Die jüngsten Bildungsdaten aus Deutschland zeichnen ein beunruhigendes Bild. Immer mehr Jugendliche erreichen in zentralen naturwissenschaftlich-mathematischen Fächern wie Mathematik, Biologie, Chemie und Physik nicht einmal die grundlegenden Anforderungen.
picture alliance / imageBROKER | Oleksandr Latkun
Der neue „IQB-Bildungstrend 2024“ bestätigt, was Lehrer und Bildungsexperten seit Jahren beobachten: Das Fundament der naturwissenschaftlichen Bildung bröckelt – quer durch alle Schulformen und Bevölkerungsgruppen.
Während in früheren Untersuchungen vor allem Schüler mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Haushalten als Risikogruppe galten, zeigt sich nun ein tiefergehender Befund: Der Leistungsabfall betrifft Jugendliche unabhängig von Herkunft oder sozialem Status. Die Krise des Lernens ist damit keine Randerscheinung mehr – sie durchzieht das gesamte System, berichtet dazu die BILD.
Besonders alarmierend: Selbst unter jenen Schülerinnen und Schülern, die eine Mittlere Reife anstreben, scheitern 24 Prozent in Mathematik, 25 Prozent in Chemie, 16 Prozent in Physik und zehn Prozent in Biologie. Im Vergleich zu früheren Tests stieg der Anteil der Jugendlichen unterhalb des Mindeststandards deutlich an – um fünf Prozentpunkte in Biologie, neun in Chemie und sieben in Physik.
Diese Entwicklung zeigt, dass das Problem weit über individuelle Lernschwierigkeiten hinausgeht. Es deutet auf ein strukturelles Versagen des Bildungssystems hin, das weder Lehrkräfte noch Schulen allein auffangen können. Besonders betroffen sind jene Fächer, die abstraktes Denken, logische Strukturen und kontinuierliche Übung erfordern – also jene Kompetenzen, die für den technologischen Fortschritt einer Gesellschaft entscheidend sind.
Leistungsrückgänge nicht mehr allein bei Schülern mit Migrationshintergrund
Auffällig ist zudem, dass die Diskussion über mangelnde Integration oder Sprachdefizite zwar fortbesteht, aber zu kurz greift. Denn die Leistungsrückgänge ziehen sich durch alle Schichten: Nicht nur Kinder aus Zuwandererfamilien verlieren den Anschluss, auch Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund erreichen zunehmend schwächere Ergebnisse. Die Krise der Naturwissenschaften ist damit längst keine Integrationsfrage mehr, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung.
Auch in Österreich mehren sich die Warnsignale: Die PISA-Studie 2022 zeigte, dass österreichische Jugendliche in Mathematik im Durchschnitt deutlich zurückfallen. Der Leistungsunterschied zwischen Schülern mit und ohne Migrationshintergrund beträgt rund 58 Punkte – was fast zwei Lernjahren entspricht. Selbst wenn man nur Jugendliche mit vergleichbarem sozioökonomischem Hintergrund vergleicht, bleibt eine Lücke von etwa 25 Punkten. Herkunft wirkt also unabhängig vom Einkommen als Bremsfaktor.
Die Bildungspolitik steht damit in beiden Ländern vor derselben Aufgabe: die Basisfächer stärken, Unterrichtsqualität sichern und Schüler wieder an Leistungsdenken und Ausdauer heranführen – bevor eine ganze Generation den Anschluss verliert.


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Die Utopie-Illusionisten aus der SitCom-DE-Bildungsserie: ““Der Präsident des DE-Lehrerverbandes, Stefan Düll, sagte, die Ergebnisse seien ein „Alarmzeichen für unser Bildungssystem“. DE dürfe seinen Spitzenplatz bei den Abschlüssen im MINT-Bereich nicht verspielen.““ Hr. Düll – Sie sitzen im falschen Zug. Der Bildungs-Sonderzug nach Pankow ist für Sie & Ihre Niedergangs-Kohorten längst abgefahren. Sie verwalten seit Beginn der Merkel-Ära nur noch das Bildungselend. Jede neue Studie, ob PISA oder andere, zeigen nur noch verstärkt in eine Richtung – Den Abgrund! Wann & wo haben Sie sich selbstlos zu Veränderungen gegen Ihre Kultusministerien bekannt? Bei welchem öffentlichen Disput kann man über… Mehr
Die Kommentare waren erhellend. Nun zum Abschluß: Meine Erfahrung in einem Berliner Problembezirk: Die ausländischen Eltern, auch die Verschleierten, geben sich Mühe mit ihren Kindern. Diese haben gute Schulranzen und sind ordentlich gekleidet. Die Eltern wollen auch, daß ihre Kinder gut lernen. Dann werden diese Kinder mit einem anderen kulturellen Hintergrund mit Klima, Gender, Nahsi molestiert. Die Eltern stehen dem doch hilflos gegenüber. Die Kinder gleiten langsam ab. Eigentlich wird ihnen doch nichts geboten.
Da hilft nur eines, wir müssen die Anforderungen senken auf das Nivea der schlechtesten Schüler. Dann erreichen auch 100% die Hochschulreife. Dazu sollten Fächer wie Mathe, Bio, Chemie und Physik auf das aller nötigste beschränkt werden. Mathe reicht das kleine Einmal eins bis zehn. In Bio muß keiner wissen was die Photosyntese ist und welche Rolle das CO² dabei hat. Genderfluid reicht und welche Pronomen man haben kann. Chemie würde ich darauf beschränken, wie man Drogen am günstigsten herstellt, das hat Zukunft. Die leidige Physik verwirrt nur die jungen Köpfe und sollte auf einfache Gesetze beschränkt werden z.B. Kraft x… Mehr
Ich weiß nicht, warum dies ein Problem ist. Dieses Niveau reicht doch, um bei den Grünen oder Linken sogar Außenminister oder Finanzminister zu werden.
Ja klar. Wie sollte es bei der Demographie denn anders laufen? Und besser wird das auch nicht mehr. Wie sollte es?
Gibt es noch irgendeinen kleinen Restbereich, wo es in Deutschland bergauf und nicht steil bergab geht? Wir haben heute mittag in grösserer Runde verzweifelt etwas Optimistisches gesucht und nichts mehr gefunden.
Was nicht da ist, kann man nicht verlieren. Den fleißigen deutschen Schüler mit in diesen Migrantenpool zu schmeißen, ist nicht schön.
Als zusätzlichen Parameter würde ich die Testergebnisse mit dem individuellen Smartphonekonsum der Schüler mal korrelieren. Da wäre auch ein Vergleich von Schulen mit generellem Smartphoneverbot gegenüber dem Rest mal interessant, sowie die Untersuchung der Nutzung von digitalen Informationen im Unterricht auf die Auswirkungen im Vergleich zwischen Schulen und Ländern.
„Der neue „IQB-Bildungstrend 2024“ bestätigt, was Lehrer und Bildungsexperten seit Jahren beobachten“
Mit anderen Worten: es ist diesen Lehrern und anderen Experten ganz offensichtlich seit Jahren auch scheißegal!
Kann ich kaum glauben, dass da noch etwas zu verlieren war.
Ich finde das so witzig. Bei Bildung springen alle an. Aber sich im normalen Leben anständig zu benehmen hat keine Relevanz.