Trump weist auf Medikamenten-Risiko hin – für deutsche Medien ein Skandal

Die US-Regierung warnt Schwangere vor der Einnahme von Paracetamol – und versetzt damit Tagesschau und Co. in Erregung. Die Pointe: Der Hersteller spricht genau die gleiche Warnung aus.

picture alliance / Sipa USA | Ted Soqui

Deutsche Medien stehen offenbar unter der Verpflichtung, jeden Tag eine neue Kampagne gegen Donald Trump zu führen. Eben noch machten sie ihn zum irgendwie Mitschuldigen an der Ermordung von Charlie Kirk durch einen Schützen aus dem linken Lager. Dann folgte die allgemeine und fast immer gleich formulierte Erregung über seine Rede vor der UN in New York, in der er unter anderem die deutsche Energiewende als desaströs für den Wohlstand bezeichnete. Und nun? Nun soll der Erzfeind der Medienschaffenden Schwangere verunsichern. Das jedenfalls behauptet die „Deutsche Apothekerzeitung“: „‚Nehmen Sie kein Tylenol‘ – Trump verunsichert Schwangere“.

Bei Tylenol handelt es sich um den Markennamen eines von dem Pharma-Hersteller Johnson & Johnson vertriebenen Schmerzmittels mit dem Wirkstoff Paracetamol. „Trump erklärt Paracetamol zum Feind“, behauptet die „Wirtschaftswoche“ faktenfrei – denn der Präsident und sein Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr raten lediglich Schwangeren davon ab, Paracetamol einzunehmen. Die Tagesschau behauptet: „Trump gibt unbelegte Gesundheitsempfehlung“.

Als „unbelegt“ bezeichnet die ARD-Sendung die Verbindung zwischen der Einnahme von Tylenol und späteren Erkrankungen an Autismus und ADHS bei Kindern. Eine Untersuchung von Icahn School of Medicine at Mount Sinai vom August 2025 kam allerdings zu dem Ergebnis, dass die Einnahme des Medikaments die Wahrscheinlichkeit dieser Erkrankungen zumindest begünstigt.

Nach der Ursache der starken Zunahme von Autismus-Diagnosen suchen derzeit viele Forscher. Die Studie der Icahn School könnte dafür ein Mosaikstein sein. Kennedys und Trumps Aussagen sind also nicht unbelegt, und sie dienen der Vorbeugung – zumal andere Schmerzmittel zur Verfügung stehen, die nicht im Verdacht stehen, chronische Erkrankungen bei Kindern auszulösen. Am Ende muss ohnehin jeder Erwachsene selbst entscheiden, welche Medikamente er einnimmt.

Der entscheidende Punkt liegt allerdings woanders: Der Hersteller selbst rät Schwangeren von der Einnahme von Tylenol ab. Und das seit 2017.

Qualitätsjournalisten einer Anstalt, die von acht Milliarden Euro Zwangsgebühren jährlich leben, können das offenbar nicht recherchieren. Fazit: Über Risiken und Nebenwirkungen des Konsums von Tagesschau und anderen Medienprodukten sollte sich der Nutzer gut informieren. Aber nicht in der Apothekerzeitung.

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Kommentare ( 42 )

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42 Comments
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epigone
2 Monate her

In das Bild des Artikels passt im übrigen was im Rahmen des Lauterbachschen Gesundheitsverstärkungsgesetzes nun im Herbst in Kraft getreten ist: Hausärzte müssen in den Quartalen 1, 2 und 3 mindestens 7 % der Behandlungsfälle als Impfungen abrechnen. Im 4. Quartal soll der Anteil auf 25 % steigen. Wird zudem die Mindestzahl von 10 Schutzimpfungen pro Quartal nicht erreicht, droht ein Abschlag auf die Vorhaltepauschale von 40 %. Und ohne die oben genannten Quoten zu erreichen werden Abschläge fällig, erreicht man die Quoten gibt es zusätzliche Zahlungen. Kann man alles nachlesen, steht im Gesetz. Aber es könnte sein, dass die… Mehr

Fred Katz
2 Monate her

Lieber Herr Tichy,
der Hersteller sagt kein Wort von Autismus.
Warum auch?
Es gibt keine valide Studie, die das nahe legen würde!
Das ist unter Ihrem Niveau.
Hat Herr Kettner übernommen?

