Deutschland 2023, ein psychisch krankes Land

Der Krankenstand in Deutschland jagt von einem Rekord zum nächsten. Im Sommerquartal erreichte er einen neuen Höchstwert. Es sind die psychischen Erkrankungen, die den Arbeitsausfall nach oben treiben.

IMAGO
Symbolbild

Déjà-vu heißt das Wort für das Gefühl, eine neue Situation schon mal erlebt zu haben. Die Schlagzeile „Krankenstand erreicht Rekord-Niveau“ zu lesen, wirkt wie ein Déjà-vu – ist aber keines. Denn diese Schlagzeile begleitet die Deutschen seit der Pandemie. Aber es sind keine Grippen, die den Krankenstand von einem Rekord zum nächsten treiben. Nicht einmal in der Form von „absoluten Killervarianten“.

Allerdings hat die „absolute Killervariante“ schon etwas mit dem steigenden und steigenden Krankenstand zu tun. Wie sich herausstellt, macht es etwas aus den Menschen, wenn der Staat sie zuhause einsperrt. Wenn der Staat seinen Polizeiapparat einsetzt, um Geburtstagsfeiern zu stürmen oder Kinder vom Rodelschlitten zu zerren, weil die Situation so bedrohlich sei. Und wenn Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in der größten Zeitung vor der „absoluten Killervariante“ warnt. Auf Basis einer Studie, die sagt, dass es nicht ganz auszuschließen sei, dass so etwas theoretisch möglich wäre.

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Der Gesundheitsminister und sein Panikorchester, besser bekannt als deutsche Medien, haben ganze Arbeit geleistet. Sie haben die Deutschen, ohnehin weltweit berühmt für ihre „German Angst“, in eine Angstspirale getrieben. Mit Folgen für ihre Psyche: „Die Nachwirkungen der Pandemie, die Unsicherheit in Deutschland durch die vielen Krisen in der Welt: Das alles belastet die Psyche der Menschen zunehmend“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit.

In Zahlen wirkt sich das so aus: Schon im vergangenen Jahr lag der Krankenstand zwischen dem 1. Juli und dem 30. September laut DAK auf einem Rekordniveau von 4,7 Prozent. Im dritten Quartal dieses Jahres waren es 5,0 Prozent. Eine Steigerung um 0,3 Prozentpunkte – also eine Steigerung von 6,4 Prozent. Von einem Rekordniveau ausgehend.

Das bedeutet: Im Durchschnitt hatte jeder Beschäftigte fünf krankheitsbedingte Fehltage. In einem Zeitraum von 92 Tagen – von denen 27 Tage auf einen Samstag oder Sonntag fielen. Die DAK geht davon aus, dass zum Jahresende jeder Arbeitnehmer im Schnitt 20 krankheitsbedingte Fehltage gehabt haben wird. Eine Sommergrippenwelle habe es indes nicht gegeben. Auf Lauterbachs „absolute Killervariante“ warten wir alle seit anderthalb Jahren, aber es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass sie theoretisch noch möglich ist.

Es ist die Zahl der Fehltage wegen Depressionen und Angststörungen, die seit dem dritten Quartal des Vorjahres um ein Viertel zugelegt hat. Von einem Rekordniveau aus. Auch bei den Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems ist der Krankenstand ebenso stark gestiegen: „Ein Anstieg von einem Viertel gegenüber dem Vorjahresquartal ist als dramatisch, quasi als epidemisch zu bezeichnen“, sagt Professor Volker Nürnberg. Er ist Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement.

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Auch die zunehmenden Erkrankungen sieht Nürnberg in einem Zusammenhang mit der Belastung der Psyche: „Burnout ist die neue Pandemie! Bei vielen Mitarbeitern ist nicht nur der Akku leer, sondern das Ladekabel defekt.“ Man müsse wissen, dass sich eine Menge – bis zu einem Drittel – der psychischen Erkrankungen in dieser Gruppe verbergen, etwa der psychosomatische Rückenschmerz. Psychische Belastung und seelische Anspannung würden sich in Form von Rückenproblemen bemerkbar machen.

