Das Gründonnerstagstribunal – Wie der NDR Julia Ruhs abserviert

Eine Sendung, die Zuschauer überzeugte, wurde im NDR zum Fall für ein Tribunal. Julia Ruhs’ Format „Klar“ brachte Stimmen zu Wort, die im ÖRR tabu sind. Für linke Kollegen war das zu viel des Guten. Mit beispiellosem Mobbing intrigierten sie die Kollegin aus dem nunmehr vollständig auf links gedrehten Sender.

picture alliance / HMB Media | Uwe Koch

Die Selbstkritik war ein Ritual des Stalinismus. Bei Säuberungen des Parteiapparats war die Selbstkritik die Methode, der sich alle zu unterwerfen hatten. Die Selbstbeschuldigungen der in Ungnade gefallenen Kandidaten fanden sich dann in der Regel in der Anklageschrift wieder.

Autorin im Kreuzfeuer der eigenen Kollegen
„Klar“ bringt Fakten – und löst Panikwellen im Haltungsapparat aus
Julia Ruhs und ihr Format „Klar“ hatten es nun gewagt, Themen wie Migration oder Corona nicht nur aus der vertrauten Perspektive des immer extremer werdenden linken Dogmas zu betrachten. Beim Publikum kam die Sendung offenbar gut an, bei den links-woken Kollegen jedoch überhaupt nicht.

Die interne Nachbesprechung zur ersten Sendung geriet zur Abrechnung. Drei Stunden dauerte das „Gründonnerstagstribunal“, wie Mitarbeiter die Sitzung heute nennen. Statt konstruktiver Kritik wurde ein Kesseltreiben gegen Ruhs und ihr Team veranstaltet. Besonders verdammungswürdig war für die das Tribunal organisiert habenden Kollegen, dass Ruhs nicht zur Selbstkritik im stalinistischen Sinne bereit war.

Binnen Tagen formierte sich dann der Widerstand gegen die, die es wagten, den grün-rot-woken Politkommissaren nur die Stirn zu bieten. 250 NDR-Mitarbeiter unterschrieben einen „Offenen Brief“, der Ruhs Spaltung und Einseitigkeit vorwarf. Ein Standardvorwurf der extremen Linken. Man warf ihr vor, Stimmen zu Wort kommen zu lassen, die im ÖRR sonst aus gutem Grund kaum vorkommen. Denn sie gelten als rechts, faschistisch und eben Nazi. Organisiert wurde die Aktion über Chatgruppen.

Entlassung gefordert
Mitarbeiteraufstand wegen “Klar”-Sendung: NDR verweigert Stellungnahme
Unterstützung erhielten die Hass-Poster von Anja Reschke, Symbolfigur des linksradikalen Haltungsjournalismus. In ihrer ARD-Sendung „Reschke Fernsehen“ verspottete sie „Klar“ mit dem Hinweis, im ÖRR müssten nun auch „ein bisschen rechtsextreme“ Meinungen Platz finden. Ein direkter Angriff, der intern als „Satire“ durchging und von der Senderführung nicht sanktioniert wurde.

Daniel Bröckerhoff, NDR-Moderator und Correctiv-Trainer, unterstütze den Aufstand gegen Ruhs ebenfalls. Bröckerhoff hatte Konservativen zuvor pauschal Denkunfähigkeit mit einem Ausflug in astreine NS-Biologismen attestiert. Auch das hatte beim NDR natürlich keine Folgen für ihn.

„Klar“ war ein zaghafter Versuch, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht nur extreme linke Meinungen zu Wort kommen zu lassen. Ruhs zeigte Opfer von Migrantengewalt, ließ Landwirte über ihre Probleme sprechen, griff Unzufriedenheit im Land auf. Keine Sensation, eigentlich journalistische Normalität. Doch was beim Publikum als glaubwürdig und ehrlich ankam, empfanden linke Kollegen als nicht hinnehmbaren Tabubruch.

Nun wurde Ruhs vom öffentlich-rechtlichen Sender abserviert.

Mit ihr werden offenbar auch der Chefredakteur der Sendung Adrian Feuerbach und der Redaktionsleiter Thomas Berbner abgezogen, der sich schon zuvor in Tagesthemen-Kommentaren kritisch über grüne Politik geäußert hatte. Daran hat man sich beim NDR bei dieser Gelegenheit wohl gerne erinnert.

Der NDR plant nun, ihr Format mit einer anderen Moderatorin, die sich an die strikten politischen Vorgaben halten wird, fortzusetzen. Ein pikantes Detail ist, dass Ruhs vor die Kamera treten dürfte, wenn der BR die Sendung produziert. Aber der ist beinahe ebenso streng grün sortiert wie der NDR.

