Gezeitenwechsel oder Der konstruierte Kanye-Skandal

"Die Linken denken schwarze Menschen sind dumm". Seit sich einer der einflußreichsten Künstler der Gegenwart, der Rappe Kanye West, zu diesem Satz bekennt, könnte sich die Stimmung in den USA wandeln. Hat Donald Trump neue Anhänger gefunden - und schwappt die Welle auch nach Deutschland?

 

In den USA hat in den vergangenen Wochen eine Art gesellschaftliche Verschiebung stattgefunden. Vielleicht markiert es den Anfang eines neuen, soziokulturellen Denkens, vielleicht die Überwindung gewisser Identitätsschranken. Wesentlich dazu beigetragen hat einer der einflussreichsten Künstler der Gegenwart: Rapper Kanye West.

Den Aufreger eröffnete Kanye am 21. April, als er auf Twitter schrieb: „I love the way Candace Owens thinks.“ Die 28-jährige Owens ist eine konservative, schwarze US-Kommentatorin und feurige Trump-Supporterin. Sie ist klug, außerordentlich telegen, auf ihrem Youtube-Kanal kritisiert sie häufig die Identitätspolitik, unter anderem mit Videotiteln wie „Die Linken denken schwarze Menschen sind dumm“. Ihrer Meinung nach „geniessen Schwarze ihre Opferrolle“ und „spielen gerne die Unterdrückungs-Karte“ aus. Owens sieht Rassismus nicht als Gefahr für Schwarze, sie fordert Schwarze auf, die Geschichte der Sklaverei zu überwinden und frei zu denken, sich nicht „in die von den Demokraten eingeredete Opferrolle“ drücken lassen. Die Black Lives Matter-Bewegung nennt sie „überprivilegierte Amerikaner“.

Bei Twitter schreibt Owens Dinge wie: „Weisse Menschen machen über 63% von Amerika aus. Wenn dieses Land fundamental rassistisch wäre, wäre Obama nicht zwei Amtszeiten lang Präsident gewesen.“ Wer andeute, dass Rassismus der Grund sei, weshalb Donald Trump gewonnen hat, habe Mühe, kritisch zu denken. Und: „Rasse ist ein Geschäft – vergesst das nie. Leute wie Maxine Waters und Jesse Jackson sind die Top-Exekutives. Sie leben in millionen-teuren Villen um sicherzustellen, dass der Rest des schwarzen Amerika nie die Chance dazu erhält. Das Geschäft läuft gut.“

Owens Rhetorik ist stark, aber auch teilweise polemisch. Ihre Bemerkungen sind masslos provokativ, für viele auch beleidigend und ein Schlag ins Gesicht. „Bis Ende 2018 werde ich einer der berühmtesten Menschen im Land sein, weil ich die schwarze Revolution für die konservative Bewegung anführen werde“, verkündete Owens 2017.

Kanyes öffentliche Bewunderung bescherte Owens erklärtem Ziel einen Raketenstart. Es folgten Auftritte beim Sender Fox, Reden bei grossen Events, Unterstützung von gewichtigen Konservativen. Kanye, 21-facher Grammy-Gewinner, Designer, Selbstdarsteller und Ehemann von Kim Kardashian, gilt vielen als Genie, das der Zeit voraus ist. Er ist berühmt (-berüchtigt) für seine unkonventionelle Art, für nicht ganz ernstzunehmende Kommentare und irre Aktionen auch. 2016 war er in die Psychiatrie eingewiesen und wegen Panikattacken behandelt worden. Kanyes Tweets haben einen Impact weit über die Landesgrenzen hinaus. „I love the way Candace Owens thinks.“ Der Satz ist mittlerweile zu so etwas wie einem Bonmot unter US-Konservativen geworden.