Der stark erhöhte Krankenstand treffe Deutschland in Zeiten eines steigenden Personalmangels und sei eng mit diesem verknüpft, sagt DAK-Chef Storm. So habe ein „Teufelskreis“ begonnen: Denn fallen die einen Kollegen aus, belastet das die anderen umso mehr. Storm fordert daher: „Die Themen Gesundheit und psychisches Wohlbefinden der Beschäftigten müssen ganz oben auf die Agenda der Unternehmen. Wir müssen den Teufelskreis zwischen steigendem Krankenstand und der Personalnot durchbrechen.“

Der Kassenchef schlägt einen runden Tisch vor – es wäre aber schon geholfen, wenn verantwortungslose Verantwortliche in der Politik nicht mehr von „absoluten Killervarianten“ und Ähnlichem schwafeln. In dem Sommer, in dem die psychischen Erkrankungen auf einen Rekordwert stiegen, zog Lauterbach eine Kampagne durch, in der er vor den Gefahren des Hitzetodes warnte. Für die einen war es ein Déjá-vu – für die anderen nur verantwortungslos.

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Kommentare ( 99 )

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Der Ermittler
6 Monate her

Menschen, die von einer Clique Psychopathen über Jahre hinweg mit Angstauslösern und Panikszenarien terrorisiert werden und denen man droht, ihnen ihre Lebensleistung wegzunehmen, zu zerstören oder anderweitig zu marginalisieren, müssen seelischen Schaden nehmen. Alles andere wäre unnormal.

Nibelung
6 Monate her

Große Teile der linken Gestalten in nahezu allen Parteien kann man durchaus als Teufel in Menschengestalt betrachten, denn ihnen geht es nicht um Barmherzigtkeit und Fortschritt, sondern ausschließlich darum dem neuen Gott des Mamons zu huldigen und hat noch den wirksamen Nebeneffekt sich dadurch an der Macht zu halten und am Reichtum zu paritzipieren, während der Staat verfällt und seine Bürger der Willkür bis hin zum physischen Untergang ausgesetzt werden. Alles was so in den letzten 18 Jahren präsentiert wurde mit allen negativen Auswirkungen weist doch darauf hin, daß es keine Hirngespinntste mehr sind und die Globalisierung, die sich so… Mehr

AnSi
6 Monate her

In meiner Firma ist gerade wieder Testzeit. Da alle mehrfach gespiked sind, werden sie auch regelmäßig krank. Und das sogar heftig! Um das zu bekräftigen machen sie brav einen C-Test! Nur einer von 14 hat Depression. Wobei ich glaube, dass die bei ihm nur vorgetäuscht ist, weil er insgeheim weiß, dass diese C-Sache ein riesiger Fake war/ist, das aber nicht nach außen zugeben kann. Er war mal Chef, hat das aber zu Beginn des Jahres abgegeben, da wohl auch die Gesamtsituation in der Firma nicht so rosig ist. Nun, wen wundert es, bei diesem Abwirtschaftsminister? Ich schaue mir das aus… Mehr

Der Person
6 Monate her

Nicht unterschätzen sollte man den durchgängigen Dauerstress, der durch Multikulti erzeugt wird. Denn sich unter „Fremden“, also Angehörigen einer anderen Ethnie, bewegen zu müssen, deren Sprache man dann auch größtenteils nicht versteht, setzt einen evolutionär bedingt nun mal in Alarmbereitschaft. Ausnahmen sind Menschen mit unterentwickelter Amygdala, also die „Dodos“, nämlich Linke/Grüne, und wahrscheinlich Personen, die von Kindheit an multiethnisch aufwachsen. Es hat ja einen Grund, dass alle Kulturen Grenzen zwischen sich und Fremden gezogen haben. Putin oder die AfD waren dafür garantiert nicht die Auslöser…

