Viele asiatische Länder, wie etwa Taiwan, sind bei der Corona-Bekämpfung sehr erfolgreich. Doch Europa und die USA davor zurück, sich an deren Politik zu orientieren.

„Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln. Erstens durch Nachdenken, das ist der edelste. Zweitens durch Nachahmen, das ist der leichteste. Drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.“ Das Zitat stammt von dem chinesischen Philosophen Konfuzius.
Nachahmung ist der leichteste Weg, um zu lernen. Kleine Kinder lernen, indem sie ihre Eltern nachahmen. Und Kinder lernen unglaublich schnell. Als Erwachsene betonen wir gern unsere eigene Originalität und schämen uns, wenn wir jemanden nachahmen – das gilt besonders in Europa und den USA. Asiaten denken darüber ganz anders.
Warum eigentlich? Schon Salomon sagte: „Der Weise lernt von den Erfahrungen anderer, der Tor muss alle Erfahrungen selbst machen.“ In der Wirtschaft ist es ganz normal, dass man sich erfolgreiche Unternehmen anschaut und sich im Sinne von „Best Practice“ an deren Geschäftsmodellen orientiert. Sam Walton, Gründer der großen amerikanischen Einzelhandelskette Walmart, bekannte: „Fast alles, was ich getan habe, habe ich von jemand anderem kopiert.“ Er wurde damit einer der reichsten Amerikaner. Im Sport analysiert man Trainingsstrategien der Champions und versucht, daraus zu lernen.
Nur die Politik scheint unfähig dazu zu sein, von Erfahrungen anderer Länder zu lernen, jedenfalls in Europa und den USA. Chaotisch wird in der Corona-Bekämpfung mal dieses und mal jenes ausprobiert, heute Lockdown, morgen Öffnung, übermorgen wieder Lockdown. Wir sehen in Europa und den USA ein grandioses Staatsversagen – und das verwundert eigentlich nicht. Schließlich versagt der Staat ja nicht nur in der Pandemiebekämpfung, sondern auch sonst. Europa ist seit Jahren nicht in der Lage, seine Grenzen wirksam zu sichern. Die Infrastruktur ist in einem katastrophalen Zustand – in Europa wie in den USA. Der Staat konzentriert sich in Europa ganz und gar darauf, die Leute mit immer neuen Sozialprogrammen zu beglücken und durch Überregulierung Sand ins Getriebe der Wirtschaft zu streuen. Deutschland ist ein besonders trauriges Beispiel, da hier im Moment mutwillig die Kernindustrie – die Autoindustrie – durch planwirtschaftliche Regulierungen zerstört wird.
Unsere Corona-Politik: Weder angemessen noch wirksam
Überall werden Freiheitsrechte der Bürger eingeschränkt, nur der Datenschutz ist (scheinbar) heilig. Wie anders könnte man es erklären, dass in Deutschland eine App entwickelt wurde, die zwar die Daten höchst wirksam schützt, aber nicht die Bürger? Der Beitrag der App zur Pandemie-Bekämpfung ist gleich Null. Das hat sie mit vielen anderen Maßnahmen gemeinsam, die sogar schlimmer sind als Nichts-tun, weil sie nur falsche Illusionen vermitteln.
In Deutschland heißt es, die Testkapazitäten seien bald aufgebraucht. In China wurden unlängst in einer einzigen Stadt neun Millionen Einwohner in fünf Tagen getestet. China baute ein Krankenhaus mit 1.000 Betten in eineinhalb Wochen. Aber sobald man auf China zu sprechen kommt, wird reflexartig darauf hingewiesen, dies sei eben eine Diktatur und daher könne man für freiheitliche Gesellschaften daraus nichts lernen. Warum braucht man eine Diktatur, um genug Tests für die Menschen bereit zu stellen? Niemand sagt, dass man das Vorgehen der Chinesen blind kopieren sollte. Aber was spricht dagegen, von ihnen zu lernen?
