Linke-Politikerin im Hass- und Hetze-Exzess – Bartsch distanziert sich

Eine hessische Lokalpolitikerin wünscht AfD-Mitgliedern den Tod. Es ist nicht ihre einzige Entgleisung. Trotzdem wurde sie auf Listenplatz 2 zur Kreistagswahl in Linden aufgestellt. Dietmar Bartsch nannte die Äußerung gegenüber TE "absolut inakzeptabel".

IMAGO / Christian Spicker
Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE im Bundestag

Weihnachtsbräuche sind vielfältig. Manche gehen in die Kirche, andere singen „Oh Tannenbaum“ – und wieder andere fordern am Weihnachtsmorgen hunderttausendfache Vergasungen und kündigen einer alten Frau an, auf ihrem Grab zu tanzen.

Die 47-Jährige Bianca Deubel kandidiert für „Die Linke“ auf dem zweiten Listenplatz für die Kommunalwahlen im hessischen Linden. Da es bei Kommunalwahlen keine Prozenthürde gibt, gilt ihr der Sitz als sicher. Deubel ist von Beruf „selbstständige Dozentin“ und Reiki-Lehrerin. Reiki ist eine japanische Heilkunst. Deubel bietet ihren Kunden an, ihr „Chakra“ auszugleichen und zu harmonisieren, und will den Kontakt zum „höheren Selbst“ vermitteln. Sie scheint auch als Sprachlehrerin zu arbeiten. Wie Erfolgreich sie damit ist, ist allerdings fraglich: Ihr Angebot umfasst auch „counsoling“, vermutlich meint sie „counseling“ (Beratung).

Doch nach Feierabend ist bei ihr offenbar Chakraharmonisierung nicht mehr angesagt. Im Internet zirkulieren hasserfüllte Tweets vom Twitter-Account der Listenkandidatin. Weihnachten 2018: „Alle AFDler gehören in die Gaskammer“. Wenige Stunden vorher antwortet sie der Vorsitzenden der Desiderius-Erasmus-Stiftung, Erika Steinbach: „Ich freue mich schon, wenn ich auf ihrem Grab tanzen kann.“ Von Usern auf ihre Hetze angesprochen kontert sie: „Ist schon scheiße wenn man sein eigenes Gift fressen muss und reagiert wie geistesgestörte Zombies…“ und bekundet, sie werde ihren Schülern bald erklären, „wieso AFD matsch in Birne bedeutet“.

Die Ausfälle der Linken-Kandidatin auf Twitter haben den Social-Media-Konzern bereits zur Sperrung ihres Accounts veranlasst. Eine Distanzierung von Deubels Kreisverband nach ihren Aussagen lässt sich nicht auffinden.

Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag, hat sich, nachdem er Deubel im Rahmen eines Wahlaufrufs genannt hatte, gegenüber TE folgendermaßen geäußert:

„Ich kann Ihnen versichern, dass ich die Äußerungen von Frau Deubel nicht gekannt habe. Die Bitte an mich, mit einem Aufruf zu unterstützen, ist auch nicht von ihr erfolgt. Ohne dass ich auch nur einen Hauch von Sympathie für AfD-Politiker habe, ist ein Aufruf, dass diese in Gaskammern gehören, nicht zu tolerieren. Ja, auch ich setze mich in großer Deutlichkeit mit der AfD im Bundestag und auch bei jeder anderen Gelegenheit auseinander, aber Aufrufe zu Mord und ähnlichem sind und bleiben absolut inakzeptabel.“

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Kommentare ( 86 )

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Imre
3 Jahre her

Schon peinlich für eine Partei, die Andere der Geschichtsvergessenheit bezichtigt, jedoch aus eigenen Fehlern nicht oder ungenügend gelernt hat. Deshalb auch ja gibt es eine Antifa, alles reine Musterknaben…

MarcPetersen
3 Jahre her

Und was macht der hessische Verfassungsschutz? Schläft der (wieder einmal)? Oder ist er mit dem „Verdachtsfall AfD“ so sehr beschäftigt, dass er den Baum vor lauter Wäldern nicht sehen will.

monsalvat
3 Jahre her

Der latente Stalinismus läßt seine Maske fallen.

daldner
3 Jahre her

Und diese Frau ist Lehrerin? Es sollte dringend die charakterliche Eignung geprüft werden. Nebst Strafverfahren wegen Beleidigung, Volksverhetzung etc.. Bei einem AFD-Lehrer stünde jetzt schon die Antifa im Vorgarten.