Kanye legte unterdessen mit einer Reihe von Tweets nach. Seinen knapp 30 Millionen Followern schrieb der 40-jährige: „Ihr müsst nicht mit Trump übereinstimmen, aber der Mob kann mich nicht daran hindern, ihn zu lieben. Wir sind beide Drachen-Energy. Er ist mein Bruder. Ich stimme nicht allem zu, was er tut.“ (An der Stelle gab es ein Retweet von Präsident Trump höchstpersönlich ‚Thank you Kanye, very cool!‘) Jeder habe das Recht auf unabhängige Meinung, so Kanye weiter, aber die Gedankenpolizei wolle die Gedankenfreiheit unterdrücken. Und in Anlehnung an die Sklaverei: „Wer ständig die Vergangenheit erwähnt, bleibt darin stecken.“

Durchgeknallt? Poetisch? Genial? Die verblüffte Öffentlichkeit war sich nicht ganz einig.

Einig waren sich dafür viele Journalisten. Angesichts ihrer hysterischen Reaktionen dürften die Tweets bei manchen einen Beinahe-Nervenzusammenbruch ausgelöst haben: Vanity Fair schrieb von „Selbst-Radikalisierung“, von Kanyes angeblicher Verführung „durch die extreme Rechte“. The Daily Beast nannte Candace Owens Kanyes neue, „rechtsextreme, toxische Einflüsterin“. Bei Vice veröffentlichte man einen „Leitfaden über rechte Versager, die plötzlich Kanye West lieben.“ Die New York Times titelte: „Kanye Wests jüngstes Verhalten und Aussagen führen zu Zweifel, Hohn und etwas, das sich wie eine globale Rettungsaktion anfühlt.“ Faszinierend vorhersehbar forderten diverse Künstler Kanye auf, sich von Trump zu distanzieren.

Die Gedanken sind zwar frei, da sind sich alle unbestritten einig, aber nur solange es die richtigen Gedanken sind.

Dann sagte Kanye in einem Interview mit der US-Website TMZ: „Wenn man hört, dass es 400 Jahre lang Sklaverei gibt, 400 Jahre?! Das klingt nach eigener Wahl.“ Später erklärte er: „Natürlich weiss ich, dass Sklaven nicht aus freien Stücken auf ein Boot verfrachtet wurden. Aber so lange in dieser Position zu bleiben, obwohl wir eine große Masse auf unserer Seite hatten, zeigt, dass wir mental gefangen waren.“ Egal – jetzt wurde aus dem anfänglichen Aufreger übergangslos ein handfester Skandal. Und, ja: Wer so grossen Einfluss hat, der hat auch grosse Verantwortung, und der sollte seine Worte mit Bedacht und Sensibilität wählen. Selbst den Konservativen war ihr neu erkorenes Aushängeschild plötzlich nicht mehr ganz geheuer. Fox-Kommentatorin Tomi Lahren konstatierte: „Ich habe nichts gegen Kanye, aber sind wir ehrlich, das TMZ-Interview war oberpeinlich. Wenn ihr ihn zum Goldjungen der Bewegung machen, begehen wir einen grossen Fehler.“
Man kann die Ansichten von Kanye West und Candace Owens mögen oder nicht. Jedoch haben die beiden innert kurzer Zeit etwas angestossen, das können selbst ihre Gegner nicht bestreiten: Trotz allem Spott – es finden neue Diskussionen statt über unabhängiges, freies Denken, über Siegermentalität und Opfermentalität. Über verschiedene Blickwinkel, von denen aus die Vergangenheit und Zukunft der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA betrachtet werden kann. In einer Gesellschaft, wo die Diskriminierung von immer neuen Gruppen und Untergruppen geradezu beschwört wird, wo Leute mit unbequemen Meinungen subito zu Rechtsextremen erklärt werden und kaum mehr ein offener Diskurs stattfindet, in dieser Gesellschaft werden nun Dinge hinterfragt, neu evaluiert. Der schwarze Musiker Chance the Rapper twitterte dazu: „Schwarze Menschen müssen nicht Demokraten sein.“ Laut einer Reuters-Umfrage hat sich die Zustimmung für Trump unter männlichen Schwarzen nach dem Start von Kanyes „Free thinking“-Tweets innert einer Woche verdoppelt.

