Als Folge der Corona-Politik laufen dem Staat die Gesundheitsausgaben davon

Die Corona-Politik kostet: 13,4 Milliarden Euro unmittelbar. Allein 2020. Dadurch muss sich der Staat stärker an den gesamten Gesundheitsausgaben beteiligen – und diese wiederum nehmen einen immer größeren Anteil vom Bruttosozialprodukt in Anspruch.

IMAGO / Gutschalk

211,3 Milliarden Euro haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer laut Statistischem Bundesamt mit ihren Beiträgen für das Gesundheitswesen im Jahr 2020 aufgebracht. Hinzu kommen Kassenbeiträge von 59,5 Milliarden Euro, die die Rentner an die Kassen abtreten mussten. Damit ist die gesetzliche Krankenversicherung mit klarem Vorsprung der größte Zahler, wenn es um Gesundheitskosten in Deutschland geht.

Doch was Arbeitnehmer und Arbeitgeber allmonatlich abgeben, reicht nicht mehr aus. Die Kassen haben bereits spürbare Beitragserhöhungen für das kommende Jahr angekündigt. Eigentlich sollte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bis zur Sommerpause ein Gesetz vorlegen, mit dem der Kostenanstieg wenigstens gebremst werden kann. Doch zwischen Affenpocken und „absoluten Killervarianten“ fand sich dafür bisher keine Zeit. Der Minister verspricht nun für den Herbst ein solches Gesetz.

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Schon jetzt muss der Staat stärker denn je für die Gesundheitskosten aufkommen. 67,9 Milliarden Euro hat er dafür im Jahr 2020 aufgebracht, wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hat. Das sind 16,3 Milliarden Euro mehr als noch im Jahr 2019 – dem letzten Jahr vor der Corona-Zeitenwende. Das entspricht einem Wachstum der Ausgaben von 31,5 Prozent innerhalb von zwölf Monaten.

431,8 Milliarden Euro gaben die Deutschen 2020 insgesamt für ihr Gesundheitswesen aus. Zum Vergleich: Das Bruttosozialprodukt lag im gleichen Jahr bei 3367 Milliarden Euro. Damit macht allein das Gesundheitswesen 12,8 Prozent des gesamten deutschen Bruttosozialproduktes aus. Den letzten internationalen Vergleich veröffentlichte das Statistische Bundesamt für das Jahr 2019. Damals lag Deutschland mit 11,7 Prozent auf Platz zwei. Nur die US-Amerikaner gaben mit 16,8 Prozent anteilig noch mehr für das Gesundheitswesen aus als die Deutschen.

Ein Anstieg an der gesamten wirtschaftlichen Leistung um 1,1 Prozentpunkte innerhalb eines Jahres ist enorm. War das Gesundheitswesen schon vor der Pandemie ein wichtiger Kostenfaktor im Land, droht es jetzt, dessen Kraft zu erdrücken, zumal der Bund auch unmittelbar Geld für seine Corona-Politik ausgibt. Im Jahr 2020 waren es laut Statistischem Bundesamt unter anderem 9,9 Milliarden Euro für Ausgleichszahlungen an Heime, Krankenhäuser oder für Schutzmasken. Weitere 3,5 Milliarden Euro waren es für das Testkonzept. Laut einem Bericht des ZDF hatte Deutschland für das Jahr 2021 diese Ausgaben schon im August erreicht. Zur Frage, wie viel von diesem Geld in den Taschen von Betrügern landete, ermitteln derzeit divers Staatsanwaltschaften.

Die Corona-Politik führt Deutschland aber auch an seine wirtschaftlichen Belastungsgrenzen. Schon jetzt gibt das Land weltweit den zweithöchsten Anteil seiner Wirtschaftskraft für das Gesundheitswesen aus. Aufgrund des demografischen Faktors ist mit weiterem Kostenanstieg zu rechnen, der weit über das reicht, was durch die Inflation verursacht wird.

