Es sollte endlich auch heißen: „Demokraten gegen links“

Seit Jahren dominiert eine deutlich links, zunehmend linksextrem geprägte Weltanschauung die deutsche Regierungspolitik, die große Mehrheit der Medien, aber auch Kultur und Wissenschaft. Es ist höchste Zeit, den Linken, die historisch gesehen für so viel Scheitern und so viele Irrwege, für so viel Elend und Leid in der Welt verantwortlich sind, selbstbewusst entgegenzutreten.

IMAGO

Jeder, der heute in Deutschland auch nur in den Verdacht gerät, „rechte Politik“ zu vertreten, läuft Gefahr, beschimpft, diskriminiert, verleumdet und ausgegrenzt zu werden. Politiker, die sich öffentlich für objektiv rechte politische Positionen – wie eine konservative Familienpolitik, strengere Gesetze gegen Gewalttäter oder Bewahrung der deutschen Sprache – einsetzen, vermeiden tunlichst jegliche Verwendung des Begriffs „rechts“. Das gilt sogar für die AfD, die Werteunion, die Freie Wählergemeinschaft und insbesondere natürlich die Unionsparteien.

Im 96 Seiten langen Grundsatzprogramm der AfD kommt der Begriff „rechts“ genau 96mal vor – allerdings immer in anderen Zusammenhängen, nämlich wie „rechtsstaatlich“, „Waffenrecht“ oder „Rechtsprechung“. Im elfseitigen Grundsatzprogramm der Werteunion ist es ähnlich. Bei den Unionsparteien ist der Begriff „rechts“ oder auch „rechts von der Mitte“ verpönt.

Vorbei sind die Zeiten, wo ein Urgestein des aufgeklärten Konservativismus in Deutschland, der ehemalige CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß selbstbewusst forderte, rechts von der Union dürfe es keinen Platz für eine Partei geben – und sich damit selbst deutlich rechts positionierte. Strauß wusste noch, dass rechte Positionen in keinerlei Weise im Widerspruch zum Grundgesetz oder dem Geist der Demokratie stehen.

„Konservative“ Politiker schämen sich

Heute schämen sich auch rechte Politiker offenbar des Begriffs „rechts“. Verzweifelt klammern sie sich an den Begriff der „Mitte“, als ob es ein Verbrechen sei, sich für traditionelle Werte, für Christentum, Nation und Familie, für „law and order“ (Gesetze und Ordnung) einzusetzen. Patriotismus und Nationalstolz sind gleichfalls Werte, über die selbst konservative Politiker selten und offensichtlich sehr ungern sprechen. Das zumindest ist in anderen europäischen Ländern ganz anders.

Manchen Politiker ist es geradezu peinlich, deutsch zu sein. Unvergessen die Szene, als nach der Bundestagswahl 2013 CDU-Spitzenkandidatin und Kanzlerin Angela Merkel am Abend nach dem Wahlerfolg der Union auf dem Podium dem damaligen CDU-Generalsekretär Herrmann Gröhe ein kleines Deutschland-Fähnchen aus der Hand riss, mit dem er vor dem jubelnden Parteivolk gewunken hatte. Dabei sind Schwarz-Rot-Gold die Farben der demokratischen Revolution von 1848, Symbol des demokratischen Aufbruchs der Deutschen.

Deutsche können nicht nur stolz sein auf eine überragende Stellung in der abendländischen Kulturgeschichte, auf unzählige Genies in Musik, Literatur, Philosophie, Medizin, Architektur und Naturwissenschaften. Auch die Anstrengungen der Deutschen, nach dem II. Weltkrieg – auch dank amerikanischer Umerziehungskampagnen – mit der Schuld an dem Grauen des Holocaust und der mörderischen Nazi-Regimes im deutschen Namen umzugehen, verdient Respekt. Nicht viele Länder haben so offensiv und bemüht versucht, mit den düstersten Seiten der eigenen Geschichte fertig zu werden. Den Respekt haben sich die Deutschen verdient, auch wenn bedauerlicherweise heute manche Deutsche einen befremdlichen „Schuld-Stolz“ entwickelt haben, der bei ihnen dann oft ein absurdes moralisches Überlegenheitsgefühl gebiert.