Vielleicht ist das alles ja einfach die flüchtige Laune eines an übersteigerter Selbstverliebtheit leidenden Superstars. Vielleicht ist aber tatsächlich eine Kulturrevolution im Gange. Mit neuen, ehrgeizigen Brückenbauern.

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Kommentare ( 20 )

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Lili
5 Jahre her

Liebe Frau Wernli,
ich schätze Ihre Artikel und Videos, bin aber diesmal schockiert, dass Candace Owens hier so positiv erwähnt wird.
Wie vielleicht nicht bekannt, gründete Candace Owens die Website socialautopsy.com (eine hate speech database, wo man Leute hinzufügen kann mit Name, Schule, Arbeitgeber, Wohnort), dessen Kickstarter Funding sogar gesperrt wurde! Das klingt viel mehr nach einer SJW, die sich als schwarze Konservative ausgibt. Bitte gründlicher recherchieren, denn diese Frau keine wahre Vertreterin der schwarzen Konservativen.

Links:
Candaces FAQ über ihre Website: https://www.youtube.com/watch?v=ui7i-kYo-NI
Kicksterterlink: https://www.kickstarter.com/projects/1968200734/wave-goodbye-to-cyberbullies-and-trolls-socialauto
Social Autopsy (mittlerweile nicht mehr online): https://www.youtube.com/watch?v=d3-JkgDigyA

Stefan Bergfeldt
5 Jahre her

Es ist definitiv etwas in Bewegung in der Amerikanischen Gesellschaft. Das linke Narrativ der ewig unterdrückten Schwarzen ist ein abgenutztes Klischee das vor allem bei der Jüngeren Generation häufig nur noch Gähnen provoziert.

Ein sehr schönes Beispiel ist auch der aktuelle Nummer 1 Hit von Childish Gambino bzw. das dazugehörige Musikvideo.
Von den Mainstreammedien als gewichtiges Statement gegen alle nur erdenklichen Ungerechtigkeiten wider die Schwarze Bevölkerung gefeiert wird es in den sozialen Medien vor allem Gnadenlos durch den Kakao gezogen.

Udo Kemmerling
5 Jahre her

Wer ist der Mann? Einer der einflußreichsten Künstler? In was? Der Ehemann von wem? Ist es nicht beschämend, dass irgendein ein mutmaßlicher Hip-Hopper (ich weiß ganz ehrlich nicht, was der Mann tut, außer dass bei „Taff“ immer über ihn gefaselt wird, sekunden bevor ich hastig umschalte) einen Geistesblitz hat, den intelligente Menschen schon vor Jahrzehnten hatten, und sich deswegen Amerikas Gesellschaft ändert?

Thorsten
5 Jahre her
Antworten an  Udo Kemmerling

Egal wer er ist, wenn er etwas wichtiges zu sagen hat, dann sollte man im zuhören. Selbst wenn er Rapper ist.

Judith Hirsch
5 Jahre her

Was Demokraten wirklich von Schwarzen halten sieht man daran, dass die Feministin Margaret Sanger immer wieder als großes Vorbild genannt wird. Dass Margarete Sanger die schwarze Bevölkerung ausrotten wollte, ist für ihre große Bewunderin Hillary Clinton entweder zu vernachlässigen oder sie hat sogar ähnlich kranke Ideen. Und dass Hillary gerne töten lässt, beweisen ihre politischen Handlungen und das legendäre TV-Interview, bei dem sie erfuhr, dass Gaddafi zu Tode gefoltert wurde und sie deshalb auf geradezu teuflische Art jubilierte.

Julian Schneider
5 Jahre her

In den USA wird diskutiert. Was für ein glückliches Land. Bei uns wird etikettiert, am liebsten mit „Nazi“ und Rassist“, so erpart man sich zu diskutieren.

GermanMichel
5 Jahre her
Antworten an  Julian Schneider

Definitiv kein USA Kenner.
Alles was bei uns gesellschaftlich pathologisch ist, hatten die USA schon vor 20 Jahren.

