Islamistenaufzug in Hamburg: Die (Nicht-)Reaktionen von Tagesschau & Co

In Hamburg marschierten 1.100 Islamisten auf und forderten ein Kalifat, richteten Drohungen an Medien und Politik. Die Verschleierungs- und Verschleppungsmethoden von Tagesschau, die (Nicht-)Reaktionen von Stadt-Regierung und Faeser sind skandalös. Zuvor war ein lokaler CDU-Antrag auf Verbot mit Stimmen von SPD und Grünen verhindert worden.

picture alliance / ABB

Das sind die Fakten. Erstens: In der „freien“ und Hanse-Stadt, Hamburg, Deutschlands „Tor zu Welt“, demonstrieren am Samstag, 27. April,16 Uhr, am Steindamm im Stadtteil St. Georg, 1.100 Islamisten für ein Kalifat. Schilder werden hochgehalten wie „Kalifat ist die Lösung“ und „Für ein Ende der Wertediktatur!“ Immer wieder rufen die Teilnehmer im Chor „Allahu Akbar“ („Gott ist groß“). Wortführer der „Demo“ ist Lehramtsanwärter(!) Joe Adade „Raheem“ Boateng von der Gruppe „Muslim Interaktiv“. „Muslim Interaktiv“ wird vom Hamburger Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) als gesichert extremistische Bestrebung beobachtet. „Muslim aktiv“ ist die Nachfolgeorganisation der islamistischen Bewegung Hizb ut-Tahrir, die in Deutschland seit 2003 verboten ist. „Muslim Interaktiv“ hatte bereits Tage zuvor auf Social Media für diese Demo geworben.

Zweitens: Ein Kalif ist ein Nachfolger Mohammeds. Ein Kalifat ist eine Regierungsform des Islam mit einem Kalifen an der Spitze und mit der Scharia als oberstem Gesetz.

Das macht die Tagesschau daraus

Die Tagesschau macht am Samstag, 27. April: nichts. Wichtiger sind der Tagesschau etwa Nachrichten über einen Wirbelsturm in China. Klar, „Klima“ hat immer Vorrang. Regional bringt der NDR einen 1:18-Minuten-Beitrag. Zu Wort kommt ein Demo-Aktivist, der wie die Demo-Redner der Politik und den Medien in Deutschland „billige Lügen“ und „feige Berichterstattung“ hinsichtlich des Gaza-Kriegs vorwirft. Das übliche Opfer-Narrativ. Am Ende beeilt sich die NDR-Kommentatorin noch anzufügen: „Nach eineinhalb Stunden löste sich die Demonstration jedoch friedlich auf.“ „Jedoch“?

Auch am Sonntagabend um 20:00 Uhr: wieder nichts.

Was Hamburgs Politik verpennt hat

Reaktion der Hamburger Politik? Null bzw. gefälliges Framing. Hamburgs Innenbehörde schrieb zwei Tage vor der Islamisten-Demo: „Für den kommenden Sonnabend, 27. April 2024, ist nach derzeitigem Stand auf dem Steindamm in St. Georg eine Versammlung unter einem medienkritischen Motto geplant. „Medienkritisches Motto“! Sic!

Drei Tage zuvor, am Mittwoch, 24. April, hatte die rot-grüne Mehrheit in Hamburgs Bürgerschaft einen Antrag der CDU-Fraktion, „Muslim Interaktiv“ zu verbieten, abgelehnt.

Im Verfassungsschutzbericht für Hamburg hatte der Behördenleiter im Bericht für 2022 bereits im Vorwort geschrieben: „Ein weiteres Beispiel für Entgrenzung ist die Demonstration des islamistischen Netzwerkes ‚Muslim Interaktiv‘ im Februar 2023 in St. Georg.“ Insgesamt kommt „Muslim Interaktiv“ in diesem Bericht 13mal vor.

Was Bundesinnenministerin Faeser (SPD) daraus macht

Nancy Faeser kritisierte die Veranstaltung am nächsten Tag: „Eine solche Islamisten-Demonstration auf unseren Straßen zu sehen ist schwer erträglich.“ Wie bitte, „schwer erträglich“? Warum nicht „unerträglich“? Faeser weiter: Die roten Linien müssten ganz klar sein, so Faeser. „Keine Terrorpropaganda für die Hamas, keine Hassparolen gegen Jüdinnen und Juden, keine Gewalt.“ Es sei gut, dass die Hamburger Polizei mit einem Grossaufgebot Straftaten entgegengewirkt habe. Und dann fordert Faeser vollmundig auch noch ein „hartes Einschreiten.“ Frage also an Faeser: Warum gibt es kein Verbot für die Gruppe „Muslim Interaktiv“? Diese Gruppe ist ja nicht nur im Bundesland Hamburg tätig. Also wäre Faeser für ein Verbot zuständig.