„Links“ und „rechts“ sind Kampfbegriffe – aber nur für die Linken

Der Einwand, die seit der französischen Nationalversammlung 1789 und später der deutschen Nationalversammlung 1848 geprägten Begriffe „links“ und „rechts“ seien überholt, wird von der Wirklichkeit widerlegt. Eine ganze Partei nennt sich aktuell „Die Linke“; in der SPD gehören 90 Bundestagsabgeordnete dem Partei-Zusammenschluss „Parlamentarische Linke“ an. Vor allem aber zeigen die Massenbewegungen „gegen rechts“, die meistens nur im Kleingedruckten dann den Begriff durch „Rechtsextreme“ ersetzen, wie hochlebendig „links“ und „rechts“ in der politischen Realität sind.

Angesichts der heftigen Kampagnen von überwiegend staatlich finanzierten „Organisationen der Zivilgesellschaft“ und den Massendemonstrationen in diesem Monat sind die Konservativen im Land still und defensiv wie seit langem nicht mehr. Oft genug marschieren Politiker von Union und FDP Seit an Seit mit Linken und Linksextremen (wie der antikapitalistischen, demokratie-feindlichen und gewaltbereiten Antifa) bei den Aufmärschen „gegen rechts“ mit. Sie realisieren gar nicht, oder sie ignorieren ängstlich, wie verdammt nah sie selbst an den Zielscheiben der zornigen und überheblichen Tiraden gegen „rechts“ stehen.

Linke Politik dominiert seit vielen Jahren

Die Linken sind die großen Sieger der vergangenen Jahrzehnte. Dabei zeigen Umfragen, dass die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland durchaus eher konservative und rechte Positionen unterstützt: das ist so bei Migrationsfragen ebenso wie bei dem Thema Energie- und Klimapolitik, bei „Gender“-Themen wie Sprache und Geschlechtsumwandlung, bei der Sozialhilfe („Bürgergeld“) oder den Zuständigkeiten der EU für nationale Fragen.

Für die meisten Bundesbürger sind die Gesetze gegen Gewalttaten zu lasch, sie wünschen sich härtere Urteile gegen Gewalt- und Wiederholungstäter, vor allem aber keinerlei Nachsicht gegen Frauenmörder und Massenvergewaltiger wegen des „kulturellen Hintergrunds“ oder „psychischer Belastungen durch Kriegstraumata“ der Täter.

Die Linke und die Grünen hatten bis 2021 das Glück, dass ihnen 16 Jahre lang eine politisch wohlgesonnene christdemokratische Politikerin im Kanzleramt den Weg zu einem waghalsigen Umbau des Staates, der Wirtschaft und der Gesellschaft ebnete. Sie war es auch, die den konservativen Wesenskern ihrer Partei minimierte; ihr persönliches internationales Ansehen schien ihr deutlich wichtiger zu sein als nationale Interessen.

Gleichzeitig schafften es Linke und Grüne in Politik und Gesellschaft zunehmend jede Abweichung ihrer Sichtweisen zu diskreditieren, in dem sie schlicht jede Kritik an linker Politik überzogen und radikalisiert darstellten, um dann die abweichenden Meinungen und kritischen Stimmen zu diskreditieren und von vorneherein als indiskutabel zu verleumden.

Wer für eine behutsamere Klimapolitik ist, wird so zum „Klimaleugner“, wer nur eine kontrollierte, maßvolle Migration befürwortet, gilt als Fremdenhasser und Ausländerfeind, wer den Islam als schwer kompatibel mit freiheitlichen und demokratischen Werten kritisiert, ist islamophob und ein „Hetzer“ und „Hassprediger“.

Konservative und Liberale, die die persönlichen Rechte von Homosexuellen und Trans-Personen respektieren und schützen, nicht aber deren Selbstwahrnehmung als allgemein verbindliche Sichtweisen akzeptieren wollen, sind für die Linken schnell „rassistisch“ und „homophobe Menschenfeinde“. Ähnlich lauten die Vorwürfe gegen Politiker, die davor warnen, 14-Jährigen die Einleitung von Geschlechtsumwandlungen auch gegen den Willen ihrer Eltern zu erlauben.

Rettet die Rechte!