Versagt Lauterbach mit der Kostendämpfung, müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer noch mehr von ihrer Produktivität für das Gesundheitswesen abgeben. Das alles bei ohnehin schon hohen Steuern und Abgaben, bei den höchsten Stromkosten weltweit, bei Fachkräftemangel, bei einer überbordenden und veralteten Verwaltung, bei einer maroden und investionsbedürfitgen Infrastruktur und bei Engpässen in der Energieversorgung. Irgendwann könnte das eine Belastung zu viel sein.

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Kommentare ( 27 )

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ChrK
2 Jahre her

Die Corona-Politik führt Deutschland aber auch an seine wirtschaftlichen Belastungsgrenzen.

I wo. Die Taschen der bio-deutschen Zitronen sind so tief, da kann noch ordentlich gepreßt werden, bevor da irgendeine Grenze erreicht sein wird.

Hieronymus Bosch
2 Jahre her

Bei Lauterbach fällt mir nur auf, dass er jetzt nicht mehr so oft in Talk-Shows zu sehen ist! Das ist aber auch schon alles!

GerdM
2 Jahre her

Was regt Ihr euch auf. Ich habe vor 5 oder 6 Jahren einer damals knapp 20-jährigen Kollegin eine Prognose für die zu erwartenden Steigerungen in der KV und RV gegeben. In meiner Erinnerung wurde der Anstieg bis 2025 jeweils mit mindestens ca. 3% prognostiziert, errechnet mit einfachster Mathematik.
Wegen Corona und immer mehr MINT-fremden Politiker werden es halt ein paar Prozentpunkte mehr.
Jeder, der sich für dieses Thema ernsthaft interessiert haben sollte, musste es wissen, dass es so kommt. Da gibt es keine Ausreden. Das IST gewinnt immer gegen Plan, Wunsch, Glaube.

Ali Mente
2 Jahre her

Die Krankenkassensystem ist ja eigentlichen Solidarsystem für die Einzahlenden und ihre Angehörigen. Genau dafür würde es auch bestens funktionieren. Aber die Begehrlichkeiten der Politiker immer gerne fremdes Geld auszugeben führte dazu, dass dieses Solidarsystem missbraucht wurde und wird. Kein Spätaussiedler, kein Verfolgter, kein Flüchtling und schon gar kein illegaler Migrant hätte je in das System hineingeschleusst werden dürfen. Die Politik hat die Beitragszahler dadurch bestohlen und betrogen. All diese Sonderausgabenwaren gesellschaftliche Kosten, die hätten von allen Einwohnern über Steuermittel gezahlt werden müssen, wenn überhaupt. Aber weil es eben fremdes Geld ist, verschleudert man es ja besonders gerne, für Testzentren, die… Mehr

Aegnor
2 Jahre her
Antworten an  Ali Mente

Zumindest sollte kein „Nichtbeitragszahler“ in das KV-System aufgenommen werden. Und wenn dann nur durch vollständige Beitragsübernahme durch die zuständigen, steuerfinanzierten, staatlichen Stellen. Woher die Beitragszahler kommen ist dabei erstmal egal. Das ist dann eine gesellschaftspolitische Frage, insbesondere wenn es sich um kulturell inkompatible Personen handelt. Eine andere Frage ist, wie sinnvoll es ist die Beiträge für eine Versicherung auf Einkommensbasis zu berechnen, anstatt auf Risikobasis wir normalerweise. Damit hat das Ganze eine Umverteilungskomponente und ist kein Versicherungsbeitrag und das ganze System keine Versicherung mehr. Was ja allein schon die kostenlose Mitversicherung von Familienmitgliedern beweist. Das kann man machen, aber dann… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Aegnor
Ali Mente
2 Jahre her
Antworten an  Aegnor

Naja, die GKV ist eben eine Solidarkasse, anders als die PKV, die ja risikobasiert kalkuliert! Ich finde das GKV Prinzip nicht schlecht, allerdings sollte es für alle gelten, und die PKV dann nur als Zusatz! Dann wäre es gleich und solidarisch!
Aber über die Nichtzahler aus aller Herren Länder müsste man trotzdem nachdenken!

