Mit getrennten Pavillons für Männer und Frauen haben die „Muslimstudents NRW“ an der Uni Bochum erneut für Aufsehen gesorgt. Offiziell geht es um „Aufklärung über den Islam“, tatsächlich um ideologische Missionierung. Die Gruppe steht der türkischen Furkan-Bewegung nahe, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
picture alliance/dpa | Peter Kneffel
Kaum hat das Wintersemester begonnen, sorgt an der Ruhr-Universität Bochum erneut eine islamistische Gruppierung für Schlagzeilen. Mitglieder der Hochschulinitiative Muslimstudents NRW warben zum Semesterstart mit nach Geschlechtern getrennten Pavillons um neue Anhänger – eine Praxis, die nicht nur an mittelalterliche Rollenbilder erinnert, sondern auch das Selbstverständnis einer offenen Universität infrage stellt.
Die Gruppe steht der türkischen Furkan-Bewegung nahe, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft und seit 2016 beobachtet wird. Deren geistiger Führer, Alparslan Kuytul, träumt von einer „islamischen Zivilisation“ und lehnt demokratische Prinzipien ab. Nach Einschätzung des NRW-Innenministeriums gehe die Bewegung davon aus, dass die Demokratie „die Rechte Gottes vereinnahme“ – politische Teilhabe sei deshalb unerwünscht, sie zwinge zu Kompromissen, „die im Widerspruch zu Gottes Gesetzen stünden“.
Die Muslimstudents NRW geben sich dagegen harmlos. Offiziell heißt es, man wolle „über den Islam aufklären“ und „Dialog und Austausch“ fördern. Dementsprechend hat die Organisation ihre Versammlung unter dem Motto „Aufklärung über den Islam – Information, Dialog und Austausch“ offiziell angemeldet.
Tatsächlich zielt die Gruppe vor allem auf junge Studenten – vor allem „Erstis“, also Studienanfänger im ersten Semester – und wirbt mit Begriffen wie „geschwisterliche Atmosphäre“ oder Einladungen zu einem „Ersti-Brunch“. Auf Instagram wirbt die Gruppierung dafür, ein Islamstudium aufzunehmen, um „den Islam in einer geschwisterlichen Atmosphäre zu lernen und gleichzeitig persönlich zu wachsen“. Hinter der freundlichen Fassade steckt jedoch eine klare ideologische Linie: die bewusste Abgrenzung von der westlichen Gesellschaft und deren Grundwerten.

Screenprint via Instagram
Die Universität selbst hat Aktivitäten der Gruppe auf dem Campus untersagt. „Aktivitäten solcher Initiativen dulden wir auf dem Campus nicht“, erklärte ein Sprecher bereits vor Jahren. Dennoch findet die Organisation Wege, unmittelbar an der Grenze zum Campus präsent zu sein – formell legal, inhaltlich hochproblematisch.
Selbst aus der muslimischen Studierendenschaft kommt deutliche Kritik. Mubarik Wienold, Vorsitzender der Islamischen Studierendenvereinigung (ISV), betont: „Die ‚Muslim Students‘ versuchen, sich von der Gesellschaft zu isolieren. Wir begreifen uns aber als Teil dieser Gesellschaft.“
Schon im vergangenen Jahr hatte die Gruppe mit ähnlichen Aktionen für Empörung gesorgt. Die Jusos Bochum warnten damals vor einer „eindeutigen Bedrohung“, die „nicht nur einer extremistischen Bewegung nahe steht, sondern selbst vom Verfassungsschutz als gesichert extremistisch eingestuft“ sei.
Was sich an der Ruhr-Uni abspielt, ist kein Einzelfall. Ähnliche studentische Ableger islamistischer Bewegungen treten auch an anderen Hochschulen auf – meist mit harmlosen Worten und „Dialog“-Rhetorik, aber mit dem klaren Ziel, islamistische Ideologien in die Mitte der Gesellschaft zu tragen. Dass Hochschulen hier wachsam bleiben müssen, versteht sich von selbst – doch die jüngsten Vorfälle zeigen, dass der Einfluss solcher Gruppen längst über reine Religionsausübung hinausgeht.