T
3 Jahre her

Die linken Rot/Grün-Faschisten ziehen die Maske immer tiefer! Und sowas kann sich demokratisch legitimierte Partei nennen?

Kuno.2
3 Jahre her
Antworten an  T

Die Staatsmedien wie ARD & ZDF schweigen da beharrlich, weil man bei denen genau wie bei RTL & Co. immer in der letzten Reihe sitzt.
Wenn das bei der AfD vorgekommen wäre- alle Medien würden diesen Vorfall dann wochenlang zelebrieren!
Hat sich diese Frau Binanca Deubel entschuldigen müssen?????????????

Kuno.2
3 Jahre her

Linksextremisten und Kommunisten hatten noch nie eine liberale oder gar freiheitliche Meinung. Das zieht sich von Stalin und Mao tsetung über Pol Pot bis zu anderen „Größen“ der jüngeren Geschichte.
Insofern muss niemand erstaunt sein über solche Äußerungen.

RandolfderZweite
3 Jahre her

„Inakzeptabel“ das muss man Herrn Barsch lassen, gute Wortwahl! Er hätte sich auch von dieser Aussage „distanzieren“ können.
Ohne die erforderlichen Konsequenzen bleiben es leere Worthülsen, stattdessen erfolgt eine Relativierung dieser Aussage, in dem er das grundsätzliche Vorgehen gegen die AfD ( mit welchen Mitteln sagt er nicht) prinzipiell gutheißt.

DerHeerener
3 Jahre her

„Maus-Rutschereien“ hin, „Vogelschisse“ her; so etwas würde keinem AfDler je in den Sinn kommen, geschweige denn „rausrutschen“. Man muss sich das wirklich mal geben; diese „Dame“ stellt sich für eine legale (!) Partei zur Wahl in ein Amt, und erfährt erst nach über zwei Jahren Widerspruch für derart entgrenzte Äußerungen – und selbst der klingt nur pflichtschuldig statt ehrlich-entsetzt. Ich komme immer mehr zu dem Eindruck, daß all die Lehren aus der jüngeren Vergangenheit – ob die das dritte Reich oder den „real-existenten Sozialismus“ betreffen – eher als Handlungsanleitung denn als Warnung verstanden worden sind. Für mich persönlich ergeben sich… Mehr

Gjergj Kastrioti
3 Jahre her

Ja, lieber Herr Bartsch, alles soweit in Ordnung, was Sie da sagen. Aber die Konsequenz müsste ja wohl der Parteiausschluss dieser Hetzerin sein, gegen die Figuren wie Kahrs oder Stegner quasi Waisenkinder sind.

Klaus Peter
3 Jahre her
Antworten an  Gjergj Kastrioti

Wer mehr als wohlfeiles und unverbindliches Geschwafel von Bartsch erwartet hat, der glaubt auch noch an den Osterhasen.

chris
3 Jahre her

Herr Bartsch gibt den Zivilisierten, doch der Firnis ist papierdünn. Man erinnere sich, als auf der „Strategiekonferenz“ in Kassel im März 2020 offen von der „Erschießung des 1% der Reichen“ die Rede war, was den anwesenden Parteichef Bernf Riexinger lediglich zu der abwiegelnden Aussage bewegte, man wolle zwar niemand erschießen, aber dafür zur Arbeit heranziehen.Die Linke ist und bleibt die umbenannte Partei der Mauermörder, die die Osthälfte Deutschlands vierzig Jahre mit Hass, Gewalt und Inkompetenz zugrunde gerichtet hat. Ich erinnere mich noch genau an dern erschütternden Eindruck, der bei der Grenzüberquerung von der BRD in die damalige DDR entstand. „Nie… Mehr