Aegnor
2 Jahre her
Antworten an  Ali Mente

Auch die PKV ist eine Solidarkasse, denn mit den Beiträgen aller werden die Kosten für alle erbracht. Nur dass eben derjenige der wahrscheinlich mehr Kosten verursacht, auch mehr Beitrag zahlen muss. Aber ich verstehe was Sie meinen und wir sind da einer Meinung. Eine(!) gemeinsame GKV für alle die auch nur die Basisverorgung abdeckt (also nicht irgendwelche Schönheits-OPs einschließlich Geschlechtsumwandlung oder wochenlange Kuraufenthalte) und wer mehr will kann eine PKV abschließen. Außerdem nur für Einzahler und nur für berechtigte Sozialfälle übernimmt das zuständige Amt den Beitrag. Das wäre wirklich ein sinnvoller Weg. Aber „Bürgerversicherung a la Lauterbach“ mit absurden, nach… Mehr

Kuno.2
2 Jahre her

Jetzt muss die selbst verzapfte Corona Grippewelle auch mit den aus dem Ruder laufenden Kosten in Verbindung gebracht werden.
Selbstverständlich ist das so. Aber angefangen hatte das mit der unkontrollierten Masseneinwanderung seit 2015. Diese Leute sind zu 75% arbeitslos und deren Krankenkassenbeitrag bezahlt der deutsche Steuerzahler (bzw. die Staatsverschuldung).

Innere Unruhe
2 Jahre her

Was würde wohl mit dem Vorstand einer AG passieren, wenn er ein solches System etablieren würde, welches zum Missbrauch einlädt?

Innere Unruhe
2 Jahre her

Da wir inzwischen ganz viele Fremdbürger hier beherbergen, wäre es angebracht, deren Versorgung komplett aus dem Budgett des Entwicklungsministeriums zu bestreiten.

Fieselsteinchen
2 Jahre her

Deutschland ist ein einziger Selbstbedienungsladen, mit einer Einschränkung. Eingeborene Kartoffeln haben diesen Laden zu bezahlen. Unser erstes Testzentrum wurde urplötzlich aus einem Bar/Sportbarbetrieb umfunktioniert. Inhaber: Kurde, keinerlei medizinische Grundkenntnisse. Auch die weiteren 2 Testzentren der Umgebung gehören Türken oder Kurden, Geschäftsadresse in der nächstliegenden Großstadt. Ein weiteres Testzentrum, Inhaber: Eingeborener, ein halbes Jahr später eröffnet, musste schließen, da wohl mehrere Bedrohungssituationen stattfanden, Polizei wurde informiert, die Sicherheit der Mitarbeiter konnte vom Betreiber nicht mehr garantiert werden. Testzentren-Mafia!? Davon ist auszugehen! Interessanterweise befestigte der nunmehr ehemalige deutsche Betreiber nach „Zwangs“Schließung seines Geschäfts an den Schaufenstern Plakate, die auf den Coronabetrug hinwiesen,… Mehr

H. Hoffmeister
2 Jahre her

Herr Thurnes,
„der Staat“ bezahlt gar nichts. „der Staat“ sind ..kompetente, selbstdarstellende Volksvertreter und aufgeblähte Monsterbürokratien, die auf Rechnung der ihnen anvertrauten Bürger – vielmehr dem geringen Anteil Nettosteuerzahler und Nettowertschöpfer unter diesen – deren teure Freiheitsberaubung und maximale Leistungsbestrafung finanzieren.

Mausi
2 Jahre her

Hinzu kommt BIP für Verwaltungsaufwand aufgrund überbordender Regeln. 1/3 des BIP? Locker, wenn ich an meinen Beruf denke.

Dann verschleppte Insolvenzen. Zudem staatliche Planwirtschaft wie z. B. Energiewende. Oder offene Grenzen mit den dahinter verborgenen BIP-Werten.

Ich kann mir eigentlich nicht mehr vorstellen, was vom BIP übrig bleibt und einen echten Wert hat.