Politikmausi
6 Monate her

Psychisch krank ist die Politik, die in diesem Land gemacht wird. Die Politik, die gemacht wird, weißt alle Merkmale von Narzissmus auf: Freund- und Feinddenken/schwarz-weiß Hypermoralismus/Hyperemotionalisierung Gaslighting, Doppelbotschaften Wortklauberei, Framing, sprachliche Manipulation, leere Phrasendrescherei Verdrehungen, Verzerrungen Übergriffigkeit in das Leben anderer/Kontrollausübung über andere Schuldzuweisungen Beschämung(srituale) gezielte Schikane Die Corona-Politik war nichts anderes als der Inbegriff des oben genannten. Opfer von Narzissmus sind verunsichert, zweifeln an sich selbst und geben sich hörig der Obrigkeit hin. Außerdem sind sie so erschöpft und ausgelaugt durch den Psychoterror, dass sie das Interesse an ihrem Leben verlieren. Kein Wunder, dass keiner mehr Lust hat zu… Mehr

Peter Gramm
6 Monate her

Bei dem Führungspersonal nicht krank zu werden wäre ein Wunder. Psychisch krank zu werden ist in Deutschland sehr gefährlich. Man höre mal Dr. Dr. G. Postel. Leitender Oberarzt in einer sächsischen Psychiatrie. Vom Richter am Bundesstrafgerichtshof als bester Obergutachter bezeichnet. Gelernter Briefträger und Hauptschulabsolvent. Reiht sich alles wunderbar. Grüne Führungstruppe ohne große Bildung und berufliche Expertise, unsere Außenmini und sonstige, irgendwie in diese Ämter Gekommene. Glaube kaum dass irgendjemand ein derartiges Drehbuch schreiben würde mangels Realitätsbezug. So spielt das Leben.

Sozia
6 Monate her

Laut einer aktuellen Studie in der Fachzeitschrift „Vaccines“ zeigte fast ein Drittel der Menschen, die gegen COVID-19 geimpft wurden, neurologische Probleme. Dazu gehören Symptome wie Zittern, Schlafprobleme und Muskelzuckungen“ (Epoch Times, 02.11.23) Und ein Teil der Nervenprobleme könnten sich als psychische Krankheit zeigen.

Derrick
6 Monate her

Ein Land dessen Medien, wie heute Ntv folgendes Titeln, muss sich nicht mehr wundern: „Katastrophale Lage in Gaza
„Würdevoll auf Toilette zu gehen, ist nicht mehr möglich“
02.11.2023, 15:33 Uhr“
So werden Terroristen und Ihre Unterstützer in Palästina verharmlost.

Last edited 6 Monate her by Derrick
DrRobertFord
6 Monate her

In einem Land, in dem man durch Fleiß immer seltener einen bescheidenen Wohlstand erreichen kann, und mit unserem Steuergeld die halbe Welt durchgefüttert wird, wie kann man da gesund bleiben? Burn-out (als Vorstufe der Depression) entsteht durch Überlastung, in der man keinen Sinn mehr erkennt. Dazu kommen berechtigte Zukunftssorgen, denn besser wird es nicht. Wir steuern mit Vollgas auf den Eisberg, und der Kapitän hat das Ruder abmontiert.

Derrick
6 Monate her

Na, bitte nicht übertreiben, es gibt keinen Personalmangel, höchstens einen Mangel an anständig bezahlten Jobs. Zudem nur noch schlechte Nachrichten meist verursacht von denen, die uns regieren, da hilft nur noch Lachen und die Leistungsbereitschaft passend reduzieren. Wer heute Bürgergeld beantragt der kann schon morgen sein Leben anders gestalten, weil ein garantiertes Einkommen fließt und auch die Erhöhung jede Lohnerhöhung toppt, denn die 12,x % am 1.1. sind netto, während sogar wir Rentner die 3,5 prognostizierte Erhöhung nur brutto erhalten. Wer es immer noch nicht bemerkt hat, diese Illegalen und Ukrainer und wer weiß wen, die können wir uns definitiv… Mehr

Last edited 6 Monate her by Derrick