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Studiengänge, deren Absolventen auf dem Arbeitsmarkt (explizit schließe ich Politik, ÖRR und NGOs vom Begriff Arbeitsmarkt aus) keine Chance haben, sollten kostenpflichtig werden. 30.000 – 60.000 Euro wären pro Semester angebracht.
Damit wären die meisten Kopftücher und Langbärte schon mal weg von den Unis.
Ein Kopftuchverbot an den Universitäten und die Schließung von Gebeträumen wären erste wichtige Schritte, um diese Entwicklung Rückgängig zu machen. Wissenschaft und Religion vertragen sich nicht, sie sind Gegensätze.
Den Studis ist aber schon klar, dass im „echten Islam“ sowas wie die Universität gar nicht erlaubt ist und stattdessen nur der Koran auswendig gelernt wird?
Rhetorische Frage.
wirklich alle der hier schon länger Lebenden müssen sich genau überlegen, ob sie noch Kinder in dieses Land setzen können. Inzwischen scheint mir das nicht mehr verantwortungsvolles Handeln zu sein.
Wann kommt die Trennung zwischen „Rechtgläubigen“ und „Ungläubigen“ (Menschen zweiter Klasse) ?
Die Islamvertreter probieren einfach in wie weit wir uns „freiwillig“ islamisieren lassen. Ob nach „freiwillig“ „nicht mehr freiwillig“ kommt, so wie in den restlichen islamischen Staaten?
‚Die Gruppe steht der türkischen Furkan-Bewegung nahe, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird.“
Oh, das trifft sich gut, wer ist den gerade Chef vom Verfassungsschutz?
Wir bekommen immer mehr altrömische Verhältnise, die Einwanderer untergraben die staatliche/gesellschaftliche Ordnung.
Das Christentum hat dem Westen nach langen Wirrungen letztendlich zum Aufstieg über die Welt verholfen. Der Islam wird das aufgrund seiner Struktur niemals können. Im Gegensatz zum Christentum wo Kulturen ihren Humanen und Wissenschaftlichen Aufstieg erlebten stürzten dagegen beim Islam alle hochstehenden Zivilisationen in den Niedergang.
Dass Hochschulen hier wachsam bleiben müssen, versteht sich von selbst Das versteht sich keinesfalls mehr von selbst. Vieles im Zusammenhang mit dem Islam geht in Deutschland/Europa über reine Religionsausübung hinaus. Man sollte sich vielmehr die Frage stellen, was der Wegfall von Schweinefleisch in Mensen deutscher Schulen (NRW, BW) ,wo wie im Fall der Mooslandschule in Ottersweier normales Essen = muslimisch/ohne Schweinefleisch deklariert wird, Lichterfest(St.Martin) u.v.a mit der Aktion der Muslimstudents verbindet. Nicht nur Alparslan Kuytul träumt von einer „islamischen Zivilisation“ auch die Kalifat und Scharia fordernden 2000 Demonstranten im April 2024 in Hamburg tun dies offensichtlich. Was reine Religionsausübung ist… Mehr
Tja, wenn „der Campus“ das so will, bitteschön! Ist ja deren Zukunft. Im Kalifat wird es eben keinen „Campus“ mehr geben, sondern Imamschule für Männer, den heimischen Haushalt für Frauen und die Peitsche für die, die weder das Eine noch das Andere sind.
Das hatte ich gestern noch vergessen: Interessanter Artikel, aber bei dem Wort „Studierendenschaft“ wird mir irgendwie ganz anders. Kann man das nicht ganz normal schreiben? Wie früher? Z.B. Studentenschaft, oder einfach nur Studenten? Nur jemand der sich mit dem Hammer kämmt glaubt, damit wären nur Männer gemeint!
> Dass Hochschulen hier wachsam bleiben müssen, versteht sich von selbst – doch die jüngsten Vorfälle zeigen, dass der Einfluss solcher Gruppen längst über reine Religionsausübung hinausgeht.
Die hätten bereits bei der Wokeness wachsam bleiben müssen. Immer wieder neue Mode-Religionen an westlichen Unis?