Das bischöfliche Bullerbü oder das lustige Bischofs-Doppel

Die Bischöfe Marx und Bedford-Strohm scheinen in einer Parallelwelt zu leben. Nur so erklärt sich der verstellte Blick auf die Willkommenskultur und die gescheiterte Integration von Migranten.

imago Images/epd

Naivität ist die kleine Schwester der Dummheit. Das ist das Mindeste, was man nach der Merkel-Weihestunde unserer Oberhirten sagen kann, die in Wahrheit eine Märchenstunde war. Ein ganzes KNA-Doppelinterview verbrachten Reinhard Kardinal Marx und sein protestantisches Pendant Bedford-Strohm damit, die Welt zu sehen, „wie sie uns gefällt“.

Idyll ohne Realität

Das bischöfliche Bullerbü ist das Idyll einer Welt, die wenig mit Realität zu tun hat. Anlass: fünf Jahre „Willkommenskultur“. Ein Loblied auf die Grenzen sprengende Kanzlerin. Es sei doch alles so großartig gelaufen, fast die Hälfte der Flüchtlinge seien in Lohn und Brot und bestens integriert. Ja, die Heilige Angela habe recht behalten: „Wir schaffen das!“ Dass just zu diesem Zeitpunkt Scharen der „Schutzsuchenden“ (wie ich es bei Recherchen an den Grenzen selbst erlebt habe: viele junge, kräftige Männer und kaum Frauen und Kinder) gerade in Stuttgart und Frankfurt Polizeibeamte krankenhausreif geschlagen und Einkaufsviertel entglast haben — so what! Wer braucht schon Schaufensterscheiben.

Mehr Morde

Dass just in diesem Augenblick die offizielle Kriminalstatistik auswies (Bundestagsdrucksache 19/21055 vom 14.7.20), dass dieses „Klientel“ vergleichsweise fünfmal soviel Morde und Vergewaltigungsverbrechen begeht als die (im wahrsten Wortsinn) Restbevölkerung. Der Berliner Senat bestätigt diese Woche: Jeden Tag zwei Vergewaltigungen in Berlin, die Hälfte der Täter Ausländer. Kein Sterbenswörtchen zu diesen lebensbedrohlichen Tatsachen. Auch keins dazu, dass gerade mehr als 10 000 (!) Berliner Familien verzweifelt ihre Kinder ummelden, weil sie das kirchliche Steckenpferd von Integration und Inklusion an den Schulen nicht länger ertragen.

Parallelwelt-Klerus

Stattdessen, und das setzt der Bullerbü-Ideologie unseres Parallelwelt-Klerus die Krone auf: ein Loblied auf das EKD-Schiff, das in diesem Monat damit beginnt, „die Ärmsten der Armen“ aus dem Mittelmeer zu fischen. Naiv bis zur Schmerzgrenze! Denn diese von Schlepperbanden organisierte Flucht kann sich doch nur der afrikanische Mittelstand leisten, der nun in den Heimatländern fehlt. Ähnlich wie das Rühmen von Ärzten und Facharbeitern, die (laut Merkel-Marx-Lyrik) aus Syrien und Afghanistan zu uns strömen. Gott sei Dank eine Fata Morgana. Denn wäre es so, es wäre ein Akt der Inhumanität gegenüber allen, die in ihrer Heimat bleiben.

Alles ausgeblendet

Vor allem den wenigen Christen. Keine Ärzte mehr, keine Wirtschaft, kein Leben. Alles ausgeblendet vom Bullerbü-Duo. Stattdessen der (Selbst-)Ruhm, durch Migrationsjubel und Reedereibetrieb seien viele in die Kirche eingetreten. Komisch: Ich sehe nur das Gegenteil, und die Statistiken auch. Nein, wer so etwas verbreitet, verkauft andere bewusst für dumm und ist nicht naiv, sondern gezielt manipulativ. Kein Wunder, dass selbst die Süddeutsche Zeitung am 31. Juli in ihrer Titel-Schlagzeile klagt: „Wo seid ihr? Von einer Kirche, die gerade jetzt wenig zu sagen hat.“ Von der Kardinaltugend Klugheit ist Kirche weit entfernt, jedenfalls in ihrer Spitze. Das heißt nämlich: maßvolle Entscheidungen aus der Gesamtsicht der Dinge fällen. Und nicht aus Bullerbü mit dem ideologischen Blickwinkel der Selbstbeweihräucherung.


Unterstützung
oder

Kommentare ( 204 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

204 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Aljoschu
3 Jahre her

Ich bin vor 40 Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten, weil sie mir damals einfach zu rückständig war. Heute erleben wir den großen Umschwung: Die katholischen Ornatsträger überbieten sich in ihrer narzißtischen, vermeintlichen Progressivität! Und sie schaukeln sich gegenseitig hoch mit der evangelischen Konkurrenz. Das ist nur noch ekelhaft. Diese beiden Kaschber, Marx und Bedford-Strom, passen nur noch zusammen in die Bütt der Mainzer Fassenacht – zusammen mit dem depperten, selbstgefälligen Mainzer Obermessdiener! Wo sich eine neo-aristokratische Polit-Nomenklatura bei ihren fadenscheinigen Witzchen und moraltotalitären Seitenhieben vor laufenden Kameras dumm und dämlich lacht. Und eine Maloo Dreyer zeigt blitzende Zähne und… Mehr

Johann P.
3 Jahre her

Diese beiden Gestalten sehen so selbstzufrieden, ja „glücklich“ aus, als hätten sie gerade sowas wie die Promi-Big-Brother Show o.ä. als Sieger verlassen. Wie tief kann man als erwachsener Mensch eigentlich sinken, sich so unterschichtmäßig trivial darzustellen, in diesem Ornat und derart behängt? Haben die denn keinerlei Anstand und Respekt mehr gegenüber kultivierten Mitmenschen? Jesus Christus jedenfalls hat genau diesen scheinheiligen Heuchlern schon vor über 2000 Jahren ordentlich die Leviten gelesen!

