Nachfolgenden Generationen wurden Verpflichtungen aufgebürdet, gegen die sie sich nicht wehren konnten, weil Kinder bei der Wahl keine Stimme haben. Jetzt sind die Kinder groß und haben entdeckt, dass sie betrogen worden sind. Wenn sie keine Jusos sind, wehren sie sich. Die Junge Union hat das versucht, ist aber eingeknickt. Mut und Verlässlichkeit waren noch nie ihre Stärke.
picture alliance/dpa | Fernando Gutierrez-Juarez
Die Rentenversicherung macht es wie die Bundesregierung, sie lebt auf Kredit. Kredit, das heißt Vertrauen; und das Vertrauen bröckelt. Es hat sich herumgesprochen, dass die Rentenversicherung ihren Namen zu Unrecht führt. Im Unterschied zu einer ordentlichen Versicherung legt sie nichts an und nichts zurück; ihr Vermögen, früher Schwankungsreserve, heute Nachhaltigkeitsfaktor genannt, reicht gerade einmal aus, um ihren Verpflichtungen sechs Wochen lang nachzukommen; danach ist Schluss. Das Deckungskapital für die milliardenschweren Zusagen, mit denen sie Millionen von Rentnern Sicherheit versprochen hat, sind die Beitragszahler von morgen, die Kinder. Wenn die nicht zahlen, ist die Rentenversicherung im Umlageverfahren pleite.
Das Jahr 1990 war das letzte, in dem die Zahl der unter Zwanzigjährigen derjenigen der über Sechzigjährigen ungefähr gleichkam. Seither hat sich das Verhältnis immer weiter zu Lasten der Jungen verschoben, und dieser Prozess wird sich noch beschleunigen, weil immer weniger Kinder immer weniger Nachwuchs hinterlassen. Die Bundesregierung hat versucht, den demographischen Niedergang in eine demographische Chance umzulügen – ein Versuch, der vielleicht geglückt wäre, wenn die Einwanderer nicht gemerkt hätten, dass sie in einem Staat gelandet waren, in dem man auch ohne zu arbeiten gut essen kann. Ihre Chance hieß zunächst Hartz IV, später Bürgergeld; und diese Chance haben sie genutzt. Statt die Wohlfahrtsindustrie zu entlasten, satteln sie drauf – in Deutschland gilt das als sozialer Fortschritt.
Auch der Sozialstaat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Friedrich List, der große Nationalökonom, hatte das gewusst, als er schrieb: Wer Schweine erzieht, sei in wirtschaftlicher Hinsicht ein produktives, wer Kinder erzieht, ein unproduktives Mitglied der Gesellschaft. Seine Nachfolger haben das offenbar wörtlich genommen und aus Deutschland ein Land gemacht, das bei der Schweinezucht weltweit den ersten, bei der Geburtenrate einen der letzten Plätze einnimmt. Dem Kanzler scheint das egal zu sein, sonst hätte er die Frage, ob sie noch ganz bei Trost wären, nicht an die Junge Union gerichtet, sondern an seine Regierungspartner von der SPD. Völlig zu Recht ist Bärbel Bas, die Co-Vorsitzende der Partei, für ihren Versuch, das Rentenpaket zu verteidigen, ausgelacht worden.
Es ist nicht das Geld, das über die Zukunft eines Landes entscheidet; das glauben nur Sozialdemokraten. Entscheidend sind die Menschen – nicht irgendwelche, sondern Menschen, die früh genug gelernt haben, mit ihrem Pfund zu wuchern. Diese Menschen fehlen. Sie fehlen vor allem im Osten, wo die Hoffnungslosigkeit ausgeprägter ist, sich auch viel ungenierter bemerkbar macht als im Westen. „Das mit Deutschland ist vorbei“, bekommt man dort zu hören, „hier geht nix mehr, hier werden nur noch Altenheime gebaut“. Der Osten ist misstrauischer als der Westen, er hat nicht nur eine, sondern zwei Gewaltherrschaften durchgemacht. Bevor sie zum dritten Mal unter die Räder kommen, wählen die Ossis AfD. Kann man es ihnen verdenken?



