Nur noch Nehmer und Neider, Abkassierte und Abzocker – Wendenwenden braucht das Land

Parteien sind Reformverhinderer. Der nötige Veränderungsdruck kann nur von außen kommen. Aus den USA und europäischen Ländern, die sich dem Druck der EU- und UN-Bürokratie wie Italien und andere nicht beugen.

Die Qualität der Umfrage-Institute bemaß sich früher wie bei Allensbach in der Aufhellung von Hintergründen. Elisabeth Noelle erklärte mit der Schweigespirale den Beweggrund von Menschen, diese oder jene Partei zu wählen, mit dem Wunsch dazuzugehören: im Beruf, bei Verwandten und Freunden, im Sportverein, bei der Feuerwehr und so weiter. Heute ist die öffentliche Rolle der Institute reduziert auf die Sonntagsfrage und „Beliebtheit“ – in Wahrheit nur Bekanntheit – der Spitzenpolitiker. Bezahlt werden diese Umfragen von Medien, die mit dem Pegelstand von Parteien und Personen die Schlagzeilen für die Botschaft untermauern, die sie unabhängig vom Umfrageergebnis verbreiten wollten.

Viel zu selten bis nie fragen die Institute statt nach der eigenen Wahlabsicht nach der vermuteten Wahlabsicht in ihrem sozialen Umfeld. Bei der Frage, was die anderen wohl wählen werden, entfällt die Hemmung, die eigene Abweichung von der Wahlabsicht des sozialen Umfeldes preiszugeben. Selbst möchte man sich nicht zu erkennen geben in seiner Meinungsänderung. Die gleiche Meinungsänderung bei den anderen im sozialen Umfeld ist die unbewusste Bekundung der eigenen.

So etwas findet auch beim Potentialinstrument des Institus INSA statt. Wer nach Meinung der Befragten nicht in den Bundestag sollte, ist die eine Auskunft: AfD 49 Prozent, Grüne 36, SED-Die Linke 34, BSW 39, FDP 32. Schlaglicht eins: Wo acht Prozent meinen, die SPD solle den Kanzler stellen, heißt das in Wahrheit, mehr als acht Prozent rechnen beim nächsten Mal nicht mit einem SPD-Kanzler. Schlaglicht zwei: Nicht den Kanzler, sondern nur den Koalitionszweiten trauen 26 Prozent der Union und 31 Prozent der SPD zu.

Bitte schauen Sie sich die anderen Aspekte dieser Darstellung der Wählerpotentiale der Parteien an. Labil, labiler, am labilsten.

Wer den gestrigen Befund von Thomas Kolbe liest, kann nicht mehr daran vorbei. Die Union verabschiedet sich vom Erfolgsrezept der jungen Bundesrepublik, vom Wohlstand für Alle durch das Entdeckungsprinzip Wettbewerb der Marktwirtschaft.

Die Herrschaftskaste formiert sich nicht als BRD-Einheitspartei, was politisch ehrlich wäre, sondern gaukelt den gutgläubigen Schon-immer-dieselbe-Partei-Wählern mit Beibehaltung der alten Firmenschilder verschiedene Politikangebote vor, die es nur in Programmen, in der tatsächlichen Politik schon lange gar nicht mehr gibt. Das ist die nüchterne Erkenntnis, durch die real existierenden Parteien wird keine Regierung zustande kommen, die die Demontage des Wirtschafts-Wunder-Landes aufhält und umkehrt.

Selbst bei Wahlergebnissen, die der neuesten Umfrage in Österreich folgten, würde auch dort keine ernsthafte Änderung der Politik von innen folgen (wobei die FPÖ mit 36 Prozent als neue Arbeiterpartei die ehemalige Arbeiterpartei SPÖ auf die Hälfte von 18 Prozent entthront, schon eine Botschaft in sich ist).

Veränderungsdruck kann nur von außen kommen. Von wo? Aus den USA und den europäischen Ländern, die sich dem Druck der EU- und UN-Bürokratie wie Italien und deren illegitimen Gerichten nicht beugen – wie die USA, China, Israel und andere seit jeher. In den USA ist und war bei weitem nicht alles nachahmenswert. Aber die Regierung Trump-Vance-Rubio setzt mit ihrem Kurs gegen die Zentralbürokratie in Washington D.C., unbeirrt durch zahllose Widerstände, ein Aufbruchsignal. Die zentralistische Bildungspolitik an eine dezentrale und wettbewerbliche in den Bundesstaaten zurück zu geben, ist ein Signal. Ein erster Schitt zum amerikanischen Anfang: Government of the people, by the people, for the people. 