Zweierlei Maß?

Im April 2021, also noch zu Merkel-Zeiten, hatte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), Thomas Haldenwang (CDU), den „Phänomenbereich einer verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates“ erfunden. 1.400 Personen rechnet er dazu. Die 1.100 Demonstranten vom 27. April könnte er hinzuzählen. Aber gemünzt ist dieser Phänomenbereich offenbar vor allem auf „rechte Kritik“ am Staat und dessen Handeln in Sachen Klima, Corona und Co.

Nun hätten Frau Faeser und Herr Haldenwang endlich die tolle Chance, an einem markanten Beispiel deutlich zu machen, was „Delegitimierung des Staates“ ist. Was es also heißt, wenn man den bundesrepublikanischen Staat, dessen Basis das Grundgesetz ist, nicht anerkennt und durch Kalifat samt Scharia ersetzen will.

Nur mal als Gedankenexperiment: Was hätten, Tagesschau und die alten Medien in Eintracht mit Bundespräsident, Bundeskanzler, Antifa-NGOs, Muslim-Lobbys (die übrigens zu „Hamburg“ brav schweigen), Linksradikalen und Co. geboten, wenn etwa in Frankfurt zwanzig „Reichsbürger“ oder in Erfurt hundert Höcke-Fans demonstriert und Schilder hochgehalten hätten: „Alles für das Volk“, „Alles für das deutsche Volk“, „Wir sind das Volk“, „Gegen Kalifat und Scharia“. Sondersendungen, Talkshow über Talkshow, „woke“ Lichterketten hätten uns in Atem gehalten. Aber wenn Kultursensibilität angesagt ist, dann ist es etwas anderes.

Nur: Es handelt sich hier um ein Stück „Soumission“. „Soumission“ (deutsch: Unterwerfung)? Das ist der Titel eines mehr und mehr realen Romans des Franzosen Michel Houellebecq, mit dem der Autor im Jahr 2015 die Islamisierung Frankreichs skizziert. Am Rande: Das Wort „Islam“ bedeutet wörtlich übersetzt „Unterwerfung“. Hamburg und die Kalifat-Demo: Eine von mittlerweile 1001 Unterwerfung?

Und noch eine Frage: Warum wird eine solche Kundgebung genehmigt, warum wird sie nicht sofort aufgelöst?

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Kommentare ( 46 )

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46 Comments
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Endlich Frei
13 Tage her

Deutschland wird bunter werden – und ich freue mich drauf ! Zumindest für Katrin Göring Eckardt wird ein Wunsch wahr und viele ihrer Ampel-Kollegen bei den Grünen und Roten werden die Entwicklung ebenfalls mit Freude berüßen. Wer von einer „überraschenden Entwicklung“ redet, muss in einem Paralleluniversum leben. Oder fernab in den Tälern der Ahnunslosen zwischen Hunsrück, Schwarzwald, Eifel und Odenwald ganz allein mit den ÖRR, wo ihm täglich das Gehirn mit einem 10-Mrd-Etat gründlich gewaschen wird. Ich selbst habe mit Menschen aus der deutschen Provinz geredet, die nicht mal ansatzweise verstehen, worüber wir hier bei den „Vorfällen“ in Hamburg überhaupt… Mehr

Last edited 13 Tage her by Endlich Frei
Armin Reichert
14 Tage her

Die CSU ist unsere Rettung! Die sind „knallhart“!

https://www.bild.de/politik/inland/bild-enthuellt-csu-knallhartplan-gegen-die-kalifat-fanatiker-6630e583014b590da7943310

Pruuust! Rudolf, Du schaffst das!

Last edited 14 Tage her by Armin Reichert
Mausi
14 Tage her

Man erinnere sich: Die Hafenstraße war Hamburg, die rote Flora war Hamburg, bürgerkriegsähnliche Zustände waren Hamburg.

fatherted
15 Tage her

ZDF Express kam zu dem Schluss, dass die Kalifats Demo von Rechtsextremen organisiert wurde….Ausschnitt zu sehen gestern bei Julian Reichelt….ich konnte nicht mehr vor Lachen.

Juri St.
14 Tage her
Antworten an  fatherted

Das ist eher zum Weinen, als zum Lachen, die ÖRR-Gucker glauben das. Das ist ja das Schlimme.

Mausi
14 Tage her
Antworten an  fatherted

Wir lachen, andere – und das ist das Schlimme in meinen Augen – glauben. Denn wenn für die Meisten zum Lachen, würde der ÖRR, würden die MSM das nicht an die Öffentlichkeit tragen.

