Baerbock stürzt nach Lebenslauf-Schummeleien in der Wählergunst ab

Annalena Baerbocks Beliebtheitshöhenflug hat offenbar seinen Höhepunkt überschritten. Als Kanzlerin wollen sie die meisten Deutschen nicht mehr haben, zeigt das ZDF-Politbarometer.

IMAGO / photothek
Annalena Baerbock, Bundesvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen

Der Baerbock-Boom ist offenbar ein ähnlich kurzfristiges Phänomen wie vor vier Jahren der „Schulz-Zug“. Laut dem am Donnerstag veröffentlichten „Politbarometer“ des ZDF entscheiden sich nur noch 28 Prozent der Bürger für Annalena Baerbock, wenn sie gefragt werden, ob Armin Laschet von der CDU, Olaf Scholz von der SPD oder eben die Grünenkandidatin als Kanzler geeignet ist. Im Mai hatten noch 43 Prozent Baerbock genannt. 64 Prozent bezweifeln Baerbocks Eignung jetzt, im Mai waren es nur 50 Prozent.

Baerbock schneidet sowohl in der direkten Gegenüberstellung mit Laschet (31 vs. 59 Prozent) als auch Scholz (32 vs. 58 Prozent) eindeutig schlechter ab als die beiden anderen Kanzlerkandidaten. Bei der Alternative lieber Laschet (46 Prozent) oder lieber Scholz (43 Prozent) als Kanzler erhalten beide erneut ähnlich viel Unterstützung.

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Nach den Gründen für ihre Entscheidung zu Baerbock wurde nicht gefragt. Aber man kann sich schon denken, dass die jüngsten Nachrichten über Falschangaben und mehrfache Nachbesserungen in ihrem Lebenslauf nicht gerade von ihrer Kanzlerkompetenz überzeugten. In der Rangliste der 10 beliebtesten Spitzenpolitiker steht sie auf dem letzten Platz, ihr innerparteilicher Konkurrent und Co-Vorsitzender Robert Habeck steht auf Rang Fünf hinter Scholz, Söder, Kretschmann und Merkel.

In der Sonntagsfrage des ZDF-Politbarometers konnten sich die Unionsparteien auf 28 Prozent (plus 4 Prozentpunkte) verbessern, die Grünen verlieren drei Prozentpunkte auf 22 Prozent, die SPD liegt bei 15 Prozent (plus 1), die AfD unverändert bei 11, die FDP bei zehn (minus 1), die Linke bei 7 Prozent. Die Freien Wähler würden laut ZDF mit 3 Prozent an der 5-Prozent-Hürde scheitern. Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen eine knappe Mehrheit, ganz knapp reichen würde es auch für eine Koalition aus Grünen, SPD und FDP, nicht aber für Grün-Rot-Rot oder für eine Fortführung einer Regierung aus CDU/CSU und SPD.

Unterm Strich schlägt Baerbocks Schummelei also nicht voll auf ihre Partei durch, so dass sich Baerbock wenn schon nicht aufs Kanzleramt, so doch zumindest auf einen zentralen Ministerposten im Kabinett freuen kann. Der Wunsch nach Klimaschutz sticht offenbar jeglichen Inkompetenzverdacht aus. Laut Politbarometer glauben 69 Prozent der Befragten, dass die G7-Länder (am Wochenende findet der Gipfel der Regierungschefs statt) zu wenig gegen den Klimawandel tun.

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Kommentare ( 42 )

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42 Comments
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Klaus D
2 Jahre her

LÜGEN kommt beim deutschen wähler auch ganz schlecht an….wie sollte man da einer kanzlerin Annalena noch vertrauen können….geht gar nicht

Emmanuel Precht
2 Jahre her

Dann mal ein herzliches Dankeschön an Hadmut Danisch der den Stein mit soviel Arbeit ins Rollen gebracht hat und allen Andern die den Schwung verstärkt haben. Wohlan…

Wolfgang Schuckmann
2 Jahre her

Sollte es je dazu kommen, dass Frau Bärbock
auch nur den Zipfel von Machtbefugnis zu fassen bekommt, sollte sich jeder gewiss sein,
das die Dinge des Lebens nicht mehr die erste Geige in unserem Staat spielen . Deutschland hatte in den letzten 75 Jahren noch nie eine schlechtere Option als eine Person, die für ihre eventuelle Regierungsarbeit sich von Traumwunschbildern leiten lässt. Sollte dies im Herbst Tatsache werden, dann wird es sehr delikat. Bekanntlich wählen ja die dümmsten Kälber ihre Metzger selber.Sollten dann Klagen vernehmbar werden, bitte ignorieren.