Raul Gutmann
2 Monate her

Die Apothekerzeitung? – Gelächter!
Unter niedergelassenen Ärzte soll es Gemeinwissen sein, Sonntag Abend die Apothekerzeitung lesen zu müssen, um die Symptome ihre Patienten zu Wochenanfang zu kennen.
Mit anderen Worten: Die Pathologisierung gesundheitlicher Zustände („mongering“) durch die Apothekerzeitung sollte hinlänglich bekannt sein.

WGreuer
2 Monate her

Trump und Kennedy haben sich mMn noch extrem gemäßigt ausgedrückt. Dass speziell die Kinderimpfungen seit langem für den extremen Anstieg an Autismus verantwortlich gemacht werden, ist seit langem bekannt. Dass die FDA und die Pharmafirmen alles in ihrere Macht stehende taten und tun, um dies Information zu underdrücken ist ebenfalls kein geheimnis. Die C-Impfungen waren hierbei nur die Spitze des Eisbergs. Wer mehr darüber wissen will, dem empfehle ich einige Bücher, alle bestens recherchiert und belegt sind: „Schildkröten bis ganz nach unten. Wissenschaft und Mythos des Impfens“ von Mary Holland. Holland zeigt anhand von Zulassungsdokumenten und Dokumenten der Pharma selber,… Mehr

Lurchi der Lurch
2 Monate her

Big Pharma ist mittlerweile die Heilige Kuh der Wokisten. Jeder vernünftige Linke sollte endlich erkennen, was der Wokismus wirklich ist. Der Wokismus ist eine geistige Störung.

Raul Gutmann
2 Monate her
Antworten an  Lurchi der Lurch

Sehr geehrter Herr „Lurchi der Lurch“, danke für Ihren Beitrag. Allerdings dürfte der „Vergötterung“ von ‚Big Pharma‘ durch die Woken keine Kausalität – was Sie auch nicht behaupteten -, sondern eine Korrelation zugrunde liegen. Sowohl der „Wokeismus“ als auch der Glaube an die allumfassende Heilkraft der Pharmazie werden durch eine verzerrte Wirklichkeitswahrnehmung zumindest erleichtert.
Hochachtungsvoll

littlepaullittle
2 Monate her

„Am Ende muss ohnehin jeder Erwachsene selbst entscheiden, welche Medikamente er einnimmt.“
Nein. Leider nicht.
Das hat sich mit der SPD-CDU-FDP-Gruenen-DieLinke-Coronaspritzen geaendert.

humerd
2 Monate her
Antworten an  littlepaullittle

Das hat sich mit der SPD-CDU-FDP-Gruenen-DieLinke-Coronaspritzen geaendert.
Auch bei den Corona Spritzen konnten und können noch immer Erwachsene selbst entscheiden.

Michael Palusch
2 Monate her
Antworten an  humerd

Gut, man könnte es „die Wahl haben“ nennen, wenn man zwischen für die Spritze und für den Job oder gegen die Spritze und gegen den Job „frei“ wählen konnte.

Last edited 2 Monate her by Michael Palusch
epigone
2 Monate her
Antworten an  humerd

# humerd Unfug was sie da schreiben! Mir sind etliche Beispiele aus dem Medizinsektor bekannt, wo sich bis in die Chefarzt-Etage hinein Ärzte um die so genannte Impfung herumgeschummelt haben und dennoch wundersamer Weise anschließend einen entsprechenden Eintrag im Impfpass hatten beziehungsweise eine entsprechende Bestätigung. Sonst wären sie nämlich arbeitslos gewesen. Oder wie das Genie Habeck zu sagen pflegen würde: sie sind nicht arbeitslos, sie dürfen bloß nicht mehr auf der Arbeit erscheinen. Gleiches gilt für den pflegerischen Bereich. Dort wurden in einer mir sehr gut bekannten Universitätsklinik Deutschlands am Anfang vor allen Dingen die Pflegekräfte massiv unter Druck gesetzt… Mehr

