Österreichischer Migrations-Forscher 2015: „In 10 Jahren wird man Merkel dankbar sein“

In wenigen Tagen werden alle Angela Merkel für ihre Migrationspolitik der offenen Grenzen dankbar sein – das prophezeite der Migrationsforscher Rainer Bauböck am 27. Oktober 2015.

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Screenshots von seinen Aussagen zu Angela Merkel und ihrer Politik, die Millionen von Migranten aus Syrien, Afghanistan und Pakistan nach Deutschland und auch Österreich brachte, werden aktuell auf X und Facebook von hunderten Usern kommentiert: Rainer Bauböck, der aus dem Innviertel stammende Professor für Politologie, wagte tatsächlich vor fast exakt zehn Jahren die Prognose, dass wir der deutschen Kanzlerin für den Asyl-Tsunami „in zehn Jahren dankbar sein werden“.

Rainer Bauböck (72) ist korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und erhielt 2023 auch den Preis der Stadt Wien für Geistes- und Sozialwissenschaften. Schon damals, vor zwei Jahren, hätte erkannt werden können, dass sich seine Prophezeihung bei der Masse der deutschen und österreichischen Bürger nicht bewahrheiten wird – so meinte Bauböck im Oktober 2015 in einem Interview mit dem Standard tatsächlich: „In zehn Jahren wird man Kanzlerin Merkel dankbar sein.“ Und auch: „Der Sozialstaat braucht Einwanderung wie die Butter auf dem Brot. Langfristig können europäische Sozialstaaten ihr Überalterungsproblem nur vermindern, indem sie auf Zuwanderung setzen.“

Der Migrationsforscher erklärte im Interview, warum man Merkel dankbar sein müsste: „Nicht nur, weil sie humanitär richtig gehandelt hat, sondern auch, weil sie etwas getan hat, was zum Vorteil des Wirtschaftsstandorts Deutschlands war.“ Dabei räumt Bauböck ein: „Aber kurzfristig gibt es Probleme, weil die Sozialsysteme auf eine kleinere Zahl von Ankömmlingen ausgerichtet sind.“

Reaktionen auf X: „Dankbar? Für Vergewaltigungen?“

Jetzt – ziemlich genau zehn Jahre nach diesen Aussagen des Migrationsforschers – ist sein als Screenshot verbreitetes Statement ein absolutes Reizthema auf den Social-Media-Plattformen: User schreiben dazu, dass sie „es gar nicht mehr erwarten können, Merkel am 27. Oktober zu danken“, oder aber: „Danken? Für Gewalt, Gruppenvergewaltigungen und abgesperrte Weihnachtsmärkte? Dazu keine Verurteilungen bei der Gewalt und den Gruppenvergewaltigungen.“

In vielen Kommentaren werden auch der mit den Asylwellen importierte Islamismus und die Terrorgefahr thematisiert, ebenso die noch immer extrem hohen Kosten für die Sozialleistungen, mit denen Millionen von Syrern, Afghanen, Pakistani, etc. versorgt werden.

Noch eine Prophezeiung: „Flüchtlinge bezahlen unsere Renten“

Ein X-User stellte zu den nun zehn Jahre alten Aussagen des österreichischen Migrationsforschers einen weiteren Screenshot mit einer Aussage von Wirtschaftsforscher Marcel Fratzscher zur Massenzuwanderung aus dem Jahr 2016, die wohl ähnlich „richtig“ ist: „Die Flüchtlinge werden die Renten der Babyboomer zahlen.“

Konkret dazu der Beispielfall Österreich: Die Pensionszahlungen werden ab diesem Jahr nicht mehr über der Inflationsgrenze erhöht, weil der Staat in einer dramatischen Budgetkrise steckt – auch aufgrund der hohen Sozialkosten, die Migranten in den Kommunen verursachen.

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