FDP duckt sich weg – nicht nur vor Klimaextremisten

Maler und Reinigungsfirmen ... Es wird teuer, wenn die Letzte Generation da war. TE fragte bei der FDP nach, die selbst Opfer wurde, wer für die Kosten aufkommt. Doch die duckt sich weg – nicht nur in dieser Frage.

IMAGO / aal.photo
FDP-Zentrale in der Reinhardtstraße in Berlin nach den Anschlägen der Letzten Generation am 13. April 2023
Wer räumt eigentlich die Sauerei weg, wenn die Klimakleber da waren? Wenn sie Gebäude oder Gemälde mit Farbe eingeschmiert haben, wie es sonst nur Kleinstkinder mit Brei und Lätzchen hinkriegen. Erst kommt eine Firma mit Hochdruckreiniger, dann ein Maler, dann noch eine weitere Reinigungsfirma. Mehrere Menschen sind beschäftigt, wenn die Klimaextremisten der „Letzten Generation“ und der „Extinction Rebellion“ da waren.

Wer zahlt das? Das wollte TE von der FDP wissen. Deren Bundesgeschäftsstelle in der Berliner Reinhardtstraße war jüngst das Ziel der Sudeleien der Klimaextremisten. Was kostet das? Übernimmt es die Versicherung? Wie gut stehen die Chancen, sich das Geld vor Gericht von den Tätern zurückzuholen?

Diese beschmierten am 13. April mehrere Gebäude in Berlin mit einer schwarzen, öl-ähnlichen Flüssigkeit. Unter anderem eben die Parteizentrale der FDP. Leicht zu säubern, scheint diese Sachbeschädigung nicht gewesen zu sein: Reinigungskräfte mussten immerhin mit einem Hochdruckreiniger ran. Und dann musste neu gestrichen werden. Und dann musste nochmal eine Reinigungsfirma kommen. Mindestens drei Besuche gab es also, um die Fassade wieder in ihren alten Zustand zu bringen. Mindestens dreimal musste die FDP also ihr Portmonee aufmachen.

TE war neugierig und schrieb der FDP eine Mail mit der Frage: Wie teuer war die ganze Reinigungsaktion? Immerhin sind solche Maler- und Reinigungsfirmen nicht gerade günstig – schon gar nicht in Zeiten des Fachkräftemangels. Somit wäre es interessant zu wissen, wie viele Kosten die Klimaextremisten letztendlich mit ihrer schlagzeilenträchtigen Sabotage-Aktion verursacht haben. TE wollte daher auch wissen, ob die FDP Anzeige gegen die Extremisten erstattet hat, um die Reinigungskosten so wieder reinzubekommen. Immerhin handelt es sich bei dem Anschlag der Klimaextremisten um Sachbeschädigung.

Aber die FDP, die in Sonntagsreden gerne den Wert der Pressefreiheit betont, weigerte sich, auf die Fragen von TE zu antworten. Zunächst ignorierten die Freien Demokraten die Anfrage komplett. Dann – nach einer Erinnerungsmail – antwortete die Pressestelle kurz und knapp mit: „Vielen Dank für Ihre Anfrage, der wir aber leider nicht nachkommen.“ Dabei hielt sich der Absender anonym als „Ihre Pressestelle“. Nicht nur die Partei versteckt sich, sondern auch der Liberale, der für ihre Pressestelle arbeitet. Und die FDP scheint sich vor den Klimaextremisten zu verstecken.

Warum wollte die FDP nicht antworten? Wir können wegen der fehlenden Antwort nur spekulieren, vermuten aber: Die FDP hat keine Anzeige gegen die Klimaextremisten erstattet. Sie kommst selbst für die Reinigungskosten auf, die eigentlich die Klimaextremisten zu verantworten haben. Letztlich heißt das: Sie unterwerfen sich den Klimaklebern von der „Letzten Generation“ und „Extinction Rebellion“ – die Partei gibt damit im Kleinen wieder, woran sie auch in ihrer Regierungspolitik scheitert.