Mausi
2 Monate her

Auch hier zeigt sich, dass ich keine Ahnung habe, wie die Amerikaner ticken. Schlucken sie – auch in der Schwangerschaft – bedenkenlos alles? Die Deutschen dagegen ticken irre. Alles, was „könnte“ wird verteufelt. Aber in der Schwangerschaft lassen sich die Frauen impfen mit einem Impfstoff, der nur eine „Notfallzulassung hat. Medien und ÖRR verteufeln lieber Herrn Trump, als dass sie sich um Kinder im Mutterleib sorgen. Aber in einem Land, in dem Abtreibung bis zur letzten Minute gefordert wird, was will ich da erwarten. Im Grunde beschränkt sich das Verteufeln auch bei diesem Thema nur auf das, was dem rrg… Mehr

Waehler 21
2 Monate her

Für diese Leute ist nichts peinlich. Sie treiben einfach ein neues Schwein durch das Dorf.

Dreiklang
2 Monate her

Paracetamol ist seit ca. 75 Jahren in der Verwendung als Arzneimittel. Es gilt als das am besten verträgliche Schmerzmittel. Keine Pharmafirma empfiehlt die Anwendung von Medikamenten in der Schwangerschaft, aus haftungsrechtlichen Gründen. Aber für Kleinkinder und Kinder wird Paracetamol empfohlen – weil es so gut und langjährig bekannt ist. Umgekehrt gibt es für neuere Arzneimittel gar keine Empfehlungen für Kinder mehr, was ein erhebliches Problem ist. Die Schlagzeile hätte auch lauten können: „Trump rät, gar keine Arzneimittel einzunehmen“ (mit oder ohne Bezug auf Schwangere). Aber ein Präsident sollte nicht den Pharmaberater geben.

MalNachgefragt
2 Monate her
Antworten an  Dreiklang

Sehr richtig! Vor allem für (Klein)Kinder und Stillende gibt es kaum Alternativen für Fiebersenkung als Paracetamol.
Wenn Schwangere bei starkem Fieber „Dank“ Trump jetzt ganz auf fiebersenkende Mittel verzichten (Fieber ist ein erhebliches Risiko für Fehlbildungen vor allem im ersten Trimester) oder auf andere freiverkäufliche fiebersenkende Mittel ausweichen, die bei Schwangerschaft klar kontraindiziert sind, möchte ich mir nicht ausmalen, was passiert.
Ich hoffe die klaren und deutlichen Gegenstatements führender Medizinerverbände in den USA können das Schlimmste noch verhindern.

Will Hunting
2 Monate her
Antworten an  MalNachgefragt

Ist Fieber nicht eine Schutzreaktion des Organismus? Bei welchem Fieberzustand ist eine Behandlung absolut indiziert? Eine gewisse Sensibilisierung im Umgang mit Medikamenten ist schon richtig. Nicht jeder hat die gleiche Konditionierung wie die Testpersonen.

olive
2 Monate her
Antworten an  MalNachgefragt

Wenn eine Schwangere „starkes Fieber“ hat ( und nicht nur Temperatur) gehört sie zum Arzt.

Nibelung
2 Monate her

Nahezu alle Tabletten haben eine gute und zugleich schlechte Seite und da beugt man juristisch im Beipackzettel als Hersteller vor und selbst die Ärzte kennen das Problem sehr genau und so wird daraus ein seltsames Gemisch von Interessen und Heilserwartungen und besser ist es man stirbt am Ende seiner Tage gesund und muß sich nach Möglichkeit nicht behandeln lassen, wo kein Mensch bis heute richtig weiß, was richtig oder falsch ist, mit Ausnahme der Operateure, wo die Faktenlage meistens glasklar ist. Würde man nicht Menschen unterschiedlichen Schlages kennen, die beide alt geworden sind, mit oder ohne Medikamente, dann wäre ja… Mehr