Last edited 14 Tage her by Mausi
WasIstMitte
15 Tage her

Die sPD und die Grünen versprechen sich Wählerstimmen aus den Bevölkerungsgruppen, die hier illegal eingewandert sind. Gleichzeitig halten beide Parteien Demokratie und Toleranz ganz weit oben. Nur sind die Muslime, vor allem ganz besonders die, die hier seit 2015 illegal einwandern mit erschreckender Mehrheit überhaupt nicht tolerant. Deren Gewaltrezeptoren werden ja schon von schlicht gekleideten mitteleuropäischen Damen getriggert. Was meint ihr, passiert mit Menschen, die ihre eigenen Pronomen haben und ihr Geschlecht nach Wetterlage ändern? Es wird so kommen: Die Wählerstimmen – sollten sie von den Muslimen denn überhaupt kommen – werden nach und nach abnehmen. Denn die Muslime werden… Mehr

Nibelung
15 Tage her

Mit ihrer Zuneigung zum Islam schaffen sich die Roten und Grünen auf Dauer selbst ab, leider den Rest der Republik dazu, denn die lieben Gäste würden dann mit deren Sauereien aufräumen, weil es ihrem heiligen Buch widersprichtt, was bei uns über die Kirchen auch mal war und im Zuge der Zeit sträflich vernachlässigt wurde, was bis zur Auflösung unserer Tradition und christlichen Religion führt. Aufgrund der Vielzahl dürfte es heute schon extrem schwierig werden, diese Leute in Zaum zu halten und es bleibt zu befürchten, daß der Islam das Abendland übernehmen wird, was nur noch eine Frage der Zeit ist,… Mehr

Timur Andre
14 Tage her
Antworten an  Nibelung

Wer die Hinterwälder aus Syrien nimmt, bekommt deren Weltsicht. Arbeite mit zwei Syrern aus dem Westen, gut ausgebildet und nicht religiös.

Schwabenwilli
15 Tage her

Mein Dank geht an die Islamis von Hamburg raus, führen sie doch unsere Regierung und Medien als naive Hippies vor. Gleichzeitig ermutigen sie noch mehr Muslime im Land ihr wahres Gesicht zu zeigen.

Fred Katz
15 Tage her

Das ZDF befragte einen SPD-Politiker als Experten.
Der lobte Hamburg, trat gegen NRW IM Reul nach.
Und meinte, dass das alles vielleicht vom Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt sei…..

Seit wann sind Forderungen gegen Dritte eine Meinung?

Dann wäre ein Banküberfall ja auch eine Meinung.

Es gibt keinen rechtsstaatlichen Weg zum Kalifat.
Und auch die freundliche Bitte um alles vorhandene Geld bleibt ein Überfall.

WIING
15 Tage her

„Allahu Akbar“ („Gott ist groß“).
M. E. ist die korrekte Übersetzung „Allah ist der größte!“, was ja eine ganz andere Bedeutung hätte, nicht Wahr!?

Und wenn man endlich der Wahrheit in die Augen schaut und die Dinge korrekt benennt, versteht man auf einmal, warum die Muslime so handeln.

Vgl.: „Gott ist (unvergleichlich) groß. Der Elativ erfüllt jedoch nur in der Kombination mit der Präposition min die Funktion eines Vergleichs. Zum Beispiel: Allāhu akbar min malāʾikatihi („Allah ist größer als seine Engel“). Ansonsten entspricht die Bedeutung dem Superlativ („am größten“).“

Last edited 15 Tage her by WIING
Aegnor
15 Tage her
Antworten an  WIING

Schön erklärt. Wird leider immer wieder unter den Tisch gekehrt. PS: Hab auch mal gelesen, dass auch die Bedeutung „Allah ist größer“ korrekt ist, weil damit gemeint ist, dass er größer als alle anderen Götter/Religionen ist, insbesondere der christliche oder jüdische Gott.

Marcel Seiler
15 Tage her

Autor Wendt hat meine Zustimmung. Das Problem sind die Millionen von Schweigenden, die die Idee, dass ihr Land kein Recht hat, zu existieren, ablehnen (und auch den politischen Machtanspruch des Islams ablehnen), es aber schweigend und duldend über sich ergehen lassen.

Eine radikale Minderheit berauscht sich daran, den Westen zu zerstören. Wir lassen es geschehen.

Innere Unruhe
14 Tage her
Antworten an  Marcel Seiler

Diese radikale Minderheit lebt von den Rechten, die sie den anderen nicht zugestehen werden.
Es ist völlig OK zu sagen, Deutsche haben keinen zweiten Pass und keine zweite Heimat. Sie haben kein Land B wie so ein Syrer oder Afghane.
Es ist OK zu sagen, geht und bringt eure eigene Heimat in Ordnung.
Dort, wo russische und französiche Revolutionen und Weltkriege gewütet haben, muss man den Mut haben, dass die anderen sich ihren Frieden auch erarbeiten sollen. Auch wenn es Blut kostet. Es muss aber nicht sein, die ganze Denkarbeit ist bereits erledigt.