Marzo Matto
3 Jahre her

Die einzig sinnvolle Reaktion ist Kirchenaustritt. Die Begründung kommt direkt von Jesus (Luk 19,45-46): „ Und er ging in den Tempel und fing an auszutreiben, die darin verkauften und kauften, und er sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: „Mein Haus ist ein Bethaus“; ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht.“

RenaC.
3 Jahre her

Also ich habe zwei Erklärungen für das bischöfliche Phänomen „Bullerbü“: Entweder verstehen sich die beiden Bischöfe als göttlich berufene Samariter, denen in der „Flüchtlings“-Rettung die Stunde der Bewährung schlägt… oder sie folgen den Ermahnungen des Apostels Paulus in seinem Brief an die Römer (Röm 13, 1-7): „Jedermann sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan; denn es gibt keine Obrigkeit ohne von Gott …Wer sich also der Obrigkeit widersetzt, der lehnt sich damit gegen Gottes Ordnung auf; und die sich auflehnen, werden sich selbst ein Strafurteil zuziehen. Willst du also frei von Furcht vor der Obrigkeit sein, so tu das Gute: dann wirst… Mehr

birgitschlattmann
3 Jahre her

Das ist so ,seit es die Institution Kirche gibt. Brauche ich nicht. Mein Glaube verbietet es.

pcn
3 Jahre her

Marx und Bedford-Strohm: die Linke und die rechte Hand Satans. Genau wie damals: Papst Pius der XII verhalf vielen NS-Verbrechern die Flucht nach Südamerika. Heute holen sie die Verbrecher aus Afrika und der orientalisch, muslimischen Area. Wenn nur 1% derer, die sie aus „lauter Nächstenliebe“ hierher holen, zu solch barbarischen Verbrechen bereit sind, wie wir sie aus vielen täglichen Meldungen kennen, dann sind schätzungsweise, bezogen auf die Gesamtzahl der Asylforderer, bisher 20 000 hier im Land!

Alle Opfer gehen aufs Konto dieser frommen Heuchler! Sie und das Merkelregime Sorgen für stetigen Nachschub! Pfui Teufel!

eviamara
3 Jahre her

Wegen Kardinal Marx verweigere ich die Kirchensteuer. Die Unterstützung der Seenotrettung erfolgte aus Kirchensteuermitteln, da habe ich beim entsprechenden Amt in München nachgefragt. Ich fühle mich als Christ und gehe sehr oft in das Gebäude Kirche um zu beten. ……. Nur in Deutschland bezeichnet man das als Kirchenaustritt.

mcbrns33
3 Jahre her

Die Kirche sollte sich um die Gläubigen und das Christentum kümmern, dann hätte sie wahrscheinlich eine Chance für die Zukunft. Stattdessen knicken die Leader jedesmal vor den Muslimen ein. Sie kümmern sich lieber um ihre Geschäfte mit Altenheimen, Träger von Schulen und Kindergärten und in der sogenannten Flüchtlingshilfe. Da rollt der Euro und es kann dazuverdient werden. Da lässt es sich dann prima fabulieren in Talkshows, bei Politikveranstaltungen uns Charities mit Stars und Sternchen. Im jetzigen Zustand gehören die einfach weg.

Steffchen
3 Jahre her

Lieber Herr Hahne, ich schätze Sie sehr dafür, dass Sie die Dinge kurz und knapp richtigerweise auf den Punkt bringen. Von daher wieder mal volle Zustimmung. Was treibt diese doch gebildeten Kirchenfürsten nur in diese Parallelwelt? Unbegreiflich. Verlust des gesunden Menschenverstands und des Respekts vor unserer Verfassung sowohl im katholischen wie evangelischen Lager. Herr Bedform-Strohm war der wesentliche Grund für meinen letztjährigen Kirchenaustritt. Wer permanent Moral über die Rechtsstaatlichkeit stellt, und mit Kirchenasyl und Pseudo-Seenotreetung beharrlich gegen Recht und Gesetz verstößt, kann von mir keinen Beitrag mehr erwarten. Ich hatte meinen Kirchenaustritt der EKD angekündigt und darauf hingewiesen, dass mein… Mehr

birgitschlattmann
3 Jahre her
Antworten an  Steffchen

Wir sind mehr!Machen wir uns laut!Auch Petrus hat vor dem Hahnenschrei sich und Jesus verleugnet.Das ist eine Metapher.Zu sich stehen und nicht die Moralpharisäer Oberhand gewinnen lassen ist gelebte Freiheit.

LadyGrilka55
3 Jahre her

Die wahren Erkenntnisse der Weisheit hatten die Menschen auch schon vor Jahrtausenden! Heute ist der Westen stattdessen hochgradig verdummt.