Jeder Zentralismus führt mit immer mehr Planwirtschaft nicht nur zum Ende des Wohlstands für Alle, sondern auch zum Tod der Freiheit. Schließlich gibt es nur noch Nehmer und Neider, Abkassierte und Abzocker. Wie im Staatsmonopolistischen Wokunismus der BRD.

Für 85 Prozent der Forscher bedroht die Lage in Gaza die Wissenschaftsfreiheit, sagt eine aktuelle Untersuchung der Freien Universität Berlin (Tagesspiegel). Drei Viertel berichten von Selbstzensur, fast ein Viertel traut sich nicht mehr, die eigene Meinung offen zu äußern. Besonders betroffen seien jüngere Wissenschaftler und prekär Beschäftigte – aus Angst vor öffentlicher Anfeindung. Zugleich zeigte die Befragung größere Differenziertheit als die öffentliche Debatte: Über 90 Prozent befürworten einen Waffenstillstand und den Schutz jüdischen Lebens, mehr als 80 Prozent lehnen einen akademischen Boykott Israels ab. Studienleiter Jannis Julien Grimm forderte Universitäten auf, Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit aktiv entgegenzutreten.

Italiens Premier Giorgia Meloni sagte zum Mord an Charlie Kirk: „Ein junger Mann, ein tapferer Vater, der mit seinem Leben den Preis für ihre Freiheit bezahlt hat. Sein Opfer erinnert uns einmal mehr daran, auf welcher Seite Gewalt und Intoleranz sind. Diesen Hassern laut und deutlich: Wir werden euer Spiel nicht mitmachen, das uns in eine Spirale der Gewalt ziehen will. Aber ich sage euch auch klar, ihr schüchtert uns nicht ein.“

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Kommentare ( 56 )

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hansgunther
2 Monate her

Deutsch wird nicht mehr gebraucht, wer prangert es an, wer ghet auf die Barrikaden? Die Kapitulation und Balkanisierung von NRWHadmut 16.9.2025 23:09 Aktuelle Kapitulationsfortschritte. Der Westfälische Anzeiger: „Verankerung von Mehrsprachigkeit“: Klassenarbeiten in NRW künftig nicht nur auf Deutsch? Düsseldorf – CDU und Grüne wollen die Mehrsprachigkeit an Schulen stärken. Ein gemeinsamer Antrag der beiden regierungstragenden Fraktionen im Landtag sieht eine „Verankerung von Mehrsprachigkeit über die gesamte Schullaufbahn“ vor. Die Förderung von Mehrsprachigkeit als Kompetenzförderung müsse von der Grundschule bis zum Abitur „als integraler Bestandteil des Bildungswegs“ gedacht werden, heißt es in dem Antrag. Mehrsprachigkeit sei im Lehrplan stärker zu berücksichtigen.Nordrhein-Westfalen… Mehr

murphy
2 Monate her

Die Kartellparteien machen mit uns was sie wollen: Sklaven die eine parasitäre Kaste zu füttern haben. Es ändert sich höchstens deren Vokabular entsprechend den Zahlen der Meinungs-Kontroll-Institute. Dabei braucht es nur sehr geringe Änderungen um Freiheiten – und damit ein sinnvolles kreatives und produktives Leben zurück zu erlangen. Denken wir mal an Dänemark, wo Koalitionen verboten sind. Als es oft nur zu Minderheitsregierungen kommt, die Ideologien nicht durchsetzen können! Oder an Volksabstimmungen die im GG vorgesehen, aber im Bundes-Wahlgesetz nicht geregelt sind. Gibt es eine Partei die diesen Gedanken unterstützt? Nur die AfD die genau deshalb hinter einer Brandmauer gehalten… Mehr