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Die Beiträge der bald in Rente gehenden Beitragszahler werden nicht für diese selbst bezahlt, sondern für die bereits in Rente befindlichen Rentner. Die spätere Rente kann immer weniger aus Rentenbeiträgen bezahlt werden, weil diese Kinder nicht geboren wurden.
„Der Osten ist misstrauischer als der Westen,…“
NEIN, der Osten kapiert es einfach schneller.
Heute wählen 30-40% im Osten die AfD, im Westen sind es 20%.
Vor 5 Jahren waren es 20% im Osten und nur 10% im Westen.
Der Osten ist dem Westen einfach nur 5 Jahre voraus!!
Die Rente wackelt schon seit Kohls Zeiten, als er sich über die Finanzierung der aufgelösten DDR daran vergriffen hat und für andere zum Vorbild wurde und wenn dann der Generationenvertrag nicht mehr wirkt, weil es über den Verfall der deutschen Industrie und somit zur Schwächung der Renteneinnahmen geführt hat, kann daraus nichts mehr erwachsen und führt zum Ungleichgewicht zwischen Rentenempfänger und Arbeitnehme. Das kann nur noch über Kredite unterstützt werden und hätten sie eine prosperierende Wirtschaft erhalten und die Finger aus der Rentenkasse gelassen, wäre die Situation noch einigermaßen zu beherrschen und so werden wir langsam aber sicher abstürzen und… Mehr
Man muß allerdings auch unbedingt an die Grundeinstellung der heutigen Jugend und deren Eltern denken. Wenn man die nicht ein bremst, dann glauben die wirklich, daß eine App ein Haus bauen kann!
Mit anderen Worten:
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!
Und das hat tatsächlich noch nie etwas mit einer irgendwie gearteten Rückständigkeit zu tun gehabt, sondern diese Einstellung ist die Voraussetzung dafür, sich mit dem Erworbenen auszuruhen!
Fragen Sie heute mal einen semmelblonden Jungen, ob er sich eine Arbeit auf dem Bau vorstellen kann…🤣
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Politik (mit Ausnahme der CDU, die immer das Gegenteil tut von dem was sie sagt) genau das tut was die Wähler wollen. Und wären auch die Wähler mit dem klaren Auftrag an die Politik angetreten, dass hier endlich eine strukturelle Reform stattfindet, z.B. zu einer zum Teil kapitalgedeckten Altersvorsorge ala Norwegischer Staatsfonds, wäre die Situation vermutlich anders. Da aber inzwischen und auch nicht erst seit gestern, eine oder DIE größte Wählerschaft aus Rentnern oder beinahe Rentnern besteht, hat eben jeder den größtmöglichen Nutzen für sich herausgezogen. Es gibt sicherlich aufopferungsvolle Rentner die an… Mehr
In Preußen gab es das Dreiklassenwahlrecht. Wer die meisten Steuern zahlte dessen Stimme hatte auch mehr Gewicht. Wer von der (spärlichen aber existenten) Wohlfahrt lebte durfte gar nicht wählen. Das ist natürlich ein brutaler Eingriff in die Demokratie. Aber wenn der Rechtsstaat, der normalerweise verhindern soll dass über Mehrheitsbeschluss Leistungsträger enteignet werden, versagt, ist es durchaus sinnvoll darüber nachzudenken.
Gott sei Dank liegt diese Zeit weit hinter uns.
Brutaler Eingriff in die Demokratie? – Mitnichten! Das ist die einzige faire Lösung. Wer zahlt bzw. erarbeitet, schafft an. Ansonsten überfordern über kurz oder lang immer die Nutznießer den Wirt.
Rentner plündern die Staatskasse: Das kann ja wohl nicht Ihr Ernst sein! Wie niedrig soll denn Ihrer Meinung nach das Rentenniveau sein?? Welche Partei hätten denn die Deutschen wählen sollen? Es ist auch nicht die Aufgabe der Bürger, politische Richtungen vorzugeben.