Es ist höchste Zeit, offen auch für abendländische und nationale Sichtweisen und Interessen einzutreten. Das bedeutet, respektvoll mit dem christlich-jüdischen Kulturerbe ebenso wie den Errungenschaften in der deutschen Geschichte umzugehen, deutsche Interessen vor europäischen oder globalen Begehrlichkeiten zu schützen, die Freiheit des Einzelnen ebenso wie die Freiheit der Meinungen und Gedanken in jeder Hinsicht zu verteidigen, eine kluge und geplante Migration zu befürworten, ohne, dass sich „die schon Dagewesenen“ völlig fremd fühlen müssen. Dazu gehört auch das Misstrauen gegenüber einem ausufernden Staat, der mit immer mehr Bürokratie und immer mehr Gesetzen, Vorschriften und Eingriffen ins Leben der Bürger eingreift.

Ganz und gar nicht unwichtig ist der Schutz der deutschen Sprache vor zu vielen Anglizismen, der Verhunzung durch „Szene-Sprech“ und Straßenjargon, vor allem aber vor Genderquatsch und völlig übertriebenen Sprachregeln angeblich politisch korrekten Sprachgebrauchs.

Deutschland braucht eine Kampagne: „Demokraten für rechts“

Konservative und Liberale befinden sich in Deutschland – wie in vielen anderen Demokratien auch – in der Defensive, ist doch der Zeitgeist von Regenbogenfarben und Transformationsträumen geprägt, von Antikapitalismus und Antisemitismus, Ablehnung des christlichen Glaubens und der Idee der Nation. „Postkoloniale“ und „postrassistische“ Sichtweisen stellen Europäer und weiße Amerikaner – oft auch die Männer allgemein – an den historischen Pranger.

Dabei sind genau die Beschuldigten in erster Linie verantwortlichen für den einzigartigen Reichtum der Welt, der die überwältigende Mehrheit der Menschen aus Hungersnot und Elend befreit hat, für gigantische technische und wissenschaftliche Fortschritte, für die ungeheure Vielfalt kulturellen Reichtums. Die Europäer, die Weißen, auch die Männer – sie haben sich ungeachtet schwärzester Stunden der abendländischen Zivilisation einzigartige Verdienste um die Menschheit erworben.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 48 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

48 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Annegret Kuempel
1 Monat her

Ja, stimme Ihnen völlig zu. Wo bleibt der Kampf gegen Links? Wieso kann es eine „Linke“ Partei geben, aber keine „Rechte“ Partei? Ist die Demokratie ausschließlich bei den „Linken“? Ich denke, Demokratie haben die meisten Deutschen gar nicht begriffen. Da muss man nämlich mitdenken was die „Regierenden“ mit den reichlichen Steuergeldern so treiben. Dann könnte auffallen, daß diese Regierenden die Milliarden nicht dem deutschen Staat und ihren Bürgern zu Gute kommen lassen.

Brauer
1 Monat her

Das Verrückte ist, dass es auch vor 90 Jahren LINKE waren. Leider wird das immer wieder ausgeblendet.

Biskaborn
1 Monat her

Hervorragender Artikel! Allerdings geht er an der Realität vorbei. Es mag sein das viele Menschen konservative Themen, wie hier genannt, päverieren, dann aber linke Parteien, wie die CDU wählen, die genau diese Themen eben nicht besetzt. Nein die Mehrheit der Menschen ist, wenn es darauf ankommt Links, daran wird sich nichts ändern! Schließlich will man nicht als Rechter gebrandmarkt werden!

1 Monat her

„Gleichzeitig schafften es Linke und Grüne in Politik und Gesellschaft zunehmend jede Abweichung ihrer Sichtweisen zu diskreditieren, in dem sie schlicht jede Kritik an linker Politik überzogen und radikalisiert darstellten, um dann die abweichenden Meinungen und kritischen Stimmen zu diskreditieren und von vorneherein als indiskutabel zu verleumden.“ Es ist ja nett, daß Sie das feststellen, aber warum ist das so? Warum gelingt den Linken das so einfach? Weil die Demokratie nicht mehr funktioniert, nicht mehr funktionieren kann. Weil die vierte Gewalt in der Hand der Linken und Grün-Linken und damit als solche ein völliger Totalausfall ist. Die Öffentlichen schwimmen dermaßen… Mehr