Grenz Gaenger
2 Jahre her

Genau 5 Minuten habe ich es ausgehalten (und dann abgeschaltet), um schnell zu erkennen, was ich eh schon ahnte: die harten, kritischen Fragen von Tina Hassel & Co. waren allenfalls Alibifragen, um nicht ganz am aktuellen Tagesgeschehen vorbeizusegeln. Selbst diese Fragen wurden von AB redeschwall-mäßig genutzt, um ohne jegliche ernsthafte Selbstkritik ihr Bedauern „über Fehler & Missverständnisse, die ja nun mal im Wahlkampf vorkommen können“ von sich zu geben. um dann wieder in gewohnte Textbausteine einzusteigen. Bei den harmlosen, eher wohlwollenden Gegenüber kann sie sich das auch leisten. Gedanken an Rücktritt angesichts ihrer Hochstapelei kommen ihr da überhaupt nicht, wie… Mehr

ketzerlehrling
2 Jahre her

Nicht nur der Mainstream, auch die alternativen Medien geben uns unsere tägliche Baerbock-Dosis. Ich habe sie jetzt schon über, was soll das erst werden, wenn sie Kanzlette werden sollte.

Dill Schweiger
2 Jahre her

Heute Abend schon wieder Barbock zur besten Sendezeit in der ARD.
Dann kriegt der Olaf aber nächste Woche ein Gastauftritt in Notruf Hafenkante als Bundekanzler.

Deutscher
2 Jahre her

SWR2-Moderator Claus Heinrich sprach heute von „Fake-News“ über Baerbock.
Und Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte, Politikwissenschaftler, Uni Duisburg-Essen, schaffte in der selben Sendung den rhetorischen Salto, Baerbocks Dilettantismus als große Chance zu verbrämen. Politische Erfahrung stünde einem Kanzler nur im Wege… LOL

Dill Schweiger
2 Jahre her
Antworten an  Deutscher

Von Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte bin ich mittlerweile auch tief enttäuscht.
Ich hielt ihn früher mal für einen sehr guten politischen Analysten und Politikwissenschaftler.
Offensichtlich will er nicht die Hand beißen die ihn füttert.

Dieter Kief
2 Jahre her
Antworten an  Dill Schweiger

Korte ist zu nah dran am Projekt Weltrettung. – Je mehr man glaubt es gehe um alles oder nichts, um so eher erscheinen Baerbocks Dauerverfehlungen als Kleinigkeiten. – So als ob einer Jeanne D’Arc wegen Mundgeruch abgelehnt hätte. Na – so ungefähr.
Ich will es so zusmmenfaassen: Korte ist offenbar vollkommen Grün-verpeilt.

Leopold Karl
2 Jahre her

Bärbock mag schlicht im Denken sein. Vor Habeck habe ich Angst. Er erscheint mir arrogant und verschlagen, seine tatsächlichen bösen Absichten hinter dem Schwiegersohnimage verbergend. Er wird vor nichts zurückschrecken.

ratio substituo habitus
2 Jahre her
Antworten an  Leopold Karl

Beide sind Gläubige. Sie können sich aus Überzeugung für Andere opfern. Mit solchen Leuten kann man aber auch Hexen verbrennen oder sie als Lagerkommandanten/innen einsetzen. Es kommt nur auf die Umstände an. Und Selbstlosigkeit scheint derzeit nicht gerade ACABaerbocks Ding zu sein – siehe die vergessenen „Zuwendungen“.

Harald Kampffmeyer
2 Jahre her
Antworten an  Leopold Karl

Keine Sorge, der Habeck kommt nicht zum Zuge. Denn: „Ich Völkerrechtlerin, Du Schweinehirte.“

Johanna
2 Jahre her
Antworten an  Leopold Karl

Ihre Einschätzung Habecks teile ich. Er ist brandgefährlich.

Leopold Karl
2 Jahre her

Wieso 67% der Befragten sich für ihre eigene Armut aussprechen, verstehe ich nicht. Oder können diese 67% keinen Zusammenhang zwischen Klimaschutz und Verarmung herstellen? Ob brauner, roter oder grüner Sozialismus, er wird im Desaster enden. Und dieses Mal gibts keinen Marshallplan, keine Westbillionen für den Wiederaufbau. Der Westen wird auf Grund der migrationspolitischen und daraus folgend der bildungsdemographischen Katastrophe auf sehr lange Zeit zur Shithole-Region.

Peer Munk
2 Jahre her

Merkel gehört also noch immer zu den 10 beliebtesten Spitzenpolitikern? Habe ich das richtig verstanden?
Die Lage ist aussichtslos.

Last edited 2 Jahre her by Peer Munk