Thorsten
5 Jahre her
Antworten an  Julian Schneider

Wenn Sie sich mit solchen Beleidigungen abspeisen lassen, dann sollten sie ihre Argumente nochmals überprüfen. Ich empfehle manchen dieser Leute, sich mal abends auf dem Alexanderplatz umzuschauen. Besonders mal den deutschen Frauen ins Gesicht zu schauen.

giesemann
5 Jahre her

Das geht ganz in die Richtung von Dambisa Moyo mit ihrem Buchtitel „Dead Aid“. Moyo ist sambische Nationalökonomin. Ein wichtiger Satz daraus: „Wir Afrikaner sind doch keine kleinen Kinder“. Sie prangert u.a. die völlig verfehlte „Entwicklungshilfe“ der „Gutmenschen“ an. Oder, schon vor Jahrzehnten die Aussage von Jean Ziegler: „Wir müssen nicht immer geben, geben, geben, es genügte, wenn wir sie nicht so hemmungslos bestehlen würden“. Ziegler hat vor ewigen Zeiten einmal Che Guevara in Genf herumkutschiert anläßlich einer Kuba-Konferenz. Oder Rupert Neudeck selig („Cap Anamur“):“Wir sollen nicht immer UNS fragen, was können WIR tun, um eure Misere zu meistern, sondern… Mehr

Harry Charles
5 Jahre her
Antworten an  giesemann

Eigenverantwortung ist das Schlüsselwort. Das setzt natürlich voraus, dass bei uns hier die Grenzen zu sind, denn offene Grenzen führen zu Vermeidungsverhalten. Dies besteht dann darin, sich auf andere zu verlassen, statt Eigeninitiative zu entwickeln. Und man muss mit Mythen aufräumen. Ein solcher Mythos ist, die sog. „Dritte Welt“ käme nicht in die Gänge weil es dort mal so etwas wie Kolonialismus gab. Das ist Unsinn. Denn einerseits hat das koloniale Erbe beispielsweise der Briten oft funktionierende Strukturen hinterlassen, die als Ansätze für weiteren Aufbau gelten können. Und andererseits könnte man das deutsche Beispiel entgegen halten. Wenn unser Land es… Mehr

Hubbel
5 Jahre her

Die Linken instumentalisieren jede Gruppe, die sich nicht vehement dagegen wehrt. Behinderte, Migranten, Homosexuelle und fast täglich kommt eine neue – ob echt oder erfunden – Minderheit dazu, deren Interessen es zu vorgeblich artikulieren und durchzusetzen gilt. Ob die eingespannten Minderheiten damit überhaupt einverstanden sind, ob diese sich durch die positive Diskriminierung nicht herabgesetzt fühlen oder diese Bestrebungen ihnen nicht sogar zuwider laufen, interessiert nicht. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst – ist der Claim erst abgesteckt und moralische Feder an den Hit gesteckt werden keine kritischen Fragen mehr gestellt. Ist es nicht Ziel von Behinderten ein möglichst normales Leben zu… Mehr

GermanMichel
5 Jahre her
Antworten an  Hubbel

„Die Linken instumentalisieren jede Gruppe, die sich nicht vehement dagegen wehrt. “ Die erste und wichtigste Gruppe haben sie vergessen – die Arbeiter. Erst als die Linken während des Wirtschaftswunders gemerkt haben dass sie sich in der Arbeiter Eckkneipe mit ihrem Geschwätz und Geschwurbel eher eine blutige Nase als begeisterte Revolutionäre holen, sind sie von Marxismus auf Kultur-Marxismus umgestiegen und haben sich an die ganzen Minderheiten rangeschleimt. Neben die Minderheiten sind jetzt natürlich als neue „Arbeiter“ die Moslems in die Zielgruppe der Linken aufgenommen worden. Während sie mit den diskriminierten Minderheiten ja eher nach der geistigen Macht und moralischen Lufthoheit… Mehr

giesemann
5 Jahre her
Antworten an  GermanMichel

@GermanMichel: War das Bürgersöhnchen Wladimir Iljitsch Ulanow, genannt „Lenin“ auch so ein Loser? Marx war vielleicht ein Loser – weil er viel zu viele Kinderchen in die Welt gesetzt hatte. Aber der war eben Avantgarde der Linken. (In beiden Fällen ist nicht der Kardinal gemeint …). @Hubbel: Der stolze Türke ist mir so lange recht, wie er mich nicht nervt, mich nix kostet etc. Am besten dort hinten in der Türkei, wo das Erdogan’sche Paradies ausgebrochen ist und nicht hier. Das gilt sinngemäß auch für dessen … Pendant, der allerdings hier, in unserem Paradeis. Und wer redet hier eigentlich von… Mehr

