Erster AfD-Ministerpräsident im Osten 2026?

Nach einer neuen Umfrage könnte die AfD in Sachsen-Anhalt eine absolute Sitzmehrheit erreichen. Die Alternative lautet: eine CDU-Linkspartei-Koalition. So oder so könnte es eine Premiere in Magdeburg geben.

picture alliance / ABBfoto | -

Selten dürfte eine Wahlumfrage gleich in mehreren Parteizentralen eine derartige Alarmstimmung ausgelöst haben. Dabei geht es gar nicht um den Bund, sondern um eine noch relativ ferne Abstimmung in einem Bundesland: in Sachsen-Anhalt wählen die Bürger am 6. September 2026 ein neues Parlament. Aber dort dürfte sich nach den neuesten Zahlen so oder so eine Premiere ereignen, die das Zeug hat, die Republik zu erschüttern.

Nach einer Umfrage von Infratest dimap für den MDR, die Mitteldeutsche Zeitung und die Volksstimme käme die derzeitige Regierungspartei CDU dort nur noch auf 27 Prozent, und würde 6 Prozentpunkte einbüßen. Die AfD verdoppelt dagegen fast ihren Stimmanteil – von 20 auf 39 Prozent. Dass die AfD 12 Prozent vor der nächststärksten Partei landet – das gab es bisher selbst in Thüringen nicht.

Die zweite Besonderheit der Umfrage von Sachsen-Anhalt liegt darin, dass derzeit nur die Linkspartei mit derzeit 13 Prozent sicher ins Parlament einzieht. Die SPD liegt bei sieben, das BSW bei sechs Prozent; die Grünen wären mit drei Prozent sicher draußen. Die FDP, die früher einmal mit zweistelligem Ergebnis in Sachsen-Anhalt mitregierte, weisen die Demoskopen gar nicht mehr gesondert aus. Sollte die Wahl im kommenden Jahr ungefähr so ausfallen wie die Umfrage, dann könnten schon gut 40 Prozent für eine absolute Sitzmehrheit der AfD reichen, falls es tatsächlich zu einem Drei-Parteien-Parlament käme, und alle anderen draußen blieben. Der erste AfD-Regierungschef Deutschlands hieße dann Ulrich Siegmund.

Falls die AfD die Mehrheit der Sitze knapp verfehlt, käme es ebenfalls zu einer bisher nie dagewesenen Konstellation: einem Bündnis aus CDU und der umbenannten SED, möglicherweise noch unter Hinzuziehung der SPD, falls die sich über die Fünfprozent-Hürde retten sollte. Das dürfte auch einer der Gründe sein, weshalb der aktuelle Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) nicht mehr antritt, sondern die Spitzenkandidatur dem verhältnismäßig wenig profilierten Wirtschaftsminister Sven Schulze überlässt. Entweder Oppositionsführer oder Ministerpräsident unter dem Diktat der Reichinnek-Partei – weder das eine noch das andere klingt besonders verlockend.

Zeitgleich zu der Umfrage trommelt die Bundestagsfraktionsführung der Grünen erneut für ein AfD-Verbot: um das Verfahren auf den Weg zu bringen, laden die Fraktionschefinnen Katharina Dröge und Britta Haßelmann „alle demokratischen Fraktionen“ ein, zu denen sie auch die extremistische Linkspartei zählen.

„Die Vorsitzenden der demokratischen Fraktionen haben hier eine gemeinsame Aufgabe“, schrieb Dröge auf X.

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Kommentare ( 76 )

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76 Comments
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Deutscher
3 Monate her

Von 39 bis 51% ist ein weiter Weg. Mal nicht fantasieren, bitte!

DDRforever
3 Monate her

„UnsereDemokratie“ wird das schon richten. Macht sie doch in Nordkorea auch ganz vorbildlich.

Zum alten Fritz
3 Monate her

Könnte für den Tag gleich noch eine BT-Wahl angesetzt werden. Obwohl ein Jahr, ist dann doch noch sehr lang hin.

TomSchwarzenbek
3 Monate her

Bitte gewinnen und u.a. den unsäglichen Rundfunkstaatsvertrag kündigen, sofort !

BK
3 Monate her

Die CDU ist formal noch eine konservative Partei, aber eigentlich auch eine Art SED. Falls die Bürger Veränderung wählen, dann wird das mit der linken CDU oder ihr, aus dem linken Spektrum nahestehenden Parteien nicht passieren. Dass eine AfD Verwaltung nun schlecht für den Wirtschaftsstandort ist, wurde inzwischen widerlegt. Intel baut keine Chipfabrik in Magdeburg.

ESC-Gast
3 Monate her

Die Altparteien stehen mit dem Rücken zur Wand. Der AfD mit vernünftiger Politik die Stimmen abzuluchsen, dazu haben sie keine Lust. Bleibt nur noch das Verbot, das sicher verfassungswidrig ist, aber wen interessiert das denn schon.
Sie fürchten, wenn ein AfD-Kandidat mal wirklich gewählt wird und dann auch noch gute Politik macht, dann löst das eine Lawine aus und davor haben sie am meisten Angst.