Eine weitere Lehre aus einem kommunistischen Lehrbuch wurde hier mustergültig vorexerziert. €Strafe einen – erziehe hunderte“. Jeder Mitarbeiter beim mit Milliarden bezahlten öffentlichen Rundfunk weiß nun, was die Stunde geschlagen hat.

Anpassung und Unterwerfung an das dort herrschende linke Dogma – oder er bzw. sie ist raus.


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Kommentare ( 48 )

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BKF
2 Monate her

Eine weitere Lehre aus einem kommunistischen Lehrbuch wurde hier mustergültig vorexerziert. €Strafe einen – erziehe hunderte“. Das konnten die Nationalsozialisten genauso, nicht nur die Kommunisten marxistischer Schule.

BKF
2 Monate her

Bröckerhoff hatte Konservativen zuvor pauschal Denkunfähigkeit mit einem Ausflug in astreine NS-Biologismen attestiert.“ Geschichte 6, setzen. Die Konservativen hielten nun gerade nichts vom Nationalsozialismus und der NSDAP und waren prominent im Widerstand vertreten. Die NSDAP war ja gerade nicht eine konservative Partei, sondern eine extrem progressive Partei auf allen Gebieten – und in üblicher Einteilung sind progressive Parteien im linken Spektrum verortet und nicht im rechten bei den Konservativen.

DDRforever
2 Monate her

Der Staat BRD und die BRD Medien sind nichts anderes als der Staat, hat jegliches Neutrlitätsgebot aufgegeben und stellt sich klar gegen die Mehrheit seiner Bürger. Damit bleibt eigentlich nur diesem Staat BRD umgehend den Rücken zu kehren und wer das noch nicht kann sollte sich eines sehr probaten Mittels erinner, ziviler Ungehorsam auf wirklich jedem Gebiet.

Der-Michel
2 Monate her
F. Hoffmann
2 Monate her

Wo bleiben die Feministinnen, wenn eine unbescholtene Frau aus dem Job gemobbt wird? Die grüne Frauenbrigade? Frauensolidarität nur für Linientreue, ach so. Typisch links. Linke sind totalitärer Dreck.

Minusmann
2 Monate her

Was macht die Dame bei dem ÖRR? Was man da als selbstständig denkender Mensch zu erwarten hat, weiß doch jeder. Als Opfer kann ich Frau Ruhs deshalb wirklich nicht sehen. In der Medienlandschaft gibt es mittlerweile Alternativen, die ARD und ZDF alt aussehen lassen. Liebe Frau Ruhs, machen Sie sich frei von falschen Vorstellungen und heuern Sie dort an, wo Ihre Meinung gefragt ist und geschätzt wird.

Peter Buchmeier
2 Monate her

Liebe Julia Ruhs Lassen Sie sich nicht unterkriegen. Umfallen gilt nicht, Sie werden bestimmt Ihren Weg machen! Kleiner historischer Ausflug: 2018 gab es in der Schweiz eine Volksabstimmung, ob der obligatorische Rundfunktbeitrag abgeschafft werden soll. 71,6 Prozent der Bürgerinnen und Bürger votierten für einen Erhalt der Gebühren. Anscheinend sind die Eidgenossen mit der Qualität und Ausgeglichenheit sehr zufrieden. Das kann man in Deutschland wahrlich nicht behaupten. Zwangsgebühren für einen links-grünen und woken ÖRR scheinen in Stein gemeisselt zu sein. Das Angebot von ARD und ZDF interessiert ohnehin keinen Menschen mehr, wann verschwindet der ÖRR endlich in einem grossen schwarzen Loch?… Mehr

yeager
2 Monate her

Soviel zur angeblichen Meinungsfreiheit im ÖRR. Die gibt es nur für das was den rotgrünen Haltungsaktivisten in den Kram passt.

Hieronymus Bosch
2 Monate her

DER ÖRR hat die Zensur in Deutschland neu belebt! Meinungsvielfalt und Kritik am herrschenden politischen System werden brachial unterdrückt, dafür werden Wohlfühlprogramme ausgestrahlt, die mit ihrer Dümmlichkeit werben! Der Bürger wird dafür auch noch zur Kasse gebeten und muss diesen Schwachsinn zwangsweise finanzieren! Die glattgebügelten Moderatoren und pflegeleichten Nachrichtensprecher mitsamt ihrer moralinsauren Entourage markieren den Tiefpunkt dieses Mediums, eine rot-grüne Hilfstruppe ohne Sinn und Verstand!

albert deutsch
2 Monate her

Und willst Du nicht mein Bruder sein ,
dann …..
darfst Du nicht in meinen Sender sein !