:-)
Einfach nur good old Hardball Style..:-)
Habe in den 80igern..
In einer Deutsch-Amerikanischen SpezialEinheit gedient..
Waren damals die absolut härteste Sorte in dem Geschäft..
Offiziell.. Einmalig in der Deutschen Militär Geschichte..
In DienstStellung 1967.. AußerDienstStellung 1993..
Elon ich Liebe dich..:-)
So geht HardBall..:-)
Mehr Sage ich dazu nicht außer..
Elon ich Liebe dich..:-)
Las uns ein wenig Spaß haben..
Get the Party started..:-)
So 2-3 Runden Poggo in Toggo.. kommen doch immer irgendwo ganz Gut..:-)
Und die EU kann sich noch nicht mal darauf herausreden, dass sie nur Möglichkeiten genutzt hat. Auch CUM-Ex-Konstruktionen haben nur Möglichkeiten genutzt. Und wurden verurteilt. Obwohl die Haftung m. E. beim Gesetzgeber lag.
Eine der Haupteigenschaften der heutigen Politiker ist deren ABSOLUTE Schmerzfreiheit:
Völlig egal womit sie erwischt und konfrontiert werden – es geht ihnen am Allerwertesten vorbei.
Denn sie wissen, dass man sie damit durchkommen lässt!