Analeur
1 Monat her

Gibt es eigentlich Linke Selbständige? Muss man zwangsweise Arbeitslos oder Staatsgeldempfänger wie Lehrer oder Beamter sein um Links zu sein? Ich würde gerne mal mit einem linken Selbständigen sprechen, wenn es den denn gibt. Geldumverteilung ist einfach. Es ist auch einfach zu sagen, wir nehmen den Reichen das Geld weg. Wegnehmen ist einfacher als erwirtschaften. Selbständige erwirtschaften ihr Geld und mögen es nicht, wenn man ihnen fast alles wegnimmt. Für Lehrer, Staatsanwälte, Richter & Beamte ist es wichtiger das richtige Parteibuch zu haben (Karriere) als Geld zu erwirtschaften, das kommt ja vom Staat. Wie wird den nun das Geld verdient,… Mehr

Volksschauspieler
1 Monat her

Es wäre ja alles noch zu ertragen, wenn diese linksgrüne Ideologen den von ihnen so verhassten deutschen Nationalstaat durch etwas mindestens vergleichbar Funktionales ersetzen könnten. Aber sie haben keinen funktionierenden Ersatz, zerstören den Nationalstaat aber dennoch weiter, wie kleine Kinder ihr Spielzeug, jammern dann aber, wenn es auf einmal kaputt gegangen ist.

GR
1 Monat her

Die linke Meinungsdiktatur wird in sich zusammenfallen, weil die Verelendung der Massen zu einer Erfahrung führt, die die aktuellen Zeitgeistbilder auflösen wird. Hunger ist ein guter Lehrmeister. Ohne diese Erfahrung geht es nicht. Der Beitrag, den jeder leisten kann, ist die Gegenrede, gern auch mit Abwertung des Gegenüber. Es ist Zeit, die Samthandschuhe auszuziehen.

Donostia
1 Monat her

Das Hakenkreuz ist als Symbol in Deutschland verboten. Aber ein rotes Banner mit der Aufschrift der Kampf geht weiter RAF Berlin kann ohne Probleme vor Polizisten hergetragen werden. (siehe Bild). Das sagt viel über diesen Staat aus.

Cethegus
1 Monat her
Antworten an  Donostia

Die alte Bundesrepublik vor 89 war antitotalitär nach rechts und(!) links und ist damit zu einem der erfolgreichsten Staatsexperimenten auf deutschem Bodengeworden!
Nach 89 fiel der Antitotalitarismus nach links komplett weg, da man diese Bedrohung als besiegt betrachtete.
Das verheerende Ergebnis sehen wir heute…

alter weisser Mann
1 Monat her

Tut mir leid, aber wenn ich „Demokraten gegen rechts“ einen dämlichen Aufruf finde, dann will ich auch keine „Demokraten gegen links“.
Die Begründung ist in beiden Fällen dieselbe.

Manfred_Hbg
1 Monat her
Antworten an  alter weisser Mann

Naun ja, aber wenn auf der einen/linken Seite „Demokraten gegen rechts“ nicht abzuschaffen ist und weiterhin immer wieder in die Öffentlichkeit und auf die Straße getragen wird, dann sollte sich aber auf der anderen/rechten Seite nicht einfach weggeduckt und geschwiegen, sondern mit „Demokraten gegen links“ ein Gleichgewicht geschaffen werden -egal wie doof oder blöde man/jemand das findet.

Guzzi_Cali_2
1 Monat her

Ich stelle in meinem konservativ geprägten Umfeld fest, daß das Volk schon erheblich weiter ist, als Medien und Politiker das wahrhaben wollen. Sie stimmen mit den Füßen ab, gehen zu Traditionsveranstaltungen, meiden die Woken, kaufen Gas-Thermen, lehnen E-Autos ab und fahren ihre alten Diesel weiter. Die Zeit spielt FÜR uns Konservative. Mit jeder neuen Bauern- und Mittelstands-Demo kommen neue Leute hinzu, man tauscht sich aus und bereitet auch so den Boden für die AfD, wenn auch der Nachbar merkt, daß die so übel nicht sein kann, wenn so viele „normale“ Leute sich offen dazu bekennen.