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Kommentare ( 24 )

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Rolling_Stone
28 Tage her

Ich gehe davon aus, dass die FDP dies dem Bundestag in Rechnung stellt und damit die Steuerzahler die Sauerei bezahlen. Die FDP war mal eine Partei des Mittelstandes, auch wenn sie sich wie eine politische Wanderhure mit wechselnden Partnern ins Regierungsbett gelegt hat. Jetzt verkauft sie sich für Bettellohn an die Grünen und ihre Handlanger. Unwählbar für Menschen mit Selbstachtung.

Fritz Wunderlich
28 Tage her

Wie in Wien und auch anderswo sichtbar, werden die Aktionen dieser Vandalen politisch gedeckt. Wenn sich die Klimakleber vor dem Verkehr aufbauen kommt die Polizei und lässt sie immer erst mal eine zeitlang den Verkehr blockieren, bis alles ordentlich gestaut ist und die Klimablödeln sich einbilden können, wir waren erfolgreich. Das ist wichtig, damit sie für weitere Taten motiviert bleiben. So will es der politische Arm der Vandalen, die grügefärbte Regierung. Erst dann schreitet die Polizei ein. Gestern im Fernsehen konnte ich diese politisch vorgegebene Taktik wieder mal verfolgen. Statt sofort die Straßen freizuräumen mimen sie Verständnis und warten eine… Mehr

Manfred_Hbg
28 Tage her

Zitat: „Zunächst ignorierten die Freien Demokraten die Anfrage komplett. Dann – nach einer Erinnerungsmail – antwortete die Pressestelle kurz und knapp mit: „Vielen Dank für Ihre Anfrage, der wir aber leider nicht nachkommen.“ Dabei hielt sich der Absender anonym als „Ihre Pressestelle“. Nicht nur die Partei versteckt sich, sondern auch der Liberale, der für ihre Pressestelle arbeitet. Und die FDP scheint sich vor den Klimaextremisten zu verstecken.“

> Die FDP 2023, wie sie leibt & lebt: inhaltslos, kraftlos, rückgradlos – eben nur eine gelbe leere Hülle!

Sidetrack
28 Tage her

Solche Aktionen in Singapur, Dubai oder Kairo, und die Irren müssten den Schadensersatz aus dem Strafvollzug regeln.

Piether0815
28 Tage her

Die Ruhe im Lande macht mir angesichts der existentiellen Bedrohungen große Sorge.
Kaninchen vor der Schlange?
Ein Kaninchen namens Michel?

Jens Frisch
28 Tage her

Wird Zeit, dass das Akronym „FDP“ wieder für „Fast Drei Prozent“ steht.

Fabian S.
28 Tage her

Unter Lindner ist die FDP noch mehr als nur eine Spasspartei geworden: Lächerlich!

fischer
28 Tage her

Es heißt ja, der Feigling sterbe tausend Tode, der Mutige nur einen,
Bei der FDP reichen 16+1. Ein Teil ist schon geschafft.

Libertardistani
28 Tage her

Ein wenig Internetrecherche bei Linksipedia ergibt, dass sie FDP nicht Alleineigentümer des Gebäudes sei, also muss ein Schaden wahrscheinlich „nach oben“ gemeldet werden. Je nach Inhalt des Mietvertrags kann dann die FDP Anzeige erstatten oder auch nicht, Kosten tragen müssen oder auch nicht. Außerdem steht das Gebäude unter Denkmalschutz, und das heißt: bei Gebäudesachen hängt unter Umständen der als „flink“ bekannte Berliner Behördenapparat drin. Davon abgesehen stufe ich den Stil der Antwort als arrogant ein. Man hätte je nach Rechtslage auch so reagieren können: „Die FDP ist nicht alleiniger Hauseigentümer. Über Anzeigeerstattung muss dieser entscheiden.“

Hosenmatz
28 Tage her

Unter Helmut Schmidt hätte es das nicht gegeben, dass sich irgendein Minister mit Extremisten an einen Tisch setzt!