Übrigens braucht man gar nicht nur auf China zu schauen. Auch demokratische Länder, wie etwa Taiwan, Singapur und Südkorea, haben das Virus viel wirksamer bekämpft als Europäer und Amerikaner. Warum lernen wir nicht von Asien? Boris Palmer (Grüne) ist einer der wenigen, die es auf den Punkt gebracht haben: „Taiwan hat es geschafft, die lokale Transmission seit 200 Tagen komplett zu unterbinden. In einem Volk von 23 Millionen Einwohnern und einer dicht besiedelten Metropolregion wurde nicht eine einzige Infektion weitergegeben, obwohl es immer wieder zu Einträgen durch Reisende gekommen ist. Südkorea, mit 50 Millionen Einwohnern fast so groß wie Italien, hat bereits die zweite Welle komplett gebrochen. Im ganzen Land wurden an einem Tag nie mehr als 250 Infektionen registriert. Das geschieht derzeit in Deutschland in weniger als einer Stunde.“
Ja, all dies ist mit Freiheitseinschränkungen verbunden. Aber in Europa gibt es teilweise viel schärfere Freiheitseingriffe – so etwa in das Recht zur freien Berufsausübung. Freiheitseingriffe sind in einer Pandemie nicht zu vermeiden, aber sie müssen angemessen und wirksam sein. Beides ist in Europa nicht der Fall. Die Freiheitseinschränkungen sind weder angemessen noch sind sie wirksam. Wir sind bereit, die Wirtschaft lahmzulegen und Tausende Existenzen zu vernichten, aber der Datenschutz ist uns heilig. Leider bestätigt die Coronakrise nur einmal mehr den Befund: Der Staat ist dort stark, wo er schwach sein sollte (in der Wirtschaft), aber er ist dort schwach, wo er stark sein sollte.
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„Aber sobald man auf China zu sprechen kommt, wird reflexartig darauf hingewiesen, dies sei eben eine Diktatur und daher könne man für freiheitliche Gesellschaften daraus nichts lernen.“ Es geht nicht darum, dass man nichts lernen könnte, sondern darum, ob man Chinas angeblichen Erfolgen Glauben schenkt. Was bei einem Land, das seine Wirtschaftsdaten frisiert (nicht umsonst berechnen westliche Banken eigene Zahlen), für das Innovation Diebstahl geistigen Eigentums bedeutet, und das Information mit Zensur gleichsetzt, ist dies durchaus angebracht. Aber gesetzt den Fall, die Asiaten sind wirklich „erfolgreicher“. Es gibt die durchaus glaubhafte These, dass zumindest die ostasiatische Region durch frühere Epidemien… Mehr
In einem Volk von 23 Millionen Einwohnern und einer dicht besiedelten Metropolregion wurde nicht eine einzige Infektion weitergegeben, obwohl es immer wieder zu Einträgen durch Reisende gekommen ist. Bedeutet „Eintrag“ nicht, dass sich jemand angesteckt hat? Das aber nur nebenbei, und ich schreibe schnell, damit das hier nicht schon beim Schreiben gelöscht wird: Butter bei die Fische: Welche Maßnahmen empfehlen Sie denn, Herr Zitelmann? Lernen von anderen – ja, gerne; auch von Diktaturen. China hat „recht schnell“ Restaurants, Märkte und den Zugang zum öffentlichen Nahverkehr beschränkt, eine mit anderen Diensten vernetzte App verpflichtend für alle Bürger eingeführt und Isolationsverweigerer mindestens… Mehr
An den Verfasser Zitelmann !!!
Wir werden Chinesische Verhältnisse in Deutschland schneller erleben als es sich 80 % der Bevölkerung vorstellen können.
Mit dem gekappten Bundestag und
dem umgetauften Grippevirus ist das für die Politikversager ein
Kinderspiel. Der gläserne Bürger und Sklave wird schneller Wirklichkeit als Sie das herbeischreiben können
Glaub ich nicht, dass wir chinesische Verhältnisse bekommen. Eher islamische.
Und dieses Problem liesse sich relativ leicht und ohne teuere Maßnahmen (lockdown, Impfstoffentwicklung) lösen. Man braucht nur mal in die Niederlande sehen: die haben seit ca. 10 Jahren MRSA gut in den Griff bekommen und zwar durch stringente Hygiene und Desinfektion in den Krankenhäusern und Pflegezentren. Der MRSA-Keim ist viel, viel tödlicher als Corona. Leider wird bei uns auch in den Medien viel zu wenig darüber berichtet. Es gibt nur wenige Krankenhäuser, deren Verwaltungen darauf geschult sind und es gut im Griff haben. Eine Schande…
„Doch Europa und die USA davor zurück, sich an deren Politik zu orientieren.“
Liebe Redaktion! Da hat Herr Zitelmann wohl das „schrecken“ vergessen?