Zum alten Fritz
3 Monate her
Antworten an  ESC-Gast

Den republikanischen Politikern in den USA dürfte selbst ein Verbotsverfahren nicht egal sein. Rot/Grün gibt es dort nur draußen im Garten. Das dürfte auch der Mehrheit der Richter in KA bekannt sein, ganz ohne Einladung zu einem Dinner.

Johann Thiel
3 Monate her

„Es geht um den Schutz der Menschen im Land und der Demokratie.“

Schutz durch die Grünen. Die armen Menschen – und welches „Land“ eigentlich.

MartinKienzle
3 Monate her
Antworten an  Johann Thiel

Die grüne BRD-Frauenpartei (https://www.welt.de/politik/deutschland/article232948397/Gruene-schneiden-Maenner-aus-Gruppenfoto-mit-Baerbock-heraus.html — https://www.welt.de/politik/deutschland/article255211578/Fall-Gelbhaar-Feministische-Partei-muss-Betroffenen-glauben-sagt-die-Gruene-Jugend-Chefin.html) zeigt deutlich das Ergebnis auf, wenn Frauen sogenannte „Politik“ betreiben: Ohne Stringenz tätigen sie zusammenhangslose Aussagen, die eine Gesellschaft spalten, das letztlich deren Zerstörung zeitigt, das der deutsche Philosoph Hegel im 19. Jahrhundert so formulierte: „Stehen Frauen an der Spitze der Regierung, so ist der Staat in Gefahr, denn sie handeln nicht nach den Anforderungen der Allgemeinheit, sondern nach zufälliger Neigung und Meinung.“ Mit dem bevorstehenden Untergang der alliierten BRD wird das gesellschaftliche Zerstörungsprogramm mit dem Namen „Feminismus“ beendet (https://www.youtube.com/watch?v=iuvyivgRa1I ab Minute 23:00), wodurch Frauen erneut das christlich-traditionelle Frauenbild pflegen werden (Mädchen werden entsprechend… Mehr

Last edited 3 Monate her by MartinKienzle
3 Finnen
3 Monate her
Antworten an  MartinKienzle

Genau, weil wir christlich waren, hatten wir eine so große Prosperität. Nur gut dass das die Menschen in Südkorea, China und Japan auch Christen sind, oder etwa nicht? Nein Prosperität entsteht ganz anders, dies als christliche Leistung darzustellen ist schon sehr einfach.

AmpelFluechtling
3 Monate her
Antworten an  3 Finnen

Südkorea ist ein christliches Land. Christliche Missionare und nachdem Koreakrieg haben die Amerikaner dort den Katholizismus stark verbreitet. Singapur, Japan und China sind keine christliche Länder.

Christentum ist selbstverständlich kein Garant für Wohlstand. Der Kongo ist mehrheitlich christlich und eines der ärmsten Länder der Welt. Gleiches für ganz Lateinamerika.

Wolfgang Schuckmann
3 Monate her

Ist ja noch ein bisschen Zeit bis zur Wahl.
Da wird den Rückgängigmachern und anderen Mitgliedern ‚ unserer Demokratie‘ schon was einfallen und wenn es der Ausbruch des WK III ist.
In einem Jahr wird dieser Staat noch viel mehr mit dem Rücken zur Wand stehen und sich entweder besonnen haben oder unter gehen. Dann wäre die Wahl wohl obsolet.

Sonny
3 Monate her

Typisch:
Die Splitterpartei die grünen, die nicht einmal ohne entsprechende Wahlmanipulation den Einzug in das Sachsen-Anhaltinische Parlament schaffen würde, fordert ein Verbot für einen politischen, bei den Bürgern äußerst erfolgreichen Konkurrenten.
IN WAHRHEIT FORDERN DIE grünen EIN VERBOT VON DEMOKRATISCHEN WAHLEN.
Wer den grünen auch nur noch zuhört, ist ein waschechter Idiot und sch… auf unser Rechtssystem.

Last edited 3 Monate her by Sonny
Nibelung
3 Monate her

In Thüringen hat man ja gesehen, wie man einen gewählten Ministerpräsidenten noch kurz vor Amtsantritt entfernt hat und machen wir uns deshalb im Falle eines Sieges der Blauen nichts vor, wie sie dann erneut ihre Kompetenz überschreiten und zu gesetzlosen Mitteln greifen, denn nicht vergessen, sie hätten viel zu verlieren und das wissen sie und in dieser Frage wurde der große schwarze Zamabalo erneut von den Roten gestern eingenordet, denn hier geht es nicht um eine Wahl, sondern um einen Systemwechsel, der den linken Vögeln heute schon die Haare zu Berge stehen läßt, wenn sie an die Konsequenzen denken. Was… Mehr

Supersilent
3 Monate her
Antworten an  Nibelung

Wovor die linke Sozialistenbrut am meisten Angst hat ist, dass ein Ministerpräsident Ulrich Siegmund sofort den Rundfunkstaatsvertrag kündigen würde, keine Zwangsgebühren mehr für Staatspropaganda. Und sie werden über Leichen gehen um das zu verhindern.