Kapital muss ständig erwirtschaftet werden, sonst wird es wertlos. Man kann Kapital nicht mit einem gleichbleibendem Wert in die Zukunft übertragen. Im Wettbewerb stehendende Volkswirtschaften müssen stetig ihre Produktionsverfahren verbessern, also die Produktivität steigern, sonst fallen sie und ihre Währung gegenüber anderen Volkswirtschaften zurück. Im Vergleich zu einem Industriearbeiter der 1950er Jahre schafft dank wissenschaftlich-technischen und organisatorischen Fortschritten ein heutiger Industriearbeiter in der gleichen Zeit ein zigfaches an Werten. Die Gewinne aus diesen Produktivitätssteigerungen wurden unzureichend an die Bürger übertragen, so dass die Renten wie auch andere Sozialversicherungen nicht mehr ausreichend finanziert werden. Vom Missbrauch der Sozialversicherungen [versicherungsfremde Leistungen …]… Mehr
Löhne sind ausreichen und genug vorhanden!
Allerdings nur dann, wenn die „Staatsquote“ nicht gleichzeitig/dauerhaft über 50% hoch ist! Bei dieser künstlich (absichtlichen) Inflation nützen dann nämlich auch hohe Bruttolöhne nichts. Insbesondere dann nicht, wenn die Abgaben ständig mit wachsen!
Übrigens ein schönes Beispiel für den Sprit/Gaspreis. Über eine Erhöhung freut sich immer zuerst der Staat und nicht der, der diese Preise verlangt/verlangen muß!
Genau wie ein Verschuldungsdeckel muß ein Steuerdeckel festgeschrieben werden. Eine Belastung von Einkommen aus Arbeit von real über 50 % (EkSt + MwSt + Abgaben) bedeutet schlichtweg Sklaverei.
„Die Gewinne aus diesen Produktivitätssteigerungen wurden unzureichend an die Bürger übertragen“
Vor allem wurden sie an den Staat übertragen. Der schöpft den Großteil ab. Normalerweise sollten Produktivitätsgewinne in der Industrie zu gleichen Teilen dem AG und AN zugute kommen. Denn der AG wird nur dann in neue Technologien investieren wenn er auch einen RoI davon sieht.
Wer fragt uns, ob wir Millionen Dritte durchfüttern wollen? Man hat uns ungefragt dazu verdonnert, nebst aller Nebenwirkungen! Wer es kritisiert, ist ein N… Sie wissen schon! Wer fragt uns und unsere Kinder und Enkel, ob wir diese Millionen Dritte, ihre Mischpoke und die zukünftigen Kinder durchfüttern sollen? Keiner. Sie gehen davon aus, dass wir weiter ausgebeutet werden, widerstandslos. Wer’s kritisiert, falls überhaupt einer an die Zukunft denkt, ist ein N… nach Sie wissen schon! Nur deshalb sind unsere Rentner, unsere eigenen Leute mit Lebensleistung für uns alle, plötzlich ein existenzbedrohendes Problem! Wir hätten gerade genug mit uns selbst zu… Mehr
Der bismarck’sche Staatssozialismus ist eine herrliche Sache, solange sich die nationale Situation, auf die sich sein Reglement bezieht, gleich bleibt. But!: „the times they are a’changing“. Die Grundsituation der Rentenfinanzierung hat sich geändert, und die Grundrechnung der 50er Jahre geht nicht mehr auf. Auf a l l e staatssozialistischen Regulierungen trifft dies gleichermaßen zu (zB. Kranken- und Pflegeversicherung). Ob der freie Markt es besser könnte?
Deswegen habe ich meinen Kindern dringend empfohlen, nach dem Berufsstart das Land zu verlassen. Es geht ja nicht nur um die Finanzierung der Renten altersstarrer SPD- und CDU-Wähler, sondern auch der von ihnen verursachten Parasitenschwemme.
Wähler verursachten sicherlich nicht „Ihre“ „Parasitenschwemme“, und wer nach der Ausbildung auswandert, sollte die Ausbildungskosten zurückzahlen müssen.