Michael Sander
5 Jahre her

Über die gleiche Sache hatte Andreas Backhaus erst vor zwei Tagen im Cicero berichtet. Es schient, dass in den USA auch in festgefahrene gesellschaftliche Debatten endlich etwas in Bewegung gekommen ist. Das kann nur gut sein.
I love the way DT thinks;-)

Harry Charles
5 Jahre her

ES IST SEIT JEHER UNERTRÄGLICH, die USA auf Rassenproblematik und Dinge wie „black lives matter“ zu reduzieren. Minderheiteninteressen haben ihre Berechtigung, aber sie derart in den Vordergrund zu rücken ist unverhältnismäßig. Dass Afroamerikaner in den USA benachteiligt werden ist wohl mehr eine Art Mythos, der von überwiegend weißen Gutmenschfanatikern mit Selbstgeißelungsmentalität immer aufs Neue belebt wird. Dabei spielt wohl eher deren streberhafter „virtue signalling“-Wahn die entscheidende Rolle als die realen Verhältnisse. Wer jemals den mit vielen Oscars prämierten Film „Vom Winde verweht“ gesehen hat, der wird wissen, dass selbst die Sklaverei mitunter ein wesentlich weniger menschenfeindliches Bild hatte als vielfach… Mehr

AlNamrood
5 Jahre her
Antworten an  Harry Charles

Ähnlich wie unsere Fluchtindustrie gibt es in den USA reichlich schwarze und weiße Intellektuelle die an der Spaltung der Gesellschaft großartig verdienen.

Mabell
5 Jahre her
Antworten an  AlNamrood

Hatten sie was anderes erwartet? Wäre äußerst unwahrscheinlich. Gruß, und schönen Feiertag, Mabell.

GermanMichel
5 Jahre her
Antworten an  Harry Charles

Die USA waren schon in den 80ern massiv von der gesellschaftlichen Krankheit ‚political correctness‘ befallen, während damals der Durchschnittseuropäer noch gedacht hat „die Spinnen die Amis“.

Jahrzehnte später, nachdem die Krankheit bei der US Gesellschaft schon irreparablen Schäden und hässlichen Eiterbeulen geführt hat – importiert sie Europa.
Was unmissverständlich zeigt, es ging und geht nie um die Sache sondern immer nur um Macht und die Interessen kleiner Partikulargruppen.

Harry Charles
5 Jahre her
Antworten an  GermanMichel

Ich selbst habe die ersten „political correctness“-Anwandlungen damals als Student (Gymnasiallehramt Anglistik/Romanistik [Französisch]) an einer südwestdeutschen Universität erlebt. Mein Eindruck: es waren nicht gerade die intelligentesten oder leistungsfähigsten Studis, die sich damit profilieren wollten. Mit akademischer Brillanz überzeugen konnten sie nicht, daher haben sie sich diesen „Nebenkriegsschauplatz“ geschaffen, wo sie nach ihren Regeln allerdings eine Art von Herrschaft ausüben wollten. Indem sie Macht über andere, vorzugsweise intelligentere, gewinnen wollten. Als Anglist habe ich vor allem auch die Situation in den USA immer genauestens verfolgt. Während das Ganze dort im wesentlichen auf die Universitäten und städtische Ballungsräume beschränkt blieb, hat es… Mehr

Jochen
5 Jahre her
Antworten an  Harry Charles

Tja, wenn wir Deutschen schon etwas machen, dann machen wir es 110-prozentig 😉