Im obersten Absatz….
L.G. Kasimir
@“Warum braucht man eine Diktatur, um genug Tests für die Menschen bereit zu stellen?“ Wozu braucht man mehr Testen, wenn eh bekannt ist, dass die Viren sich verbreiten, bis Herdenimmunität erreicht ist oder eine Impfung bereit steht? Es gibt kein Testen wegen Grippe mit halber Sterblichkeit wie Covid-19 – wenn man diese bekommt, dann bekommt man sie halt und wird nach ein-zwei Wochen wieder gesund. „Südkorea, mit 50 Millionen Einwohnern fast so groß wie Italien, hat bereits die zweite Welle komplett gebrochen. Im ganzen Land wurden an einem Tag nie mehr als 250 Infektionen registriert.“ Hatten wir auch im Sommer… Mehr
Zitat: „Wozu braucht man mehr Testen, wenn eh bekannt ist, dass die Viren sich verbreiten, bis Herdenimmunität erreicht ist oder eine Impfung bereit steht?“
Bis zur Herdenimmunität braucht es aber noch lange, und indem man oft und viel testet, gewinnt man z.B. auch Erkenntnisse, warum es in Region A sehr viele Infizierte gibt, während es in Region B mit ähnlicher Bevölkerungsdichte nur sehr wenige gibt. Zumal bis heute umstritten ist, ob man eine permanente Immunität gegen Corona entwickeln kann, oder diese nur temporär besteht (3-6 Monate. Bis man mehr Erkenntnisse gewonnen hat, macht viel Testen schon Sinn….
Die Heinsberger Studie wie auch die fast gleichzeitige Studie im Bundesstaat New York ergab Faktor 10 als Dunkelziffer – WHO spricht sogar von 15-20 weltweit. Nehmen wir in entwickelten Ländern nur 10 an – dann ist die Durchseuchung:
https://www.worldometers.info/coronavirus/
USA – 30,8%, Frankreich – 27%, Belgien – 42,5%. Deutschland mit 8% gehört zu den Schlusslichtern in Europa.
Wenn das Testen und Untersuchen viel Sinn macht – wieso macht man nicht weit mehr Antikörper-Studien, die die tatsächliche Durchseuchung ermitteln?
Die epidemiologischen Erfolge vieler asiatischer Länder sind unabhängig vom politischem System (China, Taiwan, Thailand). Sie beruhen darauf die richtigen epidemischen Maßnahmen durchgeführt zu haben, wenn auch ganz unterschiedliche. Taiwan, Südkorea und Japan hatten jeweils sehr viel weniger Lockdown als wir in Deutschland. Alle 3 Länder zusammengerechnet haben 2,5 mal soviel Bevölkerung wie Deutschland (200 Millionen), sind Demokratien, haben die zweite Welle hinter sich und nach der zweiten Welle insgesamt nur etwa 2000 Tote. Wir haben schon vor der Zweiten Welle 10 000 Tote obwohl wir gegenüber den genannten 3 Ländern aus verschiedenen Gründen im Vorteil waren.
„Warum eigentlich?“
Lassen Sie mich kurz nachdenken …
… Gegenargumente?
Herr Zitelmann, abgesehen davon, dass das Maskentragen der Asiaten durch einige Studien als genauso unwirksam belegt ist wie bei uns möchte ich nicht weiter auf den Artkel eingehen.
Nur eins gebe ich zu bedenken, Corona ist kein medizinischen Problem.
Es ist ein politisches von langer Hand vorbereitetes Programm und wer das immer noch nicht bemerkt hat , hat den Schuss nicht gehört.
https://www.youtube.com/watch?v=CTR__nMNIQY
Man könnte den ganzen Schwachsinn rund um die „Krone“ auch einfach ad acta legen.
Ja, die letzte „Bastion“ in den USA ist vermutlich gefallen, dem links-öko-faschistoiden Reset mit „Social Credit-CO2-Klima-Score und 24/7-Totalüberwachung – bis hinein in den Smart-Kühlschrank und Ernährungswende – von Klaus Schwab (WEF) steht nichts mehr im Wege.
Dank der „Krone“ kommt nun „Prima-Klima“.
„You own nothing and will be happy“.