Stefan Frings
2 Monate her

Zum Thema „BRD-Einheitspartei“: Wir haben ein -so nenne ich das gerne- Quasi-Blockparteiensystem: Es gibt -wie in der DDR auch- mehrere Parteien. Inhaltlich dominant in der DDR war die SED, heute sind es die Grünen. Im Gegensatz zu damals haben sich die Parteien mehr oder minder freiwillig grünem Denken unterworfen, bei vielen aus Überzeugung (Wüst, Günther), bei einigen aber auch aus Angst als „rechts“ zu gelten oder Probleme mit militanten Antifanten zu kommen. Eine Abwahl wäre gar nicht so einfach, de jure aber möglich (es sei denn die Wahl würde dann annulliert), nämlich dass CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke (und FDP) zusammen… Mehr

Chris Groll
2 Monate her

Sie haben vergessen zu erwähnen, das Frau von Storch und Joachim Paul von der AfD von Vertretern der US-Regierung in Washington empfangen worden sind. Für mich ein wichtiger Fakt.

alter weisser Mann
2 Monate her

„Sollte nicht in den Bundestag“ reflektiert die Eiapopeia-Welt des alten Westens. Und sie kapieren nicht, dass die altvertrauten Systemparteien sie auch nur immer tiefer in die Grütze reiten.

Uferlos
2 Monate her

Der Druck muss vor allem von innen kommen, weil nur dann die Folgen steuerbar bleiben.
Eine von aussen aufgezwungene Veränderung bewirkt nur weitere Verwerfungen. Wir müssen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen und nicht darauf hoffen, dass wir von aussen“befreit“werden.

Haba Orwell
2 Monate her

Dagmar Henn im Bösen Medium: „… Wenn man sein Leben in Deutschland verbringt, ist man sich gar nicht dessen bewusst, wie obsessiv viele dort übliche Verhaltensweisen sind. Über Jahrzehnte hinweg wurde der Deutsche auf Mülltrennung gedrillt; inzwischen ist die Beseitigung der Überreste des Haushalts aufwendiger als die Beschaffung der notwendigen Güter …“ Durch die Mülltrennung-Dressur wurden etliche Dysotopien ermöglicht: „… Jedenfalls, hätte es nicht diese jahrzehntelange Erziehung zur zwanghaften Müllbehandlung gegeben… , es wäre etwas schwieriger, solche Dinge wie eine CO₂-Steuer durchzusetzen. Die Mülltrennung übt eine Kasteiung ein, die es dann ermöglicht, noch ganz andere Dinge aufzuerlegen – schließlich sind… Mehr

Retlapsneklow
2 Monate her
Antworten an  Haba Orwell

Jetzt haben sie angefangen, den Biomüll mit KI zu scannen, um festzustellen, was falsch in der Tonne liegt. Man will Mülltonnen ggf. nicht leeren und/oder den Besitzer der Tonne mit einer roten Karte an der Tonne vor der Nachbarschaft brandmarken. Warum Bürger striezen, wenn es auch andersherum ginge? Wenn schon automatisch festgestellt werden kann, was in der Tonne ist, dann ließe es sich automatisch trennen. Warum müssen fünf verschiedene Tonnen vor dem Haus stehen und das Terrain verschandeln, wenn es auch eine täte? Warum fünf verschiedene Lastwagen herumfahren und Abgase ausstoßen lassen, wenn es auch einer täte? Wenn bei uns… Mehr

giesemann
2 Monate her

Noch gibt es genug Leute, die das alles finanzieren. Die Schulden von heute sind dann was für den Zuzug, nachdem sie eh alle zu uns rennen.

drnikon
2 Monate her

Der nötige Veränderungsdruck kann nur von außen kommen. “
Aha. Womit die Frage nach der Souveränität Deutschlands beantwortet wäre. Fazit: wir haben uns mehrheitliche daran gewöhnt und das war auch der Plan.

Retlapsneklow
2 Monate her

Mit Umfragen wird kontrolliert, wie gut die Manipulation der Bürger geklappt hat. Politiker wissen dann besser, wie sie lügen müssen. Charlie Kirk 1) Konnte er Linke und Woke überzeugen? Wenn ja, wie viele? oder 2) Konnte er nur die Meinungen derer verfestigen, die schon seiner Meinung waren? Was hat sich beim Publikum vergrößert? Die Bereitschaft zur Revision oder die Spaltung? Die Spitze des Eisbergs wurde durch seinen Mörder dokumentiert. Aber unter der Spitze wird es breiter, wie man in Medien und Meinungsplattformen sehen konnte. Es wurde ungeheuerlich empathiefreie Dinge deutlicher, die man vorher noch nicht so sah, obwohl sie schon… Mehr